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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2022

Gefiel mir gut

Carry me through the night
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Carry me through the night ist mein erstes Buch von Leonie Lastella. Ich habe in der Vergangenheit sehr viel Gutes über ihre Titel gehört und war daher mehr als gespannt, als ich endlich in meine erste ...

Carry me through the night ist mein erstes Buch von Leonie Lastella. Ich habe in der Vergangenheit sehr viel Gutes über ihre Titel gehört und war daher mehr als gespannt, als ich endlich in meine erste Geschichte von ihr eintauchen konnte. Ich fand das Buch auch echt gut, nur waren meine Erwartungen doch ein bisschen zu hoch, sodass es nicht für ein Highlight gereicht hat.

Die beiden Protagonisten Autumn und Ryan waren mir durchweg sympathisch. Keiner von beiden hat irgendwelche unangenehmen Charakterzüge und sie beide vereint, dass sie ihre Liebsten über alles stellen und man sich stets auf sie verlassen kann. Sie müssen aber beide auch oft zurückstecken und nehmen sich nicht so wichtig, vor allem wenn es um die Familie geht. Ab und zu hätte ich mir gewünscht, dass sie sehen, wie sehr sie sich selbst vernachlässigen und auch mal egoistisch sind, aber besonders in Ryans Fall ist das nahezu unmöglich und auch verständlich. Er hat ein Geheimnis, von dem ich positiv erstaunt war, muss ich sagen. Die meisten Protagonisten in New Adult Romanen haben irgendein suuuper mysteriöses und 'dunkles' Geheimnis, bei Ryan dagegen war es mehr eine angenehme Überraschung. Aber dazu kann ich nicht mehr sagen, ohne euch zu spoilern.

Der Schreibstil war luftig leicht, jugendlich und hat das Buch bestens lesbar gemacht. Ich habe die Kapitel nur so verschlungen, auch wenn ich mir das letzte Drittel sorgfältig eingeteilt habe, damit es nicht so schnell zu Ende geht. Gerade dort wurde es auch besonders spannend, es gab Drama, aber nie so überzogen, dass es für mich zu viel und unrealistisch wurde.
Die Beziehung von Ryan und Autumn entwickelte sich in einem schönen Tempo und es hat Spaß gemacht, ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich langsam über ihre Gefühle füreinander klar werden. Und trotz all dieser positiven Punkte hat einfach der letzte Funke Begeisterung gefehlt, um das Buch für mich zu einem Highlight werden zu lassen.

Mein Fazit:
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen und werde definitiv noch mal nach einem Buch der Autorin greifen, in der Hoffnung dass ich dann die 5 Sterne voll machen kann. Insgesamt war Carry me through the Night ein wirklich schöner, kurzweiliger Liebesroman mit sehr sympathischen Protagonisten, tollen Nebenfiguren und einem wunderbaren Plot.

Veröffentlicht am 06.04.2022

Wieder erstaunlich gut

Crush
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Crave war für mich ein wirklich lesenswertes Buch. Nicht auf eine „Welch ein ausgeklügeltes, raffiniertes, literarisches Meisterwerk!“-Weise, sondern auf den Unterhaltungswert und die Kurzweiligkeit bezogen, ...

Crave war für mich ein wirklich lesenswertes Buch. Nicht auf eine „Welch ein ausgeklügeltes, raffiniertes, literarisches Meisterwerk!“-Weise, sondern auf den Unterhaltungswert und die Kurzweiligkeit bezogen, denn beides war unbestreitbar gegeben. Viele haben der Vampir-Romance-Internatsstory skeptisch entgegen geschaut, aber für mich hat lediglich gezählt, wie oft ich, selbst wenn es manchmal wahrscheinlich unfreiwillig war, beim Lesen lachen musste. Und so war für mich sofort klar, ich muss auch die Fortsetzung(en) lesen.

Crush macht dort weiter, wo Crave aufgehört hat. Neben den Kapitelüberschriften, von denen ich unbestreitbar weiterhin ein Fan bin, finde ich Graces Humor immer noch klasse, sie nimmt sich selbst nicht so bierernst. Das Buch ist wie Trash TV, man weiß, dass man eigentlich mehr (literarisches) Niveau verdient hätte, so böse das jetzt auch klingt, und doch entwickelt es einen Sog, dem ich mich nicht entziehen kann. Diese Reihe hat sich zu einer entwickelt, von der ich weiß, dass viele mich dafür belächeln, dass ich sie gut leiden kann, ebenso wie es sich mit dem Bachelor auf RTL verhält, um beim Trash TV Vergleich zu bleiben. Bei beidem schaue ich erst unauffällig nach links und rechts, ob ich ungestört bin, aber dann genieße ich es umso mehr. Ich bin einfach ein Fan, kann ich nicht ändern.

So konnte ich auch diese Story wieder in vollen Zügen genüsslich inhalieren und in mich aufnehmen. Ich habe das Gefühl, dass dieses Mal Graces persönliche Entwicklung etwas mehr im Fokus steht und nicht so sehr die Romantik, aber vielleicht rede ich mir das auch einfach nur (erfolgreich) ein. Der Schreibstil der Autorin packte mich wie schon in Band eins und auch wenn das Buch echt ein Brocken ist, bin ich erstaunlich schnell durchgekommen. Ich empfand manche Teile wieder als etwas lang, aber dennoch wurde ich erneut hervorragend unterhalten.

Mein Fazit:
An der Reihe habe ich mich festgebissen und ich freue mich jetzt schon auf die Folgebände! Wieder ein Volltreffer und eine 10/10 auf der Unterhaltungsskala. Spannend, humorvoll, ich bin wie gesagt schlichtweg ein Fan.

Veröffentlicht am 06.04.2022

Für mich schwieriger Stil

Luyánta
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Luyánta und ich hatten eine.. interessante Zeit. Ich hatte bereits in der Leseprobe des Buches eine zwiegespaltene Meinung zum Stil, dass im Klappentext allerdings Parallelen zur unendlichen Geschichte ...

Luyánta und ich hatten eine.. interessante Zeit. Ich hatte bereits in der Leseprobe des Buches eine zwiegespaltene Meinung zum Stil, dass im Klappentext allerdings Parallelen zur unendlichen Geschichte und dem Hobbit angedeutet werden, hat mich neugierig gemacht. Dass die Protagonistin eine ähnliche Entwicklung durchgemacht hat, wie die dort vorkommenden Figuren, kann ich weder bestätigen noch verneinen, denn ich kenne keines der Bücher (möge der Shitstorm beginnen!). Aber wie gesagt, ich wurde neugierig und das ist die Hauptsache.

Leider war es dann doch der Stil, der mir etwas das Genick gebrochen hat. Er ist speziell, umständlich, teils blumig, teils poetisch und manchmal einfach nur durcheinander und schräg. Ich musste mich sehr häufig ordentlich am Riemen reißen, um das Buch wieder zur Hand zu nehmen, denn der fantastische Anteil gefiel mir im Grunde ganz gut und ich wollte wissen, was noch passiert. Das Worldbuilding mochte ich besonders, doch dann kamen Längen in der Erzählung dazu und ich wurde wieder aus dem Tritt gebracht. Das Buch hat mich auf eine Berg- und Talfahrt geschickt, von der ich sehr gehofft hätte, sie wäre nicht nötig gewesen oder zumindest geprägt von mehr Hochs als Tiefs.

So wurden Luyánta und ich leider keine bleibenden Freunde, ich würde uns eher als lockere Bekannte bezeichnen. Daher reicht es für 3 von 5 Sternen, aber viel mehr ist leider nicht drin.

Veröffentlicht am 06.04.2022

Jahreshighlight

Prison Healer 1: Prison Healer. Die Schattenheilerin
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Manchmal habe ich das Gefühl, nach einem richtig guten Buch kann ich nie wieder eins finden, was an jenes vorige heranreicht. Was das Niveau halten oder sogar übertreffen kann. Ich habe Angst, dass ich ...

Manchmal habe ich das Gefühl, nach einem richtig guten Buch kann ich nie wieder eins finden, was an jenes vorige heranreicht. Was das Niveau halten oder sogar übertreffen kann. Ich habe Angst, dass ich mein bestes Highlight gefunden habe und nicht noch mal diese maßlose Begeisterung bei einem Buch fühlen kann, weil diese eine Geschichte mich für alles danach verdorben hat. An Prison Healer bin ich genau mit dieser Befürchtung herangegangen, habe schnell gemerkt, es war komplett unbegründet, und dann am Ende festgestellt, dass der Titel zu genau jener Gruppe Highlights gehört, die mich völlig aus der Bahn werfen und den Bookhangover des Jahrhunderts auslösen.

Ich war fertig. Völlig fertig, nachdem ich das Hörbuch beendet hatte. Ich wusste nicht mehr, wohin mit meinen Gefühlen, lief neben der Spur, habe alles hinterfragt, was ich die letzten Stunden gehört hatte. Habe nach Indizien gesucht, habe alles noch mal durchdacht und Revue passieren lassen, habe verzweifelt gesucht, wo ich etwas übersehen oder falsch interpretiert haben könnte. Aber ich habe nichts dergleichen gefunden. Mich hat das Ende schlichtweg umgehauen.

Aber von vorn. Kiva, seit Kindesalter unschuldig im Gefängnis, ist die Heilerin Zalindovs, eines der meist gefürchteten Gefängnisse des ganzen Landes. Wer jetzt denkt, sie ist eine verängstigte kleine Maus, der irrt gewaltig. Kiva hat ungeheuer viel Biss, Durchhaltevermögen und so viel Mut, dass er für zehn erwachsene Männer reichen würde. Sie hat über die Jahre perfektioniert, wie man sich verhalten muss, um am Leben zu bleiben, hat gelernt, wem man trauen kann, wem man besser aus dem Weg geht. Und hat immer an dem Grundsatz festgehalten, niemanden in ihr Herz zu lassen, denn das wird einem im Gefängnis schnell zum Verhängnis. Eine durch und durch beeindruckende Protagonistin und einer der Hauptgründe, weshalb ich das Buch so sehr liebe! Ich bewundere sie für jeden ihrer Charakterzüge, für ihre Stärke, aber auch für ihre Milde, die sie walten lassen kann.

Natürlich ist dieser Vorsatz der Distanz zum Scheitern verurteilt, als dann der Love Interest auftaucht, aber auch freundschaftliche Beziehungen entwickeln sich langsam, und das war unheimlich schön mit anzusehen. Wie aus Fremden Bekannte und aus Bekannten eine eingeschworene Gruppe wird. Die Figuren waren so vielschichtig und lebendig gezeichnet, dass ich sehr gern selbst Teil der Zalindov Crew gewesen wäre, auch in Anbetracht der Lebensgefahr.

Die Elementarmagie, die einige Figuren beherrschen, fand ich auch eine sehr coole Idee, nicht unbedingt neu aber dafür sehr gut umgesetzt. Was mir aber am besten gefiel, war die knisternde, bedrohliche Atmosphäre gepaart mit dem Schauplatz. Das Gefängnis ist kein schöner Ort, kein ruhiger Platz, Nichts, wo man sich wohlfühlen kann. Dennoch wurde ich gefesselt und in einen Sog gezogen vom Setting und der dort herrschenden Stimmung, war stets mit Kiva auf der Hut und dennoch konnte ich mich voll und ganz in die Story und alle Entwicklungen fallen lassen. Ich war gepackt vom Geschehen und fand die Auswahl an unterschiedlichen Plätzen, die man betritt, einfach super, vor allem, da man immer wieder in den beinahe sicheren Heimathafen, in die Krankenstation, zurückkehrt. Man hat einen Fixpunkt, von dem aus man neues erkundet, während mein Kopfkino auf Hochtouren lief und mir die Geschichte lebendig und detailliert vor Augen führte. Angefeuert wurde das von der angenehmen Stimme der Sprecherin, die eine hervorragende Arbeit gemacht hat und mich mühelos in die Tiefen Zalindovs begleitete.

Die Geschichte strotzt vor Anspannung und all das entlädt sich in einem gewaltigen Finale mit unerwarteten Wendungen. Doch was mich am meisten aus der Fassung brachte, war der letzte Satz der Autorin. Ich habe es noch nie erlebt, dass der allerletzte Satz einer Geschichte es geschafft hat, mich alles bis dahin passierte hinterfragen zu lassen. Ich habe mit offenem Mund da gesessen und mir das Hirn zermartert, was ich übersehen habe, wo ich die falschen Schlüsse gezogen habe. Die Fortsetzung muss jetzt bald kommen, sonst drehe ich durch.

Mein Fazit:
Jahreshighlight! Mehr sage ich nicht dazu.

Veröffentlicht am 06.04.2022

Etwas zwiegespalten

Dreivierteltot
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Eigentlich bin ich bei Thrillern sehr vorsichtig. Ich bin eine eher zart besaitete Leserin, Blut und Tod und Grausamkeit vertrage ich nicht. Daher sind Jugendthriller für mich der perfekte Kompromiss! ...

Eigentlich bin ich bei Thrillern sehr vorsichtig. Ich bin eine eher zart besaitete Leserin, Blut und Tod und Grausamkeit vertrage ich nicht. Daher sind Jugendthriller für mich der perfekte Kompromiss! Man gruselt sich auch hier, aber nicht übertrieben. Man hat Gänsehaut, aber man will sich nicht schreiend im nächsten Schrank verstecken. Zumindest nicht allzu oft.

Christina Stein hat mich gefesselt und tief in ihre Geschichte hineingesogen, die trotz ihres geringeren Umfangs einen enormen Eindruck auf mich gemacht und mir einige Schauer über den Rücken geschickt hat. Der Schreibstil ließ mich das Buch nach dem ersten Drittel, was ich mir noch sorgsam eingeteilt habe, in wenigen Zügen wegatmen. Ich war lange nicht sicher, wer der faule Apfel in der Schale ist, wem ich trauen kann und wem nicht, was echt ist und was nicht, war angespannt und stand ständig unter Strom.

Eingefleischte Fans und geübte Leser*innen des Genres wissen wahrscheinlich schon bei der Hälfte des Buches, worauf es bei der Auflösung hinausläuft, ich habe das mitnichten kommen sehen. Ich saß mit offenem Mund da, ließ alles noch einmal Revue passieren und konnte förmlich spüren, wie es in so vielen komischen Situationen auf einmal Klick macht und alles einen Sinn ergibt. Ein großartiges Gefühl!

Leider war für mich aber nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Protagonistin Kim ließ sich für meinen Geschmack viel zu viel herumschubsen und gefallen. Ich hätte ihr oft so gern gesagt „Mensch, steh doch mehr für dich selbst ein. Lass dir nichts einreden, lass dir das nicht gefallen, hör auf dein Gefühl.“ Besonders ihr Freund Jon war mir nicht nur ein Dorn, sondern direkt ein ganzes Bündel Messer im Auge. Ich habe ihn tief verabscheut, seine unhöfliche, distanzierte, manchmal regelrecht herablassende Art hat mich Kims Motive, an seiner Seite zu bleiben, immer und immer wieder hinterfragen lassen. Man versteht es am Ende, man versteht es wirklich. Es ergibt alles einen Sinn. Aber das ändert leider nichts daran, dass diese Figur Jon mir das Leseerlebnis stellenweise richtig vermiest hat.

Was ebenfalls noch wichtig zu erwähnen ist, sind die Dialoge, die teilweise auf Englisch geführt werden. Kim ist in Schottland unterwegs und entsprechend unterhält sie sich viel in englischer Sprache, es gibt keine Übersetzungen. Die Dialoge sind zwar nicht hochkompliziert, aber dennoch sollte man schon die Basics verstehen, wenn man folgen möchte. Für die Zielgruppe mit Englischunterricht in der Schule vermutlich absolut kein Problem, aber eventuell für junggebliebene Erwachsene, die gern mal nach einem Jugendbuch greifen.

Mein Fazit:
Ich bin ein klein wenig zwiegespalten. Die Spannung, den Nervenkitzel und die schlussendliche Auflösung des Ganzen fand ich super, nur die Figuren haben es mir sehr schwer gemacht. Meine Bewertung fällt daher auch etwas unsicher aus. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen und runde dort, wo nur ganze Sterne möglich sind, auf 4 von 5, denn der Plot gefiel mir trotzdem unheimlich gut, genau wie das Ende.