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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2021

Für Groß und Klein

WTF?! So tickt das Netz
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WTF?! warb damit, ein Buch zu sein, was es so noch nie gegeben hat. Ich war sehr gespannt, ob diese Ankündigung wahr gemacht werden kann, und vor allem wie sie sich äußert. Und was soll ich sagen, ich ...

WTF?! warb damit, ein Buch zu sein, was es so noch nie gegeben hat. Ich war sehr gespannt, ob diese Ankündigung wahr gemacht werden kann, und vor allem wie sie sich äußert. Und was soll ich sagen, ich war schon nach den ersten Kapiteln restlos überzeugt!

In diesem Buch wird das Internet in all seinen Facetten auseinandergenommen. Nichts neues, denkt ihr? Weit gefehlt. Klar, es gibt bestimmt schon einige Kindersachbücher über dieses Thema, aber auch schon eines, was neben der Technik auch die rechtliche und psychologischen Aspekte der einzelnen Themen kindgerecht und ausführlich erklärt? Wohl eher nicht. Und eben genau das macht das Buch so enorm interessant.

Ich muss sagen, dass ich mich auch nach dem Lesen nicht für eine bevorzugte Perspektive entscheiden kann. Manchmal waren die rechtlichen Hintergründe der Technik spannender, als ich es für möglich gehalten hätte. Die Psychologie jedoch hat mich fast immer restlos begeistern können. Es ist einfach das Gesamtpaket, was das Buch so faszinierend macht, die Kombination aus Technik, Recht und Psychologie.

Als Mittzwanzigerin bin ich eigentlich gar nicht mehr so richtig die Zielgruppe. Ich gehöre weder zu denen, die gerade das Internet neu für sich entdecken, noch zu den Eltern, Großeltern oder Lehrern, die versuchen, die Jüngeren und ihre moderne Technik besser zu verstehen. Und trotz all dem habe ich mich bestens eingebunden und auch angemessen angesprochen gefühlt. Alle Infos werden für die jüngeren Leser passend aufbereitet, sind nicht zu kompliziert und dennoch sehr detailliert ausgeführt. Der Ton wurde, wie ich finde, perfekt getroffen.

Mein liebstes übergeordnetes Thema war tatsächlich das über die Daten. Klingt eigentlich recht trocken im ersten Moment, aber hat so viele unterschiedliche Richtungen geboten! Da war ich wirklich erstaunt und habe eine Menge gelernt, wie allgemein im ganzen Buch. Ist vielleicht für jemanden in meinem Alter ein wenig peinlich, aber warum sollte ich es leugnen.

Mein Fazit:
Ein enorm informatives Buch, an dem nicht nur die jüngeren Leser, sondern auch die älteren Generationen Spaß haben können. Hier kann fast jeder noch was lernen, da bin ich sicher! Die Beleuchtung der Themen aus drei verschiedenen Perspektiven macht das Buch einzigartig und für mich zu einem klaren Highlight. Ich spreche eine unbedingte Leseempfehlung für jeden aus, der das Internet mal aus einem neuen Blickwinkel kennenlernen möchte.
Natürlich gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 28.08.2021

Überraschend positives Leseerlebnis

Crave
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Von vielen habe ich gehört/gelesen, sie empfinden Crave nur als ein weiteres Twilight. Mein Vorteil: Ich habe mich immer gegen Twilight gewehrt und habe daher grob geschätzte null Vergleichsobjekte, bin ...

Von vielen habe ich gehört/gelesen, sie empfinden Crave nur als ein weiteres Twilight. Mein Vorteil: Ich habe mich immer gegen Twilight gewehrt und habe daher grob geschätzte null Vergleichsobjekte, bin nicht vorbelastet oder voreingenommen, sondern konnte mich ganz neutral auf die Geschichte stürzen.

Was mir direkt zu Beginn enorm positiv aufgefallen ist, sind Humor und Erzählweise der Protagonistin. Sie versieht ihre Berichte aus der Ich-Perspektive mit derart vielen sarkastischen, selbstironischen und (manchmal auch unfreiwillig) komischen Bemerkungen, dass ich riesigen Spaß dabei hatte, ihren Ausführungen zu folgen. Allein schon die Kapitelüberschriften waren der Knaller, ich war hin und weg!
Grace als Hauptfigur gefiel mir unheimlich gut. Mit ihr zusammen die Geheimnisse des Internats und seiner Bewohner zu entdecken, hat zwar etwas gedauert, da war man ihr als Leser gern mal voraus. Aber spannend war es dennoch, allein schon deshalb, weil sie mir als Person einfach so gut gefiel. Wie sie ihre Trauer verbirgt und sich schwertut, über ihre Vergangenheit zu sprechen, hat mich ein wenig an meine Art der Verarbeitung erinnert, da konnte ich mich in ihr wiederfinden.

Die Beziehung zwischen ihr und Jaxon wirkte zunächst bei der ersten Begegnung, als entwickelte sie sich wie die typische Hass-Liebe, aber ihnen dabei zuzusehen, wie sie einander näher kommen, war schon ganz unterhaltsam. Ich wurde jetzt nicht vom Hocker gerissen vor Geknister und Gefühlen, aber insgesamt ganz nett. Auch die Dynamiken im Internat waren interessant, dass Grace sich da zunächst nicht gut aufgehoben fühlt, wundert mich nicht.

Die Geschichte hat eigentlich alle Erwartungen erfüllt, die ich an sie hatte. Die Beziehung zwischen der „normalen“ Grace und dem mysteriösen Bad Boy Jaxon ist zwar das Klischee schlechthin, aber nichts woran ich mich stören würde. Das Internatsleben in Büchern finde ich sowieso immer klasse und für Fantasy und magische Wesen habe ich auch ein Faible, also hat das Buch für mich fast alle Punkte geholt, die es hätte holen können. Ab und an gab es ein paar Längen, die man hätte vermeiden können, aber das hat die Geschichte nicht zu arg runtergezogen.

Mein Fazit:
Keine große Überraschung, aber dennoch gut konstruiert mit interessanten Figuren und tollem Setting. Ich hatte Spaß beim Lesen und der Erzählstil war mein persönliches Highlight. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen und freue mich auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 23.08.2021

Enttäuschte Erwartungen

Den Mund voll ungesagter Dinge
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Anne Freytag wurde mir schon aus mehreren Richtungen empfohlen. Ihre Bücher seien wichtig, seien berührend, seien tiefgründig und lägen doch nicht zu schwer im Magen für die hier jugendliche Zielgruppe. ...

Anne Freytag wurde mir schon aus mehreren Richtungen empfohlen. Ihre Bücher seien wichtig, seien berührend, seien tiefgründig und lägen doch nicht zu schwer im Magen für die hier jugendliche Zielgruppe. Und so war ich mehr als gespannt, als ich mich von den Meinungen anderer Blogger zu diesem Titel habe hinreißen lassen. Meine Hoffnungen waren groß, ebenso die Erwartungen.

So richtig übergesprungen ist der Funke aber leider nicht. Ich hatte mir eine süße und zugleich tiefgehende Entwicklung von Freundschaft, Liebe, Gefühlen gewünscht, allerdings war das komischerweise der Aspekt, den ich am meisten vermisst habe. Sophie und Alex dabei zuzusehen, wie sie entdecken, wer sie wirklich sind und was sie wollen, war zwar schön, aber zugleich auch frustrierend. Ich mag Coming of Age Romane eigentlich sehr, aber hier lag der Fokus weniger auf den Gefühlen, die die Mädchen füreinander entwickeln, als viel mehr auf der körperlichen Ebene. Das hat dem Ganzen für mich einen kleinen Dämpfer verpasst, hatte ich mich doch auf die Emotionen gefreut.

Die beiden Hauptfiguren waren mir auch nicht uneingeschränkt sympathisch. Sophie bockt manchmal wie ein kleines Kind, und bei sowas bin ich leider echt schnell genervt. Dazu kommt, dass Alex und Sophies moralischer Kompass anscheinend auch nicht ganz nach Norden zeigt, aber da möchte ich nicht spoilern. Allemal fand ich diesen Aspekt sehr schade, denn das hätte in meinen Augen wirklich nicht Not getan, egal wie überwältigt oder durcheinander man ist, egal wie sehr man sich zu dem Neuen und vielleicht Spannenderem und auch Richtigem hingezogen fühlt.

Was mir allerdings uneingeschränkt positiv in Erinnerung bleiben wird, ist, sind der Schreibstil und die kurzen Kapitel, die einen problemlosen Einstieg und Lesefluss ermöglicht haben. Ich hatte keine Probleme damit, am Ball zu bleiben, auch wenn ich vielleicht nicht immer zu 100% geflasht von dem war, was gerade passierte.

Mein Fazit:
Ich hatte hohe Erwartungen, die leider nicht erfüllt wurden. Insgesamt kein übles Buch, aber die Protagonisten und ich wurden einfach nicht warm, was schon den größten Teil der Kritik, die ich am Buch habe, abdeckt. Von mir gibt es daher gut gemeinte 3 von 5 Sternen. Ich werde es gern beizeiten noch mal mit einem anderen Buch der Autorin versuchen, so schnell gebe ich nicht auf.

Veröffentlicht am 23.08.2021

Ich brauche mehr!

Das Labyrinth (1). Das Labyrinth erwacht
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Das Labyrinth war zur Zeit der ersten Auflage komplett an mir vorbeigegangen, muss ich gestehen. Damals, wenn ich das so drastisch sagen darf, war ich noch kein so eingefleischter Leser, beziehungsweise ...

Das Labyrinth war zur Zeit der ersten Auflage komplett an mir vorbeigegangen, muss ich gestehen. Damals, wenn ich das so drastisch sagen darf, war ich noch kein so eingefleischter Leser, beziehungsweise war es zwischenzeitlich nicht mehr. Doch als ich die Neuauflage sah und neugierig in den Klappentext hineinschnupperte, war mir klar, das muss ich unbedingt lesen.

Der Einstieg in die Geschichte gibt einem sofort Vibes aus Maze Runner gepaart mit den Tributen von Panem. Ich war direkt geflasht und was das Ganze besonders gemacht hat, ist, dass die Figuren einem, was das Hintergrundwissen angeht, gar nicht weit voraus sind. Man lernt mit ihnen zusammen diese rätselhafte Welt neu kennen, entdeckt mit ihnen Gefahren und Wege, versucht mit ihnen zusammen zu entkommen, lernt vor allem auch mit ihnen zusammen wieder kennen, wer sie eigentlich sind. Dieses Gefühl, mit den Figuren auf Augenhöhe zu sein, fand ich clever konstruiert und hat mir das Lesen sehr angenehm gestaltet.

Die Anzahl der Figuren hat mich anfangs noch ordentlich gefordert. Auch wenn alle sieben unterschiedliche Charaktere haben, so musste ich besonders beim Wechsel der Erzählperspektive oft kurz grübeln, wer derjenige nun war, wie er so drauf ist, was seine persönliche Geschichte war. Doch eben weil die Figuren teils verschieden wie Tag und Nach waren, konnte ich bald ein paar Kandidaten ausmachen, zu denen ich auch eine deutliche Meinung hatte.
Das Spannende war: Diese Meinung hat sich teils, so gemauert sie mir jedes Mal auch schien, von Kapitel zu Kapitel gewandelt. Wen ich am Anfang nicht leiden konnte, habe ich am Ende als Helden gefeiert, wer mir am Anfang noch sympathisch war, war es in der Mitte nicht, am Ende jedoch wieder. Ich habe meine Bewertungen der verschiedenen Figuren glaube ich bisher in keinem Buch so oft umgeschmissen wie hier.

Was mich aber besonders fasziniert hat, war, dass ich manche Personen hier zwar bis aufs Blut unsympathisch fand, ihre Art zu handeln und zu denken jedoch unglaublich spannend war. Ich konnte gar nicht anders, als mit jedem der sieben mitzufiebern, egal ob ich sie nun leiden konnte oder nicht. Die Geschichte übt einen Sog aus, der zum Ende hin deutlich stärker wird, und auch wenn ich noch tausende Fragen hatte, hat mich der Schluss des ersten Bandes komplett aus den Socken gehauen. Besonders das letzte Drittel war unheimlich stark, da war ich kaum noch in der Lage, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Welt, die hier konstruiert wurde, habe ich auch nach dem ersten Buch noch nicht durchblickt, ebenso wenig wie das Warum oder Wer. Aber das macht mir nichts aus, denn ich bin mir zu 100% sicher, dass ich im Laufe der Reihe noch aufgeklärt werden. Normalerweise bin ich immer ein wenig angefressen, wenn sich so große Verständnislücken im World- oder Story-Building nicht schnell schließen, hier jedoch macht es schlichtweg jede Menge Lust auf mehr!

Mein Fazit:
Ich habe noch keine Ahnung, wohin die Reise gehen wird, aber ich will es unbedingt herausfinden. Dieser grandiose, spannungsgeladene Auftakt mit einer faszinierenden Auswahl an Figuren, ungewöhnlicher Welten-Konstruktion und haarsträubender Grundidee, lässt mir gar keine Wahl, als direkt mit der Fortsetzung anzufangen.
Für alle Fans von Reihen wie Maze Runner eine klares Must-Read, von mir gibt es selbstverständlich volle 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2021

Ein wenig Ernst, viel Witz und noch mehr Liebe

Küsse im Sommerregen sind auch nur nass
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Die Küsse im Sommerregen sind mein erstes Buch mit lesbischen Protagonisten. Ich habe bisher, wenn es denn ein Buch aus der LGBTQ -Sparte war, nur Geschichten mit männlichen Protagonisten gelesen und war ...

Die Küsse im Sommerregen sind mein erstes Buch mit lesbischen Protagonisten. Ich habe bisher, wenn es denn ein Buch aus der LGBTQ -Sparte war, nur Geschichten mit männlichen Protagonisten gelesen und war daher sehr gespannt auf Ruby und Saoirse. Die beiden konnten mich auch von der ersten Sekunde an überzeugen, sodass das Buch zu einem fantastischen Leseerlebnis für mich wurde.

Saoirse erzählt aus ihrer Ich-Perspektive und das auf eine unnachahmliche Weise. Rotzig und frech, sarkastisch und den Leser häufig mit einbeziehend, sodass man schnell einen genauen Einblick in ihren Charakter bekommt und sich super mit in das Geschehen hineinversetzen kann. Ich fand es unglaublich amüsant, wie selbstironisch man ihre Pleiten und Pannen geschildert bekommt, wie nah man an ihr dran war während all dem.
Doch das Buch hat neben der witzig-romanischen Seite auch eine emotional-traurige. Es werden ernste Themen angesprochen und vertieft, von denen ich im Vorfeld nicht geahnt habe, dass sie hier vorkommen und mich derart berühren würden. Saoirses harte Schale hat einen guten Grund, das versteht man schnell.

Auch die anderen Figuren haben mir zu großen Teilen sehr gut gefallen. Es gab kaum jemanden, den ich nicht leiden konnte, und das ist wirklich selten. Alle zusammen ergaben um Saoirse herum ein stimmiges Bild.
Die Chemie zwischen ihr und Ruby war greifbar, ich fand das Knistern in den Szenen mit ihnen echt toll und ihre Dialoge waren der Hammer. Natürlich gibt es auch ein wenig Drama, aber nichts was mir persönlich zu viel gewesen wäre, sondern alles im erträglichen Maße.

Mein Fazit:
Eine schöne Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen, mit Witz und Ernsthaftigkeit, mit zwei unglaublich sympathischen Protagonistinnen. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und auch ein paar Tränchen vergossen. Für alle, die dem jugendlichen Genre und auch dem Thema erste Liebe zugetan sind, spreche ich eine klare Leseempfehlung aus! Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.