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Veröffentlicht am 05.05.2018

„Behalten Sie bitte Stillschweigen über all das.“

Freifahrtschein
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Als Janna Berg mit den beiden Kindern und ihren Eltern über die Kirmes geht, scheint alles perfekt zu sein. Aber leider trügt der Schein, denn als sie hinter einem Karussell ein Pärchen sieht und erkennt, ...

Als Janna Berg mit den beiden Kindern und ihren Eltern über die Kirmes geht, scheint alles perfekt zu sein. Aber leider trügt der Schein, denn als sie hinter einem Karussell ein Pärchen sieht und erkennt, um wen es sich dabei handelt, weiß sie, dass sie sofort handeln muss. Es sind die Terroristen vom letzten Fall, die da stehen und sich mit einem Dritten unterhalten. Kurzentschlossen ruft Janna Markus Neumann an und schildert, was sie gesehen hat. Er beruhigt sie und sagt, dass er gleich kommt. Nun ist guter Rat teuer, ist sie doch mit ihrer Familie hier um sich zu vergnügen. Wieder muss Janna zu einer Notlüge greifen, wo sie das doch überhaupt gar nicht gerne tut, aber eins steht fest, wieder muss sie Markus helfen.

So langsam wird das aber zur Gewohnheit, denn dies ist schon ihr dritter Einsatz als Zivilistin für den Geheimdienst. Markus ist nicht begeistert, wieder Janna an der Backe kleben zu haben, denn er mag es nicht, wenn nicht ausgebildete Agentinnen an seiner Seite sind. Aber allen Unkenrufen zum Trotz ist Janna wieder eine große Hilfe und kann Markus aus so mancher gefährlichen Situation heraushelfen. Aber was machen die Terroristen auf dem Jahrmarkt?

Diese und noch viele weitere Fragen stellen sich hier dem geneigten Krimileser. Aber mehr werde ich jetzt nicht verraten, lest selbst.

Fazit:

Die Autorin Mila Roth schafft es hier wieder auf Anhieb, mich mitten in den neuen Fall von dem interessanten „Ermittlerduo“ Janna Berg und Markus Neumann zu ziehen. Die Spannung, die am Anfang aufgebaut wird, hält das ganze Buch über.

Über die Protagonisten, die ich schon längst in mein Herz geschlossen habe, erfahren wir Neues. Markus verrät einiges aus seiner Vergangenheit und Janna entschließt sich, ihrem Freund Sander eine andere Seite von sich zu zeigen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und der dritte Fall ist schneller zu Ende, als es mir lieb ist. Wieder klappe ich den E-Book-Reader zu und warte voller Spannung auf die Fortsetzung.

Hier vergebe ich wieder gerne die volle Punktzahl. Aber Vorsicht, einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören zu lesen, bis das Ende da ist. Eine Leseempfehlung vergebe ich hier aus voller Überzeugung.

Veröffentlicht am 05.05.2018

..“Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein..“

Der Kinderpapst
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Als im Jahre 1981 bei einer Tagung der Kardinäle und Bischöfe der Vorschlag gemacht wird, Papst Benedikt IX heilig zu sprechen, ist guter Rat teuer. Keiner der Anwesenden weiß wirklich, was an dem Phänomen ...

Als im Jahre 1981 bei einer Tagung der Kardinäle und Bischöfe der Vorschlag gemacht wird, Papst Benedikt IX heilig zu sprechen, ist guter Rat teuer. Keiner der Anwesenden weiß wirklich, was an dem Phänomen Benedikt IX Wahrheit und was Fiktion ist. Hier können nur die Unterlagen helfen, die bei Inventarisierungsarbeiten im Geheimarchiv des Vatikans gefunden wurden. Monsignore Silvretta meldet sich freiwillig, diese Dokumente zu prüfen.

Nun reisen wir in das Jahr 1021 zurück und begleiten das Leben von Teofilo di Tuscolo. Betreut durch den Einsiedler Giovanni Graziano, der ihn in Religion unterrichtet, führt er ein sehr gläubiges Leben. Schon früh seiner Cousine Chiara die Sassi versprochen, will er nichts anderes, als sie heiraten. Doch seine Mutter Ermilina und sein Pate Giovanni glauben, dass Teofilo was Besonderes ist. Als dann sein Onkel, Papst Johannes XIX stirbt, wird er durch das Geschick und die Bestechung der Familien als 12jähriger auf den Thron gesetzt, er wird Benedit IX. Teofilo ist völlig überfordert mit seiner Aufgabe und alle Fäden ziehen Petrus da Silva und Ermilina im Hintergrund. Seiner Kindheit entrissen, ist Teofilo in einer Welt zu Hause, die nicht die seine ist. Er möchte Chiara heiraten und nicht Papst sein.

Als der dann das erste Mal selbst eine Entscheidung treffen möchte, wird er ausgelacht und dann nicht weiter beachtet. Es werden in seinem Namen viele schändliche Dinge getan. Sein Volk hungert und die Abgaben werden immer größer. Als dann ein Attentat auf Benedikt verübt wird, flüchtet er völlig verstört in den Wald, genau dorthin, wo er sich immer mit Chiara versteckte.

Hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe zu Gott und Chiara zerreißt es Teofilo fast das Herz. Er wird der Spielball der Kardinäle und seiner Familie. Alle treten auf ihm herum, so dass seine Zweifel an Gott in den Vordergrund treten. Eins aber bleibt ihm immer, seine Liebe zu Chiara.

Drei Mal wird er vom Thron geworfen und wieder ins Amt gehoben. Wie viel kann Tefolio noch ertragen. Er geht in die Einsiedelei und will nur noch seine Liebe zu Gott leben, aber ist es dafür nicht schon zu spät?

Fazit:

Der Autor Peter Prange lässt uns hier in ein Stück Geschichte blicken, das immer noch nicht ganz gelüftet ist. Er strickt die Geschehnisse fein zusammen und daraus ergibt sich eine gut nachvollziehbare Geschichte. Ob es denn so war oder nicht, mag dahingestellt sein. Mir jedenfalls hat das Lesen über das Leben von Teofilo di Tusculu dem Papst Benedikt IX sehr gut gefallen. Die wenigen historischen Fakten, die hier bekannt sind, hat der Autor hier prächtig eingebracht.

Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Peter Prange baut in seinem historischen Roman eine Spannung auf, die das ganze Buch über anhält. Die Protagonisten beschreibt er dabei so gut, dass man sie gleich vor seinem geistigen Auge hat. Viele Charaktere begegnen uns hier und es sind natürlich auch welche dabei, die widerlich und grausam sind, aber auch diesen verleiht er ein Gesicht. Tefolio war jetzt nicht mein Liebling, aber wie mit dem Kinderpapst so umgesprungen wurde, konnte mich doch aufregen, ich wollte ihn rütteln und schütteln oder mit ihm im Gebet versinken. Meine Sympathie allerdings galt Petrus da Silva der stets die Kirche in seinen Entscheidungen im Vordergrund hatte. Sicher waren nicht alle seine Vorhaben gut und richtig, aber er trug sein Amt mit Würde, genauso wie seine Hinrichtung.

Am Ende des Buches befindet sich noch ein Nachwort, das auf die wirklichen historischen Gegebenheiten verweist. Das hat mir richtig gut gefallen.

Hier kommen von mir volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Zu viele Zufälle!

Aber Mutter weinet sehr
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Johann, der elfjährige Sohn von Marie und Robert, kommt vom Spielen bei einem Freund nicht nach Hause. Was ist passiert, ist doch sonst Verlass auf seine Pünktlichkeit, denn um 19 Uhr gibt es Abendessen. ...

Johann, der elfjährige Sohn von Marie und Robert, kommt vom Spielen bei einem Freund nicht nach Hause. Was ist passiert, ist doch sonst Verlass auf seine Pünktlichkeit, denn um 19 Uhr gibt es Abendessen. Erst einmal werden die Freunde abtelefoniert, als er nach 2 Stunden immer noch nicht zu Hause angekommen ist. Doch Johann ist pünktlich vom Freund losgefahren, nun werden Robert und Marie doch sehr nervös. Robert fährt mit dem Auto die Strecke ab. Auch er findet Johann nicht und die Polizei wird informiert. Als dann Kommissar Fürbringer den Fall übernimmt, wird gleich klar, dass Robert auf ganzer Linie mit der Polizei zusammen arbeitet. Marie wird außen vor gelassen, aber sie will nur Kontakt mit dem Entführer aufnehmen um ihren Sohn heile wieder zu bekommen.

Bei einer anberaumten Pressekonferenz richtet sich Marie an den Entführer, er solle doch ihren Johann freilassen. Und tatsächlich nimmt der Entführer Kontakt zu Marie auf, nachdem er ihr das Handy ihres Sohnes ans Fahrrad hängte. Marie hält dies aber vor der Polizei geheim. Kann das gut gehen?

Fazit:

Der Autor Wolfgang Brenner greift hier in seinem Psychothriller ein brisantes Thema auf. Leider ist ihm die Umsetzung hierbei nicht richtig gut gelungen. Eigentlich eher emotionslos erzählt Wolfgang Brenner die Geschichte der Entführung eines Jungen und wie die Eltern damit umgehen. Hier wäre absolutes Feingefühl angebracht gewesen, was mir leider nur auf ganz wenigen Seiten entgegensprang.

Die Charaktere werden auch eher flach beschrieben, so dass man sich schlecht ein Bild von ihnen machen konnte. Auch Marie, die hier im Vordergrund steht kann ich nicht greifen. Sie ging mir schon bald auf die Nerven mit ihrer Eigeninitiative und den sehr vielen Zufällen, die sie immer weiter in die Nähe des Täters führten. Hier wäre eindeutig weniger mehr gewesen.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig lesen. Die Spannung, die am Anfang doch recht hoch ist, flacht sehr schnell ab und zum Ende hin verschwindet sie eigentlich ganz. Schade, aber als Psychothriller ausgewiesen, hatte ich doch etwas anderes erwartet. Man hätte soviel mehr aus diesem Thema machen können.

Hier kommen von mir 2 Sterne, leider hat es zu mehr nicht gereicht.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Ich erkenne Mut, wenn ich ihn sehe….

Serafina – Das Königreich der Drachen
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Serafina ist 16 Jahre alt und die Musikmamsell im königlichen Haus. Gorred, ein kleiner Ort, der vor Jahren Frieden mit den Drachen geschlossen hat, steht nun wieder im Mittelpunkt; denn die 40-Jahres-Friedensfeier ...

Serafina ist 16 Jahre alt und die Musikmamsell im königlichen Haus. Gorred, ein kleiner Ort, der vor Jahren Frieden mit den Drachen geschlossen hat, steht nun wieder im Mittelpunkt; denn die 40-Jahres-Friedensfeier steht bevor. Eigentlich könnte Serafina das glücklichste junge Mädchen im Orte sein, tja wäre da nicht ihr dunkles Geheimnis, was sie vor Allen verbergen muss. Gerne würde sie, wie auch die Prinzessin Glisselda, die ihr als Schülerin anvertraut wurde, unbeschwert das Leben genießen. Aber das geht nicht. Ihr Vater hat ihr das Geheimnis mit in die Wiege gelegt, denn ihre Mutter, die bei ihrer Geburt verstarb, kann sie nicht mehr dazu befragen.

Als dann der Thronanwärter auf seltsame Weise ermordet wird, ist Serafina plötzlich mit dem konfrontiert, was sie so gerne gar nicht aus ihrem geheimen Gedankengarten entlassen möchte. Sie muss sich dem stellen, was ihre Vergangenheit und ihre Zukunft ist.

Mehr werde ich jetzt nicht berichten, lest selbst.

Fazit:

Die Autorin Rachel Hartman hat hier einen Fantasyroman geschrieben, der es in sich hat.

Der Anfang wird einem hier aber wirklich nicht leicht gemacht. Die ersten 100 Seiten befand ich mich in einem völligen Chaos. Ich las, aber ich verstand gar nichts. Auch der Hinweis, dass sich ein Glossar am Ende des Buches befindet, konnte mir aus meinem Tief nicht heraushelfen. Ich kämpfte mich von Seite zu Seite durch. Dann allerdings fing das Buch an spannend zu werden. Die vielen fremden Begriffe bekamen einen Sinn und ich konnte mich mit der Geschichte anfreunden.

Die Charaktere beschreibt die Autorin sehr authentisch. Serafina ist mir gleich ans Herz gewachsen. Auch Prinzessin Glisselda, die in ihren jungen Jahren schon eine solche Verantwortung tragen muss, fand ich sehr liebevoll herausgearbeitet. Mein Lieblingsprotagonist allerdings ist Orma, der Onkel Serafina´s. Mit ihm konnte ich mich identifizieren. Er ist mir sofort ans Herz gewachsen. Mit ihm konnte ich lieben, leiden und weinen.

Das Ende dann wiederum hat meinen Geschmack nicht so wirklich getroffen, hier ging mir alles viel zu rasch und doch so einiges blieb unaufgeklärt. Auch Serafina´s Geständnis kommt mal so ganz locker rüber und ja, Alle sind glücklich und zufrieden. Ich hoffe, dass diese offenen Fragen in einem Folgeband dann doch Aufklärung finden.

Alles in allem ein netter Drachenroman, den ich gerne weiterempfehlen werde.


Von mir gibt es hier 3 Sterne.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Was ist hier Wahrheit und was Fiktion?

Der Architekt
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Das Buch ist in zwei Erzählsträngen geschrieben. Im ersten wird der bekannte Berliner Stararchitekt Julian Götz angeklagt, seine Frau und seine beiden Töchter auf brutalste Weise ermordet zu haben. Noch ...

Das Buch ist in zwei Erzählsträngen geschrieben. Im ersten wird der bekannte Berliner Stararchitekt Julian Götz angeklagt, seine Frau und seine beiden Töchter auf brutalste Weise ermordet zu haben. Noch schlimmer erscheint, dass er die Taten in der Nacht verübt hat, seine Töchter also im Schlaf umbrachte. Beweise für seine Schuld gibt es nicht, sie fundiert nur auf Indizien. Als ihm nun der Prozess gemacht wird, verirrt sich der erfolglose Drehbuchautor Ben Lindenberger in den Gerichtssaal und wird förmlich in den Bann des Geschehens gezogen.

Ben ist nun davon beseelt, ein Buch über das Leben und die Unschuld von Julian Götz zu schreiben. Er setzt alles daran, dies in die Tat umzusetzen. Nachdem er mit der Schwester des Opfers, Sophie, gesprochen hat, versucht er nun, über den Anwalt auch an Julian heranzukommen. Seine Hartnäckigkeit wird belohnt und so kommt es, wie es kommen muss: Er lernt Julian kennen und auch die ganze Familie des Opfers. Immer tiefer wird Ben in den Sumpf der Tat gezogen und es kommt sogar so weit, dass er anfängt an sich zu Zweifeln, ob er das Richtige tut. Ist Julian unschuldig oder nicht? Irgendetwas ist hier richtig faul.

Im zweiten Erzählstrang geht es um Mia. Über sie erfahren wir relativ wenig, nur, dass sie in einem Haus gefangen gehalten wird, aus dem es anscheinend kein Entkommen gibt. Furchtbare Dinge passieren dort und selbst Fenster gibt es hier nicht. Mia ist am Ende, wie kann sie dieser Hölle entfliehen?

Wie diese beiden Erzählstränge zusammengeführt werden und was sich daraus ergibt, müsst Ihr schon selbst herausfinden, denn mehr werde ich nicht verraten.

Fazit:

Der Autor Jonas Winner wollte hier einen fesselten Thriller schreiben. Leider ist ihm dies in meinen Augen nicht gelungen.

Viel zu oft und zu lange verstrickt er sich hier in Beschreibungen von Architektur und Bauplänen, die mich als Leser langweilen. Ich wollte hier lesen, wie es zu dem Mord gekommen ist und wer ihn ausübte. Dies erfahren wir leider nicht wirklich.

Die verworrenen Erzählstränge finden zwar am Ende zusammen, aber wirklich einleuchtend ist das Ende nicht.

Die Spannung, die am Anfang aufgebaut wurde, fällt schnell in sich zusammen und ich quälte mich eher durch das Buch, als dass ich es mit Begeisterung las. Schade, man hätte aus diesem Stoff doch so viel mehr machen können.

Auch die Charaktere bleiben mir das ganze Buch über eher platt. Niemals kann ich mich mit ihnen identifizieren. Sie sind mir durchweg unsympathisch.

Der Schreibstil ist ein wenig holprig. Wie gesagt: die vielen Beschreibungen der Häuser und Bauweisen, störten mich doch schon sehr. Das störte natürlich den Lesefluss enorm.

Von mir kommen hier 2 Sterne. Eine Leseempfehlung vergebe ich hier nicht.