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Veröffentlicht am 31.10.2018

Caden hasst Kevin, Kevin hast Caden und Summer ist irgendwo dazwischen

Zwischen uns die Sehnsucht
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Buchinfo
Im ersten Jahr auf dem College will Summer erreichen, wovon sie schon lange träumt: mit ihrem Stiefbruder Kevin zusammen zu sein. Aber ständig funkt ihr Caden Banks dazwischen. Dieser arrogante ...

Buchinfo
Im ersten Jahr auf dem College will Summer erreichen, wovon sie schon lange träumt: mit ihrem Stiefbruder Kevin zusammen zu sein. Aber ständig funkt ihr Caden Banks dazwischen. Dieser arrogante Verbindungstyp beschimpft sie als leichte Beute und will ihr weismachen, dass ihre Gefühle an Kevin verschwendet sind. Was bildet sich dieses tätowierte Arschloch ein?! Doch je öfter sie mit Caden aneinandergerät, desto mehr genießt sie den Schlagabtausch – und fragt sich, ob es überhaupt noch Kevin ist, den sie wirklich will … (Quelle: Lesejury)

Anfang
Kevin küsste eine andere. Er küsste sie nicht nur - er verschlang sie geradezu. Er presste sich an sie und strich durch ihr dunkles Haar, während er seine Lippen an ihrem Hals entlang bis zwischen ihre Brüste gleiten ließ.
Es war eine Katastrophe. Wie ein Zugunglück.

Meine Meinung
Summer hat ein Problem - sie ist in ihren Stiefbruder Kevin verliebt. Doch da das noch nicht reicht, will er auch so gar nichts von ihr wissen. Außer er hat ein Problem, das sie für ihn lösen soll. Dann umschmeichelt er sie und schafft es, dass sie tut, was er will. Aufgrund ihrer Gefühle nutzt er sie also aus und sie macht auch noch mit.

Nun hat sie sich am selben College eingeschrieben und hofft, dass sie ihn dadurch endlich von sich begeistern kann. Immerhin können sie auf dem Campus viel gemeinsame Zeit miteinander verbringen - so zumindest Summers Plan. Allerdings nur so lange, bis sie auf Caden trifft. Caden hasst Kevin, Kevin hasst Caden und Summer steckt irgendwo dazwischen fest.

Aufmerksam geworden bin ich natürlich durch das Cover - wem gefällt denn so ein Typ nicht?! Von der Story habe ich nicht wirklich viel erwartet. Mädchen steht auf Junge, aber Junge ist ein Depp. Zweiter Junge kommt und will Mädchen, aber Mädchen merkt es nicht. Mädchen will Junge Nummer zwei, aber dieser will das Mädchen nicht mehr - und zum Schluss kommen sie doch zusammen.
Ob das bei deser Geschichte auch so ist, werde ich an dieser Stelle nicht verraten - das war lediglich meine erste Überlegung, bevor ich das Buch überhaupt hatte.

Ich muss gestehen, dass ich eine ganze Weile gebraucht habe, bis ich Summer ertragen habe. Stellenweise fand ich sie einfach unausstehlich. Das lag im Endeffekt nicht mal direkt an ihr, sondern war der Tatsache geschuldet, dass sie Kevin so hinterhergestiegen ist, sich von ihm hat fertig machen lassen um dann weiterhin an ihm zu hängen und ihm zu verzeihen. Ihr hat eine gehörige Portion Stolz gefehlt. Natürlich macht man dumme Sachen, wenn man verliebt ist und sich etwas erhofft, aber die liebe Summer ist schon sehr naiv.

Caden fand ich von Beginn an toll. Natürlich ist er der mysteriöse Bad-Boy mit der Geschichte, die nur eine Handvoll Menschen kennen und die man zwingend wissen will - genau deswegen lesen wir doch solche Bücher!

Summer und Caden zusammen fand ich klasse. Ihre kleinen Auseinandersetzungen und der Weg hin zu ihrer Freundschaft war wirklich witzig und spannend.

"Ich bin auf deiner Seite." [...] "Egal was du vorhast, ich bin dabei. Du scheinst einen Freund gebrauchen zu können. Und du hast Glück, ich brauche nämlich auch gerade einen. Also ich bin dabei."
"Ich werde mich besaufen und Sex haben."
(Seite 99)

Auch wenn man immer den Gedanken im Hinterkopf hatte, dass man sich beim Lesen eigentlich sicher ist wie es ausgeht, gab es doch die ein oder andere Überraschung oder Wendung. Es gab auch Momente, in denen ich gerne durch das Buch gestiegen wäre um dies oder jenes selbst in die Hand zu nehmen.

Fazit
Auch wenn ich mir nicht viel erhofft habe, wurde ich doch immer mal wieder überrascht. Ich habe mich selbst dabei erwischt, wie ich ab einem gewissen Punkt wirklich mitgefiebert habe und mir bestimmte Dinge erhoffte.

Es muss einfach klar sein, dass es sich hier um eine Geschichte über Heranwachsende handelt und nicht um ein monumentalen Weltbestseller, der mal zum Klassiker wird. Wenn man sich dies verinnerlicht, erwartet den Leser eine spannende, stellenweise etwas klischeehafte, Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Vorhersehbar aber trotzdem schön :-)

Um die Ecke geküsst
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Melissa ist auf den Hund gekommen - den Hund ihrer Nachbarin, die ins Krankenhaus musste. Das hat sie nun von ihrer Hilfsbereitschaft! Wie soll sie sich als berufstätige Frau in New York um die ...

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Melissa ist auf den Hund gekommen - den Hund ihrer Nachbarin, die ins Krankenhaus musste. Das hat sie nun von ihrer Hilfsbereitschaft! Wie soll sie sich als berufstätige Frau in New York um die Deutsche Dogge kümmern? Hilfe muss her. Sie kontaktiert Max, den einzigen Verwandten der alten Dame. Doch der will sich im Urlaub mit seiner Supermodel-Freundin nicht stören lassen und schickt stattdessen seinen Kumpel John, der ihm noch einen Gefallen schuldet. John gibt sich als Max aus und hilft Melissa. Problem gelöst! Oder doch nicht? Denn John verliebt sich in Melissa und Melissa liebt Ehrlichkeit … (Quelle: Lesejury)

Anfang
Sehr geehrte Melissa Fuller,
dies ist eine automatisch erstellte Nachricht der Personalabteilung des New York Journal, der führenden New Yorker illustrierten Zeitung.

Meine Meinung
Dieses Buch könnte auch ein leicht kitschiger Liebesfilm aus Hollywood sein.

John Trend (a.k.a. der falsche Max Friedlander) ist ein Millionenschwerer Erbe und unglaublich angetan von Mel, die sich für ihn interessiert, statt für seine Millionen - immerhin weiß sie gar nicht wer er eigentlich ist. Noch dazu hat sie rotes Haar, was ihr direkt mehr als einen Pluspunkt einbringt.

Melissa Fuller ist eine junge Frau in ihren besten Jahren (sie geht stark auf die 30 zu), die mehr will als nur Klatsch über Promis zu schreiben und mit Männern bisher einfach kein Glück hatte - bis John um die Ecke kommt.

Ich habe nur wegen seines Spitzarts nicht mit ihm geschlafen. Ich kann doch unmöglich mit jemandem Sex haben, der wie Robin Hood aussieht, oder?
(Seite 28)

Zwischen der Liebesgeschichte gibt es noch einen kleinen Krimi-Aspekt, da auch ein Mörder sein Unwesen in New York treibt. Neue Informationen diesbezüglich erhält man von einem Polizisten, mit dem John befreundet ist. Denn wie es der Zufall will ist John ebenfalls bei einer Zeitung beschäftigt (Polizeireporter) - NATÜRLICH ausgerechnet bei der so stark verhassten Konkurrenz von Mel.

Kurz bevor John den ganzen Schwindel um seine Person endlich aufklären will, kommt die Wahrheit ans Licht und Melissa reagiert wie sicher (fast) alle Frauen reagieren würden. Sie bricht den Kontakt zu ihm ab und will nichts mehr mit ihm zu tun haben.

Und soll ich dir verraten, was er mir verschrieben hat? Bettruhe und viel Flüssigkeit. Bettruhe und viel Flüssigkeit, George! Das werde ich in den Hamptons nicht kriegen. Ich meine, Dolly würde das natürlich schaffen, aber ich nicht.
Außerdem hat der Arzt garantiert nicht diese Art von Flüssigkeit gemeint.
(Seite 214)

Allerdings wäre Hollywood nicht Hollywood, wenn es nicht doch zu einem Hapy End käme

Geschrieben ist dieses Buch in einem sehr erfrischenden Austausch von Emails. Dadurch liest es sich auch unglaublich schnell und unkompliziert. Gespräche am Wasserspender, auf der Damentoilette des New York Journal und Telefonate werden in den Emails angesprochen und erklärt - mir fehlte also nichts.

Es handelt sich hierbei um einen typischen Frauen-Liebesroman und es war für mich am Anfang bereits klar, wie es enden würde.
Lediglich der kleine Krimi-Aspekt und die Aufklärung um den Angriff auf Mels Nachbarin hat mich dann doch etwas überrascht.

Alles in allem ein nettes, kurzweiliges Buch für zwischendurch, zum Beispiel für eine längere Bahnfahrt oder den Urlaub.

Fazit
Meg Cabot hat ein nettes, kurzweiliges, schnell zu lesendes Buch geschrieben, dass nicht viel Spannung in sich trägt. Gut platzierte Sprüche bringen die Mundwinkel allerdings das ein oder andere Mal nach oben.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Toter Kleinkrimineller und spießiger, vegetarischer Rechtsmediziner treffen aufeinander

Kühlfach 4
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Dr. Martin Gänsewein trägt Dufflecoat, fährt Ente und sammelt Stadtpläne. Außerdem hat er täglich mit Leichen zu tun, denn er ist Rechtsmediziner - und zwar ein gewissenhafter. Wo die Seelen der ...

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Dr. Martin Gänsewein trägt Dufflecoat, fährt Ente und sammelt Stadtpläne. Außerdem hat er täglich mit Leichen zu tun, denn er ist Rechtsmediziner - und zwar ein gewissenhafter. Wo die Seelen der Verstorbenen bleiben, überlässt er den Glaubenseinrichtungen der Angehörigen. Bis die Seele eines kleinkriminellen Prolls sich im Institut einnistet und behauptet, ermordet worden zu sein. Pascha verlangt von Gänsewein die Aufnahme der Ermittlungen ... (Quelle: Lesejury)

Erster Satz
Ich hoffe, dass Sie diesen Bericht von Anfang bis Ende lesen werden, denn es ist die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit, und so weiter, Sie kennen den Spruch bestimmt.

Meine Meinung
Erwartet hatte ich eine locker leichte Lektüre mit ein bisschen Witz, Spannung, Krimi und etwas unbeschreiblichen irgendwo dazwischen. Bekommen habe ich genau das

Das Buch beginnt mit einer "Einleitung", wie Pascha überhaupt zum Geist wird, wie Martin und er aufeinandertreffen und wie Martin sich langsam an den Gedanken gewöhnen muss, dass ein Geist an seinem Rockzipfel hängt.
Dieser Teil war notwendig und auch nicht unspannend, aber natürlich wollte ich so schnell wie möglich das Ermittlerduo Martin und Pascha vor mir haben

Wie man sich denken kann, gibt es einige Schwierigkeiten zwischen den beiden. Pascha hält Martin für spießig und Martin findet Pascha irgendwie vulgär. Aber Pascha ist bereit an sich zu arbeiten und ändert im Laufe des Buches immer wieder etwas an seinem Wortschatz.

Es mochte ja ein Vorurteil sein, aber bisher hatte ich nicht den Eindruck gehabt, dass unsere Mitbürger mit westwärts gerichtetem Migrationshintergrund eine besondere Nähe zur deutschen Exekutive an den Tag gelegt hätten. Sie verstehen, was ich damit sagen will? Dass Russen die deutschen Bullen anpissen, wo sie nur können.
(Seite 181)

In einigen Rezensionen habe ich gelesen, dass Menschen sich an Paschas "Gossensprache" gestört haben. Mal ganz ehrlich - ein junger Mann, der die Schule abgebrochen hat, der Autos klaut um sich über Wasser zu halten und täglich Drogen und Alkohol konsumiert, spricht eben einfach anders als ein Akademiker!

Ich persönlich finde es genau richtig so und hätte mich daran gestört, wenn es anders gewesen wäre. Außerdem passt Pascha sich im Laufe des Buches immer mehr an Martin an und arbeiten sowohl an sich, als auch an seinem Vokabular. Aber wer eben nur auf der Straße hing spricht eben auch die Sprache der Straße. Basta.

Einen weiteren Unterschied machen die Essensgewohnheiten zwischen den beiden aus. Auch wenn Pascha keine Nahrung mehr zu sich nehmen kann, ist ihm Martins Art doch zuwider.

Nach Feierabend fuhr Martin nur kurz bei einem Imbiss vorbei, um sich Gemüseburger, Tofubratlinge und bunten Salat zu holen. So ein Abendessen ist etwas für Meerschweinchen oder Menschen mit künstlichem Darmausgang, aber er spachtelte den Kurfraß voller Appetit in sich hinein. Ich träumte derweil von einem dicken, fetten Burger, aus dem die Frikadelle, die Soße und die Zwiebeln an allen Seiten hinausquellen, sodass einem der Siff bis zu den Ellbogen in den Ärmel läuft. Geschmäcker sind eben verschieden.
(Seite 178)

"Veggie Paradise" muss der Name dieser Imbissbude sein, wo man alles bekam außer einem ordentlichen Imbiss. [...]
In dem Laden, in dem Martin war, gab es nur Veggies. Das hat mit Paradies nix zu tun. Das sollte man Gemüsehölle nennen. Oder Sprossengosse.
(Seite 183)

Martin und Pascha erleben einige lustige, gefährliche, spannende, grübelnde und ärgerliche Momente miteinander, die in meinen Augen immer eines sind - unglaublich sympathisch!

Es handelt sich hierbei um eine schnelle Lektüre für zwischendurch, die durch ihre locker leichte Erzählweise gut voran getrieben wird.

Am Ende wartet kein wirklicher Cliffhanger, aber ein offenes Ende, dass nach dem zweiten Band verlangt, den ich mir definitiv auch noch besorgen werde.

Fazit
Ich empfehle dieses Buch jedem, der kleine, lustige Lektüren für zwischendurch sucht und sich nicht daran stört, wenn die Sprache nicht ganz so gestelzt ist. Wer sich darauf einlässt, den erwartet eine wirklich witzige Geschichte um einen Assi-Geist und einen spießigen Gerichtsmediziner.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Neben Spannung und Action gibt es eine schöne Liebesgeschichte

Gefangene des Blutes
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Bei der Tierärztin Tess Culver taucht ein Mann auf, der aus mehreren Schusswunden blutet. Verzweifelt kämpft sie um sein Leben, ohne zu ahnen, dass es sich bei dem gutaussehenden Fremden um einen ...

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Bei der Tierärztin Tess Culver taucht ein Mann auf, der aus mehreren Schusswunden blutet. Verzweifelt kämpft sie um sein Leben, ohne zu ahnen, dass es sich bei dem gutaussehenden Fremden um einen Vampir handelt. Da schmiedet ein verhängnisvoller Kuss das Schicksal der beiden auf ewig aneinander und macht sie zu Verbündeten im Kampf gegen die Mächte der Finsternis. (Quelle: Lesejury)

Anfang
Dante strich mit dem Daumen über süßes, duftendes Fleisch und verweilte ein wenig bei der Halsschlagader, dort, wo der menschliche Puls am stärksten schlägt.

Meine Meinung
Anders als beim Vorgängerband steigen wir direkt bei den Vampiren ein. Diesmal geht es um Dante, einer der Stammeskrieger - 'Bruder' von Lucan aus dem ersten Band.

Es ist Halloween in Boston und so auch für niemanden verwunderlich, dass in einer Disco eine Hexe auf dem Schoß eines Vampires sitzt, der seine Fangzähne entblößt hat. Allerdings weiß nicht mal die Hexe, dass es sich hierbei um einen echten Vampir handelt. Doch gerade als er zubeißen will, bemerkt er zwei Jung-Vampire die ihn beobachten. Auch hierbei handelt es sich um echte Vampire - aus einem der Dunklen Häfen, die Aufenthaltsorte der Vampire, die nicht wie Dante dem Stamm angehören.
Dante lässt von der jungen Frau ab, löscht ihre Erinnerung an die letzte halbe Stunde und schickt sie zurück zu ihren Freundinnen um sich den beiden Beobachtern zuzuwenden. Diese beiden Jungs haben von dem Anschlag auf die Rogues gehört (Band 1) und hoffen dem Stamm beitreten zu können. Dante wimmelt sie ab und verlässt den Club.

Dante war bewaffnet wie jemand aus einem Actionfilm-Albtraum. [...]
"Ich tu dir nichts, Tess. Das sind bloß die Werkzeuge meines Gewerbes."
(Seite 222)

Dante wird in einer Seitenstraße in einen Kampf mit einem Rouge verwickelt. Unser großer, starker Stammesvampir kann dem Kampf zwar entkommen, wird aber schwer verletzt.

Mehr tot als lebendig schleppt sich Dante in die Tierklinik von Tess, die dort als Tierärztin tätig ist. Er schafft es genug Kraft aufzubringen um von ihrem Blut zu trinken und sich somit zu retten. Zu spät fällt ihm das kleine Muttermal an ihrer Hand auf. Jenes Muttermal, dass uns schon aus Band 1 bekannt ist (Gabrielle trug es dort hinter dem Ohr) und die Frauen als Stammesgefährtinnen kennzeichnet.
Nach einem kleinen (stellenweise recht lustigen) Hin und Her zwischen den Beiden löscht Dante Tess' Erinnerung und verschwindet. Doch der Vampir sorgt dafür, dass es nicht bei diesem einen Treffen bleibt.

Es dauert ewig viele Seiten (eigentlich nur 30, aber es kam mir ewig vor) bis die Geschichte um Dante und Tess (indirekt) weitergeht.
Zwischenzeitlich testet der Stamm einen neuen Bewerber, der aus einem der Dunklen Häfen kommt. Natürlich bekommt Dante ihn zugewiesen und hat da leider so gar keine Lust drauf. Aufgrund seiner Bildung nennt Dante ihn nie bei seinem Namen sondern einfach nur "Harvard".

Auf Seite 102 ist es dann endlich soweit und Tess und Dante treffen zum zweiten Mal aufeinander.
Lara Adrian hat es in diesem Buch geschafft eine Liebesgeschichte zu schreiben, die so harmlos und unschuldig beginnt aber dennoch unglaublich schön ist.

"Glauben Sie nicht an die Liebe?"
"Tun Sie's denn, Tess?"
Sie sah zu ihm auf, erwiderte seinen durchdringenden, prüfenden Blick, der sich so intim wie eine Liebkosung anfühlte.
(Seite 107)

Ich bin heute Abend wegen dir gekommen.
Sie musste ihn falsch verstanden haben - wenn man davon absah, dass er kein Wort gesagt hatte. Und doch war Dantes Stimme in ihrem Kopf, tröstend und beruhigend, wo sie eigentlich beunruhigt sein sollte. [...]
Ihre Augenlieder schlossen sich, und dann presste sich sein Mund in einem weichen, hypnotischen Kuss auf ihren. [...]
Und dann, einfach so, war der plötzliche, überraschende Kuss vorbei. Und Tess wollte mehr. [...]
Erstaunt schaute sie sich nach Dante um. Aber er war fort.
(Seite 108, f.)

Die Autorin macht es unseren beiden Hauptfiguren wirklich nicht leicht. In diesem Buch ist es keine Liebe auf den ersten Blick (oder in dem Falle Biss ^^), da sich beide nicht so recht eingestehen wollen, dass sie magisch voneinander angezogen werden. Doch dafür hat Dante bereits in der ersten Nacht gesorgt, indem er das Blut einer - mittlerweile seiner - Stammesgefährtin getrunken hat.

Neben dieser wirklich schönen Liebesgeschichte gibt es natürlich auch wieder einiges zu erleben. Die Stammeskrieger sind wie immer auf der Jagd nach Rogues, eine (für Vampire) gefährliche Droge ist im Umlauf und deren Spuren führen ausgerechnet zu Tess. Es gibt ein Wiedersehen mit allen Figuren aus dem ersten Teil und neben "Harvard" auch noch eine neue Person, die wir im Laufe der Reihe sicher nochmal zu Gesicht bekommen.

Fazit
Jeder der Band 1 gelesen hat, sollte auch Band 2 unbedingt lesen.
Es ist nicht zwingend notwendig den ersten Teil gelesen zu haben, da es sich hier um eine in sich abgeschlossene (Liebes)Geschichte handelt. Allerdings empfiehlt es sich, da einem sonst ein wenig Hintergrundinformation und Vorwissen zum Stamm und den Rogues fehlt.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Sorry seems to be the hardest word

Sorry
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Die fetten Jahre sind vorbei. Eine gute Geschäftsidee ist gefragt. Frauke, Tamara, Kris und Wolf, vier junge Berliner, stört, dass sich niemand mehr für nichts verantwortlich fühlt. Sie setzen ...

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Die fetten Jahre sind vorbei. Eine gute Geschäftsidee ist gefragt. Frauke, Tamara, Kris und Wolf, vier junge Berliner, stört, dass sich niemand mehr für nichts verantwortlich fühlt. Sie setzen auf die heilsame Kraft eines einfachen 'Sorry' und gründen eine 'Agentur für Entschuldigungen'. Erstaunt stellen sie fest, dass die Resonanz überwältigend ist. Bis Kris eines Tages am vereinbarten Treffpunkt nicht den Klienten, sondern eine brutal zugerichtete Leiche findet. Und den Auftrag, sich bei ihr zu entschuldigen. Die vier lassen sich auf ein gefährliches Spiel mit dem Mörder ein, das immer perfider und grausamer wird.Ihr Angebot rüttelt die Geschäftswelt auf, denn sie entschuldigen sich für die Vergehen von Unternehmen. Sie bieten den Schuldigen Unterstützung an und helfen den Opfern. Sie selbst verdienen viel Geld damit, die vier jungen Berliner, die diese clevere Geschäftsidee hatten, irgendwann, bevor alles anfing. Immer mehr Menschen erleichtern über sie ihr Gewissen - als ihnen eines Tages jemand den Auftrag erteilt, eine Tote um Verzeihung zu bitten für die unvorstellbaren Qualen, unter denen sie starb. Hier schnappt die Falle zu. Die Lektion, die der Auftraggeber ihnen ab jetzt erteilt, ist voller Dunkelheit: Wie Schachfiguren werden sie auf eine Spur der Grausamkeit gesetzt, auf der es keine Vergebung gibt, kein Schwarzweiß mehr zwischen Opfer und Täter. (Quelle: Lesejury)

Meine Meinung
Das Buch ist in acht Teile und drei Kategorien unterteilt. Davor - dazwischen - danach.
Der Leser wird etwas verwirrend zwischen diesen Kategorien hin- und hergeworfen. Erst im Laufe des Buches ergibt alles einen Sinn.
Erzählt wird die Geschichte aus sechs Perspektiven.

Du
Kris
Tamara
Wolf
Frauke
Der Mann, der nicht da war


Der Erzähler ist allerdings eine siebte Person, deren Identität nie aufgeklärt wird und die nur den Sinn hat die Geschichte zu erzählen. Es ist nicht wichtig um wen es sich dabei handelt.

Kris und Wolf sind Brüder, Tamara und Frauke beste Freundinnen. Alle vier kennen sich seit Kindheits-/Jugendtagen und sind auch mit einem Alter um die 30 alle noch befreundet.

Kris verliert seinen Job. Ihm fällt auf, dass sein Chef sich bei der Kündigung rausredet und nicht in der Lage ist sich anständig zu entschuldigen. Später bekommt er in einem Park zufällig mit wie sich ein Pärchen streitet und der Mann sich von der Frau trennt. Auch hier wieder ohne Entschuldigung. Er begibt sich zu der Frau und entschuldigt sich für den Mann. Er lässt sie in dem Glauben, dass die beiden Männer Freunde seien und erfindet Gründe für die Trennung, mit der die Frau besser leben kann.

Am Abend sitzt er mit seiner Clique zusammen und berichtet von diesen Vorfällen. Durch Alkohol und Joints entsteht die Idee eine Agentur zu gründen, die das Entschuldigen übernimmt. Aus der fixen Idee wird ein gutes Geschäftskonzept und sie schalten eine simple Werbung, die sich durch Mundpropaganda schnell weiterverbreitet und die Agentur aus allen Nähten platzen lässt.

SORRY
Wir sorgen dafür, dass ihnen nichts mehr peinlich ist.
Fehltritte, Missverständisse, Kündigungen, Streit & Fehler.
Wir wissen, was sie sagen sollten.
Wir sagen, was sie hören wollen.
Professionell & diskret.
(Seite 61)

Das Geschäft mit den Entschuldigungen ist ein sehr lukratives. Bis zu dem Tag, an dem Tamara einen Auftrag annimmt, der das Leben aller durcheinander bringt und zerstört. Getarnt als Geschäftskunde verlangt ein Mörder von ihnen, sich bei einer Toten zu entschuldigen. Eine Frau, die dieser Mann bestialisch ermordet hat.

Der Mörder hat gegen jeden der Vier etwas in der Hand und schafft es so, sie zu erpressen und den Auftrag auszuführen.

Der Schreibstil von Zoran Drvenkar war etwas absolut Neues für mich. Am Anfang war es recht verwirrend, was durch die ewigen Zeitsprünge zwischen davor - dazwischen - danach noch verstärkt wurde. Allerdings habe ich mich sehr schnell hineingefunden und war dann absolut begeistert von dieser Erzählweise.
Diese ewig nur leicht angeschnittenen Fakten und Geschichten haben ein großes Verwirrspiel entfacht, das mich als Leser unglaublich an das Buch gefesselt hat. Ich wollte es einfach nicht mehr aus der Hand legen!

Mit jedem neuen Kapitel kam etwas mehr Klarheit, die im nächsten Kapitel wieder zunichte gemacht wurde und man feststellen musste, dass es nicht so war, wie man es eben noch dachte.

Die Geschichte hinter der Tat ist eine sehr grausame. Ebenso wie die Tat an sich. Mehr kann und will ich jetzt dazu nicht sagen.

Das Buch liest sich sehr flüssig und nimmt ab einem gewissen Punkt unglaublich Fahrt auf, so dass die Seiten nur so umgeblättert werden und man immer weiter lesen möchte.

Fazit
Für mich persönlich ist dieses Buch eines meiner Jahreshighlights und war sicher nicht das letzte, was ich von diesem (unglaublich talentierten) Autor gelesen habe.