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Veröffentlicht am 25.03.2022

Ich bin zwiegespalten

Ohne Dich
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Ohne dich hat mich sehr unentschlossen zurückgelassen. Ich hoffe sehr, dass ich meine Gedanken am Ende der Rezension besser geordnet habe, denn zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nicht sagen, wie meine abschließende ...

Ohne dich hat mich sehr unentschlossen zurückgelassen. Ich hoffe sehr, dass ich meine Gedanken am Ende der Rezension besser geordnet habe, denn zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nicht sagen, wie meine abschließende Bewertung ausfallen würde.
Mich hat die optische Gestaltung sehr angesprochen und als ich dann das Buch in den Händen hielt und sah, dass es sogar einen Farbschnitt hat, war ich hin und weg. Ich konnte mir auf die Zeichnungen zu Beginn noch keinen Reim machen, aber jetzt nach dem Lesen kann ich vermelden, man wird sie verstehen, sie alle, auch das Cover.

Mit dem Schreibstil habe ich mich stellenweise leider sehr schwer getan. Ich habe mich insgesamt mit dem Buch sehr schwer getan, und tatsächlich war ich mehrmals kurz davor, es abzubrechen, weil ich das Gefühl hatte, es würde meinen Erwartungen nicht gerecht, es wäre zu ausgefallen. Joshua erzählt aus seiner Ich-Perspektive und wenn ich den Klappentext vorher nicht noch einmal gelesen hätte, wäre ich bei seinem sprunghaften, unruhigen Erzählstil wahrscheinlich sehr lange nicht dahintergekommen, worum es bei ihm eigentlich konkret geht, was das große Ganze ist.
Es wird jugendlich und dem Alter des Protagonisten entsprechend geschrieben, allerdings mit vielen stilistischen Wiederholungen, abgehackten Sätzen oder ähnlichem. Ich habe mich nicht sanft an der Hand genommen und kontinuierlich durch die Geschichte geführt gefühlt, sondern als hätte man mich die ersten 50 Meter im Laufschritt hinter sich her gezerrt, dann für eine Weile stehen gelassen und dann brutal weiter gezerrt.

Joshua als Protagonist ist.. schwierig. Oft hatte ich Mitleid mit ihm, denn seine Situation ist weiß Gott nicht einfach. Aber dann wiederum hat er sich derart unsensibel aufgeführt, dass ich ihn am liebsten gepackt und geschüttelt hätte. Ich schwankte ständig zwischen „Oh ja, ich verstehe dich“ und „Was ist falsch mit dir?“. Auf der einen Seite habe ich mit ihm mitfühlen können, auf der anderen fand ich sein Verhalten aber ab und an auch wirklich unangebracht.
Als ebenso schwierig empfand ich das Verhalten seiner Mitschüler. Es gibt niemanden, der sich nicht wie ein Problemfall aufführt und mit solchen Personen umzugehen ist mühsam. Dennoch darf ich nicht außer Acht lassen, dass diese Kinder noch schlimmeres durchlebt haben als Joshua, also sollte ich wohl Milde walten lassen.
Ich rechne Joshua jedenfalls hoch an, dass er den Kopf nicht in den Sand gesteckt hat und auch gelernt hat, sich zu behaupten, das hätte ich in diesem Umfeld auf jeden Fall nicht gekonnt. Mir gefiel auch die Freundschaft, die sich langsam entwickelte, das tat echt gut zu sehen, wie Joshua Rückendeckung bekommt und auf der anderen Seite, wie die Rabauken langsam durchsichtiger und verständlicher wurden.

Der Knackpunkt in der Geschichte ist neben Joshuas Unsicherheit und seiner Angst, allein ohne Zivan zu sein, die Tatsache wegen der Zivan eigentlich weg ist. Es wird viel über die Kultur und Bräuche aus dem Irak erzählt, über die Lebensweise. Leider gehört Zivans Familie dabei zum harten Kern derer, bei denen die Frauen sich an strikte Regeln zu halten haben, Gehorsam wird groß geschrieben. Zu lesen, was das Mädchen durchmachen musste oder muss, war hart und ging mir sehr nahe, während ich mich zugleich unfähig gefühlt habe, irgendwas dagegen zu unternehmen, so gern ich das auch getan hätte. Ich hätte Zivan gern in Schutz genommen und ihr gesagt, dass sie bei uns sicher ist, ebenso wie Joshua das auch am liebsten getan hätte. Aber ich verstehe, wie schwer es sein muss, sich von der Familie loszusagen, und dass das viel Kraft erfordert, die ein junges Mädchen vielleicht nicht allein aufbringen kann. Zivans Zwiespalt wurde gut nachvollziehbar dargestellt und ausgearbeitet, wie ich finde, und ich habe mehr als eine Träne vergossen im Laufe der Geschichte. Hier wurde definitiv ein ernstes und wichtiges Thema angesprochen.

Aufgewertet und ergänzt wird das Geschriebene durch Skizzen und Zeichnungen von Joshua, die in der Geschichte eine große Rolle spielen. Dadurch kann das, wovon erzählt wird, noch besser visualisiert werden und es lockert die Kapitel meiner Meinung nach optimal auf.

Mein Fazit:
Uff. Ich bin immer noch unentschlossen, wie ich das Buch nun fand. Das Thema ist bedrückend und wichtig, ich bin emotional berührt worden und konnte phasenweise richtig mitfühlen und-fiebern. Andererseits hat mir die Schreibweise anfangs Probleme gemacht, genau das Verhalten des Protagonisten. Dennoch hatte das Buch etwas, was es mich an einem Tag hat wegatmen lassen, und etwas, woran ich mich noch länger erinnern werde. Daher werde ich mich mit mir selbst nun auf 4 von 5 Sternen einigen und hoffe, dass ich meinem Zwiespalt damit gerecht werde.

Veröffentlicht am 23.03.2022

Toller Abschluss

Circles of Fate (4). Schicksalserwachen
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Circles of Fate findet in Band 4 ein würdiges Finale der Mini-Serie. Dadurch, dass die Bände immer nur wenige Monate nach einander erschienen sind, war die Wartezeit erträglich, man war stets noch am Puls ...

Circles of Fate findet in Band 4 ein würdiges Finale der Mini-Serie. Dadurch, dass die Bände immer nur wenige Monate nach einander erschienen sind, war die Wartezeit erträglich, man war stets noch am Puls der Geschichte. Durch die angenehme Länge, konnte man sich gut und gern auch mal einen Band „aufsparen“ und dann zwei hintereinander wegatmen, denn nichts anderes habe ich mit den Bänden getan.

Mir ist aufgefallen, dass ich bei keinem Band richtig darauf hingewiesen habe, dass zum Genießen der Fortsetzung definitiv das Wissen der Vorgänger-Bände nötig ist. Denn das ist es unbedingt! Natürlich gilt das auch für das Finale, bitte seid nicht so naiv und glaubt, es wäre klug, mitten in der Reihe anzufangen.

Das Cover von Band 4 ist mein heimliches Highlight. Ich mochte auch die anderen Bände, aber ich erwähnte es schon beim dritten Teil, dass die düstere Gestaltung mir seeeehr gut gefällt. Ich nehme das Buch einfach gern in die Hand und schaue es an. Das zu können, ist mir auch wichtig, denn wenn ein Buch mir optisch nicht gefällt, hat es direkt einen viel schweren Start bei mir.
Band 4 schwimmt natürlich auf der Erfolgswelle der ersten drei Teile und daher bin ich frohen Mutes in das Leseerlebnis gestartet. Ich habe mich schnell wieder in der Story zu rechtgefunden, man weiß einfach mittlerweile, was einen erwartet. Der Stil ist einem vertraut, die Figuren fühlen sich an wie Familie und ich wollte nicht, dass es endet.

Wie es sich für einen gut gelungene Finalband gehört, wurden für mich alle wichtigen Fragen geklärt, alles hat zu einem Ende gefunden, alle Probleme wurden gelöst. Es gab Trauer, es gab Verlust, aber es gab auch Liebe und Freude. Ich habe dieses letzte Buch der Reihe mit Wehmut, aber auch mit Erleichterung gelesen, Wehmut, weil es zu Ende ist, Erleichterung, weil es genau so, wie es zu Ende gegangen ist, ideal war. Nichts wäre schlimmer, als wenn man eine Reihe über viele Bände begleitet und dann das Finale unbefriedigend ist.
Es gab auch zuletzt noch Aufregung, Spannung, Überraschung, ich habe mitgefiebert, habe gebangt, habe mich gefreut. Was Marion Meister da kreiert hat, ist ganz großes Kino und ich bin unendlich froh, dass ich auf die Reihe aufmerksam gemacht wurde.

Mein Fazit:
Ein letzter Volltreffer! Die Reihe wird von einem würdigen Finale gekrönt, was mich wieder einmal umgehauen hat. Marion Meister hat eine besondere Serie geschaffen, die ich bedenkenlos jedem Fantasy-Jugendbuch-Liebhaber weiterempfehlen kann.
Und natürlich schreit auch der letzte Band förmlich nach 5 Sternen!

Veröffentlicht am 22.03.2022

Wichtig

Loveless (deutsche Ausgabe)
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Loveless thematisiert mit Asexualität ein Thema, was es bisher eher selten in (Jugend-)Bücher geschafft hat, zumindest in die, die ich bislang gelesen habe. Ich muss aber auch gestehen, dass ich noch nie ...

Loveless thematisiert mit Asexualität ein Thema, was es bisher eher selten in (Jugend-)Bücher geschafft hat, zumindest in die, die ich bislang gelesen habe. Ich muss aber auch gestehen, dass ich noch nie aktiv danach gesucht habe wobei ich das vielleicht hätte tun sollen, allein schon um mich zu informieren.

Georgias Geschichte war daher eine neue Erfahrung für mich, während der ich dennoch auch mich selbst etwas reflektieren konnte. Ihr beinahe verzweifeltes Suchen nach Romantik und dem Empfinden von Zuneigung konnte ich einerseits nachvollziehen, denn mir ging es als Jugendliche ähnlich. Andererseits war meine Situation aber trotzdem eine völlig verschiedene, zumal ich früher die Reißleine gezogen habe, bzw. fündig geworden bin, und dadurch weniger Schaden um mich herum angerichtet habe.
Georgia probiert sich aus, und das ist an und für sich eine gute Sache. Leider tut sie es ein wenig rücksichtslos, sie verletzt ihre Freunde, sie ist egoistisch. Natürlich muss man auch ein Stück weit egoistisch sein, schließlich lernt man kaum etwas über seine eigene Sexualität, wenn man sich nicht auch mit sich selbst beschäftigt. Dennoch hätte ich mir gewünscht, sie hätte dabei ein wenig mehr nach links und rechts geschaut.

Zu sehen, wie die Protagonistin sich dennoch langsam aber sicher klarer über ihre Sexualität wird, war schön zu verfolgen und hat gut getan. Ich habe ihr so sehr gewünscht, dass sie etwas findet, womit sie sich identifizieren kann, schließlich war sie so intensiv auf der Suche, nur an der falschen Ecke. Sie hat liebevolle Freunde und sehr hilfreiche Unterstützung, die mal wieder beweist, dass man mit Rückendeckung und den richtigen Ansprechpartnern vieles leichter erreichen kann als allein.

Das Ende geht ans Herz und hat mich sehr froh gemacht, auch wenn es für manche vielleicht too much ist. Ich bin auf meine Kosten gekommen und gehe bis auf den bereits genannten Kritikpunkt sehr zufrieden aus der Geschichte raus.
Hier wurde die Asexualität den Lesenden anschaulich näher gebracht, man lernt mit Georgia zusammen über die Definition und wichtige Begrifflichkeiten. Das fand ich interessant und wichtig, und ich hoffe, das wird nicht mein letztes Buch sein, in dem asexuelle Figuren eine Rolle spielen.

Mein Fazit:
Wenn die Protagonistin ein wenig umsichtiger auf der Suche nach sich selbst gewesen wäre, hätte ich mich gefreut. Aber ich verstehe auch, dass das Finden der eigenen Sexualität ein Stück weit eine egoistische Angelegenheit ist. Georgia stößt zwar ihre Freunde vor den Kopf, aber das Happy End hat (nicht nur für mich) die Dinge wieder in ein anderes Licht gerückt.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.03.2022

Lamatastisch!

Die Lama-Gang. Mit Herz & Spucke 2: Auf Wolle 7
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Die Lama-Gang ermittelt wieder! Wie sehr ich mich auf dieses Buch gefreut habe. Band 1 war super witzig, spannend und clever ausgeklügelt von der Autorin, und auch der Folgeband steht seinem Vorgänger ...

Die Lama-Gang ermittelt wieder! Wie sehr ich mich auf dieses Buch gefreut habe. Band 1 war super witzig, spannend und clever ausgeklügelt von der Autorin, und auch der Folgeband steht seinem Vorgänger in nichts nach. Petersilie, Einstein und Vokuhila bekommen dieses Mal tierische Unterstützung bei ihrem neuen Fall, besonders das Dromedar Dafne steht im Mittelpunkt.. zumindest in Vokuhilas.

Zu sehen, wie die Dynamik in der Gruppe sich verändert, weil einer der drei Vierbeiner sich verliebt hat, war sehr spannend. Eine eifersüchtige Petersilie und ein bis über beide Ohren verknallter und dadurch nicht minder verpeilter Vokuliha sind schwierige Voraussetzungen für erfolgreiche Ermittlungen, aber ich finde, in Anbetracht der widrigen Umstände und der Tatsache, dass der „Feind“ dieses Mal noch etwas gefährlicher scheint, hat die Truppe sich blendend geschlagen! Sie hatten unerwartete Hilfe, die ich ziemlich cool fand, muss ich sagen.

Ich finde auch, dass sich die Beziehung zwischen Mensch und Tier hier weiterentwickelt hat. Natürlich sprechen die Hausmenschen immer noch keine Lama-Sprache, aber ich habe das Gefühl, dass sie ihren Vierbeinern mehr Vertrauen entgegenbringen, als noch im vorigen Band, und das war wunderbar mitanzusehen.
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt jugendlich leicht, kindgerecht, perfekt für die Zielgruppe und lässt einen die Geschichte gierig in einem Stück verschlingen. Ich konnte und wollte keine Pausen machen, dafür war das Buch viel zu kurzweilig.

Wie schon im ersten Teil kommt auch der Humor hier nicht zu kurz. Die Dialoge zwischen den Lamas waren göttlich, ich bin aus dem lächeln kaum noch raus gekommen. Dazu gibt es bei den Ermittlungen wieder eine gehörige Portion Spannung! Auch wenn für den geübten Beobachter die Lösung des Rätsels wahrscheinlich recht nahe liegt, kann ich mir vorstellen, dass die Zielgruppe Spaß daran haben wird, mitzurätseln.

Mein Fazit:
Ein herziges Buch zum Mitlachen und Miträtseln, was ich bedenkenlos und zu 100% weiterempfehlen kann. Von mir gibt es für diese wundervolle Geschichte volle 5 Sterne und ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung!

Veröffentlicht am 18.03.2022

Schönes Buch

The Reason of Love
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The Reason of Love ist der zweite Band einer New Adult Reihe, dessen war ich mir im Vorfeld auch bewusst. Da ich jedoch in diesem Genre bei unterschiedlichen Pärchen in den Büchern bisher ausschließlich ...

The Reason of Love ist der zweite Band einer New Adult Reihe, dessen war ich mir im Vorfeld auch bewusst. Da ich jedoch in diesem Genre bei unterschiedlichen Pärchen in den Büchern bisher ausschließlich die positive Erfahrung gemacht habe, auch mal ohne das Vorwissen des ersten Bandes eine Reihe beginnen zu können, habe ich das auch hier gewagt und wurde nicht enttäuscht. Ich habe mich direkt super zurechtgefunden und auch wenn ich vielleicht zu manchen Figuren eine engere Bindung hätte haben können, wenn ich die Bücher chronologisch gelesen hätte, so hat das mein Leseerlebnis keinesfalls getrübt.

Das Buch wird von Haley aus ihrer Ich-Perspektive erzählt und ermöglicht einem damit, direkt in ihre Gefühlswelt einzutauchen. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen, habe es genossen, ihre Gedanken zu verfolgen und sehr mit ihr mitgefühlt. Daher fand ich es schade, dass für den männlichen Protagonisten Mateo nicht ebenfalls ein paar Kapitel reserviert waren, denn so hätte ich mich auch mit ihm besser anfreunden können. Ich will nicht sagen, dass er für mich blass blieb, das wäre falsch. Aber zu 100% auf einer Wellenlänge lag ich mit ihm leider nicht.

Zu sehen, wie Haley und Mateo sich einander langsam annähern, fand ich super. Ich hatte Spaß an ihren Dialogen, mochte das Flirren zwischen ihnen, sie harmonierten einfach. Es war locker und süß, aber ich wurde nicht umgehauen von Emotionen. Ein wenig mehr involviert wäre ich sehr gern gewesen. Also gänzlich konnte mich die Liebe der zwei nicht überzeugen, aber zumindest in sehr großen Teilen.
Der Schreibstil der Autorin hat es mir zumindest ermöglicht, das Buch in angenehmem Tempo hinter mich zu bringen. Ich geriet schnell in einen Lesefluss, der mich zuverlässig durch die Seiten trug.

Mein Fazit:
Eine schöne Liebesgeschichte mit einer sehr sympathischen Protagonistin, einem netten männlichen Gegenpart und genug Knistern, dass ich guten Gewissens 4 von 5 Sternen vergeben kann, wenngleich leider kein Highlight.