Hier passt Krimi und Humor zusammen
TotholzDie Reihe sticht aus der Masse heraus und hat ihren ganz eigenen Erzählstil.
Dazu sei gesagt, dass ich überhaupt nicht für humorige Sachen bin. Meist ist es einfach nicht meine Art von Humor, so dass es ...
Die Reihe sticht aus der Masse heraus und hat ihren ganz eigenen Erzählstil.
Dazu sei gesagt, dass ich überhaupt nicht für humorige Sachen bin. Meist ist es einfach nicht meine Art von Humor, so dass es mir eher ein Kopfschütteln statt eines Schmunzelns entlockt. So geht es mir beispielsweise mit Gisa Pauly oder Klaus-Peter Wolf. Deswegen ist das wirklich die einzige humorige Krimireihe die ich lese und immer noch gerne lese.
Alleine wenn man den Einband liest, weiß man, dass man die Geschichte nicht auf ihre Authentizität bewerten darf. Hier ist so manches übertrieben. Direkt zu Beginn schießt Leonhard Kreuthner deutlich über sein Ziel hinaus – was Leser der Reihe kaum verwundern dürfte. Man wartet nur darauf in welcher Katastrophe sein Plan diesmal enden wird. Aber Kreuthner wäre nicht er selbst, wenn er sich nicht auf seine eigene Art und Weise daraus befreien könnte.
Und so skurril einige Situationen auch sein mögen, haben wir es doch mit einem Krimi, genauer gesagt mit mehreren Ermittlungen zu tun. Deutlich im Vordergrund steht diesmal Kreuthner, der einiges zur Aufklärung beitragen kann. Und so wie Kreuthner als Person tickt, so sind auch seine Ermittlungsmethoden fragwürdig. Mit ihm wird es nie langweilig. Dauern passiert etwas.
Im vorliegenden Band hat Andreas Föhr mit Pippa ein passendes weiblichen Pendant geschaffen. Sie hat es mindestens genauso faustdick hinter den Ohren wie Kreuthner. Den Schlagabtausch zwischen den beiden zu lesen ist einfach herrlich.
Neben Clemens Wallner darf auch dessen Vater nicht fehlen. Alle Personen sind einzigartig. Sie bestechen durch ihren eigenen Charakter und sind absolut liebenswert. So ist dieses Buch sehr vielseitig, kurzweilig und unterhaltsam. Mal ernst und mal humorig. Und doch passt es zusammen und wirkt nicht aufgesetzt.
Einen Punkt Abzug gibt es für die Auflösung. Ein Teil davon war stimmig und in sich schlüssig. Aber die andere Hälfte ging mir echt zu schnell. Da habe ich die Zusammenhänge nicht verstanden. Man hätte es mehrfach lesen müssen um es Schritt für Schritt nachvollziehen zu können.
Fazit: ich weiß nicht, wie Andreas Föhr das macht, dieses ausgewogene Gleichgewicht zu finden. Etwas zum schmunzeln und auch manchmal etwas überzogen, aber trotzdem liebenswert. Humor auf der einen Seite, Krimihandlung auf der anderen. 11er Band, aber trotzdem nicht langweilig und noch überraschend.