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Veröffentlicht am 20.04.2022

Gelungener Abschluss mit kleinen Schwächen

April & Storm - Heller als die Sterne
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Dass Storms Ex-Freundin von ihm schwanger ist, macht April zu schaffen. Natürlich verspricht Storm, dass sich nichts an seiner Liebe zu ihr ändern wird, doch er möchte auch Verantwortung für sein Kind ...

Dass Storms Ex-Freundin von ihm schwanger ist, macht April zu schaffen. Natürlich verspricht Storm, dass sich nichts an seiner Liebe zu ihr ändern wird, doch er möchte auch Verantwortung für sein Kind übernehmen und seine Verflossene unterstützen. Wird ihre Beziehung diese zusätzliche Belastung überstehen, gerade jetzt, wo sie sich durch seinen straffen Terminplan und Aprils Praktisches Jahr sowieso nur selten sehen können?

"April & Storm - Heller als die Sterne" von Karen Ashley ist der finale Band einer romantischen Trilogie, zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst die beiden Vorgängerromane gelesen zu haben. Denn die Geschichte um die vom Krebs genesene April und den Musiker Storm, der ebenfalls schwere Zeiten hinter sich hat, wird über alle drei Bücher fortlaufend erzählt. Beide Protagonisten haben ihre Ecken und Kanten und dennoch waren sie mir bereits im ersten Band sehr ans Herz gewachsen und ich habe ihre emotionalen Höhen und Tiefen deutlich mit gefühlt. Auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich umfassend und lebensecht beschrieben, besonders Aprils Tanten habe ich sehr gemocht.

Karen Ashleys Schreibstil kann ich nur als intensiv und mitreißend beschreiben - und dennoch habe ich den finalen Roman als nicht ganz so perfekt empfunden, wie die beiden Vorgänger. Das lag hauptsächlich daran, wie der Handlungsstrang um Storms Vaterschaft abgehandelt wurde, bereits sehr zeitig konnte der Leser in einer Rückblende seiner Erinnerung mit erleben, wie es zu der Schwangerschaft kam - schon hier fand ich die Erklärung fadenscheinig und holperig, was den Rest des Geschehens für mich ziemlich vorhersehbar gemacht hat. Die Beziehung zwischen den Hauptfiguren hat mich dagegen wieder voll abgeholt, so dass ich das Leseerlebnis trotz einiger Schwächen sehr genossen habe, das Ende hat die Trilogie meiner Meinung nach gut abgerundet. Deshalb spreche ich auch für den Abschlussband um Aprils und Storms stürmische Liebesgeschichte gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nicht ganz so perfekt, wie die beiden Vorgängerbände, hat mich das Finale der romantischen Trilogie insgesamt recht gut unterhalten. Es gab einen Handlungsstrang, den ich nicht komplett überzeugend fand, dennoch hat mich das Buch am Ende zufrieden zurück gelassen und ich empfehle es gern weiter.

Veröffentlicht am 14.04.2022

Fantasievolle Grundidee, leider hapert es stellenweise an der Umsetzung

Signs of Magic 1 – Die Jagd auf den Jadefuchs
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Albert ist (Show-)Zauberer mit Leib und Seele, bei Kindergeburtstagen läuft er zur Höchstform auf und begeistert seine jungen Zuschauer mit allerlei Tricks und dem Familienhamster, der in seinem Zylinder ...

Albert ist (Show-)Zauberer mit Leib und Seele, bei Kindergeburtstagen läuft er zur Höchstform auf und begeistert seine jungen Zuschauer mit allerlei Tricks und dem Familienhamster, der in seinem Zylinder lebt.

Matilda stammt aus einer ehemals wohlhabenden Familie, doch inzwischen lastet auf dem einst stolzen Wohnsitz der Godwins ein hoher Schuldenberg. Um die Villa zu retten, in deren magischen Keller einst Matildas Mutter verschwand, meldet sich Matilda zu traditionellen Jagd auf den Jadefuchs an, dem Gewinner winkt ein hohes Preisgeld. Doch sie benötigt dazu einen Fallensteller und einen Zauberer, kurz entschlossen engagiert sie Albert, der keine Ahnung hat, dass hier echte Magie gefordert ist.

"Signs of Magic - Die Jagd auf den Jadefuchs" von Mikkel Robrahn ist eine fantasievolle Geschichte, die mich leider nicht komplett überzeugen konnte. Dabei habe ich sowohl Albert als auch Matilda recht gerne gemocht, auch ihr Mitstreiter Botzki war mir schnell sympathisch. Und die spannende Grundidee hätte meiner Ansicht nach durchaus fünf Sterne verdient - mit der Umsetzung hat es allerdings etwas gehapert. Das lag größtenteils am Schreibstil, den ich in diesem Buch als ziemlich schlicht empfunden habe. Besonders die ständigen Vergleiche haben sich auf Dauer abgenutzt, was am Anfang ganz nett und witzig war, hat zum Ende hin eher genervt.

Für mich hat dieser Roman sein volles Potential nicht entfaltet, obwohl mir das Setting, die Darstellung der Figuren und der grundsätzliche Handlungsfaden insgesamt schon gefallen haben. Mit der "Hidden Worlds"-Trilogie kann der Jadefuchs meines Erachtens nicht mit halten, dennoch bin ich neugierig, wie sich Matildas und Alberts Abenteuer weiter entwickelt und werde daher wahrscheinlich auch die Fortsetzung lesen.

Fazit: Für den fantasievollen Ansatz würde ich gern eine Leseempfehlung geben, allerdings konnte mich die Umsetzung besonders in Bezug auf den Schreibstil nicht so ganz überzeugen.

Veröffentlicht am 12.04.2022

Fesselnd erzählte Lebensgeschichte einer Hollywood-Diva

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Kurz nachdem die einstige Hollywood-Ikone Evelyn Hugo bekannt gibt, dass sie einige ihrer legendären Kleider versteigern und den Erlös spenden möchte, fordert sie die bis dahin unbekannte Lokaljournalistin ...

Kurz nachdem die einstige Hollywood-Ikone Evelyn Hugo bekannt gibt, dass sie einige ihrer legendären Kleider versteigern und den Erlös spenden möchte, fordert sie die bis dahin unbekannte Lokaljournalistin Monique Grant für ein Interview an. Doch schon beim ersten Treffen eröffnet Evelyn der jungen Frau, dass sie keineswegs vorhat, sich interviewen zu lassen - stattdessen will sie ihre Lebensgeschichte erzählen und Monique soll daraus eine Biographie verfassen. Die Journalistin ergreift diese einzigartige Chance und taucht fasziniert in die Erinnerungen der schillernden Diva ein.

"Die sieben Männer der Evelyn Hugo" von Taylor Jenkins Reid ist eine fesselnde Geschichte, die mich bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen hat. Zusammen mit Monique habe ich beim Lesen förmlich an Evelyns Lippen gehangen und bin emotional mit ihr durch alle Höhen und Tiefen gegangen. Und obwohl sie - zu Recht - behauptet, nicht wirklich ein guter Mensch zu sein, konnte ich gar nicht anders, als Evelyn zu mögen, trotz ihres Egoismus, trotz ihrer manipulativen Art habe ich sie in mein Herz geschlossen. Seit den fünfziger Jahren hat sie sich über Jahrzehnte hinweg in Hollywood an der Spitze gehalten und dabei auch genügend Tiefschläge erlebt, ich habe es sehr genossen, sie durch die Jahre zu begleiten. Der Autorin ist es gelungen, ihre Protagonistin so intensiv und lebensecht darzustellen, dass sie sich für mich wie eine reale Person angefühlt hat.

Monique, deren Leben den Rahmen um Evelyns opulente Erzählung bildet, habe ich ebenfalls als sympathische Figur empfunden, auch wenn ihr gar nichts anderes übrig blieb, als neben der schillernden Evelyn ein wenig blass zu wirken. Doch sie durchläuft ebenfalls während der Handlung eine Entwicklung, inspiriert durch Evelyns Geschichte und deren Ermutigung. Selten ist es mir bei einem Buch so schwer gefallen, es auch nur für einige Minuten zur Seite zu legen, Taylor Jenkins Reid hat einen unglaublich einnehmenden Schreibstil und ihr Roman war für mich eines der Lesehighlights des Jahres. Für diese bildgewaltige Lektüre spreche ich eine begeisterte Leseempfehlung aus!

Fazit: Die schillernde Protagonistin hat mich so in ihren Bann gezogen, dass ich das Buch in kürzester Zeit durchgelesen habe, ich mochte es zwischendurch kaum aus der Hand legen. Dieses fesselnde und einzigartige Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 05.04.2022

Irreführender Klappentext, stellenweise langatmig trotz genialer Grundidee

Roxy
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Bisher war Isaac immer der Vorzeigesohn, während seine Schwester Ivy Party macht und auch gern mal die eine oder andere Droge ausprobiert. Doch als Isaac sich den Knöchel verletzt, ist seine Hoffnung auf ...

Bisher war Isaac immer der Vorzeigesohn, während seine Schwester Ivy Party macht und auch gern mal die eine oder andere Droge ausprobiert. Doch als Isaac sich den Knöchel verletzt, ist seine Hoffnung auf ein Sportstipendium einer guten Universität in Gefahr und er versucht, seine Leistungsfähigkeit mit Hilfe des Schmerzmittels Oxycodon zu erhalten. Ivy bekommt wegen ihrer ADHS Adderall verschrieben und blickt erstmals wieder positiv in ihre schulische Zukunft. Zunächst bemerkt keiner der Geschwister, wie schnell sie in eine Abwärtsspirale der Medikamentenabhängigkeit geraten.....

"Roxy" von Neal und Jarrod Shusterman ist eine Geschichte, die deutlich macht, mit welch beängstigender Geschwindigkeit sich eine Drogensucht auch aus ärztlich verschriebenen Medikamenten entwickeln kann. Indem sie die Drogen als Personen darstellen, die eigene Aufgaben, Wünsche und Sehnsüchte haben, machen die Autoren in äußerst originellem Stil auf dieses wichtige Thema aufmerksam. Dennoch war ich von der Geschichte nicht wirklich begeistert. Das liegt unter Anderem am Klappentext, der mir suggeriert hat, Roxy sei als lebensecht wirkende Person unter den Menschen unterwegs, was schlicht und ergreifend nicht der Handlung im Buch entspricht. Dadurch hatte ich eine bestimmte Erwartungshaltung, die dann während des Verlaufs natürlich für Enttäuschung gesorgt hat. Denn Isaac ist sich durchaus im Klaren, dass er Tabletten schluckt und nicht ein schönes Mädchen umarmt.

Nur untereinander treffen sich die verschiedenen Drogen in menschlicher Gestalt, auf einer immerwährenden Party agieren sie in Familienverbänden, unterhalten sich, reichen die Menschen, die sie durch ihre chemische Wirkung zur Party mitgebracht haben an Verwandte weiter oder konkurrieren mit anderen Drogen. Diese äußerst fantasievolle Charakterisierung der verschiedenen Chemikalien hat mir gut gefallen, die Idee ist so abstrakt und einzigartig, wie ich es von Neil Shusterman kenne und mag - und dennoch haben sich besonders die Abschnitte, die auf der Party gespielt haben, für mich manchmal ein wenig in die Länge gezogen. Insgesamt konnte mich der Roman nicht so begeistern, wie ich es von anderen Shusterman-Büchern gewohnt war, deshalb gibt es dieses Mal keine überzeugte Leseempfehlung von mir.

Fazit: Volle Punktzahl für die grandiose Idee, den Drogen menschliche Eigenschaften zu verleihen - leider hatten besonders die Kapitel, in denen sich die Chemikalien auf ihrer Party treffen trotzdem ziemlich Längen und das Buch konnte mich in seiner Gesamtheit nicht fesseln.

Veröffentlicht am 04.04.2022

Spannende Handlung, wunderbarer Schreibstil

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Romantasy für alle Fans des TikTok-Trends Dark Academia)
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Noch ehe Harper ihr Jura-Studium an der Universität von Oxford beginnt, erhält sie die Einladung, sich der elitären Studentenverbindung Diamonds anzuschließen. Mehr noch als das damit verbundene Stipendium ...

Noch ehe Harper ihr Jura-Studium an der Universität von Oxford beginnt, erhält sie die Einladung, sich der elitären Studentenverbindung Diamonds anzuschließen. Mehr noch als das damit verbundene Stipendium reizt Harper die Aussicht auf die Erfüllung eines Herzenswunsches - nachdem sie ihr ganzes Leben in Pflegefamilien verbracht hat, möchte sie erfahren, wer ihre leiblichen Eltern sind. Dafür muss sie allerdings das Spiel der vier Farben gewinnen und sich gegen die Mitglieder der Studentenverbindungen Hearts, Spades und Cross durchsetzen. Bereits vor Spielbeginn trifft Harper auf Finley, der sie einst im Stich gelassen hat - jetzt warnt er sie eindringlich davor, den Diamonds beizutreten.

Four Houses of Oxford: Brich die Regeln" von Anna Savas ist der Auftakt einer Romantasy-Dilogie, der mich besonders während der ersten zweihundert Seiten deutlich an Stefanie Hasses "Matching Night" erinnert hat. Ich muss zugeben, diese signifikante Ähnlichkeit hat mich zunächst ziemlich irritiert, ein wenig habe ich an mir selbst gezweifelt und es hat mich regelrecht erleichtert, in einer anderen Rezension zu lesen, das ich nicht die Einzige bin, der das aufgefallen ist. Durch den Hauch von Magie und den unterschiedlichen Verlauf des Spiels hat sich die Handlung dann später in eine individuellere Richtung entwickelt und mir insgesamt einige angenehme Lesestunden beschert.

Die Protagonisten Harper und Finley waren mir schnell sympathisch, beide haben in ihrem jungen Leben schon schwere Zeiten hinter sich bringen müssen, so dass ihre Verschlossenheit und das fehlende Vertrauen in andere Menschen für mich gut nachvollziehbar war. Die Figuren um sie herum fand ich recht knapp beschrieben, ich hatte den Eindruck von jeder Person gerade so viel zu erfahren, wie für den Fortgang der spannenden Handlung vonnöten war - was ich hier nicht als störend empfunden habe, der Fokus lag dadurch immer sehr deutlich auf den beiden Hauptfiguren.

Der größte Pluspunkt des Romans ist meiner Meinung nach der wunderbare Schreibstil, ich hatte das Gefühl, nur so durch die Seiten zu gleiten und mochte das Buch zwischendrin kaum aus der Hand legen. Obwohl kaum eine meiner offenen Fragen beantwortet wurde und ein Cliffhanger am Ende die Wartezeit auf den Erscheinungstermin des Folgebandes noch unerträglich lang scheinen lässt, habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt. Deshalb spreche ich für die Geschichte gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Trotz signifikanten Ähnlichkeiten zu einem anderen Jugendbuch, hatte ich einige angenehme Lesestunden und empfehle den Dilogieauftakt gern weiter.