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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2018

Ein sehr intensives Buch!

Liebe und Verderben
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INHALT:
1974: Als Lenora Allbright mit ihren Eltern nach Alaska zieht, ist die Familie voller Hoffnung, das Trauma des Krieges, das der Vater in Vietnam davongetragen hat, hinter sich zu lassen. In Matthew, ...

INHALT:
1974: Als Lenora Allbright mit ihren Eltern nach Alaska zieht, ist die Familie voller Hoffnung, das Trauma des Krieges, das der Vater in Vietnam davongetragen hat, hinter sich zu lassen. In Matthew, dem Sohn der Nachbarn, findet Leni einen engen Freund, und aus ihrer Vertrautheit entwickelt sich bald eine junge Liebe. Doch auf die Schönheit des Sommers in Alaska folgt unweigerlich die Finsternis des Winters, und je länger diese andauert, desto weniger vermag Lenis Vater die in ihm wohnenden Dämonen zu bändigen. Schon bald müssen die beiden jungen Liebenden um ihr Miteinander kämpfen – bis sie eines Tages auszubrechen versuchen …
MEINUNG:
Die Nachtigall von Kristin Hannah war mein absolutes Lesehighlight im Jahr 2016. Für mich stand daher sofort fest, dass ich auch jeden nächsten Roman von ihr lesen möchte. Auf Liebe & Verderben habe ich mich sehr gefreut. Handlung, Orte und Personen sind in beiden Geschichten völlig anders.

Liebe & Verderben beginnt 1974 mit der Rückkehr von Lenoras, genannt Leni, Vater aus Vietnam. Die Familie ist nie irgendwo richtig sesshaft geworden bisher. Das Geld ist knapp. Vor allem auch deswegen, weil Ernt nicht so richtig Fuß in einem Job fasst. Lenis Mutter Cora ist nur sehr jung. Sie hat Leni bereits mit 16 Jahren bekommen und ist mit Lenis Vater Ernt durchgebrannt, sehr zum Verdruss ihrer Eltern.

Dann kommt die Nachricht, dass Ernt ein kleines Grundstück mit Haus in Alaska von einem Freund geerbt hat, den er in Vietnam kennen gelernt hat. Da Familie Albright nichts zu verlieren hat, ist die Entscheidung schnell gefallen. Leni ist zu diesem Zeitpunkt noch ein junges Mädchen und versteht die Dynamiken zwischen ihren Eltern noch nicht so richtig. Das Haus und das Leben in Alaska stellt sie vor nie gekannten Herausforderungen und vor allem Entbehrungen (kein Strom, kein fließendes Wasser). Das Leben, wie sie es gekannt haben, ist in Alaska nicht möglich. Dennoch werden sie herzlich von den Bewohnern des kleinen Ortes aufgenommen. Vor allem Leni findet endlich in Matthew einen Freund. Man spürt sehr, dass sie früher sehr einsam war, vor allem, weil die Familie so oft ihren Wohnort gewechselt hat.

Man merkt recht schnell, dass Ernt erstens ein Alkoholproblem hat und sehr schnell, sehr aggressiv wird. Es mag an der posttraumatischen Belastungsstörung nach dem Krieg liegen. Das ist jedenfalls die Entschuldigung, die Cora findet, wenn ihr Mann sie schlägt. Leni findet das bereits als junges Mädchen heraus und man merkt, dass sich in dem doch recht schüchternen, fleißigen und loyalen Mädchen etwas verschiebt. Später kann sie auch nicht mehr nachvollziehen, warum ihre Mutter ihren Vater nicht verlässt. Er macht sie quasi zu Sklaven von seinen Launen, denn umso schlimmer die ausfallen, desto schlimmer muss Lenis Mutter darunter leiden. Beim Lesen hat sich bei ihr alles innerlich zusammengezogen und es war oft hart an der Grenze des Ertragbaren.

Ernts Ausbrüche steigern sich bis Unermessliche. Ich habe nicht geahnt, dass es so schlimm wird für die beiden. Als Leni älter wird, lebt sie bereits in einem Teufelskreis und sie muss verstehen, dass auch ihre Taten und Freundschaften Konsequenzen für ihre Mutter haben. Auch die Bekannten und Freunde bekommen mit, was bei den beiden los ist, doch sehr viel können sie nicht ausrichten, da Cora keine Anzeige erstattet. Sie ist ihrem Mann absolut verfallen und glaubt seine Entschuldigungen, dass es nie wieder vorkommen wird.

Leni reift trotz dieser Umstände zu einer intelligenten jungen Frau heran, die das Leben in Alaska liebt. Die Beschreibungen von Alaska und die Liebe zu diesem Land weckten auch bei mir große Sehnsucht dort einmal hinzufahren. Ich habe noch nie ein solch tiefgehende Liebe zu einem Land gespürt, wie in diesem Buch. Alaska trägt Leni im Herzen und das spürt man auf jeder Seite.

FAZIT:
Liebe & Verderben ist in jeder Hinsicht eine sehr intensive Geschichte, die dem Leser einiges abverlangt. Auf der einen Seite schrecklich grausam, was die familiären Verhältnisse angeht und auf der anderen Seite so voller Liebe für Alaska und das Leben dort. Kristin Hannah hat mal wieder eine Geschichte geschaffen, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.12.2018

Mein bisher schwächster Gruber

Rachewinter
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INHALT:
Mehrere Männer im besten Alter, erfolgreich und vermögend, werden grausam ermordet – und obwohl sie in verschiedenen Städten lebten, haben sich alle kurz vor ihrem Tod mit einer geheimnisvollen ...

INHALT:
Mehrere Männer im besten Alter, erfolgreich und vermögend, werden grausam ermordet – und obwohl sie in verschiedenen Städten lebten, haben sich alle kurz vor ihrem Tod mit einer geheimnisvollen dunkelhaarigen Frau getroffen. Doch diese bleibt ein Phantom. Das müssen auch Kommissar Walter Pulaski in Leipzig und Anwältin Evelyn Meyers in Wien feststellen, die beide in die Fälle verwickelt werden. Anders als die Polizei lassen sie sich jedoch nicht entmutigen, erst recht nicht, als sie erkennen, dass sie die Mordserie nur gemeinsam lösen können. Allerdings ist der Täter raffinierter, als sie denken – und spielt auch mit ihnen sein gefährliches Spiel ...

MEINUNG:
Rachewinter ist der dritte Teil der Reihe um den Leipziger Kommissar Walter Pulaski und die Wiener Anwältin Evelyn Meyers. Die Fälle an sich sind abgeschlossen, aber es ist ratsam die alle Teile in der richtigen Reihenfolge zu lesen, sonst spoilert man sich ein wenig, was das Privatleben der beiden angeht.

Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, nachdem ich vorher extra Rachesommer und Racheherbst gelesen habe, um die Reihenfolge einzuhalten. Walter Pulaski mochte ich schon in den ersten beiden Teil sehr als Ermittler. Ähnlich wie in Rachesommer werden Männer von einer unbekannten Frau umgebracht, wobei es zunächst immer nach Unfällen aussieht. Doch Walter Pulaski glaubt nicht so richtig daran. Bei Evelyn sucht ein neuer Mandant Hilfe, der des Mords beschuldigt wird. In Wien geschehen ebenfalls Morde.

Als Leser war mir relativ schnell klar, dass die beiden Fälle zusammenhängen, doch Pulaski und Evelyn brauchen ihre Zeit bis sie das feststellen. Bis dahin, muss ich leider sagen, zieht sich das Buch ganz schön. Ein paar 100 Seiten weniger hätten der Spannung des Buches auf jeden Fall gutgetan. Mir fehlten auch spannenden und unvorhersehbaren Wendungen. Mir war schon auf der Mitte des Buches klar, wie alles zusammenhängt und bis zum Schluss wartet man dann eigentlich nur noch darauf, dass Pulaski und Evelyn auch die Zusammenhänge erkennen und den Täter schnappen, was auch sehr ausführlich geschildert wird. Gruber hat diesmal auch ungewöhnlich brutale Gewalt- und Sexszenen detailliert beschrieben, die meiner Meinung nicht hätten sein müssen. Die Geschichte wäre auch ohne ausgekommen.

FAZIT:
Andreas Gruber gehört seit der Sabine Nemez/ Maarten S. Sneijder Reihe wirklich zu meinen absoluten Lieblingsautoren bei den Thrillern. Ich mag auch die Reihe um Walter Pulaski und Evelyn Meyers, dennoch kommt diese Reihe was die Genialität und Wendungen angeht nicht an erstere Reihe ran. Rachewinter war insgesamt nicht schlecht, aber für mich ziemlich lang und der schwächste Band aus dieser Reihe. Leider fehlte es hier auch an ein paar spannenden Wendungen.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Ein gelungener Thriller

Ich vernichte dich
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INHALT:
Melanie ist eine gute Mutter. Sie liebt ihr Kind und ihren Mann. Doch jetzt hat man ihr den Sohn genommen.
Ihre Wohnung wurde durchsucht. Sie soll Kokain im Kinderzimmer versteckt und ihr Kind ...

INHALT:
Melanie ist eine gute Mutter. Sie liebt ihr Kind und ihren Mann. Doch jetzt hat man ihr den Sohn genommen.
Ihre Wohnung wurde durchsucht. Sie soll Kokain im Kinderzimmer versteckt und ihr Kind im Internet zum Verkauf angeboten haben. Haltlose Vorwürfe, aber wie kann sie sich davon befreien? Jemand will sie vernichten. Jemand, der die Macht dazu hat. Hat sie überhaupt eine Chance?
Die Katastrophe lauert an diesem Montagabend vor dem Haus der Tagesmutter, als Melanie mit den Worten überfallen wird: „Ihr Sohn ist nicht hier. Er befindet sich in der Obhut des Sozialamtes.“
Für die junge Mutter bricht ihre heile Welt zusammen: Sie wird beschuldigt, ihren Sohn vernachlässigt zu haben, mit Kokain zu dealen, den Stoff im Kinderzimmer gelagert zu haben und darüber hinaus auch noch ihr Kind im Internet zum Verkauf angeboten zu haben.
Haltlose Vorwürfe, aber wie kann sie ihre Unschuld beweisen? Und wichtiger noch: Wer will sie auf diese Weise vernichten? Wer will ihr so viel Böses, ihr Leben in Trümmern sehen?
Als Melanie auf eigene Faust der Sache auf den Grund geht, steht sie vor einem schier übermächtigen Gegner, der alles tun wird, damit sie keine Chance hat.

MEINUNG:
Ich vernichte dich war mein erster Thriller von Brad Parks und das Buch startet gleich in die Vollen. Melanie muss gleich zu Beginn wirklich eine Menge furchtbarer Dinge ertragen, die man fast seinem ärgsten Feind nicht wünscht. Beim Lesen hat mich das innerlich richtig aufgewühlt und ich gerade deswegen das Buch kaum aus der Hand legen. Wieder mal hatte ich das Gefühl sie als Protagonistin auch nicht allein lassen zu können und natürlich wollte ich wissen, was hinter allem steckt.

Melanie wirkt nach außen sehr tough, was vermutlich daran liegt, dass sie in ihrer Kindheit schon so viel schlimme Sache erlebt hat, dass sie sich hier einen Schutzmantel aufgebaut hat. Es mag erstmal etwas befremdlich wirken, aber ich habe ihr das abgenommen. Man fragt sich natürlich immer, warum ihr das alles passiert. Ich war aber immer davon überzeugt, dass sie es nicht gewesen ist. Ich habe Melanie für ihre Stärke bewundert, auch als die mehrfach hinter Gittern landet.

Auf der anderen Seite haben wir noch Amy, die als Staatsanwältin parallel noch einem Vergewaltiger auf der Spur ist. In Romanen wie diesen passiert so etwas nicht ohne Grund und schon bald ergibt sich dort ein Zusammenhang zwischen dem, was Melanie passiert ist und den Vergewaltigungsfällen. Amy lässt sich allerdings zu der ein oder anderen Fehlentscheidung verleiten, weil sie den Täter unbedingt bekommen möchte, dennoch fand ich sie sympathisch. Ganz besonders amüsant ist das Verhältnis zum Oberstaatsanwalt, der eigentlich keine Ahnung hat und seine Kandidatur nur als Sprungbrett in die Politik sieht. Amy regelt alles im Hintergrund, aber sie lässt uns immer an ihren Gedanken zu ihm teilhaben. Obwohl Melanie eigentlich genau auf der anderen Seite von Amy steht, ist der Umgang der beiden Frauen respektvoll.

FAZIT:
Ich vernichte dich hat mich sofort in seinen Bann gezogen, vor allem wegen der schreienden Ungerechtigkeit gegenüber Melanie. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der Mittelteil war dann ein wenig schwächer und der Schluss hat dann mit vielen unvorhergesehenen Wendungen aufgewartet. Ein rundherum gelungener Thriller!

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.12.2018

Einerseits richtig gut, andererseits spannungsarm

Ich räche dich
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INHALT:
Detective Ray Drake und seine Partnerin Flick Crowley ermitteln bezüglich einer Reihe merkwürdiger Einbrüche. Alles begann scheinbar harmlos – die Eindringlinge wohnten in Abwesenheit der Besitzer ...

INHALT:
Detective Ray Drake und seine Partnerin Flick Crowley ermitteln bezüglich einer Reihe merkwürdiger Einbrüche. Alles begann scheinbar harmlos – die Eindringlinge wohnten in Abwesenheit der Besitzer in deren Häusern –, doch jetzt sind Menschen angegriffen und getötet worden. Die Spur führt zu den Klippen an der Südküste Englands und den Adoptivgeschwistern Tatia und Joel, in deren Familie ein dunkles Geheimnis verborgen liegt. Und auch Ray Drakes eigene Vergangenheit droht ihn erneut einzuholen ...

MEINUNG:
Ich räche dich ist der zweite Band um den Ermittler Ray Drake. Man merkt diesem Band deutlich an, dass es einen Vorgängerband gibt, denn viele Geschehnisse knüpfen daran an. Das betrifft ganz besonders Ray Drakes Vergangenheit, die bereits im ersten Teil Thema gewesen sein muss. Meinem Gefühl nach wäre es vermutlich besser gewesen Ich vergebe nicht vorher gelesen zu haben, denn hier wird auch gespoilert.

Die Geschichte wird sehr ausschweifend und vielschichtige geschrieben. Nach den ersten 150 Seiten habe ich mich gefragt, ob das Tempo ewig so weitergehen wird, denn das war für einen Thriller sehr langsam. Der Autor wechselt immer wieder zwischen den ganzen Personen hin und her und man bekommt den Eindruck er verliert sich in Nichtigkeiten, was allerdings im Nachhinein betrachtet nicht so ist. Denn alles hat seinen Sinn und so erhält die Geschichte eine hohe psychologische Tiefe. Durchhalten ist hier auf jeden Fall erforderlich. Die kurzen Kapitel machen es einem definitiv leichter.

Für fast 500 Seiten ist das Buch relativ dick, aber nach den anfänglichen Schwierigkeiten las es sich wirklich flüssig. Den Tätern und dessen Umfeld widmet der Autor auch sehr viel Platz, sodass es kaum noch irgendwelche Überraschungen geschweige denn irgendwelche spannenden Wendungen gibt. Das war für mich wirklich der größte Kritikpunkt. Mir als Leser war eigentlich schon alles von Anfang an klar. Es geht hier nur noch um das WIE, aber nicht WER.

Eigentlich ist die Vergangenheit von Drake deutlich interessanter, auch wenn hier am Ende nicht wirklich schlauer bin. Ich frage mich, was Drake eigentlich für ein Typ ist. Ich konnte ihn nicht so richtig greifen. Vielleicht gerade, weil mir das Vorwissen fehlt. Dennoch passiert hier wieder das klassische Dilemma: Der Fall rutscht so ein bisschen an den Rand, was in meinen Augen nicht sein sollte.

FAZIT:
Ich räche dich habe ich mit gemischten Gefühlen beendet. Dem Fall und der Auflösung fehlte es Spannungen und überraschenden Wendungen, dennoch las sich das Buch weg wie nix und ich habe mich auch nicht wirklich gelangweilt, was auf jeden Fall am Schreibstil des Autors lag. Spannender ist eher die Figur Ray Drake. Einen dritten Teil würde ich mir sicher nochmal genauer ansehen wollen und ich bin überzeugt davon, dass der kommt.

Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Hat mich nicht überzeugt

One More Chance
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INHALT:
Neues Leben, neuer Job, neue Liebe - so lautet Aubreys Plan. Doch ein platter Reifen und ein kleiner Ziegenbock werfen alles durcheinander. Zum Glück macht der sexy Australier Chance nicht nur ...

INHALT:
Neues Leben, neuer Job, neue Liebe - so lautet Aubreys Plan. Doch ein platter Reifen und ein kleiner Ziegenbock werfen alles durcheinander. Zum Glück macht der sexy Australier Chance nicht nur ihr Auto wieder flott, sondern überredet sie auch, die restliche Strecke nach Kalifornien gemeinsam zurückzulegen. Es folgen die glücklichsten Tage und aufregendsten Nächte, die Aubrey je erlebt hat, aber dann ist Chance auf einmal einfach verschwunden ...

MEINUNG:
Von Vi Keeland habe ich bisher nur Gutes gehört. Aus diesem Grund war äußerst gespannt auf dieses Buch. Auch von Penelope Ward habe ich bisher noch nichts gelesen.

Das Buch beginnt mit genau dem Road Trip, wie man es auch dem Klappentext entnehmen kann. Audrey möchte nach einer unschönen Trennung in Kalifornien neu anfangen und trifft auf ihrem Weg auf Chance, dessen Motorrad eine Panne hat und der sich dann kurzerhand bei Aubrey „einquartiert“, weil er auch nach Kalifornien möchte.

Natürlich ist der übliche heiße Typ, ABER er bestimmt wo es lang geht und setzt Aubrey jedes Mal zu, dass sie ach so zickig ist. Chance wahrt in keiner Hinsicht irgendwelche persönlichen Grenzen. Natürlich kommen sich die beiden näher, weil Chance Aubrey mit seiner aufdringlichen Art trotzdem erobern kann. Ich muss sagen, dass ich diesen ersten Teil noch ganz unterhaltsam fand, einfach in der Hoffnung, dass Chance dann auch irgendwann mal einen Gang runter schaltet. Aubrey hatte ich eigentlich für eine toughe Frau gehalten, aber Chance die Stirn zu bieten stellt sich als nicht so einfach raus. Mir ging auch ihre Liebesgeschichte ein wenig zu schnell. Diesen ersten Teil lesen wir aus Aubreys Sicht. Er endet mit Chance Verschwinden.

Dann setzte das Buch wieder zwei Jahre später ein und wir erfahren, warum Chance verschwunden ist. Das war mich der einzige überraschende Punkt in dem Buch mit Tiefgang. Teil 2 lesen wir aus Chances Sicht und dürfen ihn dabei begleiten, wie er mit allen Mitteln versucht Aubrey wieder zu bekommen. Das war der Punkt, wo ich das Buch am liebsten abgebrochen hätte. Wieder mal hält er sich für den aller Größten und einzig wahren Mann für Aubrey und das nicht nur im Leben, sondern auch im Bett. Wiedermal respektiert er keine persönlichen Grenzen und schon gar nicht, dass Aubrey einen neuen Freund hat. Leider ist Aubrey auch nicht besser. Chance gibt auch so viel Zeug von sich, dass meine emanzipierte Stimme am liebsten immer laut los geschrien hätte. Für jede Frau hat er auch irgendeinen bescheuerten, verniedlichten Spitznamen. Ich war irgendwann soweit, dass ich mir gewünscht hätte, er bekommt sie nicht. Leider kann sich Aubrey aber Chances Avancen nicht erwehren…

FAZIT:
One more chance war für mich leider mit Abstand eines der Bücher mit dem unsympathischsten, männlichen Protagonisten, von dem ich je gelesen habe und sie hat es leider auch nicht besser gemacht. Ich finde es äußerst fragwürdig, dass man so einen Mann toll findet, der keinerlei persönliche Grenzen und Befindlichkeiten wahrt und respektiert, denn er weiß es immer besser. Schade, dass er auch mit sowas durchkommt!

Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

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