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Veröffentlicht am 13.11.2022

Vegan für Dummies

Omi, ich bin jetzt vegan!
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Dieses Kochbuch beginnt mit einer künstlich aufgeblähten Geschichte, wie die Köchin zur veganen Lebensweise gekommen ist und wie ihre geliebte Omi damit umgeht. Das hätte man meiner Meinung nach in wenigen ...


Dieses Kochbuch beginnt mit einer künstlich aufgeblähten Geschichte, wie die Köchin zur veganen Lebensweise gekommen ist und wie ihre geliebte Omi damit umgeht. Das hätte man meiner Meinung nach in wenigen Sätzen schildern können. Dennoch bin ich froh zu lesen, dass wieder ein Mensch durch vernünftige Ernährung deutlich an Gesundheit und Lebensqualität gewonnen hat. Schön ist, dass sie im Vorfeld das von mir so wertgeschätzte Aquafaba erwähnt. Ich werde es bald mal testen, ob man wirklich nur das Kichererbsenwasser aufschlagen muss, denn ich verwende immer noch etwas Zitrone und Backpulver. Das Ergebnis ist ein sensationeller Eischnee ohne Eigengeschmack (und ohne gefährliche Bakterien). So kann man auch ganz einfach wunderbare vegane Kokosmakronen zaubern. Leider verwendet Vochezer ein ganz anderes Rezept in ihrer Sammlung.
Nun zu den eigentlichen Rezepten:
Da gibt es solche, die Omi immer schon vegan zubereitet hat, als es noch nicht vegan hieß, sprich Suppen und Salate.
Und dann gibt es solche, in denen Hack durch veganes Hack, Eier durch veganen Ei-Ersatz und Käse durch veganen Käse-Ersatz ersetzt werden.
Toll!
Da kommt eigentlich jeder drauf. Es fehlen einfach Rezepte mit "normalen" Lebensmitteln, die unkompliziert und schnell zubereitet werden können, und eben nicht auf Kunstprodukte zurückgreifen müssen.
Ich kenne Kochbücher, die diese Ansprüche erfüllen. Kochbücher, die neue Wege beschreiten, ohne dass man als Normalo bzw. Neu-Veganer kapituliert.
Insgesamt habe ich mir mehr von diesem Buch erwartet. Es ist einfach simpel gemacht, die Fotos sind nett, aber der Preis ist dann doch recht happig.

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Idol auf der Flucht

Catching up with the Carters - In your words
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Es ist immer so eine Sache, wenn man eine Trilogie mit dem zweiten Band beginnt. Doch keine Sorge, hier gelingt der Einstieg ganz einfach. Man erfährt sehr schnell, warum Hadrian Carter vor seiner übergriffigen ...

Es ist immer so eine Sache, wenn man eine Trilogie mit dem zweiten Band beginnt. Doch keine Sorge, hier gelingt der Einstieg ganz einfach. Man erfährt sehr schnell, warum Hadrian Carter vor seiner übergriffigen Mutter flieht. Sie hat ihre Großfamilie im eisernen Griff. Als Reality-TV-Familie stehen alle stramm und müssen sich von Kindesbeinen an der Kritik der Öffentlichkeit stellen. Die Klatschpresse kritisiert gnadenlos, und was die Wahrheit nicht hergibt, wird munter hinzugedichtet. Alice ist eine dieser Klatschreporterinnen. Eigentlich wäre sie lieber eine ernsthafte Enthüllungsjournalistin, aber mit ihrem derzeitigen Job verspricht sie sich das Sprungbrett in eine großartige Karriere. Nur droht ihr die Entlassung, wenn sie den flüchtigen Hadrian nicht aufspürt und pikante Geheimnisse offenbart.
Wenig überraschend finden die beiden einander, nicht nur örtlich, sondern auch emotional ( und ...pssst... körperlich). Ebenso wenig überraschend: große Probleme türmen sich vor einem Happy End auf.
Der Roman liest sich ganz nett. Die Personen sind ganz klar unterteilt in gut und böse. Hadrian und auch Alice machen eine enorme Persönlichkeitsentwicklung durch, was unter anderem ja auch ein Merkmal für gute Lektüre ist. Allerdings erfordert der Inhalt keine großen Denkprozesse vom Leser, er zielt mehr aufs Herz. Wenn also jemand einen Liebesroman für kuschlige Lesestunden sucht, um den schnöden Alltag einmal zu vergessen, der ist hier genau richtig gelandet.

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Wikinger als Siedlungspioniere

Catan
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Das Buch zum Spiel!
Nun ja, ich kenne das Spiel nicht, aber vom Allgemeinwissen her ist mir bekannt, dass die Wikinger rauhe Burschen waren, die das Kämpfen liebten, ihre nordischen Götter verehrten und ...

Das Buch zum Spiel!
Nun ja, ich kenne das Spiel nicht, aber vom Allgemeinwissen her ist mir bekannt, dass die Wikinger rauhe Burschen waren, die das Kämpfen liebten, ihre nordischen Götter verehrten und auf ihren Beutezügen Menschen, mit Vorliebe Angelsachsen, raubten und versklavten.
Hier haben wir die Hauptpersonen Thorolf, Yngvi und Digur, die wegen eines frechen Brautraubs von ihrem Vater auf sieben Jahre in die Verbannung geschickt werden. Ihnen schließen sich noch viele Menschen an, als sie hören, dass die Brüder per Schiff die sagenhafte Insel Catan im Süden finden und dort eine Kolonie gründen wollen.
Im Verlauf der Handlung lernt man die Hauptpersonen gut kennen und kann verstehen, wie sie sich verhalten, als endlich das ersehnte Land in Besitz genommen werden kann. Schnell gibt es Konflikte innerhalb der verschiedenen Gesellschaftsschichten. Nach einem Jahr wollen sie unter sich einen Fürsten wählen, der wie in der Wikingerheimat das Volk mit starker Hand regieren soll. Doch hat sich nach einem Jahr die Geisteshaltung vieler Leute geändert. Die christliche Religion ist im Vormarsch. Damit verbunden sind Gleichheit und Freiheit aller Menschen, während es in alter Wikingertradition Gesinde, Unfreie und Sklaven gibt, die der herrschenden Klasse zu dienen haben. 
Nach dem spannenden Anfang, als Thorolf seine Braut entführt und nach der hinterhältigen Attacke des rachsüchtigen Brautvaters flaut die Spannung schnell ab. Es wird vom Alltagsleben der (vielen!) Personen erzählt: wie man in einem fremden Land Fuß fassen kann, wer wen heiraten möchte und welche Schwierigkeiten es zu bewältigen gilt. Schade, hier fehlt für mich der Pep.
Der Sprecher des Hörbuches ist leider auch mehr ein Vorleser als ein Schauspieler, der sich in die Charaktere hineindenken kann.
Band zwei hat also noch deutlich Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Das Märchen von der Meerjungfrau

Die Meerjungfrau von Black Conch
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Black Conch ist eine kleine Insel in der Karibik. Hier hat der Fischer David bei seiner Arbeit die zauberhafte Begegnung mit einer Meerjungfrau. Er fährt nun täglich zu dieser Stelle und ist fasziniert ...

Black Conch ist eine kleine Insel in der Karibik. Hier hat der Fischer David bei seiner Arbeit die zauberhafte Begegnung mit einer Meerjungfrau. Er fährt nun täglich zu dieser Stelle und ist fasziniert von diesem unbekannten Wesen. Die Idylle findet ein unschönes Ende, als reiche Amerikaner diese Meerjungfrau beim Wettangeln an den Haken kriegen und als Beute nach Hause schleppen wollen. David kann das Mädchen retten. In seiner Hütte verwandelt es sich wieder in eine Frau zurück und zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte, schöne Liebesgeschichte, die auch mit magischen Elementen versehen ist.
Doch eine intrigante, missgünstige Nachbarin holt die tumben Amerikaner zurück, die auf ihr Recht auf den damaligen Fang pochen. Obwohl sie mit eigenen Augen sehen können, dass eine schöne junge Frau vor ihnen steht, sind sie nur auf Profit aus.
Insgesamt erfährt man hier viel über die Lebensart und die Mentalität der Menschen in der Karibik. Es gibt gute und schlechte Charaktere, vor allem aber ebbt der Hass auf die Kolonisation auch noch nach Generationen nicht ab. 
Dies ist ein Märchen, das den Leser entschleunigt. Es ist poetisch und spannend zugleich, vor allem aber bittersüß. Die Sprache der Autorin ist stark gewöhnungsbedürftig. Ich bin noch hin und her gerissen, ob sie nicht trotzdem oder gerade deswegen den Reiz dieser Geschichte ausmacht. Ich habe in einer anderen Rezension gelesen, dass sich die Fremdartigkeit in der Hörbuchversion verliert. Ich glaube, das ist ein guter Tipp.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

wie immer gut

Herzschuss
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Wie immer ist Miesbach Ort des Geschehens. Der Politiker Gansel wird ermordet aufgefunden und vor allem der schlitzohrige Polizist Leo Kreuthner hatte das größte Tatmotiv: der Ermordete war mit Leos Jugendliebe ...

Wie immer ist Miesbach Ort des Geschehens. Der Politiker Gansel wird ermordet aufgefunden und vor allem der schlitzohrige Polizist Leo Kreuthner hatte das größte Tatmotiv: der Ermordete war mit Leos Jugendliebe verheiratet und behandelte sie schlecht. Nun hat Kommissar Clemens Wallner alle Hände voll zu tun, um den wahren Mörder dingfest zu machen. Leos Lügengespinste, in die er sich in gewohnter Manier immer tiefer verstrickt, machen die Sache nicht einfacher.
Es ist nie langweilig, sondern immer wieder schön, wenn man als Leser auf das herrliche Dreigespann Clemens-Leo-Manfred trifft. Clemens immer zugluftphob in dicke Daunen gehüllt, Leo hat immer ein krummes Ding am Laufen und Manfred, der 90-jährige Großvater, gibt mit seinen spleenigen Einfällen quasi das Sahnehäubchen auf die Handlung. Neu im Bunde ist die neue Leiterin der Dienststelle, die forsche Karla Tiedemann. Sie prescht in den ungünstigsten Momenten mit ihren Pressemitteilungen vor, aber in den nächsten Folgen sehe ich schon eine gute Zusammenarbeit voraus. Sie ist jung und attraktiv, was Clemens, dem Frauenversteher, schon längst aufgefallen ist.
Der Autor hat wieder einen tollen, humorigen Regionalkrimi verfasst, der sich auch ohne Vorkenntnisse der früheren Bände gut lesen lässt. Ein kleiner Tipp von mir: die Hörbuchversionen der Föhr-Krimis, gelesen von Michael Schwarzmaier, sind einfach nur genial. Einfach mal in die Hörproben reinlauschen!



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