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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2020

Gelungener Horrorroman, der die Vorkommnisse in einem Hamburger Einkaufszentrum aus sieben unterschiedlichen Perspektiven erzählt

Portraits
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Mit diesem Buch liefert der Autor Christian Sidjani, der auch schon unter dem Pseudonym Nikolas Preil veröffentlicht hat, einen gelungenen und gut aufgebauten Horrorroman, der die unheimlichen Vorkommnisse ...

Mit diesem Buch liefert der Autor Christian Sidjani, der auch schon unter dem Pseudonym Nikolas Preil veröffentlicht hat, einen gelungenen und gut aufgebauten Horrorroman, der die unheimlichen Vorkommnisse in einem Hamburger Einkaufszentrum aus der Perspektive von sechs Besuchern erzählt und zum Schluß das Gebäude selbst zu Wort kommen lässt, um die einzelnen Erzählstränge miteinander zu verbinden und die letzten noch fehlenden Puzzlestücke zum überzeugenden Gesamtbild beizusteuern, bei dem dann keine wesentlichen Fragen offen bleiben.

Der Titel des Buches ist passend gewählt, da die einzelnen Kapitel tatsächlich in Form von einzelnen, aber durchaus miteinander verwobenen Portraits aufgebaut sind, in denen die Vergangenheit der jeweilgen Hauptfigur mit den Geschehnissen in der Gegenwart verknüpft wird und man erst am Ende ein vollständiges Bild von der Figur erhält. Da die Beschreibungen dabei immer wieder zwischen den unterschiedlichen Zeitebenen wechseln, habe ich am Anfang schon ein wenig gebraucht, um mich an diesen eher ungewöhnlichen Stil zu gewöhnen. Ab und an fallen die Rückblenden auch etwas zu ausführlich aus und lassen den Spannungsbogen so ein wenig zu sehr durchhängen. Doch die Geschichte bekommt immer noch rechtzeitig wieder die Kurve und findet zu alter Stärke zurück. Die Protagonisten sind auch durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, nicht jeder von Ihnen fällt dabei in die Kategorie Sympathieträger.

Ein eher ungewöhnlicher Horrorroman, der einige wohl dosierte Schockmomente liefert und mich trotz der kleineren Kritikpunkte unter dem Strich gut und spannend unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Spannender Kriminalroman mit sympathischen Protagonisten und viel Ruhrgebietsflair

Zechenkiller
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In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Sylvia Sabrowski ihre beiden Ermittler, die Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und den Computernerd Timo Goretzka, in ihren zweiten Fall und bietet dabei ...

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Sylvia Sabrowski ihre beiden Ermittler, die Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und den Computernerd Timo Goretzka, in ihren zweiten Fall und bietet dabei eine fein aufeinander abstimmte Mischung aus Spannung und Lokalkolorit, die mit einer ordentlichen Portion des für das Ruhgebiet so typischen trockenen Humors abgeschmeckt ist und so für ein großes Lesevergnügen sorgt.

Man braucht aber keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um das Buch lesen und nachvollzeihen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Nach der Schließung der Zeche Prosper-Haniel toben in Bottrop heftige Diskussionen über eine mögliche Vermischung des belasteten Grubenwassers mit dem Grundwasser. Als der ehemalige Bergmann und jetzige Umweltaktivist Felix Sprockmann, Gründer und Vorsitzender der Bürgerintiative "Bottrop bleibt sauber", bei einem mysteriösen Verkehrsunfall ums Leben kommt, schalten sich Liesa und Timo in die Ermittlungen ein und geraten schnell zwischen die Fronten. Doch davon lassen sich die beiden nicht abschrecken und stoßen schließlich auf massive Drohungen, die das Opfer erhalten hat. Hat der selbsternannte "Zechenkiller" diese etwa in die Tat umgesetzt ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders hervorzuheben sind hier Liesas Oma Gertrude Kwatkowiak und ihr Schwiegersohn Willi, die sich zu einer Wohngemeinschaft der besonderen Art zusammengefunden haben und den rauhen Charme des Ruhrgebietes auf besonders gelungene Art und Weise verkörpern. Aber auch Liesa und Timo sind mir im Laufe der Geschichte ziemlich ans Herz gewachsen, so das ich sehr auf weitere Auftritte der beiden hoffe. Potential für weitere Geschichten ist auf jeden Fall vorhanden.

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Packender und actionreicher Thriller zum Thema Elfenbeinschmuggel

Elfenbeinkrieg
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In dieser Neuausgabe des bereits 2016 erstmals erschienenen Thrillers schickt uns der Autor Andre Milewski auf eine schonungslose Reise ins dunkle Herz von Afrika, die mich auf ganzer Linie überzeugen ...

In dieser Neuausgabe des bereits 2016 erstmals erschienenen Thrillers schickt uns der Autor Andre Milewski auf eine schonungslose Reise ins dunkle Herz von Afrika, die mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Im Mittelpunkt steht der Ex-Elitesoldat und BKA-Beamte Lukas Horn, der im Hamburger Hafen zu einem Tatort mit einem leeren Container, der geschmuggeltes Elfenbein enthielt, und grausam zugerichteten Toten, zu denen auch sein Freund und Partner Jürgen Rebhof gehört. Mit aller Entschlossenheit begibt sich Lukas auf die Jagd nach den Mördern, die ihn bis in den Sudan führt.

Mit einem packenden Schreibstil, vielen überraschenden Wendungen und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und schickt seine Hauptfigur dabei von einer brenzligen Situation direkt in die Nächste, so das einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen bleibt. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind dabei durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt.

Wer auf spannende und actionreiche Thriller steht, wird hier auf jeden Fall bestens bedient und unterhalten. In Sachen Gewaltbeschreibungen lässt der Autor hier allerdings wenig bis nichts aus, für zärtere Gemüter ist das Buch daher eher nicht geeignet.

Das informative Nachwort liefert darüber hinaus noch einige interessante Zusatzinformationen zum Thema Elfenbeinschmuggel und rundet die überzeugende Geschichte so auf hervorragende Art und Weise ab.

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Der dritte Band der Lichtstein-Saga hat neben reichlich Spannung und Dramatik auch einige Überraschungen auf Lager

Die Lichtstein-Saga 3: Fineas
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Nachdem mich die Autorin Nadine Erdmann bereits mit den ersten beiden Bänden der auf vier Bände angelegten Lichtstein-Saga auf ganzer Linie überzeugen konnte, steht auch der dritte Band seinen Vorgängern ...

Nachdem mich die Autorin Nadine Erdmann bereits mit den ersten beiden Bänden der auf vier Bände angelegten Lichtstein-Saga auf ganzer Linie überzeugen konnte, steht auch der dritte Band seinen Vorgängern in nichts nach.

Nachdem Liv, Ari, Noah und Kaelan, die Auserwählten Cayaniels, deren Aufgabe es ist, alle vier Lichtsteine nach Burgedal zu holen, um mit dem Engelslicht den Übergang zur Schattenwelt, dem Reich der Dämonen, zu sichern, ihre ersten beiden Missionen erfolgreich absolviert haben, steht nun die Reise zu den Drachen an, die den Stein des Feuers aufbewahren. Doch die Zeit drängt, da die Dämonen in Konstantin längst einen Verbündeten unter den Menschen gefunden haben, der ihnen helfen soll, die magische Grenze zu durchbrechen. Und so entwerfen die Bewohner Burgedals einen riskanten Plan, um den Weg in die Roten Berge freizuräumen.

Mit einem gewohnt packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und entwickelt dabei auch diesmal wieder von Beginn an eine unheimliche Sogwirkung, die mich mit jeder Seite tiefer in das tolle Setting hineingezogen hat. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, gerade die Hauptfiguren wachsen einem hier noch einmal ein ganzes Stück mehr ans Herz. Einige der Geheimnisse, die sich wie ein roter Faden durch die bisherigen Bände gezogen haben, werden diesmal nun in einem dramatischen Finale aufgedeckt, dadurch werden allerdings auch gleich wieder neue Fragen aufgeworfen, die reichlich Spannung für den Abschlussband versprechen.

Eine mehr als gelungene Fortsetzung mit hohem Suchtpotential, die mich nicht nur bestens unterhalten hat, sondern zugleich auch die Neugierde auf den Abschlussband noch einmal deutlich verstärken konnte.

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Packender und rätselhafter Psycho-Thriller, der auf zwei Zeitebenen spielt

Franzi
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Mit diesem Buch legt die Autorin Nadine Teuber einen packenden Psycho-Thriller vor, der auf zwei Zeitebenen spielt und bis zum Ende rätselhaft bleibt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Caro, die an ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Nadine Teuber einen packenden Psycho-Thriller vor, der auf zwei Zeitebenen spielt und bis zum Ende rätselhaft bleibt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Caro, die an Prosopagnosie, besser bekannt als Gesichtsblindheit, leidet und alles versucht, ihr Handicap zu überspielen. Als sie kurz davor steht, ihren Durchbruch als Autorin zu schaffen, tritt eine Frau namens Franzi in ihr Leben und sucht immer stärker ihre Nähe. Ist sie wirklich nur ein Fan ihrer Bücher oder verfolgt sie ganz andere Absichten ? Parallel blicken wir sieben Jahre zurück und erleben Caro dort als eher unsichere Studentin an der Seite des charismatischen Till, ihrer großen Liebe. Doch dann wachsen bei Caro Zweifel, ob es Till wirklich ehrlich mit ihr meint.

Mit einem packenden Schreibstil baut die Autorin ihre Geschichte zu Beginn recht gemächlich auf und lässt das Grauen zunächst eher unterschwellig in das Geschehen einziehen, bevor in der zweiten Hälfte Tempo und Spannung deutlich anziehen. Dabei wechselt sie ständig zwischen den beiden Zeitebenen, die mit Ausnahme von Caro selbst kaum Berührungspunkte aufweisen. Das Caro hier zudem in beiden Ebenen als Ich-Erzählerin fungiert und man ihren Beobachtungen nicht unbedingt immer trauen kann, sorgt lange Zeit für Unsicherheit, was hier Einbildung und was Wirklichkeit ist. Erst kurz vor Schluß werden die Schleier gelüftet und es enthüllt sich eine verblüffende Auflösung.

Wer auf eher ruhige Psycho-Thriller steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten. Mein erstes Buch der Autorin (nach dem Kurz-Thriller "Unter Grund") wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

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