Ich liebe es
Das Rosie-Projekt"Das Rosie-Projekt" ist ein besonderes Buch mit einem besonderen Protagonisten. Das erlebt man gleich auf den ersten paar Seiten. Don Tillman ist nicht nur besonders intelligent, sondern auch besonders ...
"Das Rosie-Projekt" ist ein besonderes Buch mit einem besonderen Protagonisten. Das erlebt man gleich auf den ersten paar Seiten. Don Tillman ist nicht nur besonders intelligent, sondern auch besonders komisch. Schnell merkt man, dass dahinter eine "Erkrankung" steckt - das Asperger-Syndrom, eine Form des Autismus. Don ist sich, trotz seiner Intelligenz und seiner Arbeit als Genetiker, nicht bewusst, dass er unter darunter "leidet". Tatsächlich wissen viele Erwachsene nicht, dass sie zu den "Betroffenen" zählen. Wer sich jetzt fragt, warum ich die Wörter Erkrankung, leiden und Betroffenen in Anführungszeichen setze, dem kann ich nahe legen, sich mit den Meinungen der "Aspis" über ihre "Krankheit" vertraut zu machen. Das Asperger-Syndrom wird in der Wissenschaft häufig als eine Abweichung von der Norm angesehen, jedoch ist es fraglich, was diese Norm eigentlich ist und ob "Aspis" nicht vielleicht sogar eine bessere Form unserer Selbst sind. Dies wird ansatzweise auch im Roman thematisiert.
Wer jetzt Angst hat, ein schweres Buch mit einer noch schwierigen Thematik vor sich liegen zu haben, den kann ich beruhigen. Dies ist nicht der Fall. Zwar wird unter anderem das Selbstbild der "Aspis" angerissen, hauptsächlich geht es aber um etwas anders. Allerdings bringen Dons Besonderheiten die ein oder andere äußerst komische Situation zu Stande, die mich während des Lesens zum Lachen brachten. Ich würde noch nicht einmal sagen, dass hier die Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Vielmehr ermöglicht dieses Buch die alltägliche Welt mal durch andere Augen zu sehen.
Wie man bisher vielleicht merkt, bin ich von dem Buch sehr angetan und so habe ich auch nichts Großartiges zu bemängeln. Es überzeugt durch seine Komik, seinen logischen Aufbau und die Thematik.
Wie bei allen Hörbüchern möchte ich auch noch ein paar Worte zum Sprecher verlieren. Gesprochen wird die Audiovariante von Robert Stadlober, einigen vielleicht noch als Wuschel aus dem Film "Sonnenallee", als Engel aus "Engel & Joe" oder als Benjamin Lebert aus "Crazy" bekannt. Gott, war ich mit 9 Jahren verliebt in ihn. Sonnenallee kann ich mir bis heute immer wieder seinetwegen ansehen. Doch das tut hier ja nichts zur Sache. Ich finde, das Stadlober sehr gut spricht. Er hat eine sehr angenehme Stimme und sein Sprechtempo ist gut.
Fazit:
Eine tolle Geschichte, die sich egal ob als Buch oder Hörbuch definitiv lohnt. Ich vergebe 5 von 5 Punkten.