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Veröffentlicht am 21.12.2020

Wenn dich die Vergangenheit nicht ruhen lässt ...

Die treue Freundin
9

Manchmal gibt es einfach Bücher, an denen man dranbleiben muss, sprich, die man nicht häppchenweise zu sich nehmen sollte. Dieser Roman – ein Thriller war es für mich nicht wirklich – gehört eindeutig ...

Manchmal gibt es einfach Bücher, an denen man dranbleiben muss, sprich, die man nicht häppchenweise zu sich nehmen sollte. Dieser Roman – ein Thriller war es für mich nicht wirklich – gehört eindeutig dazu. Ich hatte mich ein wenig mühsam in die Geschichte reingefuchst, es dann ein paar Tage zur Seite gelegt und mit jedem Tag tat ich mich schwerer, den Faden wieder aufzunehmen. Doch dann wollte ich’s wissen und die letzten zwei Drittel habe ich in einem Rutsch verschlungen.
Wir haben es in diesem Roman mit Menschen zu tun, die auf grausame Weise gemordet haben, vom Gericht dennoch freigesprochen werden, um schließlich wenig später auf die gleiche unbarmherzige Art getötet zu werden. Mit dem neuesten Fall werden bei Rain Winter Erinnerungen wach. Sie selbst entkam als Kind nur knapp einem bestialischen Verbrecher, der ihr damals nach dem Leben trachtete. Sie sieht diesen kürzlich geschehen Mord nun als Chance, in einem Report ihre eigene Vergangenheit aufzuarbeiten. Wird ihr diese Idee ultimativ zum Verhängnis werden?
Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von dieser Geschichte halten soll. Einerseits las sich das Buch schlussendlich sehr flüssig und hatte durchaus auch einige Spannungsmomente. Andererseits war ich ein wenig enttäuscht, dass der Täter schon relativ früh feststand, wenn es auch zum Ende noch einen kleinen Twist gab. Ich hatte mir von Lisa Unger als Bestseller Autorin ein wenig mehr versprochen und kann so leider nur eine Note im mittleren Bereich vergeben.

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Veröffentlicht am 07.11.2022

Wenn ein sich nicht erinnern zum Albtraum mutiert ...

Das Schlaflabor
6

Die Leseprobe, die ich im Zuge meiner Bewerbung zu einer Leserunde zu ebendiesem Buch lesen durfte war mehr als spektakulär. Der Thriller „Das Schlaflabor“ beginnt mit einem grausamen Mord an einer jungen ...

Die Leseprobe, die ich im Zuge meiner Bewerbung zu einer Leserunde zu ebendiesem Buch lesen durfte war mehr als spektakulär. Der Thriller „Das Schlaflabor“ beginnt mit einem grausamen Mord an einer jungen Frau, die das Schicksal der Insomnie, vielen besser bekannt als Schlaflosigkeit, mit dem Protagonisten Tom Sonnborn zu teilen schien. Auch er leidet unter massivem Schlafentzug, der sein tägliches Leben fest im Griff hält. So sieht er ein Schlaflabor in der Schweiz aufzusuchen als seine letzte Chance. Die Behandlung scheint erfolgreich und die Hoffnung auf ein normales Leben ist in ihm geweckt. Doch dann geschieht das schier Unglaubliche. Hat er wirklich im Schlaf einen Mord begangen, an den er sich nicht mehr erinnert? Verzweifelt die Polizei vom Gegenteil zu überzeugen trifft er während seiner Suche nach der Wahrheit auf eine Frau, die an ihn zu glauben scheint. Schnell werden er und Bettina zu einer Art Bonnie und Clyde Team, doch wie stehen Toms Chancen, was ist Realität und was eine Lüge und vor allem: wem kann er vertrauen?

Ich gebe zu, in der ersten Hälfte war ich fasziniert von dieser Geschichte. Ich fühlte mit Tom – wie schrecklich muss es sein, wenn man sich nicht erinnern kann und einem niemand glaubt! Doch immer mehr driftete die Geschichte für mich in eine Mischung aus konstruiert und überladen mit Fachinformationen ab, die meinen Lesefluss einfach störte. Die Idee ist klasse, das vermittelte Wissen genial aber das macht leider nicht immer einen runden Thriller aus. Ich vergebe deshalb diesmal nur 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Wenn der Nebel sich lichtet ...

Dian Fossey - Die Forscherin
4

Während mir die Autorin Susanne Leonhard bereits durch ihre wunderbare Romanbiografie „Madame Curie und die Kraft zu träumen“ bekannt war, kam mir bei der Erwähnung der Gorilla Forscherin lediglich „Gorillas ...

Während mir die Autorin Susanne Leonhard bereits durch ihre wunderbare Romanbiografie „Madame Curie und die Kraft zu träumen“ bekannt war, kam mir bei der Erwähnung der Gorilla Forscherin lediglich „Gorillas in the Mist“ in den Sinn, ein Filmtitel, von dem ich am Rande vor Jahren mal gehört hatte. Umso mehr Spaß machte es mir dann auch, Dian als Mensch kennenlernen zu dürfen.
Ganz tief taucht die Autorin in das Leben der Forscherin ein, deckt skandalöse Zustände in ihrem kindlichen und auch jugendlichen Leben auf und schafft es ganz großartig eine Brücke zu schlagen in das Leben der Frau, die sich mit Leib und Seele der Gorilla Forschung verschrieben hat. Oft unter Einsatz ihres Lebens beschützt, behütet und verteidigt sie die großen Menschenaffen mit den schwarzglänzenden Gesichtern und man fragt sich als Leser so manches Mal, ob sie den Affen oder den Menschen nähersteht. In ihrem eigenen menschlichen Leben steht es nicht immer um das Beste. Sie betreibt selbst durch exzessives Rauchen und Trinken schweren Raubbau an ihrem Körper doch auch immer wieder werden ihr von außen Narben zugefügt, sei es durch ihre kongolesische Gefangenschaft oder der Missachtung, ja gar Verletzung durch Stiefvater und Mutter. Bis zum Schluss hofft man, dass sie es schaffen möge mit all den Stolpersteinen fertig zu werden, doch dann wird sie brutal ermordet. Ein Mord, der bis zum heutigen Tag keine Aufklärung gefunden hat. Erst im Nachwort werde ich wieder ein bisschen versöhnt als ich erfahren durfte, dass sich die Berggorillas dank ihres unermüdlichen Einsatzes wieder vermehrt haben. Schade, dass sie das nicht mehr erleben durfte. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen für diese eindrucksvolle Romanbiografie und ich wünsche der Autorin noch viele begeisterte Leser.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Wieder mal ein sinnloses Morden ... aber haben wir daraus gelernt?

Eine Liebe zwischen den Fronten
4

Und wieder einmal hat es eine meiner Lieblingsautorinnen geschafft, mich mit ihrem neuesten Roman „Eine Liebe zwischen den Fronten“ restlos zu überzeugen.

Sie hat sich ein spannendes, aber auch sehr aufwühlendes ...

Und wieder einmal hat es eine meiner Lieblingsautorinnen geschafft, mich mit ihrem neuesten Roman „Eine Liebe zwischen den Fronten“ restlos zu überzeugen.

Sie hat sich ein spannendes, aber auch sehr aufwühlendes Thema ausgesucht, das in diesem Jahr nach 150 Jahren sein trauriges Jubiläum feiert, denn im Jahr 1870 kam es zum kriegerischen Konflikt zwischen Frankreich und den Preußen. Dass sie sich dazu ausgerechnet den Verlobungstag von Madeleine und Paul ausgewählt hatten, trifft die Beiden doppelt hart und stellt sie durch den Krieg nun vor eine schier unüberwindbare Herausforderung. Denn Madeleine ist Französin und wenn herauskommen sollte, dass sie Geliebte eines deutschen Arztes ist, sähe das sicher nicht gut für sie aus. Es kommt, wie es kommen muss. Paul von Gerlau wird sofort an die Front beordert und Madeleine und ihrem Vater gelingt über eine Nacht und Nebel Aktion die mühsame Flucht aus Berlin. In ihrer Heimatstadt Metz angekommen erwartet sie jedoch keine liebende und sorgende Ehefrau und Mutter, sondern ein kaltblütiger Drachen, der nur an sich selbst denkt. Auch Madeleines Bruder ist keine Stütze. Er ist selbst von so viel Heißblut und Hass zerfressen, dass sich Madeleine bald recht allein auf der Welt vorkommt. Zusammen mit dem algerischen Dienstmädchen Djamila begeben sich die Beiden auf die Suche nach Paul, Djamilas Bruder Karim und Madeleines Bruder Clément. Vor allem aber hoffen sie auf ein Überleben, denn an Frieden ist noch lange nicht zu denken …

Wie nicht anders gewohnt, hat Maria W. Peter auch diesmal ein historisches Gedenken hingelegt, das gepaart mit gerade der richtigen Portion Liebe, Leidenschaft und Spannung Lesegenuss erster Klasse bereitete. Zudem hatte ich das Glück bei einer von der Autorin begleiteten Leserunde dabei sein zu dürfen, die von ihr mit weiteren Fotos und Berichten untermalt wurde.

Neben ihrer exzellenten Recherche, die sie direkt an die damaligen Schauplätze geführt hat, hat sie auch eine Reihe von Charakteren kreiert, die dem Roman eine wunderbare Authentizität verleiht. Die immer wieder eingeflochtenen wahren Begebenheiten taten ihr übliches dazu.

Der Roman las sich flüssig und an vielen Stellen mit großer Spannung. Dass Maria hier ihr eigenes Herzblut hat einfließen lassen, spiegelt sich in jeder Zeile wider. Dieses Buch könnte ihrem etwas älteren Roman „Die Küste der Freiheit“ knapp den Rang ablaufen. Ich bin begeistert und möchte mich an dieser Stelle herzlich bedanken.

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Veröffentlicht am 03.06.2019

Hier ist noch ein bisschen Luft nach oben ...

Hinterhaus
2

Die Leseprobe dieses Kriminalromans las sich spannend, so dass ich mich – hungrig nach ein wenig Mord und Totschlag – sofort auf ein Exemplar für eine Leserunde bewarb. Ich hatte Glück und nur wenige Tage ...

Die Leseprobe dieses Kriminalromans las sich spannend, so dass ich mich – hungrig nach ein wenig Mord und Totschlag – sofort auf ein Exemplar für eine Leserunde bewarb. Ich hatte Glück und nur wenige Tage später durfte ich in ein neues Abenteuer starten. Ich kam gut rein in die Geschichte, wenn ich auch irgendwie ständig am Kopfschütteln war, nicht nur über unsere schräge Protagonistin, sondern auch über alle Charaktere in ihrer unmittelbaren Umgebung. Die erste Leiche ließ nicht lange auf sich warten, und ab da war die Chaotik im Leben der etwas naiven Caro vorprogrammiert. Das Buch las sich aber dennoch sehr flüssig und hat auch stellenweise richtig Spaß gemacht. Die Aufklärung war gut gelöst und kam für mich echt überraschend. Gestört habe ich mich aber ziemlich an der teilweise extremen Ausdrucksweise, aber das ist ja Geschmacksache. Ich denke, auch als Autorin muss man sich ja erstmal an ein Publikum rantasten, ich wäre für eine Fortsetzung offen.

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