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Veröffentlicht am 30.09.2020

Erschreckender Rückblick auf die Jahre des Klimawandels aus der Perspektive des Jahres 2084

2084
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Der amerikanische Wissenschaftler James Lawrence Powell wählt hier einen interessanten Ansatz für seine Beschreibungen der Auswirkungen, die der Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten auf unser Leben ...

Der amerikanische Wissenschaftler James Lawrence Powell wählt hier einen interessanten Ansatz für seine Beschreibungen der Auswirkungen, die der Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten auf unser Leben und das der nachfolgenden Generationen haben wird.

Dafür entwirft er einen doch ziemlich erschreckenden Rückblick, bei dem er aus der Perspektive des Jahres 2084 auf die einschneidenden Veränderungen zurückschaut. In fiktiven Interviews lässt er dabei direkt Betroffene zu Wort kommen und erhöht dadurch die Eindringlichkeit seiner Beschreibungen noch einmal beträchtlich. Zumal er als Interviewpartner in den meisten Fällen Nachfahren real existierender Wissenschaftler wählt, deren derzeitige Forschungen in die Ausführungen miteinfließen lässt und anschließend konsequent, aber immer hart an der Realität bzw. den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen weiterentwickelt. Und obwohl er die Beiträge in unterschiedliche Themenkomplexe einteilt, wird beim Lesen schnell klar, wie sehr diese Komplexe ineinandergreifen und es keinen Ausweg aus dieser Entwicklung geben kann, der nicht alle Aspekte berücksichtigt.

Einziger Kritikpunkt ist, das er im Schlusskapitel, in dem er am Beispiel Schwedens einen möglichen Ausweg skizziert, ausgerechnet die Kernkraft als möglichen Königsweg ins Zentrum seiner Überlegungen stellt und die negativen Begleitumstände dieser Technologie etwas zu sehr außen vor lässt. Hier sei auch auf das Vorwort von Ernst Urich von Weizsäcker verwiesen, der diesen Aspekt aufnimmt und auch gut einordnet.

Unter dem Strich bietet das Buch aber dennoch einen guten Diskussionsbeitrag zum Thema Klimawandel. Möge die Menschheit noch rechtzeitig die Kurve bekommen, damit die hier beschriebene Utopie niemals Wirklichkeit wird.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Zum vierten Mal überträgt Hennes Bender einen Asterix-Band auf geniale Art und Weise ins Ruhrdeutsche

Asterix Mundart Ruhrdeutsch VI
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In der Reihe Asterix Mundart liegt nunmehr der sechste Band auf Ruhrdeutsch vor, der auch diesmal wieder vom Bochumer Comedian Hennes Bender detailgetreu und absolut liebevoll umgesetzt wurde.

Diesmal ...

In der Reihe Asterix Mundart liegt nunmehr der sechste Band auf Ruhrdeutsch vor, der auch diesmal wieder vom Bochumer Comedian Hennes Bender detailgetreu und absolut liebevoll umgesetzt wurde.

Diesmal hat er sich den Band "Asterix und der Kupferkessel" vorgenommen, der im Original bereits im Jahre 1969 erschienen ist, die deutsche Ausgabe hat im Jahr 1972 das Licht der Welt erblickt.

Hennes Bender gelingt hier zum vierten Mal auf vortreffliche Art und Weise, der Geschichte den typischen Ruhrpottcharme zu verpassen, ohne die Grundidee der Ursprungsgeschichte zu verändern oder gar zu verraten.

Durch das ausführliche Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe aus dem Ruhrdeutschen erklärt werden, kann auch der Nichtruhri der Geschichte folgen und wird eine Menge Spaß dabei haben, auch wenn er vielleicht nicht jede der kleinen Anspielungen auf reale Personen und Geschehnisse verstehen wird, die Hennes Bender in die Texte einfließen lässt.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Auch Band 2 der Lichtstein-Saga bietet wieder reichlich Spannung und tolle Charaktere, mit denen man gerne mitfiebert

Die Lichtstein-Saga 2: Andolas
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Nachdem mich die Autorin Nadine Erdmann bereits mit dem ersten Band der auf 4 Bände angelegten Lichtstein-Saga auf ganzer Linie überzeugen konnte, war ich schon sehr gespannt, ob Band 2 das hohe Niveau ...

Nachdem mich die Autorin Nadine Erdmann bereits mit dem ersten Band der auf 4 Bände angelegten Lichtstein-Saga auf ganzer Linie überzeugen konnte, war ich schon sehr gespannt, ob Band 2 das hohe Niveau würde halten können. Kurz gesagt: Er kann.

Nach den dramatischen Ereignissen auf ihrer Reise zum ersten Lichtstein haben die vier Cays, die Auserwählten Cayaniels, deren Aufgabe es ist, alle vier Lichtsteine nach Burgedal zu holen, um mit dem Engelslicht den Übergang zur Schattenwelt, dem Reich der Dämonen, zu sichern, kaum Zeit, sich von den Folgen dieser Ereignisse zu erholen. Denn die Zeit drängt, da die Dämonen längst Verbündete unter den Menschen gefunden haben, die ihnen helfen sollen, die magische Grenze zu durchbrechen. Doch sind Liv, Ari, Noah und Kaelan wirklich schon bereit für die Reise durch das ewige Eis der Weißen Berge und die Gefahren, die dort auf sie lauern ?

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und entwickelt dabei von Beginn an eine unheimliche Sogwirkung, die mich mit jeder Seite tiefer in das tolle Setting hineingezogen hat. Geschickt baut sie dabei ein paar Rätsel und Geheimnisse in die Handlung ein, die sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Bände ziehen. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, gerade die Hauptfiguren wachsen einem hier noch einmal ein ganzes Stück mehr ans Herz.

Eine mehr als gelungene Fortsetzung mit hohem Suchtpotential, die mich nicht nur bestens unterhalten hat, sondern zugleich auch die Neugierde auf die nachfolgenden Bände noch einmal verstärken konnte.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Bei ihrem dritten überzeugenden Auftritt bekommen es Gordon Rabe und sein Team diesmal mit "Vampiren" und einem gnadenlosen Rächer zu tun

DER TOD SPIELT FALSCH
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Mit diesem Thriller schickt der Autor H.C. Scherf sein Ermittlerteam rund um Hauptkommissar Gordon Rabe in ihren dritten Fall, der wiederum mehr als überzeugend ausfällt.

Diesmal bekommen es Gordon ...

Mit diesem Thriller schickt der Autor H.C. Scherf sein Ermittlerteam rund um Hauptkommissar Gordon Rabe in ihren dritten Fall, der wiederum mehr als überzeugend ausfällt.

Diesmal bekommen es Gordon und seine Mitarbeiter Leonie Felten und Kai Wiesner mit einer geheimnisvollen Gruppierungen zu tun, die ganz im Stile von Vampiren eine Reihe blutleerer Frauenleichen hinterlässt. Und als wäre das noch nicht genug, taucht auch noch ein mysteriöser Rächer in Essen auf, der einige lang zurückliegende Rechnungen begleichen will. Steht auch Gordon auf seiner Liste ? Und geraten dadurch auch Gordons Frau Denise und der gemeinsame Sohn Jonas, der an Autismus leidet, ins Visier des Rächers ?

Dies ist inzwischen die dritte Thrillerserie, die ich von H. C. Scherf lese, und wie bei den Vorgängern überzeugt auch dieses Buch wieder durch eine nahezu perfekt aufgebaute Geschichte, einen packenden Schreibstil und gut charakterisierte Chraraktere, die zudem ziemlich vielschichtig angelegt sind. Auch diesmal geht es wieder ziemlich blutig zu, dabei werden die entsprechenden Szenen allerdings keineswegs als reiner Effekt eingesetzt und auch nicht allzu plakativ ausgeschmückt, sondern ergeben sich aus der Psyche der Täter, die hier durchaus nachvollziehbar beschrieben wird. Das auch diese Serie wieder im Ruhrgebiet angesiedelt ist, blitzt zwar an einigen Stellen durch, im Zentrum stehen hier aber eindeutig die Geschichte und die Figuren, der Lokalkolorit wird eher dosiert eingesetzt. Besonders gut hat mir gefallen, das Leonie und Kai gegenüber den bisherigen Bänden diesmal eine deutlich größere Rolle einnehmen dürfen und diese auch sehr gut ausfüllen.

Liebhaber von spannenden und abgründigen Thrillern werden hier erneut bestens bedient und unterhalten, auf den nächsten Auftritt des rundherum überzeugenden Teams bin ich nun schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Bewegender Roman, der die dramatischen Ereignisse während der Loveparade 2010 in Duisburg eindrucksvoll wiedergibt

DANCE OR DIE
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Als die Journalistin Jessika Westen am 24. Juli 2010 für den WDR Liveeindrücke von die Loveparade in Duisburg liefern soll, glaubt sie noch, einen ziemlich unbeschwerten Arbeitstag vor sich zu haben, bei ...

Als die Journalistin Jessika Westen am 24. Juli 2010 für den WDR Liveeindrücke von die Loveparade in Duisburg liefern soll, glaubt sie noch, einen ziemlich unbeschwerten Arbeitstag vor sich zu haben, bei dem der Umgang mit angetrunkenen Besuchern ihr größtes Problem darstellen würde. Das sie plötzlich im Zentrum der medialen Berichterstattung über eine Katastrophe mit 21 Toten und vielen Schwerverletzten stehen würde, konnte sie da noch nicht ahnen. Seitdem hat sie regelmäßig über die Folgen dieses furchtbaren Tages berichtet und stand im Kontakt zu vielen Menschen, die direkt oder indirekt an den Vorgängen beteiligt bzw. von ihnen betroffen waren.

Aus all diesen Begegnungen und Gesprächen ist nun dieses Buch entstanden, das die Ereignisse am Beispiel von drei fiktiven Personen nacherzählt. Da ist zum einen die junge Katharina, genant Katty, die mit ihren Freunden eigentlich nur einen unbeschwerten Tag verleben will und plötzlich mitten in der Hölle landet. Der Rettungssanitäter Rene und sein Kollege Frank rechnen an diesem Tag nur mit leichten Einsätzen bei kleineren Unfällen und alkoholbedingten Ausfällen und müssen plötzlich um Menschenleben kämpfen. Und die Reporterin Emma berichtet am Duisburger Hauptbahnhof über die Ankunft der Partywilligen, als sich urplötzlich die Ereignisse überschlagen.

Aus diesen drei Perspektiven ergibt sich ein eindrucksvoller und ungemein packender Blick auf die Abläufe dieses schrecklichen Tages, die viele Beteiligten bis zum heutigen Tag nicht losgelassen haben. Dabei geht es weniger um die Suche nach Schuldigen, an dieser Frage ist ja bereits ein Gericht gescheitert, sondern um die Schicksale der Menschen, die von den Ereignissen betroffen waren.

Ein wichtiges Buch, das niemanden kalt lässt und noch lange über sein Ende nachwirkt.

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