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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2019

Never judge a book by its cover ...

Der Alte muss weg
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Steffi und Tom, das passt nicht mehr … findet sie, die frustrierte und unbefriedigte Ehefrau. Aber auch bei ihren Freundinnen Elfie und Babette sieht es nicht viel besser aus. Gegenseitig setzen sie sich ...

Steffi und Tom, das passt nicht mehr … findet sie, die frustrierte und unbefriedigte Ehefrau. Aber auch bei ihren Freundinnen Elfie und Babette sieht es nicht viel besser aus. Gegenseitig setzen sie sich deshalb einen Floh ins Ohr, einen tödlichen! Doch sind sie wirklich so abgebrüht oder ist es vielleicht auch mal an der Zeit, einen kritischen Blick auf sich selbst zu richten? Wie schneidet man denn selber ab im großen Karussell des Lebens?
Mit einem etwas abgebrühten Humor aber auch einer gehörigen Portion Tiefgang führte mich die Autorin Carla Berling, die sonst ja eigentlich eher für ihre Krimis bekannt ist, durch einen kurzen Abschnitt im Leben der Freundinnen in der Midlife Crisis. Ich muss gestehen, manchmal erkannte ich mich selbst in der Geschichte wieder und konnte mit den Mädels mitfühlen, war aber auch Ehemann Tom gegenüber nicht abweisend gestimmt. Gekonnt führte mir die Autorin mit ihrem Roman vor Augen, dass das ganze Leben nicht nur aus Höhepunkten besteht, man muss sich auch mal an der Beständigkeit freuen und zufrieden sein. Ganz nach dem Motto: „Das Leben kann so schön sein, du musst es nur genießen!“
Wer hier eine Slapstickkomödie erwartet, die das Cover und der Titel vielleicht suggeriert, wird enttäuscht sein. Dafür erhält der Leser aber – geschickt und liebevoll verpackt – eine kleine Lektion für und über das Leben. Von mir gibt es dafür die volle Punktzahl und eine absolute Lesempfehlung.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Dieses Buch hat mich tief berührt und begeistert zurückgelassen !!!!!!!!!!!!

Die Zarin und der Philosoph (Sankt-Petersburg-Roman 2)
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Liebe Frau Sahler … nachdem ich den Vorgängerband „Die Stadt des Zaren“, der die Entstehung St. Petersburg beschreibt und mich Peter den Großen kennenlernen ließ, ja schon beeindruckend fand, haben Sie ...

Liebe Frau Sahler … nachdem ich den Vorgängerband „Die Stadt des Zaren“, der die Entstehung St. Petersburg beschreibt und mich Peter den Großen kennenlernen ließ, ja schon beeindruckend fand, haben Sie sich mit diesem Buch selbst übertroffen. Ich hatte das Glück, in meinem Leben auch schon durch die Straßen von St. Petersburg streifen zu dürfen und fand mich dort auf fast jeder Seite Ihres Buchs wieder. Sehr gut gefallen hat mir die Tatsache, dass sie die Zarin mit einem solch kritischen Auge betrachtet haben. Während die große Katharina wohl auch viele gute Taten in ihrem Leben verbracht hat, blieb sie doch eine Herrscherin unter der die einfachen Leute ein schweres und karges Leben führten und wenig zu lachen hatten. Sie haben Katharina in Ihrem Roman die kleine Sonja zur Seite gestellt, eine ganz besondere Personen, die mich das Leben auch mit der Augen einer einfachen Frau sehen ließen. Durch ihre Intelligenz, ihr bezauberndes Aussehen und eine große Portion Glück einen Platz am Hof ergatterte und doch dort nie ihr Glück fand. Ich durfte am philosophischen Zirkel teilhaben und konnte mich mit der Frau des Philosophen an deren unerwartetem Erfolg in der damals noch von ausschließlich von Männern dominierten Künstlerwelt erfreuen. Vor allem aber haben Sie mich mitgenommen an den wunderbaren Fluss Newa, in den Winter- und in den Sommerpalast und mein Besuch dort spielte sich wieder vor meinen Augen ab als wäre ich gestern erst persönlich dort gewesen. Sie sehen, ich komme ins Schwärmen und mochte das Buch eigentlich fast nicht aus der Hand legen. Ich freue mich sehr auf den nächsten Band der großen Saga und bin schon sehr gespannt, was Sie damit für uns Leser bereithalten werden! Hoffentlich spannen Sie mich nicht zu lange auf die Folter …

Veröffentlicht am 18.07.2019

Das Kind in dir muss Heimat finden ...

Wanka würde Wodka kaufen
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Die Autorin Jule Kaspar – mir besser bekannt als Juliane Käppler – hat es mal wieder geschafft, mich total zu begeistern. Die Vorgeschichte unserer Wan … äh, ich meine Jekaterina zu erfahren, war wirklich ...

Die Autorin Jule Kaspar – mir besser bekannt als Juliane Käppler – hat es mal wieder geschafft, mich total zu begeistern. Die Vorgeschichte unserer Wan … äh, ich meine Jekaterina zu erfahren, war wirklich ein wunderbares Erlebnis. Nach einer traumatischen Ausreise aus ihrem Heimatland, findet sie sich im steifen und Regeln beherrschten Deutschland wieder, komplett mit Wohnung und Familie, die ihre beide mehr als fremd sind. Die deutsche Sprache beherrscht sie erstaunlich gut („mit einigen Lücken“ wie sie von selbst behauptet), doch die deutschen Redewendungen rauben ihr schier den letzten Nerv. Selbst ab und zu ein kleiner Wodka als „Flüssigtrost“ schafft da wenig Abhilfe. Aber sie wächst mit ihren Aufgaben und ist sich für nichts zu schade. Sie putzt, schuftet in den entsetzlichsten Jobs und bewährt sich nebenbei immer mehr als Seelentrösterin. Wenn da doch nur ein bisschen mehr Liebe in der Welt für sie wäre ... Wann darf Jekaterina endlich für sich entdecken, dass jedes Unglück auch sein Gutes hat?
Was habe ich beim Lesen zum Teil laut gelacht, wenn unsere Heldin mal wieder mit der deutschen Sprache haderte, wenn sie verzweifelt um russische Traditionen kämpfte oder einem frech gewordenen Mann mal wieder ordentlich die Leviten las. Einige Passagen aber ließen mich auch still und nachdenklich werden. Wie viel Leid kann ein Mensch ertragen bevor er zerbricht, fragte ich mich mehr als einmal. Aber überzeugt euch selbst, ob ich recht habe, wenn ich behaupte: „Jekaterina ist ein Original mit Ecken, Kanten und einem riesengroßen Herz. Man muss sie einfach lieben.“ Ob Jekaterina oder Max Leif, Jule Kaspars (Juliane Käpplers) Bücher sind einfach ein Garant für echten Lesegenuss.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Wenn Teambuilding zum Verhängnis wird ...

Ins Dunkel
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Mit ihrem zweiten Thriller „Ins Dunkel“ hat es die australische Autorin geschafft, ihr erstes Buch „The Dry“ noch zu toppen. Inzwischen war mir nun der Ermittler Aaron Falk vertraut, und ich konnte auch ...

Mit ihrem zweiten Thriller „Ins Dunkel“ hat es die australische Autorin geschafft, ihr erstes Buch „The Dry“ noch zu toppen. Inzwischen war mir nun der Ermittler Aaron Falk vertraut, und ich konnte auch seine zeitweiligen kleinen Anspielungen auf den ersten Fall sehr gut nachvollziehen. Trotz dieser gelegentlichen Rückblicke kann dieser Band aber auch jederzeit ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Wie schon im Klappentext beschrieben, muss Falk sich diesmal auf die Suche nach einer vermissten Wanderin machen. Diesen Auftrag erfüllt er nicht ganz selbstlos. Zusammen mit seiner Partnerin Carmen macht er sich auf Spurensuche und stößt dabei auf Unglaubliches. Werden die Helfer rechtzeitig vor Ort sein?
Bei dieser spannenden Story dachte ich mehr als einmal wie froh ich war, zu Hause auf dem gemütlichen Sofa zu sitzen. Unmöglich, einer Gruppe Angestellter eine solche Gewalttour zuzumuten, wäre für mich wohl ein Kündigungsgrund gewesen ;) … Jane Harper hat einen sehr lebendigen und abwechslungsreichen Schreibstil, der die Seiten nur so dahinfliegen ließ und mir jetzt schon große Vorfreude auf den nächsten Band gemacht hat. Gerne spreche ich für diese Reihe aus dem australischen Busch eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Ein Plädoyer für die Menschlichkeit ...

Wie Treibholz im Sturm
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s gibt viele Romane, die im Schatten des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit spielen. Es gibt sogar viele gute Romane aus genau dieser Zeit. Und dann gibt es Autorinnen wie Daniela Ohms, die uns ...

s gibt viele Romane, die im Schatten des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit spielen. Es gibt sogar viele gute Romane aus genau dieser Zeit. Und dann gibt es Autorinnen wie Daniela Ohms, die uns diese Zeit auf ganz besondere und wundervolle Weise näherbringen. Eine Weise, die unter die Haut geht und Gänsehaut verursacht.
Ich muss gestehen, ich habe dieses Buch von der ersten Seite an geliebt. Sicher wird auch hier wieder an das Grauen erinnert, aber vor allem ist ein tiefes Schuldeingeständnis eines Soldaten. Ein Schuldeingeständnis, das ihn fast zerbrechen lässt. Eine junge Frau namens Hannah versucht trotz ihrer eigenen misslichen Lage gepaart mit tiefer Trauer ein wenig Sonnenschein in sein Leben zu bringen. Ihn, den alle nur „Fuchs“ nennen, denn er spricht nicht mehr, die Grausamkeit des Krieges nahm ihm die Sprache. Hannah verliebt sich in den traumatisierten Mann, doch kann sie es schaffen, ihm ein lebenswertes Leben zurückzugeben?
Daniela Ohms verfügt über ein unglaubliches Einfühlungsvermögen, fast könnte man meinen, sie wäre selbst dabei gewesen. Wie schon von ihrem Vorgängerbuch „Winterhonig“ schafft sie es wieder dem Leser ein Leseerlebnis der besonderen Art zu präsentieren. Ich bin begeistert und vergebe gerne die Note eins mit Sternchen!