Wem kann man glauben?
Der stille VogelZwei übermütige Jungs bewerfen am Waldrand ein Vogelnest und „schießen“ es quasi herunter. Der FBI-Agent John Adderley ist mit seiner Nichte gerade nebenan am Fußballfeld und eilt hinzu. Bei einer genaueren ...
Zwei übermütige Jungs bewerfen am Waldrand ein Vogelnest und „schießen“ es quasi herunter. Der FBI-Agent John Adderley ist mit seiner Nichte gerade nebenan am Fußballfeld und eilt hinzu. Bei einer genaueren Untersuchung ergibt sich, daß sich im Nest die Schlüsselbeinknochen eines Kindes befinden. Die Vermutung liegt nahe, daß er zu einem der Zwillinge Jonas oder Jens Brodin gehören könnte, die im Herbst 1986 spurlos verschwunden sind. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur. Doch weshalb taucht ausgerechnet jetzt ein einzelner Knochen auf? Eine hinzugezogene Ornithologin kann sich vorstellen, daß ein Fischadler den Knochen aus dem Uferbereich eines in der Nähe gelegenen Flusses oder Sees hierher befördert haben könnte. Damals geriet erst der Vater unter Verdacht, allerdings hatte er ein Alibi - er war geschäftlich in Finnland unterwegs. John und seine Kollegen haben aktuell außerdem noch einen Mord aufzuklären. Torgny wurde mit einem Hammer erschlagen von seiner Ehefrau Beatrice im Wohnzimmer gefunden. Ihr fehlt aufgrund einer hohen Anzahl von Medikamenten jegliche Erinnerung. Als Leser lernt man eine Reihe von Figuren kennen, die entweder etwas zu verbergen haben bzw. deren Erinnerung lückenhaft ist oder auch deren geistige Fähigkeiten nicht ausreichen, um hieb- und stichfeste Zeugenaussagen machen zu können. Die Autoren nehmen ihre Leser gerne mit auf falsche Fährten und Irrwege bis die Fälle schlußendlich gelöst werden können.
Für mich war es der erste Fall mit dem FBI-Agenten im Zeugenschutzprogramm John Adderly alias Frederik Adamsson. Die fehlenden Vorkenntnisse waren aber kein Problem, obwohl ich im Nachhinein neugierig auf die ersten Bände geworden bin. Die Autoren haben sehr viele Personen ins Spiel gebracht, die alle mit speziellen Charakterzügen ausgestattet waren. Mehr möchte ich dazu nicht verraten. Das Autorenduo schreibt spannend, temporeich und flüssig zu lesen. Die Anzahl der ständig neuen Hinweise und Twists waren allerdings schon grenzwertig. Wie bei anderen schwedischen Krimis spielt das teils fragwürdige Privatleben der Ermittler eine Rolle und die Teamarbeit läuft bei ihnen nicht immer harmonisch.
Ich hatte mit diesem Krimi unterhaltsame Lesestunden und empfehle ihn gerne weiter.