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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2020

Amüsant trotz ernstem Hindergrund

Wir von der anderen Seite
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Nach einer Blutvergiftung mit schwerem Verlauf wacht Rahel aus dem Koma wieder auf. Auf dem Weg zurück ins Leben muss sie einiges an Rückschlägen einstecken und verliert doch nie ihren Humor.

Die spritzige ...

Nach einer Blutvergiftung mit schwerem Verlauf wacht Rahel aus dem Koma wieder auf. Auf dem Weg zurück ins Leben muss sie einiges an Rückschlägen einstecken und verliert doch nie ihren Humor.

Die spritzige und humorvolle Erzählstimme von Rahel sorgt dafür, dass sich die Geschichte locker und leicht lesen lässt, und trotz der sehr ernsten Thematik nicht überdramatisch und depressiv wirkt. Man hofft mit Rahel, dass der Humor sie über alle Hindernisse trägt. Es gibt ein paar medizinischen und organisatorische Ungenauigkeiten und eine sehr schwarz-weiß gemalte Filmgesellschaft. die man Rahel aber verzeiht.

Die Geschichte macht Hoffnung, dass ein Trauma überwunden werden kann und gleichzeitig Mut und Platz für Veränderung schafft.

Fazit: Lachen hilft die Angst zu überwinden

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Wenn Menschen beginnen zu heilen ...

Nachtblumen
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Ein Jugendroman, der sensibel das Wachsen der neunzehnjährigen Jana erzählt, die aufgrund traumatischer Kindheitserlebnisse große Probeme mit Nähe, Vertrauen und dem Gefüh für ihre eigenen Bedürfnisse ...

Ein Jugendroman, der sensibel das Wachsen der neunzehnjährigen Jana erzählt, die aufgrund traumatischer Kindheitserlebnisse große Probeme mit Nähe, Vertrauen und dem Gefüh für ihre eigenen Bedürfnisse hat. Sie bekommt die Chance, an einem privaten Ausbildungsprojekt mit Wohngemeinschaft auf Sylt teilzunehmen.

Fünf junge Menschen, die aufgrund ihrer Kindheitserfahrungen Probleme haben und auf ganz unterschiedliche Weise versuchen, im Leben einen Platz zu finden, stoßen aufeinander und müssen lernen sich miteinander und ihrer Vergangenheit zu arrangieren. Die sehr unterschiedlichen Charaktere agieren glaubhaft und realitätsnah.

Wunderschön erzahlt wie Vertrauen und Liebe Stück für Stück ihren Schutzpanzer aufbrechen und sie beginnen, ihr Leben in die Hand zu nehmen.

Fazit: Sensibel erzählte Coming-of Age-Geschichte. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Reine Zeitverschwendung

Einer wird sterben
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Selten hat mich ein Buchkauf so wütend gemacht. Was von Verlag und bekannten Autoren als „wahnsinnig spannender Psychothriller“ angepriesen wird, entpuppt sich als lahme Story um Nachbarschafts-und Beziehungskrisen, ...

Selten hat mich ein Buchkauf so wütend gemacht. Was von Verlag und bekannten Autoren als „wahnsinnig spannender Psychothriller“ angepriesen wird, entpuppt sich als lahme Story um Nachbarschafts-und Beziehungskrisen, die auf den letzten Seiten zu einem unglaubwürdigen Familiendrama mit blutigen Ende aufgeblasen wird.

Über 200 Seiten passiert nichts. Seitenweise lahme Verdächtigung und Gedankenkarussel einer überspannten und beziehungsgestörten Frau, die mich schon nach dem ersten Kaptiel genervt hat.
Ich habe wohl deshalb nur zu Ende gelesen, weil ich ob des großen Lobes nicht glauben konnte, welch gequirlter Mist sich hinter dem hübschen Cover verbirgt. Bis zuletzt habe ich eine überraschend geniale Wendung gehofft. Zeitverschwendung.

Fazit: Lahme Story, unsympathische Charaktere und unglaubwürdige Wendung. Einen Stern gibt es für das Cover und den spannenden Klappentext. Das Beste am Buch.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Von den Kosten einer traumhafter Fassaden

Kleine Feuer überall
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Eine Kleinstadt aus einer Hochglanzbroschüre, eine Vorzeigefamilie aus einem Werbejingle, ein Leben, das keine Wünsche offen zu lassen scheint - und doch wird durch die Anreise der alleinerziehenden Mia ...

Eine Kleinstadt aus einer Hochglanzbroschüre, eine Vorzeigefamilie aus einem Werbejingle, ein Leben, das keine Wünsche offen zu lassen scheint - und doch wird durch die Anreise der alleinerziehenden Mia alles auf den Kopf gestellt. Ihre Lebensweise und ihre Ansichten bringen die Bewohner von Shaker Heights aus dem Tritt. Ein Buch, dass hinter die Fassaden, der kleinstädtischen Gutbürger schaut und mit einem seichten Flügelschlag alles zum Einsturz bringt.

Auch wenn ich kein Freund der der auktorialen Erzählung bin ich, schafft die Autorin, mich mit ihrer gekonnten Zusammenschnitt der verschiedenen Perspektiven und Zeitabschnitten in den Bann zu schlagen. Besonders die liebevoll gezeichneten Figuren und ihr absolut nachvollziehbarer Handlungsdruck gehen mir zu Herzen. Wunderbar wie hier Moral ad adsurdum geführt wird. Eine Erzählung mit Abstand, die trotzdem berührt und und mich mit ihrem geschickt aufgebauten Spannungsbogen immer weiter hineinzieht. Alles ist an seinem Platz, nichts ist überflüssig, nichts passiert zum falschen Zeitpunkt. Einziger Kritikpunkt, die fehlende Kennzeichnung der Perspektiv- und Zeitsprünge.

Fazit: Tolles Handwerk, das seine Wirkung nicht verfehlt.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Schwer verdaulich und absolut lesenswert

Mein Ein und Alles
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Die Halbwaise Turtle kennt nur das Leben mit ihrem egomanischen Vater in der Abgeschiedenheit der Wälder. Sie hat keine Freunde und ist in der Schule eine Außenseiterin. Die körperlichen und brutalen Übergriffe ...

Die Halbwaise Turtle kennt nur das Leben mit ihrem egomanischen Vater in der Abgeschiedenheit der Wälder. Sie hat keine Freunde und ist in der Schule eine Außenseiterin. Die körperlichen und brutalen Übergriffe ihres Vaters und gleichzeitig seine abgöttische Liebe halten sie in einem doppelbödigen Abhängigkeitsverhältnis, aus dem es kein Entrinnen gibt. Das scheue und traumatisierte Mädchen kann zu niemanden Vertrauen fassen und versucht, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Doch sie scheitert ein ums ander Mal an der Macht und Durchtriebenheit ihres Vaters, der jeden ihrer Schritte vorauszuahnen scheint. Als sie am Ende sich auch noch für andere verantwortlich fühlt, wächst sie über sich hinaus.

Die einzigartige Sicht durch Turtles Augen, die auch immer wieder ihre dissoziativen Zustände deutlich macht, ist grandios geschildert. Das so gezeigte Leid des Mädchens ist schwer verdaulich und gleichzeitig wächst die Bewunderung vor ihrem Mut und ihrer Leidensfähigkeit.

Die Sprache des Buches ist Turtles Sprache, ihr Blick auf die Welt und das Leben - sehr bildhaft, naturverbunden und manches Mal ordinär und naiv. Die Erzählung macht ihr Leiden real, gräbt sich in mein Bewusstsein und lässt mich auch nach dem Ende lange nicht los. Jeder Gedankengang ist nachvollziehbar und zeigt brutal und offen Turtles Hilflosigkeit und gleichzeitig die schamhaft wegschauenden Gesellschaft. Es brauch ein bisschen sich einzulesen, dann kann man das Buch nicht mehr weglegen.

Fazit: Bilder, vor denen man die Augen verschließen möchte. Eine Geschichte, die nicht ungelesen bleiben darf. Schwerverdauliche Kost, die noch lange nachhallt.

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