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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2021

Ein trauriger Meilenstein der Luftfahrtgeschichte ...

Flug der Träume
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Es ist gut 80 Jahre her, dass sich das riesige Luftschiff „Hindenburg“ in die Lüfte hob. Keine der 97 Personen an Bord konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass es ihre letzte Reise sein würde …
Obwohl viele ...

Es ist gut 80 Jahre her, dass sich das riesige Luftschiff „Hindenburg“ in die Lüfte hob. Keine der 97 Personen an Bord konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass es ihre letzte Reise sein würde …
Obwohl viele von uns von diesem realen Unglück natürlich gehört haben, schafft es die in den USA gefeierte Bestseller Autorin für historische Literatur von Anfang an zu fesseln. Sie pickt sich eine Handvoll Schlüsselpersonen aus dem Passagierregister und haucht ihnen neues Leben ein. Dabei legt sie ein besonderes Augenmerk auf Max, einen der Navigatoren des Zeppelins, und Emilie, die erste angestellte Frau an Bord eines Luftschiffs. Und während die Beiden eigentlich ineinander verliebt sind, trägt Emilie schwer an ihrer Vergangenheit und muss schließlich eine folgenschwere Entscheidung treffen. Doch auch andere Passagiere hatten es mir beim Lesen angetan … die Journalistin Gertrud, deren vorwitziges Mundwerk sie schon so manche Bredouille gebracht hat. Die Familie mit den drei Kindern, die auf dem Weg nach Mexiko ist. Der mysteriöse Amerikaner, der „up to no good“ zu sein scheint und natürlich der junge Werner, der als Schiffjunge der jüngste Mitarbeiter der Bordcrew ist …
Die Geschichten der Passagiere werden in ständig wechselnden Perspektiven erzählt, die aber so reibungslos ineinander übergreifen, dass daraus eine richtig spannende Story wird. Die Einzelschicksale, die manche Passagiere am Schluss ereilen, sind ja eigentlich bekannt aber erschüttern dennoch. Wer hätte gedacht, dass man Geschichte so spannend verpacken kann. Von mir bei voller Punktzahl eine unbedingte Empfehlung. Man kann sich nur wünschen, dass Ariel Lawhons andere Bücher bald übersetzt werden und ihr damit in Deutschland mehr Bekanntheit zu teil wird.

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Out of Africa ...

Ashford Park
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Soeben habe ich diese wunderbare Geschichte beendet. Sie spielt in einer Wechselbeziehung zwischen Kenia, England und New York und verbindet die geheimnisvolle Vergangenheit mit der Gegenwart. Es ist nur ...

Soeben habe ich diese wunderbare Geschichte beendet. Sie spielt in einer Wechselbeziehung zwischen Kenia, England und New York und verbindet die geheimnisvolle Vergangenheit mit der Gegenwart. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Clemys Großmutter den Kampf gegen die Zeit verlieren wird. Sie scheint an ihrem 99. Geburtstag schon recht verwirrt und realitätsfremd. Wer ist diese mysteriöse Bea, mit deren Namen sie ihre Enkelin Clementine stets bedenkt? In Clemy erwacht neben der Trauer um die Großmutter, die sie zu verlieren scheint, die Neugier und ein Jagdinstinkt. Viel zu wenig haben ihre Mutter und deren Schwester ihr von Addie erzählt. Was für ein Geheimnis verbirgt sich hinter ihrem Leben?
Wunderbar gelesen von der Sprecherin Ulrike Hübschmann hat mir dieses Buch die Stunden auf dem Laufband versüßt. Spannend und – wie angenehm – so ganz ohne Kitsch bekam ich einen Einblick in das Leben der Reichen und Schönen in den wilden 20er Jahren in England und Kenia. Was doch für lose Sitten zu herrschen schienen, jeder mit jedem und alles war erlaubt? Doch spurlos ging es auch an der Upper Class nicht vorbei und so wurde manches Herz gebrochen und so manches Leben zerstört. Ich spreche eine warme Empfehlung für dieses gefühlvolle Hörbuch aus und vergebe gerne volle fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Schwimmen heißt loslassen ...

Die Schwimmerin
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Die Nachkriegsperiode scheint bei den Autoren im Moment sehr beliebt zu sein. So nimmt sich denn auch die sympathische Autorin Gina Mayer dieses Themas an. Gina, bereits mit einigen Preisen für ihre Vorgängerromane, ...

Die Nachkriegsperiode scheint bei den Autoren im Moment sehr beliebt zu sein. So nimmt sich denn auch die sympathische Autorin Gina Mayer dieses Themas an. Gina, bereits mit einigen Preisen für ihre Vorgängerromane, Kinder- und auch Jugendbücher ausgezeichnet, schafft mit ihrem Roman eine wunderbare Atmosphäre, die den Leser bzw. Hörer auf eine Reise in die Vergangenheit mitnimmt. Wir lernen Betty der 60er Jahre kennen. Hier beweist sie sich als brave Ehefrau, die ihren Mann liebt, ehrt und umsorgt und sich ansonsten den Gegebenheiten fügt. Doch das war nicht immer so, denn wir lernen zeitgleich auch Elisabeth in den 40er Jahren kennen, die nach dem Tod des Vaters und der Zerstörung ihres Hauses in Düsseldorf gezwungen wird, mit ihrer Mutter in ein kleines schwäbisches Dorf umzusiedeln. Hier tut sie sich schwer, doch als sie schließlich vom Sohn der Bauernfamilie zum Schwimmen überredet wird, begegnet ihr nicht nur die Liebe und Herausforderung ihres Lebens, sondern auch ein Rückzugsmöglichkeit für den Rest die zukünftigen Jahre. Beladen mit dem Ballast ihrer Vergangenheit stellt sich Betty schließlich den Herausforderungen ihrer Gegenwart und Zukunft …
Der flüssige Schreibstil des Romans hat mich überzeugt, lediglich beim sehr schlecht gesprochenen schwäbischen Dialekt im Hörbuch muss ich einen kleinen Abstrich machen. Schade. Das Thema des Romans ist kein neues aber gut und individuell umgesetzt. Hierfür vergebe ich gerne vier von fünf Sternchen.

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Es kehrt einfach keine Ruhe ein ...

Blutroter Sonntag
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Dieser siebte und somit vorletzte Band der Reihe um die Psychotherapeutin Frieda Klein beginnt mit einem Knall! Der Fund einer Leiche im eigenen Haus hat schon was und bringt doch Unruhe ins eigene Leben, ...

Dieser siebte und somit vorletzte Band der Reihe um die Psychotherapeutin Frieda Klein beginnt mit einem Knall! Der Fund einer Leiche im eigenen Haus hat schon was und bringt doch Unruhe ins eigene Leben, wenn ich das mal so milde ausdrücken darf. Und wieder einmal steht der Name Dean Reeve im Raum. Ein Name und ein Mensch dahinter, der sie seit Jahren verfolgt. Doch die Anschläge auf die ihr liebsten Menschen in ihrem Leben scheinen nicht Dean Reeves Handschrift zu tragen. Wer verbirgt sich dahinter? Ein Trittbrettfahrer und Nachahmer, der auch ihr nach dem Leben trachtet? Kann die Polizei helfen?
Während sich die groß angekündigte Spannung in Grenzen hielt, hat mir dieser Teil dennoch wieder gut gefallen. Er ließ sich als Hörbuch gut mitverfolgen und brachte mir nochmal viele Protagonisten in Friedas Dunstkreis näher. Ihre Nichte Chloe, Freund Jack, der schwer krebskranke Reuben und Josefs kleiner Sohn hatten alle einen – wenn auch nicht schönen – Auftritt.
Dieser siebte Fall macht Lust auf den letzten Teil und verdient von mir vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Zwischen Fantasie und Wirklichkeit ...

Ein Teelöffel Land und Meer
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Das elfjährige Mädchen Saba muss einen herben Verlust einstecken, so ist es dann auch kein Wunder, dass sie sich zeitweise in ihre Fantasiewelt zurückzieht, in der sie ihre Schwester und Mutter mit einbezieht. ...

Das elfjährige Mädchen Saba muss einen herben Verlust einstecken, so ist es dann auch kein Wunder, dass sie sich zeitweise in ihre Fantasiewelt zurückzieht, in der sie ihre Schwester und Mutter mit einbezieht. Das wahre tägliche Leben spielt sich für sie in dem kleinen abgelegenen Dorf Cheshmeh im Iran ab. Das Dorfleben ist geprägt von kulturellen Handlungsweisen, Regeln und Pflichten. Nachdem sie dort mit ihrer Zwillingsschwester Mathab eine gemeinsame Kindheit erleben durfte, werden sie durch ein schweres Schicksal voneinander getrennt. Die zudem verschwundene Mutter der beiden Mädchenmacht ihren Mann dadurch zum alleinerziehenden Vater der kleinen Saba.

Saba wächst in der großen Gemeinschaft des Dorfes und ihren Freunden Raza und Poneeh auf. Eine Vielzahl unterschiedlicher "Ziehmütter" vermitteln ihr die unterschiedlichsten Prägungen und Unterstützungen. Doch immer wieder zieht sie sich in ihre Fantasiewelt zurück. Sie ist sehr wissbegierig und liebt amerikanische Literatur und Filme, die sie sich heimlich und illegal auf dem Markt beschafft. Diese Leidenschaft lässt sie wenigstens gedanklich in die Ferne reisen und bestimmt bald ihre Gedanken. Immer wieder kreisen ihre Fantasien um den Verbleib von Mutter und Schwester. Mit ihrem blühenden Vorstellungsvermögen malt sie sich für die Beiden ein Leben in einem Amerika aus, welches durch Freiheit und Wohlstand geprägt ist.

Als Saba schließlich ins heiratsfähige Alter kommt, wird sie mit einem sehr viel älteren, wohlhabenden Mann zwangsverheiratet. An ihrem Traum, irgendwann auch im großen freien Amerika leben zu können will sie jedoch nicht aufgeben. Schließlich kommt alles anders …

Trotz aller negativen Aspekte wird der Iran, seine Kultur, seine Natur und Gesellschaft, der Familienzusammenhalt, die Gastfreundschaft mit so viel Herzenswärme geschildert, dass das Buch aber auch eine starke Wärme ausstrahlt. Durch dieses Buch taucht man als Leser bzw. Hörer in eine bunte, vielschichtige orientalische Welt ein, die man förmlich riechen, spüren und schmecken kann.

Einen Stern in meiner Bewertung jedoch ab, da die detailreiche Erzählweise leider manche Längen aufweist, was den an sich gekonnt gezogenen Spannungsbogen teilweise unnötig in die Länge zieht. Dennoch ein wunderbarer Einblick in eine uns Deutschen eher fremde Welt.

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