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Veröffentlicht am 24.02.2024

Spannend, politisch, kompliziert - ziemlich perfekt!

Yellowface
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Die erfolgreiche Autorin Athena Liu stirbt vor Junes Augen und niemand außer June kennt Athenas bisher unveröffentlichtes Manuskript über chinesische Arbeiter während des Ersten Weltkriegs. Es ist viel ...

Die erfolgreiche Autorin Athena Liu stirbt vor Junes Augen und niemand außer June kennt Athenas bisher unveröffentlichtes Manuskript über chinesische Arbeiter während des Ersten Weltkriegs. Es ist viel zu gut, um nicht veröffentlicht zu werden und es zu überarbeiten fällt June viel leichter, als eine ganz neue Geschichte zu schreiben – und Junes eigene Bücher waren sowieso nie besonders beliebt. Aber da sie das Manuskript überarbeitet hat, ist es nun Junes Werk, und nicht mehr Athenas, oder?

Ich finde es sehr faszinierend, dass Rebecca F. Kuang bisher drei inhaltlich sehr unterschiedliche Projekte veröffentlicht hat, es aber jedes Mal geschafft hat, verschiedene Aspekte des Rassismus zu beleuchten und dabei auf eine spannende Art zu verpacken. Hier ist besonders kulturelle Aneignung ein Thema und ich fand es sehr interessant, Junes Gedanken und Rechtfertigungen zu den verschiedenen Vorwürfen zu sehen. Insgesamt gab es schon ein paar Punkte, bei denen ich auch mal fand, dass sie nicht unrecht hatte, aber gleichzeitig weiß man ja, dass ihre politische Meinung sich nur an ihrem persönlichen Vorteil orientiert, daher hat alles einen unangenehmen Beigeschmack. Natürlich ist sie in ihren eigenen Augen auch keine Rassistin, aber …

In einer Hinsicht war das Buch etwas anders als erwartet, denn June hat nicht wirklich viel getan, damit die Öffentlichkeit denkt, sie sei Chinesin. Zwar haben sie sich für ihren Künstlernamen entschieden, der wie ein asiatischer Nachname klingt, aber eigentlich ihr zweiter Vorname ist, aber darüber hinaus tut sie eigentlich nicht, um ihre Identität zu verschleiern. Wer sich nicht wirklich informiert, kann aber trotzdem annehmen, dass sie einen bestimmten ethnischen Hintergrund hat, was dann zu vielen komplizierten Situationen führt.

Interessant fand ich auch die Darstellung von Athena, auf deren Werk sich June nun ihre Karriere aufbaut. Natürlich rechtfertigt sich June innerlich für ihre Taten; sie sieht es nicht als Diebstahl, sondern redet sich schon ein, dass es zum größten Teil ihre Leistung ist. Trotzdem gehört es auch dazu, Athenas Fehler aufzuzeigen. Obwohl Athena hier das Opfer ist, vermitteln Junes Gedanken schon, dass Athena das auch verdient hätte, daher überzeugt June sich selbst, dass das alles irgendwie gerecht wäre, aber es ist und bleibt Diebstahl geistigen Eigentums.

Mir hat auch gefallen, wie gut moderne Themen eingearbeitet wurden, wie die Möglichkeit von Sensitivity Readern, um problematische Darstellungen anderer Kulturen zu vermeiden, und auch besonders, welche Rolle Social Media für Autoren spielt und wie wichtig es (für June) ist, dort Gesprächsthema zu bleiben.

Zum Ende hin war ich mir nicht ganz sicher, wo die Geschichte hinführen soll und war auch erst skeptisch, aber da war es dann wieder der Schreibstil, der mich überzeugen konnte, und dazu kamen noch ein paar letzte clevere Wendungen, die das Buch perfekt abgeschlossen haben.

Fazit
Insgesamt ist das Buch spannend durch Junes Geheimnis und durch die unberechenbaren Reaktionen der Öffentlichkeit, emotional mit jeder Menge Verleugnung und auch voller aktueller politischer Themen.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Spannende Zeitreisen und innere Konflikte

Never a Hero
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Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Joan ist es gelungen, die Zeitlinie zurückzusetzen und ihre Familie zu retten, auch wenn es sie viel gekostet hat. Doch plötzlich wird sie wieder gejagt und entkommt zusammen ...

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Joan ist es gelungen, die Zeitlinie zurückzusetzen und ihre Familie zu retten, auch wenn es sie viel gekostet hat. Doch plötzlich wird sie wieder gejagt und entkommt zusammen mit Nick, der sich nicht mehr an sie erinnern kann und auch nicht mehr weiß, wer er selbst früher gewesen ist. Nun wird er aber wieder in die Welt der Monster gezogen und Joan hat Angst, was das für Folgen haben könnte.

Bei Nick hat Joan Angst, dass er wieder zum Helden werden könnte, gleichzeitig will sie ihn vor den anderen Monstern beschützen, weil sie noch tiefe Gefühle für ihn hat. Auch Aaron wiederzusehen ist sehr schmerzhaft für sie, denn ihm fehlen all die gemeinsamen Erinnerungen, sodass er nicht mehr als ein gefühlskaltes Monster zu sein scheint, das Joan vernichten möchte. Doch immerhin hat sie ein paar Menschen, denen sie immer vertrauen kann, und auch ein paar Monster, die sich an die andere Zeitlinie erinnern können.

Das Zeitreise-Abenteuer konnte mich wieder sehr gut mitreißen. Ich finde nicht nur die Zeitreisen unvorhersehbar und spannend, es sind vor allem die vielschichtigen Beziehungen zwischen den Charakteren und wie viel komplizierter sie dann auch noch durch die veränderten Zeitlinien werden. Feindschaften, Freundschaften, Familien und Verbündete: alles kann sich ändern. Und es steht so viel auf dem Spiel, da ist es ganz natürlich emotional und dramatisch. Man leidet mit Joan, verfolgt gespannt Nicks Entwicklung und beobachtet die anderen Monster dabei, wie sie mehr über ihre eigene Welt und ihre Fähigkeiten erfahren.

Fazit
Es war insgesamt eine großartige und spannende Fortsetzung. Trotz der gelöschten Erinnerungen gab es kaum Wiederholungen und die Handlung bietet neue Einblicke in die Welt der Monster und ihrer Zeitreisen.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Unfreiwillige Piratin auf Rettungsmission - überzeugt auf jeder Seite!

Weit über der smaragdgrünen See
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Tress hat ihre Heimatinsel noch nie verlassen, aber als ihr Freund Charlie nicht von seiner Reise zurückkehrt, ist sie entschlossen, ihn zu retten und macht sich auf den Weg ...

Ich habe mich schon lange ...

Tress hat ihre Heimatinsel noch nie verlassen, aber als ihr Freund Charlie nicht von seiner Reise zurückkehrt, ist sie entschlossen, ihn zu retten und macht sich auf den Weg ...

Ich habe mich schon lange auf das Erste der „Secret Projects“ von Brandon Sanderson gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. „Weit über der smaragdgrünen See“ ist ein Einzelband, der im Kosmeer spielt. Diese Verbindung spürt man besonders durch Hoid, der zwar nicht der Protagonist, aber der Erzähler der Geschichte ist und auch eine wichtige Rolle spielt. Man kann dieses Buch definitiv auch ohne Vorwissen lesen, aber es gibt so einige Anspielungen und es wird deutlich, wie viele Facetten das Kosmeer hat und außerdem macht es neugierig auf mehr. Auf jeden Fall fand ich Hoid als Erzähler absolut genial, denn die cleveren und witzigen Kommentare machen es zu einem sehr unterhaltsamen Abenteuer.

Aber spannend ist es auch! Wie so oft bei Brandon Sanderson Büchern war ich fasziniert von der kreativen neuen magischen Welt. Dieses Mal ist die Welt geprägt von vielen bunten Meeren, die allerdings mit Sporen gefüllt sind, statt mit Wasser. Wenn diese Sporen mit Wasser in Berührung kommen, zeigen sie verschiedene (magische) Eigenschaften; schon ein wenig Schweiß kann die Sporen aus dem Smaragdmeer um Tress‘ Heimatinsel zum Explodieren bringen.

Trotzdem macht Tress sich auf den Weg in noch gefährlichere “Gewässer”, obwohl sie fast nichts über die Welt außerhalb ihrer Insel weiß und auch ganz auf sich allein gestellt ist. Natürlich trifft sie auf unerwartete Komplikation und findet sich in einem perfekten Chaos wieder, bei dem die anderen auf ihre Hilfe angewiesen sind. Mir hat sehr gut gefallen, wie sie während ihrer Reise über sich selbst hinauswächst und mit Mut, Freundlichkeit und Cleverness die unerwarteten Abenteuer meistert.

Fazit
Insgesamt bin ich wieder begeistert von der fantastischen Welt und den vielschichtigen Charakteren und fand auch schön, was “Weit über der smaragdgrünen See” zum geliebten Kosmeer beigetragen hat. Von Brandon Sanderson kriege ich nie genug!

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Spannender Auftakt der Spin-Off-Reihe!

Threads of Power
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Enthält Spoiler zur Weltenwanderer-Trilogie!

Ich habe mich sehr gefreut, in diese Fantasywelt zurückzukehren und geliebte Charaktere wiederzusehen, aber auch die neuen Perspektiven haben mir sehr gut ...

Enthält Spoiler zur Weltenwanderer-Trilogie!

Ich habe mich sehr gefreut, in diese Fantasywelt zurückzukehren und geliebte Charaktere wiederzusehen, aber auch die neuen Perspektiven haben mir sehr gut gefallen. Da es einen Zeitsprung gibt und sich sehr viel für die Charaktere ändert, könnte man auch mit diesem Buch in die Welt einsteigen, aber ich würde empfehlen die Weltenwanderer-Trilogie vorher zu lesen, weil man sonst viel verpasst – vor allem den Spaß und die Spannung beim Lesen der drei fantastischen Bücher.

An das Ende von „Die Beschwörung des Lichts“ konnte ich mich kaum noch erinnern, aber ich bin sehr gut wieder in die Geschichte gekommen, weil auch erklärt wird, was sich in den letzten sieben Jahren getan hat. Trotz vieler Entwicklungen hat man aber gar nicht das Gefühl, dass wirklich viel geschehen wäre.

Trotz einiger Schwierigkeiten halten Alucard und Rhy zusammen. Sie sind verheiratet und kümmern sich liebevoll um ihre Tochter Ren, die Tochter von Rhys Ehefrau, Königin Nadiya. Diese komplizierte Beziehung stellt sie vor neue Herausforderungen, aber inzwischen kommen sie meistens damit klar. Nadiya ist auch ein interessanter Charakter, da sie einen neugierigen und offenen Blick auf die Dinge hat. Als Forscherin führt sie außerdem magische Experimente durch und entwickelt neue Möglichkeiten, doch sie denkt dabei nicht an die Konsequenzen, während man spürt, dass da früher oder später etwas schiefgehen muss.

Lila beherrscht ihre außergewöhnliche Magie immer besser, und diese große Macht macht die sowieso schon selbstbewusste Lila nur noch arroganter. Aber nach all ihren Abenteuern hat sie es sich auch verdient, die Arroganz steht ihr gut und ist auch ziemlich unterhaltsam. Kell hingegen hat keinen Zugriff zu seiner Magie und auch nach all der Zeit sorgt das bei ihm für Selbstzweifel, da seine Macht als Antari immer das war, das ihn ausgemacht und seinem Leben einen Zweck gegeben hatte – das fehlt ihm nun. Von den beiden zusammen hätte ich gerne noch mehr gesehen, denn über ihre Liebesgeschichte wird eher wenig verraten.

Besonders gut gefiel mir auch die Geschichte der jungen Tüftlerin Tes, die ein besonderes Talent dafür hat, magische Gegenstände zu reparieren und Objekten neue Magie zu verleihen, aber diese Gabe bringt sie auch in Gefahr. Ich mochte bei ihr ihren Blick auf die Magie, wie sie sich selbst schützt und sich clever durch ihre Probleme manövriert.

Es gibt noch mehr Perspektiven und Handlungsstränge, aber besonders wichtig ist die Bedrohung durch die „Hand“, die König Rhy stürzen möchte und dafür schon große Pläne hat, von denen man immer wieder neue Stückchen aufdeckt. Von den anderen Welten sieht man nur wenig, aber die wenigen Einblicke in die Welt des weißen London haben mir sehr gut gefallen.

Fazit
Insgesamt fand ich dieses neue Abenteuer wieder sehr spannend: Die Magie konnte mich mitreißen, die Charaktere überzeugen mit ihrer persönlichen Entwicklung und die vielfältige Welt konnte mich wieder mit neuen Details begeistern. Ich freue mich auf mehr!

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Eine starke Protagonistin und eine Welt der Unterdrückung

Iron Widow - Rache im Herzen
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Zetian lebt in einer Welt, in der das Leben einer Frau nicht viel wert ist - sie ist bestenfalls nur ein nützliches Werkzeug. Ihre Schwester starb als Konkubinen-Pilotin, denn die gigantischen Kampfmaschinen ...

Zetian lebt in einer Welt, in der das Leben einer Frau nicht viel wert ist - sie ist bestenfalls nur ein nützliches Werkzeug. Ihre Schwester starb als Konkubinen-Pilotin, denn die gigantischen Kampfmaschinen werden zwar durch die gemeinsame Qi-Magie eines Mannes und einer Frau betrieben, aber durch ihren niedrigen Geistdruck überleben die Frauen diesen Einsatz selten. Nun ist Zetian entschlossen, den Tod ihrer Schwester zu rächen und das gelingt ihr auch, wenn auch ganz anders als erwartet. Sie hat unglaubliche Kräfte, doch in dieser Welt will man einer Frau nicht erlauben, sich über einen Mann zu erheben.

Wie man vielleicht schon am Namen erkennt, ist Wu Zetian von der chinesischen Kaiserin inspiriert, auch wenn dieses Science-Fiction-Abenteuer keine Nacherzählung ihrer Geschichte ist. Auch in der Kultur erkennt man viel wieder, wie die Rolle der Frau in der Familie und Gesellschaft, die Konkubinen und auch die grausamen Lotusfüße, unter denen auch Zetian leidet. Auch Jahre später hat sie immerzu Schmerzen, kann nur langsam gehen und hat manchmal auch Probleme ihr Gleichgewicht zu halten. Der Gegensatz zwischen ihrem selbstbewussten Wut und dieser Schwäche ist gut gelungen und macht sie nur noch stärker.

Ich mag Liebesgeschichten in allen Büchern, aber Zetian hat eine besondere innere Stärke und Unabhängigkeit, sodass ich am Anfang schon daran gezweifelt habe, dass es viel Liebe geben wird, aber es hat zu den Charakteren gepasst und es gibt immer wieder kleine Überraschungen.

Die Geschichte konnte mich dank Zetians Charakter schon nach den ersten zwei Kapiteln packen und danach wurde es immer besser, aber andere Dingen haben etwas Zeit gebraucht, um mich zu überzeugen. Da gibt es die gigantischen Kampfmaschinen, die Chrysalis genannt werden und von den männlichen Piloten gesteuert werden, aber auch die Qi-Magie der Frauen benötigen. Auch wenn ich diese "Zusammenarbeit" oder eher Ausbeutung und Opferung der Frauen wirklich interessant fand, fiel es mir schon etwas schwer, mir die Kämpfe dieser Maschinen vorzustellen und wie die Qi-Magie dabei funktioniert. Diese wird auch nicht wirklich erklärt, sondern eher miterlebt.

Ich mochte schon, dass die Protagonisten so einzigartig sind und die Geschlechterrollen infrage stellen, aber bei Li Shimin war es mir manchmal etwas zu viel, wenn immer wieder gezeigt wird, wie falsch doch alle Annahmen über seinen Charakter sind. Außerdem waren auch die meisten Nebencharaktere im Gegensatz zu den Protagonisten ziemlich oberflächlich und berechenbar.

Fazit
Es gab zwar ein paar kleine Kritikpunkte, aber insgesamt war ich schon ziemlich begeistert von dieser spannenden Geschichte mit einer zornigen Protagonistin in einer Welt, die alles tut, um ihren starken Geist zu unterdrücken. Ich freue mich auf die Fortsetzung!

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