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Veröffentlicht am 01.12.2017

Überzeugender zweiter Teil einer spannenden Fantasy-Trilogie

Die Eherne Garde 2: Die Fährte des Einhorns
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Peter Hohmann legt mit diesem Buch einen überzeugenden zweiten Teil seiner spannenden Fantasy-Trilogie vor und führt die Geschichte um die Hüterin Avi und den Halbdämonen Lormak, die sich mit ihren alten ...

Peter Hohmann legt mit diesem Buch einen überzeugenden zweiten Teil seiner spannenden Fantasy-Trilogie vor und führt die Geschichte um die Hüterin Avi und den Halbdämonen Lormak, die sich mit ihren alten und neuen Gefährten auf die Suche nach Verbündeten gegen das immer weiter vorrückende Dämonenheer begeben, überzeugend fort. Geschickt lüftet er dabei einen Teil des großen Geheimnisses, das sich um die Entstehung der Seuche rankt, lässt aber durchaus noch einige Fragen offen und schafft so die Voraussetzungen für ein großes und rasantes Finale im kommenden letzten Band der Reihe.
Die Geschichte knüpft dabei direkt an die Geschehnisse des ersten Buches an, eine kurze Zusammenfassung zu Beginn verschafft aber auch Neueinsteigern noch die Gelegenheit in die Geschichte einzusteigen (wobei dennoch zu empfehlen ist, zunächst den ersten Teil zu lesen) und bietet zudem Lesern des ersten Buches eine kurze Auffrischung, der den Einstieg erleichtert.

Auch dieses Buch überzeugt wieder durch einen fesselnden Schreibstil und ist definitiv auch weiterhin nichts für Zartbeseitete, da der Autor in seinen sehr bildhaften Beschreibungen wenig bis nichts auslässt und so eine durchgehend düstere Stimmung erzeugt, die aber an manchen Stellen durch die Figur des Zwergen Krax zumindestens ein wenig aufgelockert wird.
Die Figurenzeichnung der alten und auch der neuen Haupt- und Nebencharaktere des Buches konnte mich weiterhin überzeugen und lässt für das nächste Buch noch einiges an Überraschungen erwarten.
Wie schon im ersten Buch ist besonders der Charakter des Lormak äußerst gelungen, da die Zerrissenheit dieser Figur sehr gut rüberkommt und er im Buch viele unterschiedliche Facetten zeigen kann. Das Zusammentreffen mit seinem ehemaligen Waffenbruder Xurodas verstärkt diesen Effekt hier noch einmal um einiges.
Gegen diese Dominanz hat die zweite Hauptfigur Avi weiterhin einen schweren Stand, dennoch verfügt sie meiner Meinung nach aber über ausreichend Potential, um im nächsten Buch noch stärkere Akzente zu setzen, zumal sie ja im Kampf gegen die Dämonen durchaus eine Schlüsselrolle einnimmt.

Insgesamt gelungene Fortsetzung, die aber durchaus auch noch ausreichend Steigerungsmöglichkeiten für den Abschlussband lässt.

Veröffentlicht am 01.12.2017

Grandioser Abschluß einer spannenden und düsteren Fantasy-Trilogie

Die Eherne Garde 3: Die Ebenen der Ewigkeit
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Mir haben schon die ersten beiden Bänden dieser Trilogie sehr gut gefallen, obwohl ich dabei immer auch noch ein gewisses Steigerungspotential gesehen habe. Im grandiosen Abschlußband wird dieses Potential ...

Mir haben schon die ersten beiden Bänden dieser Trilogie sehr gut gefallen, obwohl ich dabei immer auch noch ein gewisses Steigerungspotential gesehen habe. Im grandiosen Abschlußband wird dieses Potential nun komplett ausgeschöpft, hier bleiben keine Wünsche und Fragen mehr offen.

Geschickt verknüpft der Autor Peter Hohmann die einzelnen Fäden seiner Geschichte zu einem überzeugenden und schlüssigem Gesamtbild und schlägt dabei auch den Bogen zwischen dem Hauptstrang um die Hüterin Avi, den Halbdämonen Lormak und ihre alten und neuen Gefährten im verzweifelten Kampf gegen das immer weiter vorrückende Dämonenheer und dem Nebenstrang um den Elben Iridon, in dem nun auch das große Geheimnis hinter der Entstehung der Dämonenseuche gelüftet wird.
Die Geschichte schließt dabei direkt an die Geschehnisse des zweiten Bandes an, eine kurze Zusammenfassung zu Beginn verschafft aber auch Neueinsteigern noch die Gelegenheit in die Geschichte einzusteigen (wobei dennoch zu empfehlen ist, zunächst die ersten beiden Teile zu lesen) und bietet zudem den Lesern der ersten Bücher eine kurze Auffrischung, der den Wiedereinstieg erleichtert.

Auch der Abschlussband überzeugt durch einen fesselnden Schreibstil und ist auch weiterhin definitiv nichts für Zartbeseitete, da der Autor in seinen sehr bildhaften Beschreibungen wenig bis nichts auslässt und so eine durchgehend düstere Stimmung erzeugt, die aber an manchen Stellen durch die Figur des Zwerges Krax zumindestens ein wenig aufgelockert wird.
Die Figurenzeichnung der alten und auch der neuen Haupt- und Nebencharaktere des Buches konnte mich ebenfalls wieder überzeugen.
Stand die Figur Avi insbesondere im zweiten Band doch deutlich hinter dem Charakter Lormak zurück, gelingt es ihr hier nun endgültig, aus diesem gewaltigen Schatten herauzutreten und dann auch eine gleichberechtigte Rolle im großen Showdown einzunehmen.

Nicht nur Fans von düsteren Fantasygeschichten werden an dieser Trilogie ihre helle Freude haben, auch Leser wie ich, die nur gelegentlich zu einen Buch aus diesem Genre greifen, werden hier bestens unterhalten.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Spannender und äußerst blutiger Horror-Thriller mit drastischer Sprache und explziten Gewaltszenen

Über uns die Hölle
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In seinem Debütroman legt der Autor Simon Lokarno einen rasanten und gut konstruierten Horror-Thriller vor, der sich durch eine drastische Sprache und explzite Gewaltbeschreibungen, die wenig bis nichts ...

In seinem Debütroman legt der Autor Simon Lokarno einen rasanten und gut konstruierten Horror-Thriller vor, der sich durch eine drastische Sprache und explzite Gewaltbeschreibungen, die wenig bis nichts auslassen, auszeichnet und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Der Hinweis, das dieses Buch nur für Leser ab 18 Jahren zu empfehlen ist, ist dabei mehr als berechtigt.

Im Mittelpunkt steht der Hamburger Kommissar Falko Thurner, der mit seinem Partner Müller in mehreren Fällen von äußerst blutigen Amokläufen ermittelt. In der Presse wird schnell der Begriff vom "Amok-Virus" geprägt und in der Stadt bricht langsam aber sicher Panik aus.
Als sich die beiden Exorzisten Pater Marciano und Pater Penrose im Auftrag des Vatikans in die Ermittlungen einschalten und die Ermittler von ihrer Theorie überzeugen wollen, überschlagen sich die Ereignisse urplötzlich und das Grauen bricht endgültig über Hamburg herein.

Die Charaktere des Buches sind dabei äußerst vielschichtig gezeichnet und weisen reichlich Ecken und Kanten auf, die für das Genre üblichen Gut-und-Böse-Shemata werden immer wieder überzeugend aufgebrochen.
Mit hohem Erzähltempo und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine Geschiche voran und steuert das Geschehen so schnörkelos auf seine schockierende und unerwartete, aber dennoch überzeugende Auflösung zu, bei der sich das Schicksal der Protagonisten in einer blutigen Schlacht mit großen Verlusten entscheidet.

Kleinere Abzüge gibt es für das Lektorat, dem etwas mehr Sorgfalt gut zu Gesicht gestanden hätte.
Dieser kleine Makel trübt meinen insgesamt mehr als positiven Gesamteindruck aber nur wenig.

Fans von blutigen Horror-Thrillern kommen hier auf jeden Fall voll auf ihre Kosten.

Veröffentlicht am 29.11.2017

Spannender und überzeugender Hamburg-Thriller im klassischen Noir-Stil

Sarajevo Disco
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Mit Sarajevo Disco legt David Gray den zweiten Band seiner Reihe um und mit Lewis Boyle, dem dunkelhäutigen Leiter der Hamburger Mordkommission, vor.
Boyle ist der klassische Anti-Held, der alle Mühe hat, ...

Mit Sarajevo Disco legt David Gray den zweiten Band seiner Reihe um und mit Lewis Boyle, dem dunkelhäutigen Leiter der Hamburger Mordkommission, vor.
Boyle ist der klassische Anti-Held, der alle Mühe hat, sich im durch und durch korrupten Sumpf aus Polizei, Politik und Unterwelt zu behaupten. Das in seiner eigenen Vergangenheit auch noch einige dunkle Geheimnisse lauern, die keinesfalls ans Licht der Öffentlichkeit gelangen dürfen, macht die Angelegenheit für ihn nicht wirklich einfacher.
Diesmal gilt es, einen sich anbahnenden Bandenkrieg zwischen den einzelnen Gruppierungen der Hamburger Unterwelt zu verhindern. Zur Seite steht ihm dabei die junge Polizistin Jale Arslan, die zunächst eine Serie mysteriöser Drogentote untersucht, bei der sich aber schnell Verbindungen zu einem Mordfall ergeben, in dem Boyle ermittelt.

Grundsätzlich kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen, allerdings dauert es dann schon ein wenig, bis man in dem unübersichtlichen und komplexen Geflecht der einzelnen Protagonisten und ihrer Verbindungen untereinder einigermaßen den Überblick gewonnen hat und sich komplett auf die Story einlassen kann.
David Gray erzählt seine Geschichte im klassischen Noir-Stil, der Tonfall ist entsprechend rauh und direkt, in den Beschreibungen wird insbesondere in Sachen Gewalt wenig bis nichts ausgelassen.
Die Charaktere sind äußerst vielschichtig gezeichnet, weisen durch die Bank reichlich Ecken und Kanten auf, einen wirklichen Sympathieträger sucht man hier vergebens. Dennoch wachsen einem Boyle und auch Jale im Verlauf der Geschichte ein wenig ans Herz und man beginnt, mit ihnen mitzufiebern und zu hoffen, das sie heil aus der Geschichte herauskommen.

Wer auf Thriller der etwas härteren Art steht, wird hier bestens bedient, für zärtere Gemüter ist das Buch allerdings eher nicht zu empfehlen.

Veröffentlicht am 17.11.2017

Eindringliche und zugleich ernüchternde Zustandsbeschreibung unseres Planeten

Des Menschen Erde
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Mit diesem Buch gelingt dem Autoren Oliver M. Herchen ein wichtiger und aussagekräftiger Beitrag zur aktuellen Diskussion über den Umgang der Menschheit mit dem Planeten, auf dem wir alle leben.
In Form ...

Mit diesem Buch gelingt dem Autoren Oliver M. Herchen ein wichtiger und aussagekräftiger Beitrag zur aktuellen Diskussion über den Umgang der Menschheit mit dem Planeten, auf dem wir alle leben.
In Form einer eindringlichen und umfassenden Zustandsbeschreibung bereitet er die eigentlich schon allseits bekannten Aspekte zuim Thema auf, benennt Ursachen und zeigt auch bereits erste Lösungsansätze auf. Diese sollen aber in einem Fortsetzungsband, der im nächsten Jahr erscheinen wird, noch vertieft werden.

Wichtig ist auch, das der Autor sich bei der Beschreibung der Ursachen und Probleme nicht nur auf die Verantwortung von Industrie und Politik beschränkt, sondern vielfach auch uns alle als Verbraucher mit ins Boot holt und so zwingt, das eigene Handeln immer wieder kritisch zu hinterfragen.

Besonders gelungen ist dabei, das er klar aufzeigt, das die großen Themen Klima, Wald, Boden und Wasser nicht getrennt voneinander zu betrachten sind, sondern allesamt an unzähligen Stellen ineinandergreifen und voneinander abhängen.
Ein Konzept, unser Überleben auf diesem Planeten zu sichern, kann daher nur funktionieren, wenn es uns gelingt, eine Strategie zu entwickeln, die allen Gesichtspunkten gerecht wird.
Auf diesem Weg sind aber noch viele Widerstände zu überwinden, da unzählige Organisationen, Firmen und sonstige Interessenvertreter in erster Linie daran interessiert sind, eigene Absatzmärkte und Geschäftszweige zu sichern und dabei die Beteiligten rücksichtslos gegeneinander ausspielen.
Die aktuelle und auch die vorherigen Klimakonferenzen machen wenig Hoffnung, das hier in absehbarer Zeit ein Durchbruch gelingt. Absichtserklärungen, die anschließend nicht in die Tat umgesetzt werden, können wir uns aber eigentlich schon lange nicht mehr leisten.

So bleibt man am Ende des Buches auch ein wenig ernüchtert zurück und kann nur hoffen, das dieses Buch möglichst viele Menschen erreicht und aufrüttelt.
Die Uhr tickt und die Zeit läuft eindeutig gegen uns.