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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2021

Spannend und schockierend

Broken Things – Alles nur (k)ein Spiel
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Eigentlich bin ich kein Thriller-Fan. Ich bin zu verweichlicht für Psychoterror und Blutspielchen, daher wage ich mich wenn dann überhaupt an etwas thrillerähnliches im Jugendbuchbereich. Lauren Oliver ...

Eigentlich bin ich kein Thriller-Fan. Ich bin zu verweichlicht für Psychoterror und Blutspielchen, daher wage ich mich wenn dann überhaupt an etwas thrillerähnliches im Jugendbuchbereich. Lauren Oliver gehört seit ihrer Delirium-Reihe zu den Autoren, von denen ich blind zu jedem Buch greifen würde, egal aus welchem Genre, weil ich weiß, dass sie mich nicht enttäuschen wird. Das war auch bei Broken Things der Fall, so skeptisch ich ehrlich gesagt auch anfangs war, als ich die ersten Seiten gelesen hatte. Am Ende hat Lauren Oliver mir mal wieder recht gegeben damit, dass sie auf der Liste meiner All-time-favourites steht.

Die Idee mit dem Mord, der in einer Fan Fiction festgehalten wird und drei Freundinnen behandelt, kam mir vom Beginn an sehr bekannt vor. Als hätte es dazu schon mal einen realen Fall nur eben mit anderer Fan Fiction zu einem anderen Buch bzw. Phänomen gegeben, aber die Google Suche war dahingehend leider nicht sehr ergiebig. So oder so hatte ich die ganze Zeit ein vertrautes Gefühl beim Lesen, was sich jedoch mit Grusel, fleißigen Spekulationen zur Wahrheit und völliger Perplexität über die Figuren abgewechselt hat. Die Stimmung während der Geschichte war genial dargestellt, drückend, manchmal gehetzt, voller Zweifel und doch auch Hoffnung, düster und geheimnisvoll. Der Hass und Argwohn, die Verurteilung aus dem Umfeld von Mia und Brynn war greifbar und hat mich oft wütend werden lassen.

Die Figuren erzählen aus verschiedenen Perspektiven, zu Wort kommen Mia und Brynn, die damals des Mordes an ihrer Freundin Summer verdächtigt wurden, jeweils in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Besonders die vergangenen Passagen fand ich in weiten Teilen echt haarsträubend, was überwiegend an Summer lag. Wie sie dargestellt wurde, wie ihre Freundinnen sie gesehen haben und was sie für einen verdrehten und manipulativen Charakter hatte, war einfach faszinierend und grausam zugleich. Sie ist die Art Mensch, für die man ohne groß nachzudenken alles tun würde und sich hinterher fragt, wie genau es eigentlich dazu kommen konnte. Jedes Mal, wenn sich ein Stück mehr von ihrer wahren Persönlichkeit zeigte, schauderte ich aufs Neue, sie war mir einfach unheimlich und unsympathisch, was aber nichts daran ändert, dass ich die Faszination für sie durchaus nachvollziehen kann.
Ich fand Mia, Brynn und wie gesagt besonders Summer clever ausgearbeitet, vielschichtig und authentisch, wenngleich ich sie nicht alle komplett ins Herz geschlossen habe. Beeindruckt haben sie mich allemal.

Die Jagd nach dem wahren Mörder von Summer hat mich in weiten Teilen wirklich mitgerissen, ich habe mit den Freundinnen mitgefiebert, gerätselt und kombiniert, Theorien aufgestellt und meist direkt wieder verworfen. Ab und zu hatte ich kleine Hänger zwischendurch, aber im Großen und Ganzen hielt das Buch mich kontinuierlich bei der Stange.
Der letzte Funke Begeisterung konnte jedoch trotz Spannung nicht überspringen. Wahrscheinlich war es die fehlende Nähe zu den Figuren, die mich zwar in ihrer technischen Ausarbeitung überzeugt, aber nicht wirklich berührt haben abgesehen von Summer, die allerdings nur negative Gefühle ausgelöst hat.

Mein Fazit:
Eine faszinierende und schockierende Geschichte, die zum Rätseln einlädt und mich gut unterhalten hat, allerdings war sie kein absolutes Highlight. Ich vergebe 4 von 5 Sternen und freue mich schon auf das nächste Buch von Lauren Oliver!

Veröffentlicht am 14.04.2021

Lesenswerter erster Band

Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von "One True Queen")
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„Her wish so dark“ ist im gleichen Universum wie die „One true Queen“-Dilogie angesiedelt, jedoch ist zum Verstehen des Buches das Vorwissen der Dilogie nicht nötig. Wie immer schadet es nicht, aber ich ...

„Her wish so dark“ ist im gleichen Universum wie die „One true Queen“-Dilogie angesiedelt, jedoch ist zum Verstehen des Buches das Vorwissen der Dilogie nicht nötig. Wie immer schadet es nicht, aber ich kenne von One true Queen auch nur den ersten Band und habe dieses Buch ohne große Wissenslücken überstanden. Sowas begrüße ich sehr, allerdings ist es ja auch im Interesse von Autor und Verlag, wenn möglichst viele Menschen Zugriff auf das Buch haben können.

Jedoch muss ich sagen, dass mich die Geschichte nicht voll mitgerissen hat. Beworben wird es als atemberaubender Auftakt einer Reihe, aber beraubt wurde ich eher nur meiner Geduld. Das Buch hat für meinen Geschmack nämlich an vielen Stellen Längen gehabt, die meiner Meinung nach der Geschichte nicht zuträglich waren. Ich finde, ein bisschen kürzer hätte es schon sein dürfen, dann wäre ich deutlich zufriedener gewesen und hätte nicht so viele Lesepausen machen müssen.

Was mir schon bei One true Queen gefiel und auch hier wieder sehr gut gefallen hat, war das Worldbuilding. Ich bin nach wie vor beeindruckt davon, was sich die Autorin da ausgedacht hat, all die Besonderheiten und Details, die für meinen Geschmack in dieser Geschichte auch irgendwie düsterer und bedrückender ausfielen als noch in der ersten Dilogie. Hier und da hatte ich zwar leichte Vorstellungsschwierigkeiten, aber das wurde mit der Zeit besser.

Die Figuren haben keinen allzu bleibenden Eindruck auf mich hinterlassen. Ich fand sie gut ausgearbeitet, aber habe mich nicht so intensiv in sie einfinden können wie das bei anderen Büchern der Fall war. Insgesamt habe ich dadurch dem Geschehen auch nicht so stark angehaftet, wie ich es gern gehabt hätte. Das klingt im ersten Moment recht negativ, aber ist nicht allzu dramatisch, denn wie gesagt, authentisch dargestellt wurden die Charaktere dennoch.

Mein Fazit:
Kein Highlight, aber dennoch lesenswert. Hier und dort etwas zäh, ich bin dennoch gespannt auf die Fortsetzung! 4 von 5 Sternen gibt es von mir.

Veröffentlicht am 06.04.2021

Wahrsagen für Anfänger

Akademie Fortuna - Wenn Wahrsagen so einfach wäre
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Wahrsager gelten bei uns ja in vielen Kreisen als Halsabschneider und Betrüger, oder etwas netter formuliert als Humbug. Sorry und ihre Mitschüler an der Akademie Fortuna haben tatsächlich hellsichtige ...

Wahrsager gelten bei uns ja in vielen Kreisen als Halsabschneider und Betrüger, oder etwas netter formuliert als Humbug. Sorry und ihre Mitschüler an der Akademie Fortuna haben tatsächlich hellsichtige Fähigkeiten, die sich in verschiedensten Variationen zeigen. Es gibt Kartenleger, Kristallkugelseher und Visionisten wie Sorry. Mich hat diese Idee sehr fasziniert und mir gefiel, dass die Wahrsagerei hier modern und ohne viel anderen Hexenkram daherkommt.

Sorry ist eine sehr sympathische Protagonistin, ich fand ihre Voraussagen von Beginn an großartig. Ich verstehe zwar, wenn die Menschen sagen, dass Visionen groß und bedeutend sein sollen, aber kleinere Alltagsdinge können doch ebenso praktisch und wichtig sein, finde ich. Zu sehen, wie sehr das Mädchen mit ihrer Gabe zu kämpfen hat, hat mir im Herzen weh getan, denn sie verdient eindeutig mehr als das. Sie verdient es, genauso geschätzt zu werden wie die anderen, denn sie ist ein so mutiges und cleveres Mädchen.

Dass Sorry so tolle Freunde gefunden hat, hat mich begeistert. Ich war hin und weg, besonders von Missy! Sie ist die Aufgewecktheit in Person, immer gut drauf und ein kleiner Wirbelwind, der den Helm, den er immer trägt, wahrlich nötig hat.
Natürlich gibt es auch nicht nur liebenswerte Figuren, aber sogar die Widersacher sind lebendig und charakterstark dargestellt.

Die Idee der Wahrsagerei, der Schule, wo diese Kräfte ausgebaut und trainiert werden, und generell die Vielfalt der Hellseher fand ich spannend und sehr gut umgesetzt. Ich hatte Spaß dabei, Sorry und ihre Freunde auf ihrer Mission zu begleiten, habe mit ihnen mitgefiebert und gerätselt, habe mich über all die neuen Informationen zum Thema Wahrsagen gefreut und habe wirklich unterhaltsame Stunden mit dem Buch verbracht. Dennoch war es kein Highlight, es hat mich einfach nicht so richtig umgehauen. Mir hat noch der letzte Funken gefehlt.

Mein Fazit:
Ein gutes Buch aufgebaut auf einer spannenden Idee, witzig und mit detailliert ausgearbeiteten Figuren. Für mich ein durchaus lesenswertes Kinderbuch dessen Fortsetzung mich ebenfalls sehr interessieren würde, wenngleich ich nicht komplett von den Socken war. Daher gibt es von mir 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.04.2021

Eine spannende Idee gut umgesetzt

Fair Play
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Fair Play ist eine Geschichte, die auf vielerlei Arten faszinieren kann. Einmal ist das natürlich das Thema. Die Idee, dass ein Mensch anhand seiner Umweltsünden und seines Verhaltens bewertet wird, ist ...

Fair Play ist eine Geschichte, die auf vielerlei Arten faszinieren kann. Einmal ist das natürlich das Thema. Die Idee, dass ein Mensch anhand seiner Umweltsünden und seines Verhaltens bewertet wird, ist spannend und im Moment auch aktueller denn je, wenn man sieht, wie sehr sich die Veränderungen im Alltag direkt auf die Erde auswirken. Jeder kann klein anfangen und das ist unter anderem eine Message von Fair Play.

Die andere Auffälligkeit ist für mich die Zahl der Erzähler, gleich vier verschiedene Perspektiven gab es. Für mich war es besonders anfangs sehr schwer, zwischen den Figuren unterscheiden, selbst wenn die Sprecher schon recht unterschiedliche Stimmen haben. Wenn jedoch immer zwischen weiblicher und männlicher Stimme wechselte und nicht die verschiedenen Frauen oder Männer aufeinander folgten und man so keinen unmittelbaren Vergleich hatte, musste ich immer einen Moment überlegen, wer jetzt dran ist. Elodie hat es einem im Gegensatz zu Kera, Max und Leonard da aber zum Glück leicht gemacht, da jedes ihrer Kapitel mit einer kleinen Übersicht ihrer Instagramzahlen einherging.

Die vier Protagonisten könnten unterschiedlicher kaum sein. Elodie ist ein Social Media Star, Leonard ein Computer-Nerd wie er im Buche steht, Max der coole, gutaussehende Kerl, den jeder gernhaben muss und Kera irgendwie sein Gegenstück, wenngleich ein Stück rebellischer, lauter und weniger angepasst als er.
So richtig hineinversetzen konnte ich mich in keinen von ihnen, am spannendsten fand ich jedoch eindeutig Leonard. Er ist mir mit seiner von vielen englischen Begriffen geprägten Ausdrucksweise manchmal zwar arg auf den Keks gegangen, allerdings hatte er den interessantesten und verdrehtesten Charakter von allen.

Das Experiment mit der App „Fair Play“ scheint auf den ersten Blick eine sehr clevere Idee um schnell und einfach kontrolliert sein Leben umweltfreundlicher zu gestalten. Wie bei allen Experimenten gibt es allerdings auch hier Schattenseiten und Nachteile. Fair Play und der Drang, sich anpassen und mehr einsparen zu müssen, bestimmt irgendwann das ganze Leben und beherrscht einen förmlich. Der Wandel von der guten Idee zum gefährlichen Einfall fand ich gut gelungen und auch nachvollziehbar dargestellt.

Mich konnte die Geschichte zwar meistens ganz gut bei der Stange halten, aber da ich mit den Figuren und dazugehörigen Sprechern manchmal meine Schwierigkeiten hatte, bin ich auch gerade zum Beginn der Kapitel häufig nicht ganz mitgekommen. So richtig komplett überzeugt bin ich nicht, aber ich hatte auch sehr hohe Erwartungen, denen gerecht zu werden das Hörbuch entsprechend sehr viel Mühe gekostet hat.

Mein Fazit:
Nicht das Highlight, was ich mir erhofft hatte, aber dennoch eine spannende Geschichte mit neuartiger und clever umgesetzter Idee. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.03.2021

Räuber und Gangster, Gauner und Verbrecher..

Lucy Longfinger – einfach unfassbar!: Gefährliche Geburtstagsgrüße
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Lucy Longfinger verspricht auf den ersten Blick ein rasantes, spannendes Abenteuer über eine kleine Ganovin, ihre Familie, einen großen Komplott und ganz viel Adrenalin. Dieses Buch ist der Auftakt einer ...

Lucy Longfinger verspricht auf den ersten Blick ein rasantes, spannendes Abenteuer über eine kleine Ganovin, ihre Familie, einen großen Komplott und ganz viel Adrenalin. Dieses Buch ist der Auftakt einer Reihe, auf die ich mich einerseits sehr gefreut hatte, deren Fortführung ich nach dem Lesen allerdings nicht so sehnsüchtig erwarte, wie zuvor erhofft.

Da das Buch nicht aus der Ich-Perspektive von Lucy geschrieben ist, habe ich zur Protagonistin auch keinen so dicken Draht aufbauen können wie erhofft, was auch einer meiner größten Kritikpunkte war. Ich habe zwar bei dem Geschehen mitgefiebert und war durchaus mitgerissen von allem, was passiert ist. Aber auf der persönlichen Ebene hat mich die Geschichte nicht packen können, was vielleicht auch an Lucys kodextreuer und etwas forscher Art liegt.
Sie war oft sehr zurückweisend und kalt, auch wenn sie dafür Gründe hat, und das hat sie mir nicht sonderlich sympathisch gemacht. Auch wenn sich das im Laufe des Buches ändert, meine Meinung zu ihr hat das auch nicht mehr retten können.

Die Spannung im Buch war jedoch jederzeit greifbar. Viele Geschehnisse und Entwicklungen verstricken sich miteinander, kollidieren immer wieder und ergeben ein großes Geflecht aus Intrigen, Schurkerei, Aufregung und Gefahr. Ich konnte Lucys Vorgehensweise zwar nicht immer zu 100% nachvollziehen, aber das macht nichts, das Ende gibt ihr recht. Ich war wirklich gespannt, was die Geschichte noch bereit hält, und auch wenn sie mich nicht überraschen konnte, so hatte ich doch immerhin Spaß beim Lesen.

Mein Fazit:
Die Geschichte ist eine tolle Mischung aus Spannung, Freundschaft, Action und Zusammenhalt, sowohl für kleine Gauner als auch für Gesetzestreue bestens geeignet. Ich bin zwar mit Lucy nicht ganz warm geworden, aber die Story an sich mochte ich.
4 von 5 Sternen gibt es von mir.