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Veröffentlicht am 08.11.2021

Gelungenes Worldbuilding und spannendes Sci-Fi-Abenteuer

Die letzte Göttin
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Andra sollte nach hundert Jahren Schlaf auf einem neuen Planeten aufwachen, aber als sie in einer schmutzigen Umgebung schmerzhaft erwacht, wird ihr schnell klar, dass hier etwas ganz und nicht nach Plan ...

Andra sollte nach hundert Jahren Schlaf auf einem neuen Planeten aufwachen, aber als sie in einer schmutzigen Umgebung schmerzhaft erwacht, wird ihr schnell klar, dass hier etwas ganz und nicht nach Plan gelaufen ist. Sie hat fast tausend Jahre geschlafen und weiß nicht, was mit den anderen Kolonisten geschehen ist, und die Bewohner dieses Planeten verehren sie als Göttin ...

Ich finde Geschichten, in denen ein normaler Mensch plötzlich in einer ungewohnten Zukunft landet, wie in "Godspeed" oder "Futurama", immer interessant und mochte auch Andras Abenteuer. Sie kommt aus dem 22. Jahrhundert, das schon gewaltige technische Fortschritte bot, aber ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und nachvollziehen, wie verloren sie sich in dieser unbekannten Welt fühlt.

Die Technik ist irgendwie da, aber anders als Andra es gewohnt ist, und auch die Menschen haben einen anderen Bezug zu ihr und halten sie für etwas Magisches, Göttliches, auf das nur einige Auserwählte Zugriff haben. Sie haben eine eigene Sprache, aber einige sprechen auch eine etwas veränderte Form der "Sprache der Göttinnen", die ein paar Redewendungen und veränderte Wörter mit sich bringt, die man aber ganz gut verstehen kann.

Ich mochte die Kombination aus den eher mittelalterlichen Hofintrigen und der futuristischen Technik, die oft beinahe magisch, aber trotzdem verständlich war. Andras Suche nach der Wahrheit fand ich sowieso spannend, aber auch die politischen Verstrickungen, in denen sie sich wider Willen wiederfindet, und in denen sie beweisen muss, wie gut sie sich anpassen kann, während gerade ihre ganze Welt zusammenbricht.

Die Liebesgeschichte mit Zhade, der sie aus ihrem Schlaf erweckt hat, fand ich ganz nett, aber auch nicht viel mehr. Er wurde aus der Stadt verbannt und hat nun Pläne für die ahnungslose Göttin Andra, aber bekommt manchmal auch ein schlechtes Gewissen, weil er doch Gefühle für sie entwickelt.

Fazit
In "Die letzte Göttin" hat mir das Worldbuilding gut gefallen und ich fand Andras Abenteuer auf dieser fremden, sowohl futuristisch als auch rückständigen Welt wirklich spannend. Ich hoffe, dass die Fortsetzung auch übersetzt wird!

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Spannendes Finale

Das Reich der Schatten His Curse So Wild
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Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Alaric ist nun der neue Lord der Daema und auch noch in Gefangenschaft seiner Feinde. Seit Jahren hat er sein Leben der Rettung seiner Schwester gewidmet, aber er wurde ...

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Alaric ist nun der neue Lord der Daema und auch noch in Gefangenschaft seiner Feinde. Seit Jahren hat er sein Leben der Rettung seiner Schwester gewidmet, aber er wurde übel verraten und hintergangen und ist nun am Ende seiner Kräfte. Er ist erschüttert, hoffnungslos und trägt auch noch die Verantwortung für so ein furchtbares Land - aber er beginnt, sich für die Daema verantwortlich zu fühlen und versucht, ihnen ein guter Lord zu sein. Ich konnte diese Entwicklung nicht so ganz nachvollziehen, aber es hat auch zu seinem Charakter gepasst.

Lairie ist fest entschlossen, Alaric zu befreien, auch wenn er nun der Daemalord ist. Gleichzeitig muss sie auch ihr Land vor den Daema beschützen und dann ist da noch die Bedrohung durch Calejas Armee. Aber Lairie kann leider auch nicht alle retten. Hier bekommt außerdem Lairies Freundin Vika eine eigene Perspektive. Sie träumt vom ehemaligen Daemalord, der ihr gar nicht mehr so bedrohlich vorkommt, und fürchtet sich davor, dass ihre Eltern sie bald verheiraten werden. Gleichzeitig weiß sie aber auch, dass sie keine andere Wahl hat und fügt sich ihrem Schicksal.

Der spannende Cliffhanger vom Vorgänger ist mir sehr lebhaft im Gedächtnis geblieben, und auch hier ist man wieder sofort mitten im Geschehen, sodass ich das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben. Das vergeht aber recht schnell und nach einer kleinen Verwirrung am Anfang habe ich sehr gut in die Geschichte gefunden. Das Abenteuer ist spannend und abwechslungsreich und bietet Magie, Liebe und spannende Intrigen.

Fazit
"His Curse So Wild" bietet ein spannendes Finale, in dem eine Menge auf dem Spiel steht, für ganze Königreiche und Völker. Die Protagonisten kämpfen für ihre Liebsten und auch für ihre Überzeugungen, dabei fand ich Alarics Entwicklung am interessantesten.

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Langweilige Protagonistin und sehr viel Gefühlsanalyse

Right Here (Stay With Me)
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Lucy liebt Eiskunstlaufen, aber ihre Eltern unterstützen ihre Leidenschaft nicht unbedingt. Abgesehen vom Finanziellen interessieren sie sich gar nicht dafür und möchten, dass Lucy ins Familiengeschäft ...

Lucy liebt Eiskunstlaufen, aber ihre Eltern unterstützen ihre Leidenschaft nicht unbedingt. Abgesehen vom Finanziellen interessieren sie sich gar nicht dafür und möchten, dass Lucy ins Familiengeschäft einsteigt. Sie haben Lucy noch eine Chance gegeben, eine Goldmedaille zu gewinnen und bis zu diesem entscheidenden Wettkampf bleibt nur noch ein Monat - und bis heute hat Lucy es noch nicht geschafft, den dreifachen Rittberger zu landen.

Ich finde, Lucy war schon eine ziemlich langweilige Protagonistin. Jeden Tag trainiert sie, aber richtig gut ist sie nicht und sie hat eigentlich auch nicht mehr so viel Spaß daran wie früher. Sie hat sonst keine Hobbys und auch keine Freunde, mit ihren Eltern versteht sie sich auch nicht besonders gut, nur ihr Kaninchen ist ihr treuer Begleiter. Nachdem sie lange Zeit auf der Stelle getreten ist, beginnt sie nun, sehr intensiv ihr Leben und ihre Gefühle zu analysieren, was etwas zu viel für mich war.

Lucys Gefühle stehen hier im Mittelpunkt, es geht um ihre Freundschaften und Beziehungen, die alle eine große Rolle für sie spielen, allerdings mehr in ihrer Gefühlswelt als in der Handlung des Buches. Die Geschichte verläuft ohne jede Spannung, ein bisschen Mädelszeit hier, ein bisschen Eiskunstlauf da und zwischendurch ihre so herzzerreißenden Probleme mit der Gleichgültigkeit ihrer Eltern. Auch die Liebesgeschichte dümpelt nur vor sich her. Ich fand Lucy und Jules zwar ganz süß, aber leider beinahe so langweilig wie den Rest der Geschichte.

Fazit
"Right Here (Stay With Me)" behandelt intensiv die Gefühlswelt der Protagonistin, wobei alles andere eher verblasst und dadurch wird die Handlung ziemlich langweilig.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Süße Liebesgeschichte mit sympathischen Charakteren

Regenglanz
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Simon hat eine furchtbare Beziehung hinter sich, von der ihm ein scheußliches Tattoo geblieben ist, das nun ein Cover Up bekommen soll. Eigentlich soll es möglichst niemand zu Gesicht bekommen, aber bei ...

Simon hat eine furchtbare Beziehung hinter sich, von der ihm ein scheußliches Tattoo geblieben ist, das nun ein Cover Up bekommen soll. Eigentlich soll es möglichst niemand zu Gesicht bekommen, aber bei seiner Tätowiererin Alissa kann er das ja kaum vermeiden. Und dazu ist sie auch noch so faszinierend, dass Simon sich sehr auf seine Termine bei ihr freut ...

Aber Alissa hat sich vorgenommen, sich nie wieder mit einem Kunden einzulassen und eigentlich will sie da für Simon auch keine Ausnahme machen, aber sie sind einfach auf einer Wellenlänge und tragen ähnlichen Ballast mit sich herum. Seit Alissa als Kind ihre Mutter bei einem Unfall verloren hat, ist ihr Verhältnis mit dem Rest ihrer Familie, also ihrem Vater und ihrer Schwester, eher schlecht. Daher hat sie nicht nur Schuldgefühle, weil sie ihre Mutter nicht retten konnte, sie fühlt sich auch ziemlich einsam.

Neben der Liebesgeschichte zwischen Simon und Alissa, die ich süß, wenn auch nicht weiter außergewöhnlich fand, geht es hier vor allem darum, wie Alissa ihren Verlust und die abweisende Art ihrer Familie verarbeitet, und das fand ich wirklich schön und gefühlvoll umgesetzt. Man konnte ihre Liebe zur Kunst und wie diese Leidenschaft sie ihrer Mutter näherbringt, gut nachempfinden. Ich war zwar noch nie in Hamburg, aber die Stadt wird wirklich so liebevoll und detailreich beschrieben, dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte.

Fazit
"Regenglanz" bietet eine süße Liebesgeschichte mit sympathischen Charakteren, die versuchen, ihre seelischen Wunden zu verarbeiten. Die Geschichte ist sogar teilweise ziemlich spannend, sehr gefühlvoll und ich habe sie sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Spannend von Anfang bis Ende, in Vergangenheit und Gegenwart

The Girls I've Been
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Nora wurde als Tochter einer Trickbetrügerin schon sehr früh in die fiesen Machenschaften ihrer Mutter hineingezogen, aber seit fünf Jahren führt sie ein beinahe normales Leben. Bis sie Geisel bei einem ...

Nora wurde als Tochter einer Trickbetrügerin schon sehr früh in die fiesen Machenschaften ihrer Mutter hineingezogen, aber seit fünf Jahren führt sie ein beinahe normales Leben. Bis sie Geisel bei einem Banküberfall wird und noch mal zeigen muss, was sie draufhat.

Für ihre Mutter war Nora oft nur ein Mittel zum Zweck, ein Accessoire, das ihre falsche Identität noch etwas aufpeppt und ihr so sogar neue Türen öffnet. Die kleine Nora schlüpft von einer Rolle in die nächste, darf nie sie selbst sein, lernt Menschen zu analysieren und auszunutzen. Aber sie selbst ist es, die die meisten emotionalen Narben davonträgt. Ich fand ihre Geschichte wirklich absolut mitreißend. Man konnte spüren, wie all diese Täuschungen und Manipulationen sie verstören und ihr die Kindheit rauben. Aber ich mochte ihre clevere, vorausschauende Art sehr und auch, wie geschickt sie ihre Rollen immer gespielt hat.

Die Geschichte hat eine ganze Menge zu bieten, sowohl an Gefühlen als auch an Spannung. Man verbringt einige Zeit in Noras Kindheit und lernt die fünf Mädchen kennen, die sie gespielt hat und wie diese oft furchtbaren Erfahrungen sie geprägt haben. In der Gegenwart hingegen landen sie eben mitten in einem Banküberfall, aber auch die komplizierten Beziehungen zwischen Nora, ihrem Ex-Freund Wes und ihrer Freundin Iris bringen zusätzliche Spannung ein. Ich hätte aber noch etwas mehr vom Banküberfall erwartet, der hat mich hier noch am meisten enttäuscht, weil ich auf noch mehr Tricks von Nora gehofft hatte. Da fand ich ihre Vergangenheit deutlich spannender.

Fazit
"The Girls I've Been" war spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Ihre Kindheit als Tochter einer Trickbetrügerin konnte mich wirklich mitreißen und auch ihr aktuelles Abenteuer mit ihrem Ex und ihrer neuen Freundin konnte mich gut unterhalten.

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