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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2024

Mein erster und letzter Band

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Dies war mein erster Band der Reihe, was mich aber nicht weiter gestört hat. Es wäre höchstens für das Verhältnis zwischen Max und Keskin von Vorteil gewesen Vorkenntnisse zu haben. Aber wenn man nicht ...

Dies war mein erster Band der Reihe, was mich aber nicht weiter gestört hat. Es wäre höchstens für das Verhältnis zwischen Max und Keskin von Vorteil gewesen Vorkenntnisse zu haben. Aber wenn man nicht alle Bände kennt, muss man damit leben können, Wissenslücken zu haben.
Insgesamt lies sich das Buch sehr flüssig und leicht lesen. In Teilen fand ich es fast zu leicht, wenn nicht gar mit flapsigem Unterton. Irgendwie hat mich das gestört, will es doch so gar nicht zu einem Krimi oder Thriller passen.

Die Person Max Bischoff ist mir in ihren Handlungen fremd geblieben. Für mich hat er ein Helfersyndrom und ist zuweilen sehr naiv. Gerade gegenüber Dominique, einer ihm eigentlich völlig fremden Person, mischt er zu sehr ein und sein handeln konnte ich nicht nachvollziehen.

Die bereits angesprochene Sprache war sehr einfach, fast oberflächlich. Und so oberflächlich wie die Sprache war, war auch die Handlung im Buch. Zur Unterhaltung mag das reichen, aber nicht um Spannung zu erzeugen. Da muss man sich sprachlich doch mehr Mühe geben und den Ort, Situation, Gedanken, … detaillierter beschreiben. Spannung kann man so nicht erzeugen.

Fazit: ganz ehrlich – ich fand es sehr enttäuschend. Dieser Band weckt keinerlei Anreiz um weitere Bände der Reihe zu lesen. Ich werde auf jeden Fall die Finger davonlassen.

Veröffentlicht am 01.03.2024

Division Street 18

Leuchtfeuer
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Ich habe ein etwas ambivalentes Verhältnis zu Inhalt des Buches. Geht es hier vor allem um eine Familie deren jugendliche Kinder Schuld an einem tödlichen Autounfall tragen. Doch damit nicht genug, wird ...

Ich habe ein etwas ambivalentes Verhältnis zu Inhalt des Buches. Geht es hier vor allem um eine Familie deren jugendliche Kinder Schuld an einem tödlichen Autounfall tragen. Doch damit nicht genug, wird nie aufgeklärt, dass eigentlich der Sohn gefahren ist, der noch keinen Führerschein hat. Innerhalb der Familie wird nie über diese Nacht und deren Folgen gesprochen. Ob aus Scham, Schutz gegenüber dem jüngeren Sohn, den genauen Hergang nicht wissen zu wollen, … bleibt unklar. Aber man war wohl zumindest anfangs der Meinung damit das Richtige zu tun.

Durch den Schreibstil wird eine sehr bedrückende und melancholische Stimmung erzeugt. Unweigerlich hat man Mitleid mit dieser Familie. Aber soll / kann / darf ich mit der Familie Mitleid haben oder sind sie selber schuld? Ohne Frage haben die Familienmitglieder auch noch viele Jahre nach dem Unfall ihre persönlichen Probleme. Doch was ist die Ursache dafür? Das ist mir nicht deutlich genug herausgearbeitet. Ist es ihre persönliche Schuld an dem Unfall, das damit zusammenhängende Geheimnis oder könnte es nicht auch etwas ganz anderes sein? Wir Leser wissen nur von dem Unfall und interpretieren automatisch hinein, dass die Probleme damit zusammenhängen müssen. Aber wir lesen nur von einzelnen Tagen. Vieles im Leben der Familie erfahren wir auch nicht. Und kann z.B. eine Entfremdung zwischen Geschwistern nicht auch andere Ursachen haben!? Und wie schlecht geht es ihnen tatsächlich? Schließlich haben sie als Erwachsene ihren Weg gefunden. Teilweise Familie gegründet und sind erfolgreich in ihrem Beruf. Natürlich, dass ist nur der äußere Schein. Doch irgendwie weigere ich mich, mit ihnen Mitleid zu haben. Würden wir im wahren Leben nicht denken, dass es „fair“ ist, wenn sie nach dem Unfall nicht einfach weitermachen können wie bisher, sondern daran zu knabbern haben?

Zu guter Letzt habe ich das Leuchtfeuer vermisst. Das Buch ist gerade in der Printausgabe wunderschön. Ein leichtes, fröhliches, frühlingshaftes Cover. Und dann noch dieser Titel. Aber ich konnte das Leuchtfeuer in diesem Buch nicht entdecken. Schade.

Fazit: ich hatte mir wesentlich mehr erhofft und bin enttäuscht. Empfehle es nur Personen, die gerne Familiengeschichten lesen. Keine Handlung benötigen. Und gerne in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten eintauchen möchten. Wenn man dann noch für philosophische Ansichten empfänglich ist, umso besser.

Veröffentlicht am 26.02.2024

True-Crime-Reality-Show

Murder in the Family
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Über den Aufbau des Buches in Drehbuch / Skriptform ist schon viel geschrieben worden, was ich nicht zu wiederholen brauche. Ja, er ist neu, innovativ und detailreich. Einblendungen werden ebenso wiedergegeben, ...

Über den Aufbau des Buches in Drehbuch / Skriptform ist schon viel geschrieben worden, was ich nicht zu wiederholen brauche. Ja, er ist neu, innovativ und detailreich. Einblendungen werden ebenso wiedergegeben, wie die Mimik oder der Tonfall eines Experten. Alleine für diese Umsetzung hat die Autorin volle Punktzahl verdient. Wenngleich ich sagen muss, dass sich der Aufbau zum Schluss hin auch etwas abnutzt. Kann mir deswegen nicht vorstellen, zeitnah ein weiteres Buch dieser Art zu lesen.

Da wir hier nicht die typischen Kapitel vorfinden, ist es manchmal schwer eine Stelle zu finden, wo man Pause machen und das Buch weglegen kann. Eingeteilt ist das Buch in Drehtage / Sendungen. Diese Abschnitte können jedoch sehr lang sein. Und mitten im Drehtag aufzuhören, birgt immer die Gefahr wichtige Erkenntnisse die gerade erst besprochen wurden nicht direkt parat zu haben. Ein doppeltes Lesen der letzten Seite ist da fast unvermeidlich.

Doch es kommt ja nicht nur auf den Aufbau an, sondern vielmehr auf den Inhalt.
Dieser Fall verlangt uns Lesern durchaus einiges ab. Werden wir direkt mit einer Menge an Personen konfrontiert. Produzent, Regisseur und die Teilnehmer. Und dabei bleibt es nicht. Im Verlauf kommen weitere Personen hinzu. Denn Entdeckungen gibt es mehr als man anfangs vermuten konnte. So mangelt es nicht an Motiven und Verdächtigen. Hier muss man hellwach bleiben um nicht den Faden zu verlieren.

Ganz nebenbei ist dies auch ein kleiner Spiegel der uns TV - Zuschauern vorgehalten wird. Denn irgendwie müssen wir bei der Stange gehalten werden um auch Folge 2,3, … anzusehen. Und was gibt es da besseres als Cliffhanger, unerwartete Wendungen, Produzenten die ihre eigenen Teilnehmer vorführen und keine Rücksicht nehmen, Teilnehmer die sich gegenseitig verdächtigen und wo der ein oder andere ein starkes persönliches Motiv hat um an dieser Sendung teilzunehmen.

Fazit: komplexer, unterhaltsamer und unblutiger Fall

Veröffentlicht am 13.02.2024

Wiederbelebt im Maßstab 1:87

Stille Falle
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Das Setting und der Einstieg in den Fall ist überzeugend gewählt - verlassene Gebäude die von Urbexern besucht und erkundet werden. Doch verlassenen Gebäude sind nicht nur interessant, sondern können auch ...

Das Setting und der Einstieg in den Fall ist überzeugend gewählt - verlassene Gebäude die von Urbexern besucht und erkundet werden. Doch verlassenen Gebäude sind nicht nur interessant, sondern können auch gruselig und unheimlich sein und Gänsehaut verursachen. So wie hier, als Smilla und MM immer tiefer in eines hinabsteigen, um Höhlenregen zu sehen.

Das rätselhaft Verschwinden der Beiden bildet den Rahmen des Buches. Getragen werden die Ermittlungen von Leonore Asker, genannt Leo. Sie hat keinen einfachen familiären Hintergrund. Stück für Stück erfährt man im Laufe des Buches mehr darüber. Dies ist auch nötig um das Verhältnis zu ihrer Mutter besser einschätzen zu können. Schließlich spielt sie eine wichtige Rolle bei der Versetzung von Leo in die neue Abteilung.

Im Laufe des Buches erinnerte mich diese neue Abteilung für hoffnungslose Fälle ein wenig an das Sonderdezernat Q von Jussi Adler-Olsen. Eine Abteilung die völlig unabhängig arbeitet. Wobei arbeiten wohl etwas zu hoch gegriffen ist. Denn keinen interessiert so wirklich, womit man sich hier beschäftigt. Dies kommt Leo zugute. Kann sie sich dadurch weiter mit dem Fall der beiden verschwundenen Personen befassen und ihrer eigenen Spur folgen.

Die Lösung des Falles war mir ein bisschen zu geradlinig. Der Personenkreis ist doch sehr überschaubar und es kommt nur zu 1 – 2 kleineren Wendungen. Die letzten 100 Seiten haben einerseits an Spannung zugelegt, weil sich die Story unweigerlich dem Ende zuwandte. Andererseits waren manche Geschehnisse durchaus vorhersehbar.

Fazit: gelungener Start einer neuen Reihe. Gerne würde ich wieder von Leonore lesen. Kann für meinen Geschmack aber ein bisschen wendungsreicher sein.

Veröffentlicht am 11.02.2024

Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan

Die Affäre Alaska Sanders
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Man braucht „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ nicht gelesen zu haben um dieses Buch zu verstehen. Auch wenn es als Fortsetzung beworben wird, ist es eigenständig lesbar. Erzählt wird der Fall ...

Man braucht „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ nicht gelesen zu haben um dieses Buch zu verstehen. Auch wenn es als Fortsetzung beworben wird, ist es eigenständig lesbar. Erzählt wird der Fall aus der Perspektive des Autors Marcus Goldman. Besonders bei den Geschehnissen der Gegenwart hat man das Gefühl der Erzählung eines Freundes oder Bekannten zu lauschen.

Der Fall von Alaska Sanders der hier aufgerollt wird, liegt etwa 11 Jahre zurück. Hier gibt es allerdings keine chronologische Erzählweise sondernd immer wieder Zeitsprünge. Mal sind es zwei Tage vor dem Verschwinden von Alaska, mal danach, dann wieder eine Woche vorher. Man hält hier ein riesengroßes Puzzle in den Händen. Verschiedene kleine Segmente sind sichtbar. Und immer wieder kommen neue Puzzlestücke zu unterschiedlichen Segmenten hinzu. Um all die kleinen Erkenntnisse und deren Zusammenhang zu verstehen, muss man aufmerksam lesen. Wobei Joel Dicker uns Leser auch immer wieder einfängt und den aktuellen Stand zusammenfasst.

Hut ab vor dem Autor sich diesen Fall auszudenken, all die kleinen Details erzählerisch umzusetzen und am Schluss doch noch zu überraschen und die Erkenntnisse in ein anderes Licht zu rücken!

Aber der Fall hält dem Realitätscheck meiner Meinung nach nicht stand. Dafür sind es ein paar Zufälle und Geheimnisse zu viel! Zu viele der Protagonisten haben etwa zu verbergen, was ihnen über all die Jahre gelungen sein soll. Als Erklärung dient hier, dass die Personen entweder fürchteten mit dem Verschwinden von Alaska in Verbindung gebracht zu werden, um sich selber zu schützen, oder das durch die einsetzenden damaligen Ereignisse keiner danach gefragt hat. Das diese Geheimnisse alle zu gleichen Zeit spielen und keins davon in den vergangenen 11 Jahren aufgedeckt wurde, war mit zu unglaubwürdig.

Fazit: Joel Dicker versteht sein Handwerk und weiß einen komplexen Roman zu schreiben. Das Grundgerüst ist mit dem seiner anderen Bücher vergleichbar. Aber dadurch ähneln sie sich zu sehr, so dass man nicht jedes seiner Bücher lesen muss.