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Veröffentlicht am 03.12.2021

Winterbuchliebe

Ein Mädchen namens Owl
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Ein Mädchen namens Owl hat es auf die Liste der Bücher geschafft, die mich dieses Jahr wirklich positiv überrascht haben. Dazu kommt, dass ich das Buch auch genau zur richtigen Jahreszeit lesen konnte, ...

Ein Mädchen namens Owl hat es auf die Liste der Bücher geschafft, die mich dieses Jahr wirklich positiv überrascht haben. Dazu kommt, dass ich das Buch auch genau zur richtigen Jahreszeit lesen konnte, es passt einfach perfekt in den Winter und hätte wann anders vermutlich sogar weniger Spaß gemacht, glaube ich.

Owl ist eine tolle Protagonistin. Sie wirkt ab und zu etwas verloren, zudem erstaunlich ernst für ihr Alter. Sie kann sich sehr entschlossen in Dingen festbeißen, wenn sie etwas möchte, sehr bewundernswert auf der einen aber auch gefährlich auf der anderen Seite. Sie verfolgt ihre Ziele mit einer Standhaftigkeit, die ich in dem Alter wohl lange nicht besessen hätte, aber sie neigt auch dazu, sich zu schnell darin zu verlieren.
Da kommen ihre Freunde ins Spiel, zwei großartige junge Menschen, an denen ich zwar im Laufe der Geschichte häufiger gezweifelt habe, die mich allerdings auch öfter überraschen konnten. Sie holen Owl immer zurück auf den Teppich und halten an ihr fest, auch wenn die Situation brenzlig scheint. So eine Freundschaft wünscht man sich!

Der größte Pluspunkt ist für mich wohl die Magie der Geschichte gewesen. Ich liebe Jack Frost und seinen Stand in den Legenden und Mythen, das spielt hier eine sehr große Rolle. Zwischen den verschiedenen Märchen und Sagengestalten habe ich mich zusehends verloren, denn der Elementargeist ist nicht der Einzige, der hier seinen großen Auftritt hat. Man bekommt viele Einführungen und Erklärungen zu den einzelnen Wesen, ich war wie gefesselt von all den neuen Informationen und wurde geradezu magisch eingesogen von der Welt, die sich dem Leser nach und nach offenbart. Am liebsten hätte ich immer mehr und mehr und noch mehr erfahren, mehr Details, mehr Beschreibungen, mehr Magie.

Auch an Spannung mangelt es der Geschichte von Owl nicht, ebenso wenig wie an Wendungen und rasanten Stellen. Ich habe auch abseits der Magie konsequent mit den Figuren mitgefiebert, mich gefragt, wie es mit ihnen weitergehen würde, was sie als nächstes tun und ob es ein Happy End gibt. Das Ende des Buches lässt die Erwartungen an den Folgeband wachsen, ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und werde sie definitiv lesen.

Mein Fazit:
Ich liebe einfach alles an dem Buch und kann kaum erwarten zu erfahren, wie es weitergeht. Ein Mädchen namens Owl ist ein wunderschönes Weihnachtsbuch über Freundschaft, Familie und darüber, zu erfahren, wer man wirklich ist, perfekt für Groß und Klein in dieser kalten Jahreszeit.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 01.12.2021

Ging gut los

Late Night
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Late Night – Unter Haien stand ich zunächst etwas skeptisch gegenüber. Office-Romance ist normalerweise nicht so ganz mein Ding, aber ich wollte es versuchen, da mich der Aspekt mit der App, die Louisa ...

Late Night – Unter Haien stand ich zunächst etwas skeptisch gegenüber. Office-Romance ist normalerweise nicht so ganz mein Ding, aber ich wollte es versuchen, da mich der Aspekt mit der App, die Louisa entwickelt hat, beeindruckte. Ich war tatsächlich auch von der ersten Hälfte enorm angetan, bis dann eine Flaute kam, die für mich bis zuletzt anhielt. Dazu hätte ich mir mehr Szenen mit der Zielgruppe der App gewünscht, zum Beispiel Louisas Schwester. Aber nun mal von vorn.

Der Einstieg ins Buch gelang mir mühelos und erinnerte sehr stark an eine bekannte deutsche Fernsehshow, in der Start-Ups sich Investoren vorstellen können. Mir gefiel diese Parallele, da ich die Sendung immer recht gern geschaut habe, und die Begeisterung von Lou färbte zusehends auf mich ab. Ich fühlte ihre Nervosität, aber auch ihren Mut, ihre Durchsetzungskraft. Ich war mit ihr verbunden, selbst wenn ich absolut keine Ahnung von der Materie habe.
Mich hat dann sehr erstaunt, dass sie nur wenige Wochen älter ist als ich, das hat mich kurz aus dem Gleichgewicht gebracht. Aber ihr Engagement als Programmiererin und Geschäftsfrau war zu beeindruckend, um mich lange verunsichern zu lassen. Sie hat zwar keine Erfahrung in der Businesswelt, aber zu sehen, wie sie langsam aber sicher über sich selbst hinauswächst und selbstbewusster wird, fand ich super.

Ruben war.. besonders. Er ist auf den ersten Blick der typische Boss, glatt gebügelt, galant, etwas von oben herab, fordernd, direkt. Aber hinter der Schale lauert ein Kern, den man auf den ersten Blick nicht erwarten würde. Auch der erfolgreiche Geschäftsmann ist dem Druck nicht immer gewachsen und er schleppt ein Geheimnis mit sich herum, was ab und zu durchklingt und am Ende noch für ordentlich Drama sorgt. Ich mochte das, es hat der Geschichte Pfeffer verliehen und gleichzeitig eine Message mitgegeben.

Dennoch hat mich die Geschichte irgendwann ab der Hälfte verloren. Die ersten 35% habe ich an einem Abend weggeatmet, ohne zu bemerken, wie schnell die Zeit vergeht. Die Technik begeisterte mich, der Arbeitsplatz von Louisa und all die Veränderungen waren atemberaubend und spannend, die Chemie zwischen ihr und Ruben nicht zu leugnen. Doch bald schwand in meinen Augen das Gefühl, es war für mich fast nur noch Lust zwischen den beiden wahrnehmbar und das war wirklich schade, denn es fing so vielversprechend an. Meine Faszination schrumpfte und ich schob mich zunehmend lustloser durch das Buch, bis der große Knall kam und mich wieder ein wenig aufweckte.

Was mir neben der Beziehung von Lou und Ruben, neben der Geschäftswelt gefehlt hat, war der direkte Bezug zu den autistischen Nutzern der App. Ich finde es immer spannend zu sehen, wie Autisten in Büchern dargestellt werden, ich mag die unverfälschte, ehrliche direkte Art der Personen sehr. Louisas Schwester Pauline lernt man zwar kennen, auch einmal kurz im Zusammenhang mit der App. Aber leider wie ich finde viel zu selten.

Mein Fazit:
Starker, packender Anfang, dann eher schleichend bis zum Ende. Für meinen Geschmack zu wenig Bezug zu den Autisten, die ja eigentlich nicht unwesentlich für die Geschichte sein sollten. Auch die tieferen Gefühle zwischen den Protagonisten fehlten mir etwas.
Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.12.2021

Gewohnt gut

The Sky in your Eyes
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Kira Mohn hat mich bisher mit keinem ihrer Bücher enttäuscht. Ich habe mich daher sehr auf ihr neustes Werk gefreut, vor allem da der Klappentext mich aus persönlichen Gründen sofort gefangen genommen ...

Kira Mohn hat mich bisher mit keinem ihrer Bücher enttäuscht. Ich habe mich daher sehr auf ihr neustes Werk gefreut, vor allem da der Klappentext mich aus persönlichen Gründen sofort gefangen genommen hat. Ich habe mich angesprochen und verstanden gefühlt, und konnte daher kaum erwarten, in die Geschichte einzutauchen. Als ich dann allerdings von anderen Lesenden hörte, das Buch hätte eine Triggerwarnung gebraucht, wurde mir mulmig zumute und ich muss nun nach der Lektüre sagen: Ich stimme dem zu.

Personen, die die gleiche Vergangenheit teilen wie Elín, werden hier auf intensivste und unangenehmste Weise daran erinnert, wie es sich anfühlt, solch extreme Selbstzweifel zu hegen, und damit habe ich stellenweise auch sehr arg zu kämpfen gehabt. Es tat weh, es riss Wunden auf, es war niederschmetternd, so lebendig und authentisch den Schmerz von Elín zu fühlen, vermischt mit dem eigenen.

Elín ging mir unter die Haut, ich habe mich selten mit einer Protagonistin so schnell angefreundet wie mit ihr. Ich habe mich mit ihr identifizieren und jede ihrer Gefühlsregungen bestens nachvollziehen können. Jón war mir ebenfalls ganz sympathisch, aber so richtig vollkommen überzeugt hat er mich nicht, wahrscheinlich auch deshalb, weil ich einfach zu tief mit Elín als Figur verankert war und ihn meist nicht komplett auf dem Schirm hatte, auch wenn er Protagonist ist.

Das Setting hat Kira Mohn mal wieder außergewöhnlich gewählt, ich liebe ihre Auswahl jedes Mal aufs Neue. Einfach fantastisch, wie sehr man sich in die Umgebung verlieben kann, Island ist für mich fast genauso gut wie die Leuchtturminsel im ersten Buch, was ich von ihr gelesen habe.

Mein Fazit:
Ich möchte auf jeden Fall auch die anderen Bücher der Reihe lesen, Kira Mohn gehört weiterhin zu den New Adult Autor*innen, von denen ich jedes Buch blind lesen würde, einfach weil sie mich qualitativ überzeugen. ABER ich denke dennoch, dass hier eine Triggerwarnung angemessen gewesen wäre und gebe daher nur 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.12.2021

Absolut nicht mein Buch

Blut und Schokolade
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Blut und Schokolade fasst es eigentlich recht gut zusammen, worum es im Buch geht. Mehr Blut jedoch als Schokolade, Blut, Düsternis und Hoffnungslosigkeit. Natürlich erwartet man bei dem Titel, dem Cover ...

Blut und Schokolade fasst es eigentlich recht gut zusammen, worum es im Buch geht. Mehr Blut jedoch als Schokolade, Blut, Düsternis und Hoffnungslosigkeit. Natürlich erwartet man bei dem Titel, dem Cover und vor allem wenn man den Klappentext kennt keine Geschichte über eine heile Welt, Blümchen, Regenbögen und fairen Kakaohandel, man wäre naiv, täte man das. Aber das Maß der Dunkelheit, die in diesem Buch vorherrscht, hat mich beinahe gelähmt beim Lesen und mir jegliche Kraft und Motivation entzogen, stetig am Ball zu bleiben und das Buch durchzuziehen. Es hat ewig gedauert, bis ich endlich fertig war.

Ich stecke in einem tiefen Zwiespalt aus Bewunderung über die Schonungslosigkeit, mit der der Autor die Zustände auf den Kakaoplantagen wiedergibt, und Fassungslosigkeit über das, was eben jene Authentizität offenbarte. Viele haben die Geschichte für diese unverfälschte Erzählung gelobt, ich bin dem einfach nicht gewachsen gewesen.

Die Protagonisten Manal und Issa haben je ihre eigene Erzählperspektive, dazu kommt noch eine weitere von Pieter, wer das ist, erfährt man recht bald, aber ich möchte nicht vorgreifen. Durch die Perspektivwechsel konnte man jedem mal ein wenig über die Schulter gucken und sich in die verschiedenen Personen besser hineindenken, das gefiel mir. Dennoch blieb eine recht große Distanz zu ihnen, ich konnte mich nicht zu 100% mit ihnen anfreunden. Besonders die gefühlvolleren Szenen waren für mich nur schwer nachvollziehbar und gingen mir nicht sonderlich unter die Haut.

Das Setting konnte man sich durch detaillierte Beschreibungen gut vorstellen, die Plantage, die Hitze dort, die Arbeitsumstände, die Bedingungen, unter denen alle Menschen dort leben, wie der Handel vonstatten geht und so weiter. Man bekommt direkte Einblicke in die Machtverhältnisse, die Korruption und die Ohnmacht der Gesetzeshüter, die an all dem, was auf den Plantagen gang und gäbe ist, beteiligt sind. Schrecklich und aufrüttelnd ist das alles geschildert, ich werde wohl nie wieder sorglos Schokolade meiner bisherigen Lieblingsmarken essen können, ohne über so etwas nachzudenken.

Mein Fazit:
Der erwähnte Zwiespalt macht es mir schwer, eine genaue Sternzahl festzulegen. Ich war einfach nicht für das Buch gemacht, und das Buch nicht für mich. Mich hat die düstere, bedrückende Stimmung gelähmt und maßlos demotiviert, aber ich komme nicht umhin, die Authentizität des Buches zu bewundern.
Wenn ich ehrlich mit mir selbst bin und auf meinen Bauch höre, kann ich nicht mehr als 2,5 Sterne vergeben, so leid es mir tut und so beeindruckend das Buch und die Idee dahinter auch sind.

Veröffentlicht am 29.11.2021

Nicht so gut wie Verity

Layla
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Hörbuchrezension:

Aus der Feder vpn Colleen Hoover habe ich bisher weitestgehend ihre Jugendbücher und Liebesromane gemieden. Was sie an Fantasy oder Thrillern produziert, finde ich allerdings enorm spannend ...

Hörbuchrezension:

Aus der Feder vpn Colleen Hoover habe ich bisher weitestgehend ihre Jugendbücher und Liebesromane gemieden. Was sie an Fantasy oder Thrillern produziert, finde ich allerdings enorm spannend und nachdem Verity ein absolutes Highlight für mich war, musste ich auch Layla unbedingt lesen. Ich habe mich dann für das Hörbuch entschieden, etwas das ich nicht bereut habe.

Es war zunächst ungewöhnlich, ein Buch komplett aus der Sicht eines Mannes erzählt zu bekommen, entsprechend gab es auch eine männliche Sprecherstimme. Aber ich bin recht schnell damit warm geworden, auch da Oliver Wronka die Dialoge mit Layla recht deutlich mit verschieden Stimmen gesprochen hat.

Layla und Leeds haben eine komplizierte Beziehung. Es fängt alles traumhaft an, doch nach einem einschneidenden Ereignis zerbröckelt das einst so innige Verhältnis der beiden immer mehr. Ein Urlaub dort, wo sie sich kennengelernt haben, soll das kitten, wirft allerdings nur noch mehr Fragen auf.
Ich muss sagen, dass ich mich oft im Laufe der Geschichte zu Vermutungen und Spekulationen habe hinreißen lassen, lag aber fast immer daneben. Layla hat viele unvorhergesehene Wendungen im Gepäck und eine gruselige, mysteriöse Grundstimmung, gefördert durch einen stetigen Wechsel von einer Erzählung in der Gegenwart und Rückblicken in die Vergangenheit, die einem erst mit der Zeit offenbaren, worum es eigentlich geht. Mehr als einmal habe ich mich dafür verflucht, abends zu hören, wenn es mal wieder etwas schaurig wurde. Aber das gab sich zum Glück ungefähr nach dem ersten Drittel des Buches.

Man muss sich bewusst sein, dass es hier ein wenig übernatürlich wird. Es lässt sich nicht alles logisch erklären, was in der Geschichte vor sich geht, aber ich persönlich fand das nicht so schlimm und habe es irgendwann einfach hingenommen.
Insgesamt hat mich Layla aber nicht so intensiv mitgerissen wie Verity. Es war nicht schlecht, jedoch auch nicht das intensive Highlight, auf das ich mich gefreut hatte.

Mein Fazit:
Über weite Strecken echt gut, aber ich hätte mir ein haarsträubenderes Ende vorgestellt. Kommt nicht an Verity heran, daher gibt es 4 von 5 Sternen von mir.