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Veröffentlicht am 28.04.2021

Eine besondere Geschichte

Der Junge, der das Universum verschlang
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Eli Bell ist besonders, denn er sucht immer nach dem Guten im Menschen, speziell interessiert ihn, was einen guten Menschen ausmacht. Auch Elis Bruder August ist besonders, obwohl er seit Jahren nicht ...

Eli Bell ist besonders, denn er sucht immer nach dem Guten im Menschen, speziell interessiert ihn, was einen guten Menschen ausmacht. Auch Elis Bruder August ist besonders, obwohl er seit Jahren nicht gesprochen hat, scheint er Antworten zu kennen, auf Fragen, die noch gar nicht gestellt worden sind. Das Umfeld der Brüder wirkt zunächst wenig kinderfreundlich, die Mutter und Stiefvater Lyle dealen mit Drogen, auch wenn beide ihre eigene Sucht bereits überwunden haben. "Slim" Halliday, der auf die Jungen aufpasst, ist ein ehemaliger Häftling, der in Australien durch seine legendären Gefängnisausbrüche berühmt geworden ist. Elis Welt ist in Ordnung, denn er fühlt sich von seiner Mutter und Lyle geliebt, Slim ist ein guter Freund und mit August verbindet ihn ein tiefes Verständnis. Erst Lyles Chef, der Drogenboss Tytus Broz, zerstört die bis dahin "heile" Kindheit der Bell-Brüder. "Der Junge der das Universum verschlang" von Trent Dalton hat mich von Anfang an gefesselt und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Sowohl inhaltlich als auch mit seinem Schreibstil hat mich der Autor positiv überrascht. Der elfjährige Eli ist ein Protagonist, den ich schnell ins Herz geschlossen habe, mit kindlicher Unbefangenheit erzählt er aus seinem Leben und zieht den Leser damit emotional in seine Welt, Seine Fähigkeit, in (fast) jedem Menschen erst einmal das Gute zu sehen und vorurteilsfrei auf Fremde zu zu gehen, die er sich auch während des Heranwachsens erhält, trägt viel zum Zauber dieses Romans bei. Der bildhafte, wortgewandte Schreibstil haben das Lesen für mich zum Vergnügen gemacht und mich schnell in den Handlungsverlauf versinken lassen. Auch seine teilweise recht skurrilen und einzigartigen Figuren beschreibt Trent Dalton umfassend und sehr plastisch, so dass ich immer eine genaue Vorstellung hatte und die Geschichte wie einen Film vor meinem geistigen Auge sehen konnte. Eli berichtet die Ereignisse in der ich-Form, so dass die Handlung durch seine positive Lebenseinstellung geprägt ist, der ich mich beim Lesen nicht entziehen konnte. Ein gutes Maß an Spannung rundet den wunderbaren Gesamteindruck ab, so dass ich für dieses Buch sehr gern eine Leseempfehlung gebe. Fazit: Die ungewöhnliche Geschichte aus dem Leben des Eli Bell bezaubert durch einen wunderbar wortgewandten Schreibstil und die vom Protagonisten ausgeströmte positive Grundeinstellung. Für mich war dieser Roman ein Highlight, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 26.04.2021

Wunderbarer Regionalkrimi mit Küstenflair

Nordseegeheimnis
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Raphael Freersen ermittelt in seinem zweiten Fall, der zunächst ganz harmlos beginnt. In der nahe gelegenen Kurklinik kommt es regelmäßig zu Diebstählen, die der Privatermittler diskret aufklären soll. ...

Raphael Freersen ermittelt in seinem zweiten Fall, der zunächst ganz harmlos beginnt. In der nahe gelegenen Kurklinik kommt es regelmäßig zu Diebstählen, die der Privatermittler diskret aufklären soll. Doch nach einem feucht-fröhlichem Abend stolpert er im Klinikkeller über einen menschlichen Körper, im Dunklen ertastet Raphael eine blutende Kopfwunde, ehe er selbst das Bewusstsein verliert. Als der Detektiv am nächsten Morgen erwacht, hat er keinerlei Blutflecken auf seiner Kleidung und niemand glaubt seine Geschichte - doch Raphaels Spürsinn ist geweckt und er beginnt, nach vermissten Personen zu suchen.

"Nordseegeheimnis" von Heike Denzau ist der zweite Fall um den Privatdetektiv Raphael Freersen und hat mich , wie schon der Vorgängerband, prächtig unterhalten. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, so dass man die Bücher auch alleine lesen könnte - da ich es aber liebe, auch am Privatleben der Ermittler teilzuhaben, bevorzuge ich es, mir die Krimis der Reihe nach zu Gemüte zu führen. Raphael fand ich schon im ersten Band sympathisch, er ist ein herrlich unperfekter Protagonist, der mit seinem machohaften Auftreten kein Fettnäpfchen auslässt, ganz tief drinnen aber das Herz am rechten Fleck hat. Auch die Figuren in seinem Umkreis sind Jeder auf seine Weise recht originell und bringen herzerwärmenden Humor in die Geschichte ein.

Der Fall an sich ist spannend geschildert, wird aber immer wieder durch stellenweise recht witziges Alltagsgeschehen aufgelockert. Wer also auf eine bluttriefende Story hofft, bei der sich das Herz beim Lesen zusammen krampft, der ist hier fehl am Platz. Wem aber ein gemütlicher Hintergrund eben so wichtig ist, wie die eigentliche Krimihandlung, dem kann ich diesen Roman nur empfehlen. Wieder einmal ist es Heike Denzau gelungen, die richtige Mischung aus Spannung, Humor und Lokalkolorit in einem Regionalkrimi zu vereinen, der für meinen Geschmack keine Wünsche offen lässt und mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte. Einen zusätzlicher Pluspunkt stellt für mich der Hintergrund dar, das Nordseefeeling hat mich schon während der Lektüre in Urlaubslaune versetzt.

Fazit. Für mich vereint das Buch Alles, was ein guter Regionalkrimi braucht, Spannung, ein sympathischer Ermittler, den ich auch in seinem Privatleben begleiten konnte, humorvolle Episoden und ein traumhafter Hintergrund, der gleich noch Urlaubsstimmung mit bringt. Deshalb gebe ich auch für Raphaels zweiten Fall sehr gerne eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 22.04.2021

Emotional intensive Geschichte

Das Gewicht von Seifenblasen
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Schon beim Einzug in ihre neue Wohnung trifft Liza auf den attraktiven River, der von nun an ihr Nachbar ist. Lizas Schwester und Mitbewohnerin Becca verpasst den Einzug, denn sie wartet im Krankenhaus ...

Schon beim Einzug in ihre neue Wohnung trifft Liza auf den attraktiven River, der von nun an ihr Nachbar ist. Lizas Schwester und Mitbewohnerin Becca verpasst den Einzug, denn sie wartet im Krankenhaus auf eine neue Lunge -ausgerechnet hier arbeitet River als Assistenzarzt, so dass Liza eine Beziehung zu ihm sofort ausschließt. Doch River ist wild entschlossen, Lizas Herz zu erobern und ist als guter Freund immer an ihrer Seite, auch als es mit Becca abwärts geht und Liza dabei ist, sich selbst zu verlieren.

"Das Gewicht von Seifenblasen" ist das erste Buch, das ich von Jessica Winter gelesen habe und es hatte mich schnell in seinen Bann gezogen. Liza ist eine sympathische Protagonistin und auch ihre Schwester Becca, die an Mukoviszidose leidet, habe ich sehr gemocht. Von Geburt an hatte sich das Leben der beiden Frauen um Beccas schwere Krankheit gedreht, dennoch sind beide sehr fröhlich. Ihre positive Lebenseinstellung und die witzigen Dialoge haben mich mehr als einmal zum Lächeln gebracht und machen in meinen Augen den Zauber dieser Geschichte aus.

Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen, als ich einmal in den Roman hinein geschnuppert hatte, wollte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Das ernste Hintergrundthema hat die Autorin zartfühlend und sehr emotional dargestellt, so dass ich immer mit den Figuren mit empfunden habe. Lediglich die Entwicklung der Liebesgeschichte fand ich insgesamt recht unglaubwürdig und dadurch auch stellenweise wenig spannend. River war für meinen Geschmack als Figur überzogen dargestellt, sicher er ist toll, liebenswürdig und alles, was der männliche Part in einem Liebesroman sein sollte. Doch dieser Mann ist dermaßen perfekt, dass es meine Vorstellungskraft überstrapaziert, einfach einen Zacken zu gut um wahr zu sein. Weshalb mich die Geschichte dann trotz der wirklich wundervollen Schreibweise nicht restlos überzeugen konnte. Da sich aber ein großer Teil der Handlung auch um Becca und ihre Krankheit dreht, gebe ich für das gefühlsmäßig intensive Leseerlebnis gern eine Empfehlung.

Fazit: In wunderbaren Schreibstil erzählt Jessica Winter eine emotional bewegende Geschichte, lediglich der männliche Protagonist war für meinen Geschmack zu perfekt brachte damit kleine Längen in die Handlung. Für den Roman gebe ich dennoch gern eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 22.04.2021

Fantasy-Highlight voller Spannung

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Dr. Miles Singer arbeitet als Arzt in der Psychiatrie, bei seinen Patienten handelt es sich um traumatisierte Kriegsveteranen, von denen jeder glaubt, von einem bösartigen Mörder besessen zu sein. Eines ...

Dr. Miles Singer arbeitet als Arzt in der Psychiatrie, bei seinen Patienten handelt es sich um traumatisierte Kriegsveteranen, von denen jeder glaubt, von einem bösartigen Mörder besessen zu sein. Eines Tages bringt der geheimnisvolle Tristan einen Sterbenden in die Klinik, den Miles als Hexer erkennt und der auch sieht, dass Dr. Singer über eine magische Gabe verfügt. Zusammen mit Tristan versucht Miles, den Tod seines Patienten aufzuklären, der behauptete, ermordet worden zu sein.

"Witchmark" von C.L. Polk ist eine sehr spannende Fantasygeschichte, die auch Elemente aus dem Steampunk und Kriminalromanen enthält. Mich hat das Buch schnell in seinen Bann gezogen und ich wollte es bis zu letzten Seite kaum aus der Hand legen. Miles war mir von Anfang an sympathisch, obwohl sich seine Vorgeschichte erst nach und nach im Lauf der Handlung entfaltet. Ebenso Schritt für Schritt entschlüsselt sich die Welt, in der die Geschichte spielt, eher gemächlich wurde mir mehr über die Art der vorherrschenden Magie und der Umgang der Bevölkerung damit klar. Dennoch habe ich empfunden, dass sich der Spannungsbogen konsequent durch den ganzen Roman hindurch zieht, um sich kurz vor dem Ende noch einmal zu steigern.

Den Schreibstil der Autorin habe ich als sehr fesselnd empfunden, auch die Darstellung ihres Protagonisten, der anderen Figuren und des Hintergrunds war in meinen Augen umfassend und farbenfroh erfolgt. Und obwohl dieses Buch den Auftakt einer Trilogie bildet, waren am Schluss alle Fragen, die ich hatte, beantwortet und es gab keinen Cliffhanger sondern ein stimmiges Ende, so dass der Roman auch gut einzeln gelesen werden kann. Von dem fantastischen Leseerlebnis habe ich mich ganz wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich sehr gerne eine Leseempfehlung ausspreche - und mich bereits auf die Fortsetzung freue, in der eine andere Figur aus Miles´ Umfeld im Mittelpunkt stehen wird.

Fazit: Magie, Steampunk-Elemente und eine beinahe krimihaft spannende Ermittlung vermischen sich zu einem fantasievollen Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 12.04.2021

Spannendes Finale der Grisha-Trilogie

Lodernde Schwingen
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Geschwächt flieht Alina mit ihren Getreuen unter die Erde, doch hier hat sie keinen Zugang zum Sonnenlicht und kann ihre Macht nicht aufrufen. Der Asket leitet den Kult um die "Sonnenheilige" in den unterirdischen ...

Geschwächt flieht Alina mit ihren Getreuen unter die Erde, doch hier hat sie keinen Zugang zum Sonnenlicht und kann ihre Macht nicht aufrufen. Der Asket leitet den Kult um die "Sonnenheilige" in den unterirdischen Kammern, Alina ist mehr oder weniger seine Gefangene, die er als Marionette zur Stärkung der eigenen Macht nutzen möchte. Und auch der Dunkle ist nicht besiegt, Alinas einzige Hoffnung ist es, den Feuervogel zu finden und damit Morozovas sagenumwobene Kräftemehrer zu vereinen.

"Lodernde Schwingen" von Leigh Bardugo ist der dritte und abschließende Band der Reihe "Legenden der Grisha". Zum Verständnis ist es aus meiner Sicht unabdingbar, die beiden vorangegangenen Bücher gelesen habe, da die Handlung darauf aufgebaut ist. Die Protagonistin Alina ist mir nach wie vor sympathisch und noch immer liebt sie ihren Kindheitsfreund Malyen - so wie er sie - dennoch können sie nicht zusammen kommen, so dass sich auch hier wieder die in Fantasy-Romanen so oft zitierte Dreiecksgeschichte abzeichnet. Was der Handlung meiner Meinung nach keinen Abbruch tut, ich habe das Buch in wenigen Stunden durchgesuchtet und war bis zur letzten Seite begeistert und fasziniert davon.

Nachdem sich der Anfang in dem unterirdischen Kammersystem des Asketen eher ruhig gestaltet hat, nahm die Spannung später rasant an Fahrt auf und ich mochte den e-Book-Reader nicht mehr aus der Hand legen. Den Schreibstil der Autorin mag ich sehr und es hat Spaß gemacht, die aus den vorherigen Romanen bekannten Figuren wieder zu treffen. Am Ende war ich ein wenig traurig, dass die lieb gewonnene Buchreihe schon zu Ende war, aber es gibt ja noch einige andere Bücher von Leigh Bardugo, die im Grisha-Universum spielen. Für den fantasievoll geschriebenen Abschluss der wunderbaren Trilogie gebe ich mit viel Freude eine Leseempfehlung.

Fazit. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss gefesselt, genau wie die Vorgängerromane, die gesamte Trilogie hat mich begeistern können und ich empfehle sie gern weiter.