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Veröffentlicht am 23.03.2022

Die Vermittlung von Urlaubsgefühlen!

Don't HATE me
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Auch im zweiten Band der "Don't"-Reihe geht es weiter mit der Geschichte rund um Lyall und Kenzie. Es empfiehlt sich, die Reihe chronologisch zu lesen. Und wer Band 1 noch nicht gelesen hat, dies aber ...

Auch im zweiten Band der "Don't"-Reihe geht es weiter mit der Geschichte rund um Lyall und Kenzie. Es empfiehlt sich, die Reihe chronologisch zu lesen. Und wer Band 1 noch nicht gelesen hat, dies aber bald vorhat, sollte Rezension nicht weiterlesen, da sie Spoiler zu dem ersten Band enthält!!!






Nach der abrupten Trennung der beiden hängen beide in Gedanken noch monatelang den anderen hinterher. Der Einstieg in die Geschichte ist sanft und bietet dem Leser noch einige Rückblicke darauf, wie die beiden Protagonisten die letzten Monate getrennt verbracht haben. Wie auch im ersten Teil, war mir die Handlung in der ersten Hälfte des Buches ziemlich "starr". Kenzie als fiktive Person mit all ihren Charaktereigenschaften ist toll und authentisch, aber sie kam mir zu Beginn vor wie eine Schauspielerin, die strikt nach ihrem Skript arbeitet. Vor allem jede Konversation mit Lyall. Ihre Gefühle sind verletzt. Sie kann ihm nie wieder vertrauen. Nach diesen Grundsätzen hält sie fest, bis der Gedankengang endlich mal von dem roten Faden weggedrängt wird.
Lyall hat mir im zweiten Teil sehr viel besser gefallen. Seine Gedankengänge waren real, seine Handlungen wirkten nicht vorherbestimmt und auch neue Charaktere haben sich in die Geschichte gut eingegliedert. Gerne hätten die anderen Hendersons präsenter sein können, aber hier spricht nun mal mein Finlay-Fetisch.

Der Schreibstil ist ähnlich zu bewerten wie im ersten Band. Sehr angenehm zu lesen, es werden viele Details beschrieben, aber auch die Dialoge kommen nicht zu kurz. Die wechselnden Sichten in den einzelnen Kapiteln haben eine angemessene Länge und auch die Handlung ist an keiner Stelle zu langatmig gewesen. Die gesamte Atmosphäre hat mir sehr viele Urlaubsgefühle vermittelt. Auch die Erwähnungen der spontanen Reisen, die man einfach so besuchen kann, sind teilweise daran schuld. Trotz der traumhaft beschriebenen Gegend hat mir Band 1 einen Tick besser zugesagt, weswegen ich hier bei der Bewertung eine kleine Abstufung mache.
Ich freue mich auf jeden Fall den nächsten und damit finalen Teil sehr bald zu lesen, den der Cliffhanger am Ende klingt vielversprechend für ausreichend Drama im letzten Teil!
3,5 von 5 Sternen verleihe ich diesem Buch!

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Schottische Highlands lassen sich auch anders erleben!

Don't LOVE me
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Jeder, der sich mit aktuellen Liebesromanen /New Adult Büchern beschäftigt, stößt irgendwann auf die "Don't"-Reihe von Lena Kiefer, die 2020 im cbj-Verlag erschienen ist.

Der erste Teil der Triologie ...

Jeder, der sich mit aktuellen Liebesromanen /New Adult Büchern beschäftigt, stößt irgendwann auf die "Don't"-Reihe von Lena Kiefer, die 2020 im cbj-Verlag erschienen ist.

Der erste Teil der Triologie handelt von der angehenden Studentin Kenzie und dem Hotelerben Lyall, die sich in den schottischen Highlands kennenlernen. Ein Ort der nicht nur in dem Buch als atemberaubend beschrieben wird, sondern auch für unsere Protagonistin ein Stück Heimat bedeutet, denn ihre Eltern haben sich dort kennengelernt.
Aber was wäre eine gute Geschichte ohne ein mysteriöses Vorkommen? Die ganze Kleinstadt scheint den Hotelerben als personifizierten Teufel zu betrachten. Alles nur wegen eines drei Jahre alten Geschehnisses, über das niemand reden will. Aber der Rat, Lyall aus dem Weg zu gehen, ist in einer Kleinstadt unmöglich, vor allem wenn man indirekt gezwungen wird, gemeinsam zu arbeiten.

Lena Kiefer macht mit ihren Büchern schon länger auf sich aufmerksam und endlich habe ich es auch geschafft, eines davon zu lesen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und ich würde ihn am ehesten als träumerisch betiteln. Es sind viele Dialoge in der Geschichte vorhanden, die dem Buch Leben einhauchen, aber es gibt auch genügend beschreibende Passagen. Die Kapitel wechseln in der Perspektive zwischen Lyall und Kenzie und ergänzen sich gut. Die Dialoge zwischen den beiden Protagonisten wirken bzw. sind stellenweise allerdings sehr vorhersehbar und aufgesetzt. Die Charaktere sollen dem Leser in einem bestimmten Licht dargestellt werden und Handeln deswegen auf eine strikte Weise. Erst nach ungefähr der Hälfte der Geschichte werden die fiktiven Personen für mich flexibler und damit auch greifbarer, weil mehr Spontanität und Unvorhergesehenes handeln vorherrscht. Fast so, als wären sie vom strikten Manuskript abgewichen und würden nun endlich beginnen zu "leben".

Die Nebenhandlungen in dem Buch rund um Lyalls Vergangenheit, dessen Cousin Finlay, aber auch seiner Schwester Edina haben immer eine frische Brise in die Handlung gebracht, sodass sie nicht zu langatmig wurde und an der richtigen Stelle Spannung erzeugt.

Insgesamt hat es etwas gedauert, bis ich mit den Protagonisten warm geworden bin. Ich freue mich dennoch auf die nächsten beiden Bände, nicht zuletzt dem Cliffhanger am Ende des Buches geschuldet. "Don't love me" bekommt 4 von 5 Sternen von mir!

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Das Leben ist ein Kunstwerk, so kurz es auch ist.

Between Your Words
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Und diese Kunstwerke können so vielseitig und bunt sein, wie man sich nur vorstellen kann. Aber was tut man, wenn man nur fünf Minuten für dieses Werk hat? Und das immer und immer wieder?

Thea ist die ...

Und diese Kunstwerke können so vielseitig und bunt sein, wie man sich nur vorstellen kann. Aber was tut man, wenn man nur fünf Minuten für dieses Werk hat? Und das immer und immer wieder?

Thea ist die Protagonistin in dem Buch "Between your words" der Autorin Emma Scott. Sie leidet unter einer besonderen Form der Amnesie, die sie alle fünf Minuten das Geschehene vergessen lässt. Jim Whelan lernt sie beim Antreten seiner neuen Arbeit als Patientin eins Hospizes kennen und ist von Anfang an fasziniert von ihr.


Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich eine große Frage: Wie schafft man es, eine fortlaufende, authentische und auf keinen Fall einseitige Liebesgeschichte zu schreiben, wenn einer der beiden Protagonisten alle fünf Minuten etwas vergisst? Emma Scott hat die Frage ziemlich schnell beantwortet... Ein Großteil der Kapitel wird aus Jims Sicht beschrieben. Er zeichnet sich recht schnell als sehr ruhiger und aufmerksamer Beobachter aus, wodurch Thea als Person sehr gut beschrieben wird.
Auch Theas Kapitel sind auf eine authentische und gefühlvolle Art dargestellt. Die Gefühlswelt wird insgesamt sehr ausgeschmückt mit allen Höhen und Tiefen.
Aber tatsächlich haben auch die Nebendarsteller der Geschichte etwas Herzzerreißendes verpasst. Die kleinen unterschiedlichen Charakterzüge von Rita und Alonzo, zwei weitere Angestellte in dem Hospiz oder auch Delia, die Schwester von Thea, haben die Geschichte vorangetragen, sodass an trotz 5-minütigen Kurzzeitgedächtnis nicht auf der Stelle gestanden ist in der Handlung.
Gegen Ende stand die Beziehung der beiden vorwiegend im Fokus, aber trotz kurzen Spannungspäuschen werden einige Spannungsmomente noch eingebaut, sodass die Geschichte auch in den letzten Seiten noch auflebt.

Ein Buch, dass an vielen Stellen das Herz erwärmt und man sich nach der Liebe sehnen lässt, die zwischen den beiden herrscht.
4,5 von 5 Sternen gibt es von mir! Freue mich auf weitere Bücher der Autorin!

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Geteilte Freude verdoppelt sich!

SAMi - Ferdis Freundschaftsglück
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Ferdis Freundschaftsglück dreht sich rund um ein Meerschweinchen, dass alles besitzt, um sich rundum wohlzufühlen. Bis er eines Tages den Mäusen Moritz und Mia in der Stadt begegnet. Mit den beiden neu ...

Ferdis Freundschaftsglück dreht sich rund um ein Meerschweinchen, dass alles besitzt, um sich rundum wohlzufühlen. Bis er eines Tages den Mäusen Moritz und Mia in der Stadt begegnet. Mit den beiden neu gewonnenen Freunden erlebt Ferdi seinen lustigsten und schönsten Tag und möchte diesen auch nicht mehr missen. Denn Ferdi wird klar, dass jeder Besitz der Welt nichts wert ist, ohne Freunde mit denen man ihn teilen kann.

Sobald die Eisscholle an den Buchrücken platziert ist, SAMi eingeschaltet wurde und begonnen hat zu sprechen, konnte man sich in der Kurzgeschichte über Ferdis Freundschaftsglück verlieren. Die Erzählerstimme ist weiblich und ein paar Töne höher, als die von SAMi und hebt sich dadurch gekonnt von der Hinführung ab. Die Sätze sind in einer kindgerechten Länge verfasst und auch ohne kompliziertere Wörter, die sich als Stolperfalle herausstellen könnten. Nach längerem Verweilen auf einer Seite weist einen die Stimme von SAMi darauf hin, dass die Seite nun umgeblättert werden kann.
Jede einzelnde Seite und auch Handlung wird mit passender Hintergrundmusik untermauert. Ein schlürfendes Geräusch beim Tee trinken, eine jauchzende Menge in der Stadt- alles ist perfekt auf die Handlung abgestimmt und sorgt für eine schöne Atmosphäre.
Die Seiten sind gespickt mit sehr schönen Illustrationen, für die man sich länger Zeit nehmen muss, um alles zu betrachten. Es sind einige schöne Details in den Bildern verborgen.

Die Thematik ist eine für die Altersgruppe wichtige Handlung. Freundschaften sind ein zentrales Thema in jungen Jahren und die Geschichte hat dadurch etwas Reales, mit dem sich die Kinder beschäftigen bzw. identifizieren können. Ferdis Freundschaftsglück zeigt sehr schön, dass geteilte Freude eine doppelte Freude und das Leben ohne solche Freundschaften langweilig und öde ist.

In der Handhabung mit SAMi hatten wir nur ein, zwei Mal kleinere Schwierigkeiten, dass der Eisbär die neu aufgeschlagene Seite nicht erkannt hat. Für die ungeduldigen Kinderhände eine kleine Herausforderung, aber nach mehrmaligen Verschieben der Seite hat es dann funktioniert!


Das kleine Meerschweinchen Ferdi hat sich vorallem als Gute-Nacht-Geschichte bei uns entpuppt. Für die schöne Botschaft, die vielen Illustrationen und besonders durch die beruhigenden Klänge, die der Geschichte überhaupt erst ein Leben einhauchen, vergeben wir 5 von 5 Sternen! SAMi ist mittlerweile ein gern gesehender Gast bei den Leseabenteuern!

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Von Liebe, Trauer und Akzeptanz

Jeder Tag für dich
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Wenn die Liebe so groß ist, dass man sich selbst in ihr verliert.
Genau das ist Mary widerfahren. In dem Roman von Abbie Greaves trauert Mary um ihren jahrelangen Freund, der spurlos verschwunden ist. ...

Wenn die Liebe so groß ist, dass man sich selbst in ihr verliert.
Genau das ist Mary widerfahren. In dem Roman von Abbie Greaves trauert Mary um ihren jahrelangen Freund, der spurlos verschwunden ist. Seit sieben Jahren hält sie jeden Tag einige Stunden Wache an einem Bahnhof mit einem Schild, auf dem folgende Worte stehen: "Komm nach Hause, Jim".

Aber wer ist dieser Jim eigentlich ? Was ist vorgefallen, dass eine junge Frau sich tagtäglich an den Bahnhof zwingt und nach ihm Ausschau hält?
Diese Einleitungsfragen stellen sich dem Leser gleich zu Beginn der Geschichte und sorgen für einen spannenden Anfang. Die Erzählweise wechselt zwischen Mary's Vergangenheit und der Gegenwart. In den Rückblicken wird dem Leser auf passive Weise Jim vorgestellt. Da er nur aus Marys Sicht beschrieben wird, bleibt die objektive Meinung zu Jim dem Leser selbst überlassen. Der Wechsel zwischen den Zeitebenen ist gut gelungen und aus den daraus eingebauten Einblicken kann sich der Leser selbst ein Bild von dem Geschehen machen. Die anfängliche rosarote Betrachtung von Jim weicht bald der Realtität. Den jeder Mensch hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen und so auch Jim.

In der Gegenwart lernt Mary neue Bekanntschaften kennen, aus denen sich zarte Freundschaftsbanden entwickeln. Besonders die junge Frau Alice Keaton ist dabei von Mary sehr fasziniert und möchte ihr helfen Jim zu finden.
Auf der Suche nach Jim machen die Charaktere viele Entdeckungen über sich selber. Manchmal muss man nunmal aus seiner Komfortzone gehen, um Akzeptanz zu finden.
Wer auf eine romantische Liebesgeschichte mit Herzschmerz und eine Liebe die stärker ist, als alle Umstände, der kann hier enttäuscht werden. Es ist ein Buch über Liebe. Aber Liebe ist vielseitig und darf sich auch selbst gewidmet werden.

Der Schreibstil ist sehr ruhig und doch von sprachlich komplexeren Wörtern gewählt. Die Ausdrucksweise ist gut bedacht. Die Suche nach Jim war gleichzeitig auch eine Suche nach sich selbst, mit dem Appell, das Leben so zu nehmen und zu lieben, wie es ist. Mit all seinen Höhen und Tiefen. Insgesamt fand ich die Geschichte doch sehr inspirierend, wozu auch die Charaktere beigetragen haben. Nicht jeder war einem gleich im ersten Moment sympatisch. Alle haben ihre Ecken und Kanten. Aber das hat die Figuren nur noch greifbarer gemacht.
Vieles wird nur oberflächlich angekratzt, aber genau dann soll der Leser selber aktiv werden und die Zeilen als Gedankenanstoß hinnehmen.

Ein schöner, inspirierender Roman, gespickt mit Schmunzel-Momenten, Seiten von grüblerischer Natur und stellenweise auch eine Brise Herzschmerz, mit einr angenehmen, poetischen Schreibweise.
Für die verbrachten Lesestunden vergebe ich 4 von 5 Sternen!

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