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Veröffentlicht am 28.04.2020

Erfrischende Neuauflage

Solange du da bist
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Nach einem schweren Autounfall liegt Lauren im Koma. Die Ärzte haben die Hoffnung bereits aufgegeben und nur durch Zufall werden die lebenserhaltenden Maßnahmen erhalten.
Einige Monate später zieht Arthur ...

Nach einem schweren Autounfall liegt Lauren im Koma. Die Ärzte haben die Hoffnung bereits aufgegeben und nur durch Zufall werden die lebenserhaltenden Maßnahmen erhalten.
Einige Monate später zieht Arthur in Laurens alte Wohnung. Nach einem anstrengenden Arbeitstag möchte er nur noch ins Bett, als er plötzlich ein merkwürdiges Summen aus seinem Wandschrank vernimmt. Er öffnet die Schranktür und findet Lauren darin vor. Eigentlich unmöglich, denn Lauren liegt nach wie vor nicht ansprechbar im Krankenhaus...
Eine herzerwärmende und ergreifende Geschichte über die Grenzen, aber auch die Wunder der Liebe.

Bei dieser Ausgabe von "Solange du da bist" handelt es sich um die etwas umgestaltete Neuauflage, die Anfang des Jahres veröffentlicht wurde. Meiner Meinung nach passt das neue Cover deutlich besser zur Geschichte, als es das alte tat. Es spiegelt hervorragend die Frische von dieser wider.

Bei der Geschichte handelt es sich um eine recht außergewöhnliche Liebesgeschichte, die auch ein wenig zum Nachdenken anregt: Wie viel ist eine Sekunde, ein ganzes Leben wert?
Ob sie glaubwürdig ist, muss jeder für sich entscheiden - dass sie aber unglaublich emotional und ebenso humorvoll ist, steht fest. Dabei wirkt sie allerdings weder zu erzwungen, noch außerordentlich klischeehaft, sondern ist eine klassische Wohlfühlgeschichte, die sich schnell und gemütlich lesen lässt.

Dazu tragen nicht nur der gut verständliche und flüssige Schreibstil bei, sondern auch die Charaktere, welche Marc Levy in seinem Buch erschafft.
Besonders die Protagonisten überzeugen durch einen tiefgehenden Charakter sowie eine berührende Vergangenheit.
Und auch die Nebencharaktere waren mir durchaus sympathisch. Allen voran Arthurs' bester Freund, welcher ihm stets mit seiner frechen und lockeren Art zur Seite stand - selbst bei den kuriosesten und seltsamsten Aktionen.

Alles in einem kann ich sagen, dass mich die Neuauflage von "Solange du da bist" sehr gut unterhalten konnte und mich zudem gut zum Nachdenken angeregt hat, was bei den typischen Romanzen eher selten vorkommt. Wer Lust auf eine etwas andere Liebesgeschichte hat, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten.
5/5 Sterne

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.04.2020

Gerade zum Ende hin sehr überraschend und ein wenig anders, als ursprünglich gedacht

Nightrunner
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Seit ihrer Kindheit leidet Evelyn unter einer Krankheit, die größere Anstrengungen für sie unmöglich macht. Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt ist nichts mehr so, wie es einmal war: Ein Glaubenskrieg ...

Seit ihrer Kindheit leidet Evelyn unter einer Krankheit, die größere Anstrengungen für sie unmöglich macht. Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt ist nichts mehr so, wie es einmal war: Ein Glaubenskrieg hat alles in Schutt und Asche gelegt und Evelyn ist gezwungen, ihr Leben tagtäglich als "Nightrunner" aufs Spiel zu setzen.
Der junge Leonow muss ähnlich harte Schicksalsschläge wie Evelyn erfahren. Von allen verlassen begibt er sich auf eine lange Suche, die ihn stärker mit Evelyn verbindet, als er zunächst ahnen mag...

Das Cover des Buches konnte mich auf den ersten Blick überzeugen. Es ist zwar recht schlicht gehalten, passt meiner Meinung nach aber hervorragend zum Buch und macht definitiv neugierig auf mehr.

Der Schreibstil des Autors hat mir ebenso gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen und auch die nicht zu kurzen, aber auch nicht zu langen Kapitel tragen zu einem angenehmen Lesefluss bei.
Besonders angetan hat es mir jedoch die Art und Weise, wie der Autor konstant die Spannung aufrecht erhalten zu vermag und es zu keiner Zeit eintönig oder gar langweilig wird. Ich habe selten ein Buch gelesen, welches mich so von vorne bis hinten fesseln konnte, und das ganz ohne irgendwann zu übertrieben zu wirken. "Nightrunner" hat mich persönlich, gepaart mit bildhaften Beschreibungen, auf positive Weise an einen spannenden Actionfilm erinnert, denn keiner gerne aus der Hand legt.

Dadurch ist allerdings auch einiges auf der Strecke geblieben.
Angefangen bei der Geschichte an sich, bei der in meinen Augen recht wichtige Details nicht gründlich genug durchleuchtet werden und auch am Ende noch viele Fragen offen bleiben - und das, obwohl "Nightrunner" ein voraussichtlicher Einzelband ist.
Das soll allerdings nicht heißen, dass die Idee dahinter schlecht ist. Ganz im Gegenteil, auch sie hatte es wirklich in sich. Gepaart mit verschiedensten Aspekten, wie beispielsweise der Glaubensfrage oder der Schere zwischen Arm und Reich, erschafft Lukas Hainer eine, an das heutige Wien angelehnte, dystopische Welt, in der auch das ein oder andere Fantasyelement wiederzufinden ist. Voll mit überraschenden Wendungen und authentischen Handlungen taucht der Leser voll und ganz in jene Welt ein und begleitet die Protagonisten Evelyn, Leonow sowie einige Nebencharaktere auf ihrer spannenden Reise.

Mit diesen ging es mir ähnlich wie mit den fehlenden Details in der Geschichte. Die Charaktere waren ausnahmslos authentisch und - mehr oder weniger - sympathisch, gar keine Frage! Allerdings haben mir oftmals der nötige Tiefgang sowie ihre Alleinstellungsmerkmale gefehlt. Mir waren, trotz der unterschiedlichen Perspektiven, ihre Entwicklung, ihre Gedanken und Gefühle einfach zu objektiv und "kalt" betrachtet.

Nichtsdestotrotz mochte ich Nightrunner alles in einem wirklich gerne, vor allem des grandiosen Spannungsbogens wegen. Zwar haben mir manchmal ein wenig der Tiefgang und ausgeprägtere Details gefehlt, das ist aber durchaus zu verkraften und nicht allzu gravierend.
4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Lass dich verzaubern vom magischen Nachtvolk!

Mitternachtsstunde 1: LEX Mitternachtsstunde
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Ein geheimnisvoller Brief überrascht Emily um Punkt Mitternacht. Er taucht plötzlich vor ihrer Haustür auf - und kurz darauf verschwinden ihre Eltern spurlos. Emily begibt sich gemeinsam mit dem Igel Hoggins ...

Ein geheimnisvoller Brief überrascht Emily um Punkt Mitternacht. Er taucht plötzlich vor ihrer Haustür auf - und kurz darauf verschwinden ihre Eltern spurlos. Emily begibt sich gemeinsam mit dem Igel Hoggins auf die Suche nach ihnen. Dabei landet sie in einer völlig neuen Welt: Im zeitlosen London wimmelt es nur so von seltsamen Gestalten! Und als wäre das nicht genug, muss Emily auch noch eine gefährliche böse Macht stoppen.
Glücklicherweise trifft sie schon bald auf den verpeilten Nachwächter Tarquin der ihr bei ihrem Abenteuer helfen möchte...

Das Cover des Buches konnte mich sofort verzaubern. Es zieht direkt alle Blicke auf sich. Durch die vielen verschiedenen Elemente wirkt es sehr dynamisch und der Leser hat auf jeden Fall eine Menge zu entdecken. Das Highlight waren für mich persönlich allerdings die Leuchteffekte, die in der Dunkelheit herrlich herausstechen.
Im Innenteil des Buches geht es mit kleinen aber feinen Illustrationen passend zum Cover weiter. Sie sind zwar recht dezent gehalten, werten die Kapitelanfänge aber wunderbar auf.

Der Schreibstil der Autoren hat mir ebenso gut gefallen. Beide schaffen es hervorragend, den Leser zu fesseln und ermöglichen durch die relativ einfache und kindgerechte Sprache einen schnellen Lesefluss.

Und auch die Geschichte an sich hatte es in sich. Gänzlich neu war sie nicht, schaut man erst einmal genauer hin, erkennt man einige typische Fantasyelemente (diese schienen mir jedoch allesamt sehr schlüssig und gut umgesetzt). Dennoch bot sie eine tolle Unterhaltung: Sie vereint die verschiedensten Facetten in sich. Mal war sie unglaublich spannend und mitreißend, mal ein wenig schaurig. Und auch miträtseln konnte der Leser zu genüge. Offene Fragen wurden nur Stück für Stück geklärt, sodass genügend Zeit blieb, eigene Theorien zu den verschiedensten Ereignissen aufzustellen.

Mein Sahnehäubchen waren allerdings die Charaktere.
Die Protagonistin Emily konnte mich vor allem durch ihre schlagfertige Art und die große Klappe überzeugen. Sie hat ordentlich Pep in die Geschichte gebracht und ich denke, dass sie vielen Kindern auf Anhieb sympathisch sein könnte.
Mein liebster Nebencharakter war der kleine Igel Hoggins. Die Passagen mit ihm haben wirklich viel Spaß gemacht, seine lustige und zugleich sehr süße Art haben mir das ein oder andere Schmunzeln entlockt. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn er an der ein oder anderen Stelle ein wenig präsenter gewesen wäre.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich der erste Teil von "Mitternachtsstunde" hervorragend unterhalten hat und er definitiv Lieblingsbuchpotenzial hat. Junge Leser, die turbulente Geschichten mit einigen Fantasyelementen und tollen Charakteren mögen, werden mit diesem Buch sicherlich auf ihre Kosten kommen!
5/5 Sterne

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2020

Von zwei im Herzen verbundenen Seelen, auf dessen Schultern die Zukunft der Menschen liegt

Maban
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Als Linus gemeinsam mit seiner Familie nach Australien auswandert, lässt er sein relativ ruhiges und beschauliches Leben vollends hinter sich. Zwar konnte er bereits in Deutschland die Seelen der Verstorbenen ...

Als Linus gemeinsam mit seiner Familie nach Australien auswandert, lässt er sein relativ ruhiges und beschauliches Leben vollends hinter sich. Zwar konnte er bereits in Deutschland die Seelen der Verstorbenen wahrnehmen, in seinem neuen Zuhause allerdings geschehen immer merkwürdigere Dinge: Gefährliche Schatten tauchen auf, die Linus und seine Familie zu verletzen drohen und sobald er einschläft, befindet er sich nicht mehr in seinem Körper. Bald schon erfährt Linus, was alles auf dem Spiel steht und muss sich entscheiden. Wird er die Welt der Seelen wie auch der Menschen gemeinsam mit dem Schlangenwesen Nyro gegen die dunklen Mächte verteidigen?

Das Cover konnte mich sofort in seinen Bann ziehen. Es sieht wunderschön aus und strahlt etwas mystisches aus, was sofort neugierig auf mehr macht. In der Buchhandlung wäre ich definitiv nicht einfach so daran vorbeigelaufen.


Der Schreibstil der Autorin hat mir ebenso gut gefallen. Er liest sich sehr flüssig und angenehm.
Die zwei unterschiedlichen Perspektiven - Linus' und Nyros' - finde ich gut gelungen. Es ist (u.a. auch durch eine Art Zusammenfassung zu Beginn jedes Kapitels, die bei den doch relativ langen Kapiteln hilft, einen guten Überblick zu erhalten) immer deutlich, um wen es gerade geht und Emotionen sowie Gedanken und Gefühle werden authentisch und verständlich rübergebracht.


Die Geschichte an sich konnte mich ebenfalls überzeugen. Die Idee dahinter was meiner Meinung nach wirklich interessant und innovativ, bisher habe ich kein vergleichbares Buch gelesen. Die Mischung aus Fantasyelementen sowie realen Komponenten finde ich überaus gelungen. "Maban" ist keine typische Fantasygeschichte, wie viele Leser sie wahrscheinlich kennen. Der Protagonist kann nicht plötzlich Blitze aus seinen Händen schießen lassen und es tauchen auch keine Hexen auf, die ihn auf einmal verfluchen möchten. Dafür begeistert das Buch mit "alltäglicher" Magie, kleinen und liebevoll platzierten Details, die zum Nachdenken anregen und im Herzen berühren. Vor allem das Aufgreifen der Urvölker Australiens möchte ich an dieser Stelle hervorheben.
Im Allgemeinen finde ich die Stimmung, die während des Lesens entsteht, wunderbar. Die Autorin schafft es, den Leser zu fesseln und ihn mitfiebern sowie mitleiden zu lassen.
Mein einziger Kritikpunkt war das Worldbuilding in den ersten Kapiteln des Buches. Ich hatte anfangs leichte Schwierigkeiten, mich vor allem in Nyros Welt zurechtzufinden. Mir hat es ein wenig an Tiefe gefehlt, wodurch ich nicht direkt in die Geschichte reingekommen bin. Das hat sich aber im Laufe des Buches deutlich gebessert.


Nahezu wieder gänzlich wettgemacht haben das die einzelnen Charaktere. Sie verfügten allesamt über einen erstaunlichen Tiefgang und es hat Spaß gemacht, jede einzelne Entwicklung mitzuverfolgen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass "Maban" mich vor allem durch die besondere Art der Magie sowie tolle Charaktere überzeugen konnte. Was mir an Tiefe im Bereich Worldbuilding gefehlt hat, wurde hervorragend mit den Charakteren umgesetzt.
4,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Von Freundschaft, Zusammenhalt und dem interessanten Leben auf einer Hallig

Unsere kleine Insel
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Die achtjährige Nele wohnt seit einem Jahr auf einer Hallig. Anfangs war sie vom bevorstehenden Umzug nicht allzu überzeugt - jedenfalls bis sie die vielen Pferde, Hunde, Katzen, Seehunde und kleinen Schafe ...

Die achtjährige Nele wohnt seit einem Jahr auf einer Hallig. Anfangs war sie vom bevorstehenden Umzug nicht allzu überzeugt - jedenfalls bis sie die vielen Pferde, Hunde, Katzen, Seehunde und kleinen Schafe auf der Insel kennengelernt hat. Und natürlich ihre beste Freundin Lisa. Mit dieser erlebt Nele viele turbulente, aber auch wunderschöne Tage auf der Hallig...

Das Cover des Buches hat uns sofort neugierig gemacht. Es strahlt eine tolle Stimmung aus und verspricht eine wunderschöne Geschichte.
Und wer genauso viel Gefallen wie wir daran gefunden hat, wird sich freuen: Im Innenteil des Buches geht es genauso weiter. Direkt zu Beginn findet der Leser eine toll illustrierte Personenübersicht vor, beendet wird die Geschichte mit einer Karte der Hallig. Beides hat uns enorm dabei geholfen, uns einen kleinen Überblick zu verschaffen und alles gut mitverfolgen zu können und war ebenso schön anzuschauen.
Und auch Zwischendurch gibt es etwas fürs Auge. Hübsche und detailreiche Illustrationen lockern den Text wunderbar auf und helfen der Vorstellungskraft auf die Sprünge.

Ebenso gut gefallen wie die Illustrationen hat uns der Schreibstil des Autors. Er ist sehr angenehm zu lesen und gut verständlich. Durch ihn wird eine tolle Stimmung transportiert - man kriegt direkt Lust, die Hallig einmal selbst zu besuchen. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch auch super zum Vorlesen geeignet ist.

Die bereits erwähnte Stimmung wird auch durch die wunderbare Geschichte, die sich hinter dem Cover versteckt, verstärkt. Der Leser taucht voll und ganz in die Welt der kleinen Hallig (das ist übrigens eine ganz kleine Insel - wir wussten dies vor dem Buch auch nicht, haben während des Lesens aber schnell dazugelernt) ein und kommt in den Genuss, das entspannte und ruhige Leben sowie den starken Zusammenhalt dort kennenlernen zu dürfen.

Ein großes Lob an dieser Stelle auch an die wunderbaren Charaktere.
Besonders mit Nele konnten wir uns gut identifizieren. Die Beschreibungen aus der Ich-Perspektive ließen sie auf uns unheimlich authentisch und sympathisch wirken.

Zusammenfassend können wir sagen, dass uns "Unsere kleine Insel" voll und ganz überzeugt hat. Wer auf der Suche nach einer entschleunigenden Geschichte ist, bei der eine richtige Wohlfühlatmosphäre aufkommt, wird hierbei definitiv fündig. Wir können uns übrigens sehr gut vorstellen, dass vor allem Vorleseliebhaber Gefallen an diesem Buch finden werden.
5/5 Sterne

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  • Cover
  • Erzählstil
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