Profilbild von fuddelknuddel

fuddelknuddel

Lesejury Star
offline

fuddelknuddel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fuddelknuddel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2023

Kein Highlight

Infernia
0

Infernia behandelt ein extrem spannendes Thema. Fühlen KI's? Was steckt hinter der Programmierung? Ist es möglich, dass Figuren in einem Videospiel ein Bewusstsein haben und Emotionen entwickeln? Der Bereich ...

Infernia behandelt ein extrem spannendes Thema. Fühlen KI's? Was steckt hinter der Programmierung? Ist es möglich, dass Figuren in einem Videospiel ein Bewusstsein haben und Emotionen entwickeln? Der Bereich der künstlichen Intelligenz ist aktueller denn je und ich LIEBE Videospiele, daher war ich mehr als gespannt auf diese Geschichte. Der Autor war mir bisher noch unbekannt, aber dennoch wollte ich wegen des genialen Klappentextes unbedingt wissen, was hinter Infernia steckt.

Leider wurde ich nicht ganz so begeistert, wie ich es mir erhofft hatte. Die Figuren waren schwer greifbar und haben für mich persönlich nicht immer komplett nachvollziehbar gehandelt. Die Handlung insbesondere in der ersten Hälfte nicht so fesselnd, wie ich es gebraucht hätte, um stetig am Ball zu bleiben und der Geschichte die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die sie gebraucht hätte. Zum Ende hin wurde es zwar besser, aber das konnte den etwas trockenen Rest leider nicht gänzlich auffangen. Ich habe unverhältnismäßig lange zum Lesen gebraucht, so schwer es ist, das zuzugeben.

Die Messages, die das Buch überbringt, kommen zwar an, aber wirken nicht so intensiv, wie wenn ich der Story wirklich zu Füßen gelegen hätte. Das ist schade, da wurde in meinen Augen Potenzial verschenkt.
Ich vergebe mit beiden Augen zugedrückt 3 von 5 Sternen, leider für mich nur eine mittelmäßige Geschichte.

Veröffentlicht am 15.08.2023

Nicht das, was ich mir erhofft hatte

Burn – Die Welt brennt wie Feuer
0

Burn hat mich mit dem offensichtlichen Drachen-Thema sofort angesprochen. Ich liebe Drachen und gerade kommt man dank des aktuellen Hypes in den sozialen Medien kaum um diese Wesen herum, was den Fantasy-Bereich ...

Burn hat mich mit dem offensichtlichen Drachen-Thema sofort angesprochen. Ich liebe Drachen und gerade kommt man dank des aktuellen Hypes in den sozialen Medien kaum um diese Wesen herum, was den Fantasy-Bereich angeht. Umso gespannter war ich auf die Story, allerdings muss ich einräumen, dass das Buch leider deutlich hinter meinen Erwartungen und Hoffnungen zurückgeblieben ist.

Mein größtes Problem lag darin, mich in die Figuren hineinzufühlen. Es gibt viele Perspektivwechsel, sodass es mir zusätzlich erschwert wurde, in die Köpfe der einzelnen zu blicken und am Ball zu bleiben. Leider ist mir eine Bindung zu den Figuren am wichtigsten beim Lesen eines Buches, daher schwindet schon ein erheblicher Teil des Spaßes in dem Moment, wo ich merke, es matcht einfach nicht zwischen mir und den Protagonisten.

Das Worldbuilding war spannend, aber ich finde, auch da hätte man noch mehr herausholen bzw. es packender aufteilen können. Anfangs war ich noch ganz aufgeregt am Ball, allerdings verflüchtigte sich diese Faszination bald. Als dann in der zweiten Hälfte des Buches das Tempo anzog, es immer komplexer wurde und die Lesenden zunehmend gefordert wurden, stand ich relativ unbeteiligt daneben und war schon mehr oder weniger verloren.

Insgesamt empfand ich das Buch leider als eher mittelmäßig gut gelungen. Eine tolle Grundidee steckt dahinter, auch der Stil gefiel mir, aber die Verbindung zu den Figuren war leider null gegeben und das ist einfach entscheidend für mich. Daher schafft die Geschichte es nur knapp auf 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.08.2023

Ich hatte mir mehr erhofft

Die Legende des Phönix, Band 1: Dunkelaura
0

Die Legende des Phönix ist nicht mein erstes Buch der Autorin, daher war ich sehr gespannt, ob sie mich hier würde erneut von sich überzeugen können. So wie das Buch gepusht wurde, erhoffte ich mir ein ...

Die Legende des Phönix ist nicht mein erstes Buch der Autorin, daher war ich sehr gespannt, ob sie mich hier würde erneut von sich überzeugen können. So wie das Buch gepusht wurde, erhoffte ich mir ein entsprechendes Highlight, welches ich aber leider, um direkt das Ende der Rezension zu spoilern, nicht bekam.

Eden ist eine selbstbewusste Protagonistin aus komplizierten Familienverhältnissen, deren Leben sich von einen Tag auf den nächsten verändert, als die Phönixkrieger in Erscheinung treten und ihr dann auch noch weismachen wollen, sie sei eine der ihren. Ich finde, sie geht recht souverän mit der Situation um und ist generell anfangs sehr vorsichtig damit, was sie wem warum anvertrauen möchte. Anders herum wird ihr aber auch von Kriegerseite viel Misstrauen entgegengebracht, insbesondere von der kaltschnäuzigen, herzlosen Anführerin und dem mysteriösen Kane, womit wir auch schon meine beiden Hassobjekte der Saison ausgemacht hätten.

Kane wirkt zunächst wie der typisch undurchdringbare, sarkastische, hartgesottene Hottie, dem die Mädels zu Füßen liegen, und genau so verhält er sich auch im Umgang mit unserer Protagonistin. Er putzt Eden runter, stellt sie bloß, missachtet ihre Grenzen körperlich wie emotional und schwingt dabei einen ganzen Haufen red flags für mich. Mir war in dem Moment auch egal, welche Vergangenheit der Auslöser für diesen Charakter gewesen sein mag, es war einfach ein No-Go, wie er sich Eden gegenüber gibt. Sie zeigt ihm zwar, wo der Hammer hängt, aber das hat mich dann auch nicht mehr besänftigen können, denn Wunder oh Wunder, natürlich merken sie irgendwann, dass sie sich nicht hassen sondern lieben. Ich habe diese Gefühle als Leserin leider kaum mitfühlen können, was mir das Leseerlebnis in den emotionalen Momenten erheblich erschwert hat.

Dann kommen wir zur Organisation der Phönixkrieger. Deren Lager wird als derart pompös beschrieben, dass man sich eine Festung ohnegleichen vorstellt, gut sortiert, immer bewacht, stets jemand im Notfall zur Stelle. Fast schon eine eigene Stadt. Daher passten einige Entwicklungen im Verlauf der Geschichte für mich nur schwer ins Bild. Auch an der Kompetenz der Krieger habe ich auf einigen Missionen leider doch zweifeln müssen, sodass ich mich mehr geärgert habe als dass ich mitfiebern konnte.

All das klingt jetzt sehr negativ, aber durch den fluffigen, angenehmen Schreibstil hatte ich das Buch tatsächlich in kürzester Zeit durchgelesen. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht, und auch wenn ich mich oft geärgert habe, war ich doch gespannt, was uns am Ende erwartet. Natürlich gibt es ein fieses Ende, was Raum für Spekulationen lässt, aber zugleich auch Hoffnung auf sowas wie ein mögliches Happy End macht.

Mein Fazit:
Für mich war das Buch insgesamt mittelmäßig. Viele Tiefs, aber auch einige Hochs, und dazu ein toller Stil, der mich zuverlässig die Berge hoch und runter trug. Daher vergebe ich 3 von 5 Sternen mit der Hoffnung, dass ich in Band zwei besser zurecht komme.

Veröffentlicht am 17.07.2023

Hat Ecken und Kanten

Room for Love 1. Two in a Room
0

Two in a room sollte eine humorvolle New Adult Story sein, RomCom in Buchform in dessen locker-leichte Atmosphäre man sich fallen lassen kann. Das hat man hier meiner Meinung nach nicht ausschließlich ...

Two in a room sollte eine humorvolle New Adult Story sein, RomCom in Buchform in dessen locker-leichte Atmosphäre man sich fallen lassen kann. Das hat man hier meiner Meinung nach nicht ausschließlich bekommen, sondern ergänzt mit anderen Story-Elementen, die wie ich finde wegen ihrer Präsenz durchaus Erwähnung im Inhaltstext verdient hätten.

Die beiden Hauptfiguren Shiloh und Miles waren je für sich gesehen meist recht nachvollziehbar gestaltet, Miles mehr als Shiloh, welche hin und wieder in ihren Verhaltensweisen schwankte. Doch beide zusammen konnten mich leider nicht gänzlich mit ihrer Beziehung zueinander überzeugen. Nach dem ersten heftigen Knistern kam die Chemie für mich nicht noch einmal so sehr zwischen den beiden auf, dass ich die Love Story glaubhaft gefunden hätte, so leid es mir tut, das zu sagen.

Mein Fazit:
Spannend war das Buch phasenweise auf jeden Fall, auch unterhaltsam war es im Großen und Ganzen gesehen. Aber der Funke sprang einfach nicht zu 100% über, insbesondere was die Figuren angeht. Das ist super schade, denn das Potenzial war auf jeden Fall da. Insgesamt waren meine Erwartungen vielleicht einfach andere, als das Buch erfüllen konnte.
Von mir gibt es wohlwollende 3 von 5 Sternen für diese schöne, aber nicht perfekte Geschichte.

Veröffentlicht am 17.05.2023

Nicht das, was ich erwartet habe

Babel
0

Babel ist das ideale Buch für Sprachwissenschaftler*innen mit Faible für historische Romane. Es dreht sich so viel um Übersetzungen, Etymologie, Wortbedeutung, den Sinn von Sprache, dass man aus dem Staunen ...

Babel ist das ideale Buch für Sprachwissenschaftler*innen mit Faible für historische Romane. Es dreht sich so viel um Übersetzungen, Etymologie, Wortbedeutung, den Sinn von Sprache, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr rauskommt, eingebettet in einem mühevoll recherchierten Setting des Englands im 19. Jahrhundert. Wer keinen Bezug zur Sprache hat und nicht mal den kleinsten Funken Interesse für die damalige politische Lage aufbringen kann, wird sich vermutlich im Laufe der Geschichte sehr langweilen. Und auch wer wie beworben eine spannende Fantasy-Geschichte ähnlich Harry Potter erwartet, wird nicht glücklich mit der Story.

Babel beinhaltet viele eindringliche Themen, es wird sich mit Rassismus und Gleichberechtigung beschäftigt, Unterdrückung von PoC, den Klischees und Vorurteilen der Weißen, politischen Kriegen und dem Widerstand, der sich dagegen erhebt. All das nimmt zurecht so viel Raum ein, dass ich das Buch nicht als Fantasy bezeichnen kann und möchte, da die eigentliche Geschichte nur wenig mit Magie zu tun hat. Es ist viel mehr eine historische Darstellung der damaligen Verhältnisse in England und auch China, die durch das Setting von Babel sichtbar gemacht und in einen größeren Kontext gebracht wird.

Protagonist Robin und seine drei Freunde bilden einen Jahrgang in Babel. Die vier sind so verschieden und dennoch verbindet sie das Schicksal der quälenden Ausbildung im Übersetzungs-Institut, welche eigentlich ein Privileg sein sollte. Was ich sehr faszinierend fand, war die Entwicklung, die man den jungen Erwachsenen im Laufe der Lehre anmerkt. Wie sich die Zeit in Babel auf sie auswirkt, wie sie immer mehr die politische Lage um sich herum wahrnehmen, wie sie Bezüge zu dem, was sie tun, herstellen, wie sie anfangen zu zweifeln. Das war ein spannender Prozess, den ich gern verfolgt habe, der in meinen Augen aber auch etwas gekürzter hätte ausfallen können.

Das Buch ist gefüllt mit seitenweise Ausführungen zur Etymologie, was ich anfangs noch interessant fand, mich aber spätestens nach einem Drittel dann sehr genervt hat. Viele Szenen und Geschehnisse wurden so aufgeplustert und in die Länge gezogen, dass man das Gefühl hatte, die eigentliche Handlung schreitet kaum voran.
Auch mit dem Ende bin ich sehr unzufrieden, erst wird der Plot bis zum Ende ewig in die Länge gezogen und dann werden die Lesenden mit einem halboffenen Finale im Regen stehen gelassen. Das war echt schade, da mir persönlich ein paar klärende Worte wichtig gewesen wären.

Mein Fazit:
Es wurde Fantasy angekündigt, aber davon war nichts zu sehen. Stattdessen hat man einen historischen Roman bekommen, der zwar mit vielen schockierenden Fakten aufwarten kann und Sichtbarkeit für die damalige Lage schafft, aber zugleich in Tonnen von etymologischen Fakten ertrinkt. Ich habe das Buch teils gelesen, teils gehört, und das meist auch gern. Aber ich habe mich auch viel gelangweilt und bin häufiger abgeschweift. Daher einige ich mich mit meinem Gewissen auf 3 von 5 Sternen.