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Veröffentlicht am 26.09.2025

Was wurde dem "Teufelsgeiger" zum Verhängnis?

Ein letzter Walzer
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Auch dieser zwölfte Band der Reihe – kann man es denn glauben? – hat mir wieder großen Spaß gemacht, blätterten sich die Seiten doch fast wieder wie von selbst um.

Die Handlung beginnt mit einem Doppelmord ...

Auch dieser zwölfte Band der Reihe – kann man es denn glauben? – hat mir wieder großen Spaß gemacht, blätterten sich die Seiten doch fast wieder wie von selbst um.

Die Handlung beginnt mit einem Doppelmord im Wiener Stadtpark, der die helle Sommernacht gleich um einige Nuancen dunkler erscheinen lässt. Die Ermittler finden eine eigenwillige Inszenierung der beiden Opfer auf einer Parkbank. Bei den Toten handelt es sich um den Stardirigenten Marko Teufel und seiner Geliebten, zugleich Mitarbeiterin in der Agentur, die ihn vertritt. Was macht die Geige in ihren Händen, welche Symbolik soll sie verkörpern? Auch Kommissar Martin Stein stolpert über genau dieses Detail und so bittet er diesmal Sarah Pauli direkt um Hilfe. Diese ist natürlich mehr als erfreut und beginnt – wie wir es von ihr kennen und lieben – ihre eigenen Ermittlungen in der Wiener Musikszene. Nicht nur weil Markos Frau Ruth mehr als gefasst auf den Tod ihres Ehemannes reagiert, merkt Sarah schnell, dass der „Teufelsgeiger“ in der Prominentenwelt nicht gerade vor Beliebtheit strotzt und so beginnt sie tiefer zu graben und stößt auf interessante Details. Doch bevor sie denen Beachtung schenken kann, geschieht ein weiterer Mord, diesmal in Graz, der Hauptstadt des südösterreichischen Bundeslandes Steiermark …

Wie wir es von Beate Maxian als treue Leser gewohnt sind, spart sie auch diesmal nicht an bildhaften Beschreibungen, die jedes Mal eine Sehnsucht in mir wecken und einen baldigen Besuch in der österreichischen Hauptstadt einzufordern scheinen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, wobei ich mir hier jedoch ein wenig mehr Sarah verbunden mit ihrem Sinn für Aberglauben und das Übersinnliche gewünscht hätte. Was mir hingegen sehr gut gefiel war, dass die arme Ruth, die mit Marko nun schon den zweiten Ehemann auf mysteriöse Weise verloren hatte, eine starke deutliche Stimme in diesem Roman erhielt.

Alles in allem gibt es von mir diesmal vier von fünf Sternen, natürlich verbunden mit einer Empfehlung für diese sehr unterhaltsame Krimireihe mit viel Lokalkolorit. Wir lesen uns auf jeden Fall im nächsten Band!

Veröffentlicht am 25.09.2025

Wie wäre es mit einer Reise ins Sauerland?

Was man unter Wasser sehen kann
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In dem Debütroman „Was man unter Wasser sehen kann“ von Henriette Dyckerhoff treffen wir uns in dem fiktiven Ort Ronnbach im Sauerland, der in der Gegenwart nicht mehr so ist, wie er einmal war und der ...

In dem Debütroman „Was man unter Wasser sehen kann“ von Henriette Dyckerhoff treffen wir uns in dem fiktiven Ort Ronnbach im Sauerland, der in der Gegenwart nicht mehr so ist, wie er einmal war und der in der Vergangenheit ein schweres Schicksal erleiden musste. Aber der Reihe nach … die junge Luca, Tochter von Marion und Enkelin von Grete reist wider Willen von Berlin nach Ronnbach, denn ihre Mutter wird vermisst. An sich nichts Neues für die eher flatterhafte Frau, doch diesmal hatte Marion eigentlich einen Besuch ihrer Tochter in Berlin angekündigt und nun steht ihr Auto verlassen auf einem Parkplatz auf einem Berg nahe dem kleinen Dorf. Luca beugt sich der Aufforderung ihres Chefs, besucht ihre Großmutter in Ronnbach und taucht bei ihrem Besuch immer tiefer in ihre eigene Familiengeschichte ein, eine Geschichte gespickt mit Geheimnissen, die vielleicht ein wenig Licht in das gespannte Verhältnis zwischen Marion und ihrer Mutter Grete bringen wird. Marion jedoch bleibt verschwunden …

Die Autorin versteht es hervorragend, ein authentisches Bild der Gegenwart aber auch der Vergangenheit in den 60er Jahren zu zeichnen. Ihre Beschreibungen sind so leb- und bildhaft, dass ich beim Lesen stets ein Bild der wunderschönen, aber auch einsamen Landschaft im Sauerland vor Ort hatte. Den Menschen stand damals ein schwerer Gang bevor. Ihr Dorf sollte einem Stausee weichen – alle mussten raus. Nicht jeder kam damit zurecht und mancher Einwohner kämpfte dafür um sein Leben. Stimmungsgeladen zieht sich die Geschichte der Einwohner durch knappe vierhundert Seiten, wobei ich zugeben muss, dass ich doch recht lange gebraucht habe, bis ich endlich die Zusammenhänge verstanden hatte. Gut gefallen hat mir, dass ich die „Ronne-Marie“ mit ihren kurzen Auftritten kennenlernen durfte. Sie verleiht dem Buch noch eine zusätzliche geheimnisvolle Note. Nicht alle Fragen werden am Ende beantwortet, doch der Ausgang des Romans ließ mich befriedigt zurück. Liebe Henriette, von mir bekommst du sehr, sehr verdiente vier von fünf Sternen verbunden mit einer Leseempfehlung an alle, die wie ich Geheimnis umwobene Familiengeschichten lieben. Der Ausflug ins schöne Sauerland hat sich für mich mehr als gelohnt!

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Veröffentlicht am 15.09.2025

Ein Roman mit Tiefgang, der mich sehr berührt hat ...

Es könnte so einfach sein
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Du hast noch nie von Anne Handorf gehört? Hatte ich auch nicht bis ich dieses wunderbare Buch „Es könnte so einfach sein“ in die Hand nahm und es fast nicht mehr zur Seite legen konnte! Hinter dem Pseudonym ...

Du hast noch nie von Anne Handorf gehört? Hatte ich auch nicht bis ich dieses wunderbare Buch „Es könnte so einfach sein“ in die Hand nahm und es fast nicht mehr zur Seite legen konnte! Hinter dem Pseudonym Anne Handorf verbergen sich die Autoren Carla Grosch und Volker Jarck, die beide in unterschiedlichen Rollen in der Buchbranche tätig sind. Mit diesem ihrem Debütroman ist ihnen meiner Meinung nach ein Volltreffer gelungen, den es gilt im lesebegeisterten Teil der Bürger weit zu verbreiten, er hat es wirklich verdient!

Carla und Volker haben sich für ihr Buch die Protagonistin Vera Albach als Hauptfigur ausgesucht, die seit Jahren erfolgreich Romane schreibt und nun an diesem letzten Buch vor dem wohlverdienten Ruhestand beinah zu erliegen droht. Doch sie hat Glück, sie hat ihren Lieblingsmenschen, ihren Ehemann Leo, an ihrer Seite, der sie stets unterstützt und darauf achtet, dass es ihr gut geht. Es war nicht immer einfach für Vera in der Buchbranche Fuß zu fassen, denn viele Jahre wurde sie belächelt, wenn sie den Wunsch und später die Forderung aussprach, unter ihrem eigenen Namen veröffentlichen zu dürfen. „Niemand will ein Buch lesen, das von einer Frau geschrieben wurde …“ bekam sie stets zu hören und so war sie gezwungen, sich hinter einem männlichen Pseudonym zu verstecken. Doch schließlich änderten sich die Zeiten und Vera durfte Vera sein. Warum auch nicht, wenn sogar eine Frau Chancen hat, die Regierungsbelange einer ganzen Nation zu managen?

Mit „Es könnte so einfach sein“ ist ein ganz großartiger Roman entstanden, der die Gegenwart mit der Vergangenheit verknüpft und uns so erlaubt erst das Mädchen Vera Langhoff und schließlich die Frau Vera Albach kennenzulernen und diese durch ihre „Entwicklungsjahre“ zu begleiten. Es war bestimmt nicht immer einfach, doch Vera ist eine Kämpferin, die sich ganz nebenbei aber auch bewusst ist, dass allein auf weiter Flur mal so gar nichts geht. Als Sahnehäubchen obendrauf, durfte ich als Leserin auch der Entstehung von Veras letztem Romans beiwohnen, in den viele persönliche Gefühle geflossen sind. Die Autorin Vera und die Protagonistin scheinen ganz zufälligerweise mehr als eine Gemeinsamkeit zu teilen. Fesselnd und mit viel Tiefgang kommt dieses Buch daher mit authentisch gezeichneten und sympathischen Charakteren. Natürlich gibt es von mir für dieses beeindruckende Werk mit fünf funkelnden Sternen verbunden mit einer von Herzen kommenden Leseempfehlung die absolute Bestnote. Vielleicht muss man – so wie ich - tatsächlich selbst schon ein wenig reifer sein, um die volle Bandbreite der Message zu verstehen? Taucht ein in die Geschichte und entscheidet für euch selbst!

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Veröffentlicht am 13.09.2025

Eine Reise an die raue schottische Küste ...

Das Geschenk des Meeres
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Es ist bitterkalt, der Wind pfeift und die Wellen toben als der Fischer Joseph mit einem kleinen Jungen im Arm vom Strand kommt. Wenn die Vernunft einen nicht des Besseren belehren würde, könnte man glauben, ...

Es ist bitterkalt, der Wind pfeift und die Wellen toben als der Fischer Joseph mit einem kleinen Jungen im Arm vom Strand kommt. Wenn die Vernunft einen nicht des Besseren belehren würde, könnte man glauben, ein Wunder wäre geschehen und der kleine Moses sei zurück, der vor einigen Jahren in genau so einer Nacht für immer im Meer verschwand. Für seine Mutter Dorothy reißen alte Wunden auf. Die Vergangenheit, die sie so vehement zu bekämpfen sucht, um wieder ein wenig Normalität in ihr Leben zu bringen, holt sie wieder ein. Damals wie heute gehört sie in der eingeschworenen Dorfgemeinschaft zu den Außenseitern. Ihr wird vorgeworfen stolz und unnahbar zu sein, dabei gehorcht sie doch einfach nur den Worten, die ihr die eigene Mutter vor vielen Jahren immer wieder eingebläut hat. Sie ist stark und doch so verletzlich, einsam und gefangen in sich selbst. Hat sie nicht auch ein bisschen Glück verdient?

Die Autorin, selbst Mutter von fünf Kindern, schafft es neben den wunderbaren Beschreibungen der rauen Landschaft mit seinen Wetterkapriolen auch die Enge des Dorflebens einzufangen. Geschickt legt sie die Kraft zerstörerischer Worte und grausamer Gerüchte dar, die von den Dorfbewohnern ausgeht. Aber sie versteht es auch die geheimen Sehnsüchte Dorothys und Josephs freizulegen, zwei Menschen, die sich lieben und sich dennoch stets selbst im Weg stehen. Manchmal wollte ich den Beiden einfach nur zurufen: „Traut euch doch endlich!“

Mit seiner Poesie, den fast schon mystischen Aspekten und der dichtgewebten Atmosphäre fängt Julia R. Kelly das einsame Schottland vor über hundert Jahren ein. Leider bleiben einige Personen, z. B. Mrs. Brown, die den ortsansässigen Krämerladen führt, ein wenig blass und auch ein paar kleine Längen störten manchmal ganz leicht den Lesefluss. Von mir gibt es aber dennoch vier berührende Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Wer intensive, unter die Haut gehende Romane liebt, ist „Das Geschenk des Meeres“ bestens beraten.

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Veröffentlicht am 13.09.2025

Die Säbel rasseln schon im Hintergrund ...

Das verschwundene Fräulein
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Es scheint Victoria und Christian nicht vergönnt, in Ruhe eine gemeinsame Sommerfrische zu genießen, nachdem sie doch sowieso nur die paar Wochen im Jahr gemeinsam verbringen dürfen. Diesmal reist Victoria ...

Es scheint Victoria und Christian nicht vergönnt, in Ruhe eine gemeinsame Sommerfrische zu genießen, nachdem sie doch sowieso nur die paar Wochen im Jahr gemeinsam verbringen dürfen. Diesmal reist Victoria in Begleitung ihrer ältlichen Tante an, die es sich auf die Fahne geschrieben hat, einen geeigneten Heiratskandidaten für ihre Nichte an Land zu ziehen. Doch da hat sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn bevor wir uns als Leser umsehen, stecken Victoria und Christian schon wieder tief in den Ermittlungen zu einem Kriminalfall. Die 17jährige Tochter eines Flottenadmirals verschwindet spurlos von der Bildfläche. Als der Entführer schließlich den ersten Erpresserbrief schickt, in dem er ankündigt, dass Ilse nur noch drei Tage zu leben hat, ist die Sorge groß. Was könnte das Motiv des Entführers sein? Will er von Ilses Vater Informationen erpressen, die bezüglich des nahenden Krieges von Bedeutung sein könnten? Das Ermittlerduo ist sich einig, dass hier akuter Handlungsbedarf besteht, wenn es nur in ihrer privaten Beziehung auch so viel Einigkeit geben würde …
Mit einem weinenden Auge wurde mir am Ende der Geschichte bewusst, dass es sich bei „Das verschwundene Fräulein“ wohl um den letzten Band der spannenden und überaus unterhaltsamen Reihe rund um Victoria Berg und Christian Hinrichs handelt. Vier Bände lang habe ich sie lesenderweise begleitet und mich dabei immer wieder gerne auf Norderney begeben. Die Beschreibungen der Insel Norderney haben direkt Lust auf einen Urlaub dort gemacht. Auch in diesem vierten Teil fand ich den Kriminalfall gelungen, die Charaktere authentisch und die Geschichte bis auf ein paar kleine Längen zwischendurch durchaus rund. Ich vergebe daher sehr gerne strahlende vier von fünf Sternen und möchte diesen Vierteiler allen Lesern ans Herz legen, die auch mal in die Welt von vor über hundert Jahren abtauchen möchten, in der Handys, geschweige denn künstliche Intelligenz, noch keine Rolle spielten. Nun bin ich natürlich gespannt, was die Autorin Elsa Dix als nächstes für ihre Leser in Petto haben. Von mir gibt es für die Seebad Krimis eine von Herzen kommende Empfehlung!

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