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Veröffentlicht am 18.08.2022

spannendes, gelungenes Finale

A Kingdom Beyond (Kampf um Mederia 6)
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Achtung: sechster, finaler Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler auf vorausgegangenen Bücher enthalten. Vorwissen ist nötig, um der Handlung zu folgen und die Zusammenhänge der Ereignisse zu verstehen.

Die ...

Achtung: sechster, finaler Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler auf vorausgegangenen Bücher enthalten. Vorwissen ist nötig, um der Handlung zu folgen und die Zusammenhänge der Ereignisse zu verstehen.

Die Reise, die Arina und Nathiel bereits hinter sich haben, war geprägt von Überraschungen, Gefahren und der stetigen Angst, Mederia nicht mehr rechtzeitig helfen zu können. Nun spitzt sich die Lage noch einmal zu, die Bedrohung ist greifbar, der Ursprung des Bösen lokalisiert, aber dadurch nicht einfacher zu beseitigen – im Gegenteil. Allen Beteiligten steht ein letzter, harter Kampf bevor, der ihnen viel abverlangt, sie an ihre Grenzen bringt und auf ganz unterschiedliche Arten fordert. Und auch wenn ihr unermüdlicher Zusammenhalt sie alle stärkt, ist nicht gewiss, ob sie gemeinsam stark genug sein werden, die Dunkelheit aufzuhalten…

Es gibt im Verlauf des Buches kleine Rückblenden auf die vorausgegangenen Ereignisse, die einem Erinnerungen zurückbringen können, man sollte die vorausgegangenen Bände aber auf jeden Fall kennen, um der Handlung wirklich folgen und die Charaktere einordnen zu können und zu verstehen, wie komplex sich das alles inzwischen zusammensetzt. Einem würde sonst auch die steinige Reise, samt der Entwicklungen der Figuren und den Einblicken in ihre Wesenszüge entgehen.

Nach den turbulenten Ereignissen zum Ende des fünften Bandes kehrt auch im sechsten Band nicht wirklich viel Ruhe ein. Die Charaktere müssen sich weiteren Herausforderungen und Gefahren stellen, um ihr Leben und das ihrer Freunde kämpfen, schnelle Entscheidungen treffen und hoffen, dass es genügt, um die Dunkelheit zurückzudrängen und vielleicht sogar irgendwann zu besiegen. So steigt man gleich mit Spannung in die Geschichte ein. Auch wenn das Tempo nicht vom Anfang bis zum Ende kontinuierlich hoch ist, so sind doch weitere Strecken das Buches temporeich und immer wieder wird es turbulent und auch gefährlich. In den vermeidlich ruhigeren Passagen dazwischen können sich die Figuren sortieren, sich ihrer Gedanken und Gefühle bewusst werden, teilweise müssen sie auch neue Erkenntnisse verarbeiten und Fähigkeiten trainieren, um möglichst gut gewappnet zu sein. Wirklich viel Zeit zum Durchatmen bleibt auf jeden Fall nicht.
Anders als in Band vier und fünf laufen die Handlungsstränge nun nicht mehr parallel zueinander. Die Charaktere agieren größtenteils gemeinsam und gehen zusammen auf die letzte, gefährliche Reise. Innerhalb der Gruppe gibt es dennoch Perspektivwechsel, die es ermöglichen bei verschiedenen Figuren Einblicke zu erhalten in Gespräche und Gedanken. Schließlich gibt es einiges zu beraten, zu besprechen, zu durchdenken und zu organisieren. Schön fand ich, dass sich in diesem Band auch auf der persönlichen Ebene noch mal ein paar Dinge sortiert haben. Einen Teil davon habe ich schon im Verlauf des letzten Bandes beäugt und gerätselt hatte, ob es so kommt oder anders. Die Uneindeutigkeit im letzten Buch hat mich die meiste Zeit nicht gestört, aber an ein paar kleinen Stellen empfand ich es schon als ungünstig, weil es einen aus der Handlung etwas rausgerissen hat, weil es Fragen aufgeworfen und zu Gedanken geführt hat, wohin uns das führt und ob ich die Entwicklung gut finde. Jetzt scheint doch jeder seinen Platz im Gefüge gefunden zu haben, wodurch vieles harmonischer wirkt und auch die Liebe etwas mehr eine Rolle spielt. Es gibt allerdings für verschiedene Figuren ein paar Erkenntnisse und Neuerungen.
Der Schreibstil von Sabine Schulter ist wie gewohnt mitnehmend und fesselnd. Ich mag die Dynamik zwischen den Figuren nach wie vor sehr gern. Sie interagieren toll miteinander. Immer wieder wird deutlich, wie wichtig sie sich sind und wer an wem besonderes Interesse hegt. Trotzdem unterstützen sie sich alle bedingungslos. Die geballten Fähigkeiten und Möglichkeiten der Charaktere finde ich immer wieder faszinierend und beeindruckend. Die einzelnen Wesen können ihre Stärken ausspielen und sie miteinander kombinieren, was aufgrund der anschaulichen und detaillierten Beschreibungen zu tollem Kopfkino führt, vor allem in den turbulenten Szenen. Aber auch Schauplätze und Figuren sind wieder gut beschrieben, so dass man sich alles gut vorstellen kann. Schön waren auch die neuen Einblicke zur Welt, durch die neuen Orte, an die man mit der Truppe gelangt.

Umso weiter der Band voranschreitet, umso greifbarer wird die angespannte Stimmung, die bevorstehende Gefahr, die Dunkelheit, die alle zu verschlingen droht. Durch die mitnehmenden Formulierungen kam die Anspannung, aber auch die Hoffnung der Charaktere gut bei mir an. Man kann mit ihnen mitfühlen, hoffen und bangen. Alles gipfelt in einem turbulenten Finale, in dem noch mal einige Dinge anders kommen, als gedacht und weitere Zusammenhänge und Verstrickungen der ohnehin schon komplexen Welt aufgedeckt werden. Ich hatte hier und da kleine Kritikpunkte an den Handlungsverläufen, die ich aus Spoilergründen nun nicht offenlege, aber zwischendurch hab ich mich doch über einige Verhaltensweisen und Vorgehensweisen gewundert. Das trübte den Lesegenuss allerdings kaum und es war trotzdem schön zu verfolgen, wie die Charaktere sich den Herausforderungen stellen und gemeinam versuchen stark zu sein.
Fazit

Ein gelungenes Finale der zweiten Mederia-Trilogie, das noch mal neue Einblicke in die komplexe Welt gibt, weitere Zusammenhänge aufdeckt und auch auf der Ebene der Figuren noch mal einiges was passieren lässt. Es war spannend und turbulent, gleichzeitig konnten die Protagonisten ihre Stärken zeigen und ihre faszinierenden Fähigkeiten anwenden. Alles in allem trotz kleiner Kritikpunkte wirklich ein schönes, temporeiches Finale mit ein paar Wendungen und Überraschungen und sympathischen, facettenreichen Figuren.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

wichtiges Thema, nicht optimal umgesetzt

Sonja und die Ent-Scheidungsmütze
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In Sonjas Leben hat sich durch die Trennung der Eltern einiges verändert. Sie hat nun nicht mehr nur ein zu Hause sondern zwei. In dem einen hat sie ein eigenes Zimmer, in dem anderen nicht, in dem einen ...

In Sonjas Leben hat sich durch die Trennung der Eltern einiges verändert. Sie hat nun nicht mehr nur ein zu Hause sondern zwei. In dem einen hat sie ein eigenes Zimmer, in dem anderen nicht, in dem einen ist schon alles eingerichtet, in dem anderen noch nicht. Jedes zu Hause bringt gleichzeitig auch gewisse Erwartungen und Möglichkeiten mit sich und die Kleine steht zwischen den Stühlen. Keine leichte Situation für ein Kind, hin und hergerissen zwischen dem Wunsch es jedem recht machen zu wollen und es doch nicht zu können, weil jeden etwas anderes glücklich macht. Und irgendwann weiß Sonja einfach gar nicht mehr, wohin mit sich und mit ihren aufgewühlten Gefühlen.

Das Buch greift ein ernstes Thema auf, mit dem sich leider viele Kinder beschäftigen müssen. Durch die Trennung oder Scheidung der Eltern ändert sich einiges in ihrem Leben und sie müssen irgendwie mit der Situation umgehen, ihren Platz finden und sich mit den Veränderungen arrangieren, möglichst sogar das beste daraus machen. Wie gut das gelingt, wird sicher auch am Alter der Kinder und am Verhalten der Eltern liegen. In Sonjas Fall ist es so, dass die Erwartungshaltung der Eltern auf die Tochter übertragen wird. Die Mütze, um die es hier geht, steht dabei eher symbolisch für verschiedene Situationen, in die Kinder in Trennungsfällen geraten werden. Die Mütze von Papa zu tragen, um ihn glücklich zu machen, während man bei ihm ist, ist nicht schwer. Die Mütze von Mama zu tragen, die diese viel lieber an ihr sehen möchte, vielleicht auch nicht. Aber immer zur richtigen Zeit die richtige Mütze zu tragen, um niemanden zu enttäuschen, das kann ganz schön anstrengend werden, vorallem wenn es dabei nicht darum geht, was Sonja eigentlich will. Dass in Sonja sehr widersprüchliche Gefühle toben und sie irgendwann überfordert ist, wird auch durch die tollen Illustrationen gut deutlich. Dabei wird vorallem der Fokus auf das Minenspiel der Figuren gelegt.
Insgesamt habe ich mir viel mehr von dem Buch versprochen. Sonjas Reaktion ist sicherlich ihrem Alter geschuldet und der schwierigen Situation, in der sie steckt, aber die Reaktion der Eltern, die darauf folgt, finde ich teilweise wirklich unangemessen. Außerdem muss man sehr viel in den wenigen Text hineininterpretieren, was man als Erwachsener sicher hinbekommt, aber können es auch die Kinder? Oder wird es hier eher zu einem Buch, bei dem man beim Vorlesen sehr viel rundrum oder hinterher erklären und durchsprechen muss? Sicherlich kann das Buch einen darauf hinweisen, wie sehr Trennungskinder zwischen den Stühlen stehen, wie schwer es ist, jedem alles rechtmachen zu wollen und dass das eigentlich auch gar nicht nötig ist, weil es eben nicht wichtig ist, welche Mütze man trägt – symbolisch für so viele andere Dinge. Wenn man die Kinder nicht „auffängt“ nach dem Vorlesen, kann es aber vielleicht auch dazu motivieren, unsinnige, gefährliche Dinge zu tun, so wie Sonja, die am Ende des Buches wegläuft, spät am Abend, durch die bittere Kälte von ihrer Mutter zu ihrem Vater, ohne entsprechende Kleidung. Schließlich funktioniert es im Buch ja auch und Sonjas Eltern machen sich danach mit ihr einen „schönen Abend“ im Warmen. Man könnte es fast so empfinden, dass sie für ihr Verhalten belohnt wird statt mit ihr drüber zu sprechen, dass das nicht okay war, genauso wenig wie es okay war, dass die Eltern ihr ihre Meinungen aufdrücken wollten.

Gestaltet ist das Buch sehr schön. Die Texte sind knapp gehalten, im Mittelpunkt stehen die Illustrationen, die mir gut gefallen und die eindrücklich zeigen, wie sich die Gefühle bei den Beteiligten verändern. Mit der Mimik der Protagonisten wird hier toll gespielt. Ich mag auch den Stil der Zeichnungen, man verliert sich nicht in Details, wird nicht zu sehr abgelenkt von den Dingen, um die es geht und trotzdem sieht man, an welchen Orten man sich befindet.
Fazit

Ein sehr wichtiges Thema, das hier aufgegriffen wird, nur leider finde ich die Umsetzung nicht komplett gelungen. Besonders die Situation, in der Sonja für etwas belohnt wird, was nicht okay war, lässt irgendwie einen bitteren Nachgeschmack entstehen und vermittelt auch einen falschen Eindruck. Schließlich sollen Kinder ja nicht irgendwas unsinniges oder gefährliches tun, damit sie hinterher von ihren Eltern Aufmerksamkeit bekommen und die vielleicht mal drüber nachdenken, was nicht so ganz richtig läuft. Besser wäre, sie vorher aufzufangen, mit ihnen zu reden und Anzeichen für Frustration und Enttäuschung wahrzunehmen. Das Buch zeigt auf jeden Fall Sonjas schwierige Situation, die sicher viele Betroffene nachvollziehen können, nur für mich eben nicht überall mit den richtigen Botschaften.

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Veröffentlicht am 06.08.2022

liebevoll gestaltet, witzig, super süß

Grimm und Möhrchen – Frühling, Sommer, Herbst und Zesel
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Im Haus mit der schiefen sieben wohnt seit einer Weile neben Grimm auch noch sein Zesel Möhrchen. So ist der Buchhändler nicht mehr so allein, egal ob er zu Hause oder in seinem Laden ist. Überall ist ...

Im Haus mit der schiefen sieben wohnt seit einer Weile neben Grimm auch noch sein Zesel Möhrchen. So ist der Buchhändler nicht mehr so allein, egal ob er zu Hause oder in seinem Laden ist. Überall ist Möhrchen mit dabei, stellt Fragen, denkt sich kleine Abenteuer aus, steckt seine Nase in ein gutes Buch oder erlebt Dinge, die er zuvor noch gar nicht kannte, wie den Karneval. Über das Jahr verteilt gibt es einige Sachen, die für den kleinen Zesel neu sind oder auf die man sich einfach immer wieder freuen kann, wie auf eine Wasserparty im heißen Sommer. Aber auch in der Vorweihnachtszeit und an Weihnachten haben Grimm und Möhrchen ein paar wundervolle Ideen, um diese Zeit ganz besonders zu machen. Einmal quer durch das Jahr geht es in dem Buch, gemeinsam mit Buchhändler Grimm und seinem Zeselchen.

Schon den ersten Band von fand ich einfach nur zauberhaft und super süß. Klar, dass ich da auch an der Fortsetzung nicht vorbeigekommen bin. Man muss das erste Buch nicht unbedingt kennen, weil man nicht zwingend Vorwissen mitbringen muss, aber empfehlen würde ich es dennoch jedem, der sich für Grimm und Möhrchen interessiert, weil die Bücher einfach zuckersüß und wundervoll gestaltet sind.

Für den Buchhändler und seinen kleinen Zesel ist es das erste Jahr, dass sie komplett gemeinsam verbringen werden. Da kommen einige neue Sachen auf Möhrchen zu. Manche findet er sofort super, andere muss man ihm erst ein wenig schmackhaft machen und von wieder anderen hatte er einfach eine ganz falsche Vorstellung, als er davon hörte. Der sympathische Buchhändler kümmert sich sehr liebevoll um seinen Zesel und hat immer wieder kunterbunte Ideen, wie sich die beiden die Zeit vertreiben und kleine Abenteuer oder auch ganz Alltägliches erleben können. Mit dem aufgeweckten Duo geht man im Buch Stück für Stück durch das Jahr, feiert mit ihnen Karneval, fährt in den Urlaub, sieht, wie der Herbst Einzug hält und geht schließlich auch auf Weihnachten zu. Da die Geschichten chronologisch angeordnet sind, vergeht beim Lesen mehr oder weniger die Zeit, wie sie im Jahresverlauf vergeht. Man kann die kurzen Kapitel unabhängig voneinander lesen (außer die, die sich auf Weihnachten beziehen), teilweise baut die Handlung jedoch ein wenig aufeinander auf bzw. es gibt kleine Verbindungen oder Dinge, die noch mal aufgegriffen werden. Durch das Verstreichen des Jahres, wirkt es allerdings wie eine zusammenhängende Abfolge. Die Handlung ist teilweise auch auf die Jahreszeiten, die vorherrschenden Temperaturen oder solche Dinge abgestimmt, manchmal aber auch davon losgelöst.

Die gesamte Gestaltung des Buches ist wieder rundum gelungen. Die farbenfrohen, teilweise die ganze Seite einnehmenden Illustrationen machen das Erzählte lebendig und geben neben der schönen Handlung auch reichlich zum Gucken. Nicht jede Seite ist gleich aufgebaut, teilweise gibt es kleine Bilder oder auch mal keine Zeichnungen, auf anderen Seiten stehen diese dann im Vordergrund und es gibt deutlich weniger Schrift. Die Texte sind locker-leicht zu lesen, sprachlich einfach gehalten und damit gut verständlich und trotzdem stecken sie voller wunderschöner, bildhafter Wortkreationen (wenn auch nicht ganz so zahlreich wie im ersten Band), Kreativität und Witz. Ich fühlte mich wieder von Beginn an wieder gut mitgenommen und mochte auch die Dialoge zwischen Grimm und Möhrchen wieder richtig gern. Die beiden sind ein tolles Team, es macht einfach Spaß sie zu begleiten. Neben den beiden kommen auch immer mal wieder andere Charaktere hinzu, die jedoch nicht so im Fokus stehen, wie der Buchhändler und sein Zesel.
Fazit

Es war einfach wieder wundervoll mit Grimm und Möhrchen. Das Buch ist sehr liebevoll und detailliert gestaltet, die wunderbaren Illustrationen unterstützen die Handlung und lassen sie lebendig werden, aber auch der locker-leichte, kreative und witzige Schreibstil ist sehr mitnehmend und transportiert die Atmosphäre der Geschichten. Mit dem Buchhändler und seinem Zesel kann man immer was erleben, auch weil Möhrchen einige Dinge noch gar nicht kennt oder sich immer wieder etwas ergibt, womit er bisher nichts zu tun hatte. Aber auch ohne das ganz große Abenteuer fällt ihnen immer etwas ein, womit sie sich beschäftigen können. Zuckersüß, kindgerecht gestaltet und einfach wieder wunderschön.

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Veröffentlicht am 27.07.2022

witziges, vielseitiges Kinderbuch, toll gesprochen

Tschakka! – Jetzt wird’s stachelig
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Achtung: dritte Band – Meine Rezension enthält ganz kleine Spoiler in Bezug auf die anderen beiden Bücher.

Sommerferien sind doch einfach etwas Tolles! Tabea und ihre Freunde Einstein und Fritzi verbringen ...

Achtung: dritte Band – Meine Rezension enthält ganz kleine Spoiler in Bezug auf die anderen beiden Bücher.

Sommerferien sind doch einfach etwas Tolles! Tabea und ihre Freunde Einstein und Fritzi verbringen viel Zeit zusammen in der Gartensparte bei dem Wohnwagen Dörte. Sie haben sich die Umgebung richtig schön gemacht und auch eine Möglichkeit geschaffen, ihren Hühnern Mafalda und Rosella Auslauf zu gewährleisten.
Eigentlich könnte also alles ziemlich entspannt sein, doch dann scheinen sich die Probleme zu häufen. Einstein benimmt sich seltsam, mitten durch den Garten spaziert eine Igelfamilie, die eigentlich tagsüber schlafen sollte und dann ist da ja auch noch der Besitzer von Dörte, der plötzlich nicht mehr so verschwunden ist, wie zuvor.

Mir haben bereits die ersten zwei Bände der Reihe richtig gut gefallen und auch der dritte Teil konnte mich wieder überzeugen. Es macht einfach Spaß die Freunde dabei zu begleiten, wie sie versuchen die kleinen und größeren Hürden, die sich auftun zu beseitigen, gemeinsam kreativ werden und immer wieder in den Superhelden-Modus umschwenken, wenn etwas ganz besonders knifflig ist.
Ich würde schon empfehlen, die ersten beiden Bücher zu kennen, weil die Handlung weitergeht. Es gibt zwar hier und da kleine Hinweise, die einem die wichtigsten Ereignisse noch mal in Erinnerung ruft, aber für die Dynamik zwischen den Figuren und um die tolle Atmosphäre der Geschichten zu genießen, würde ich auch mit dem Auftakt starten.

Erzählt wird die Geschichte wieder aus der Sicht von Tabea, die regelmäßig zu Tschakka wird. So lernt man sie am besten und intensivsten kennen, aber auch für Einstein und Fritzi, die man ebenfalls schon aus den ersten beiden Bänden kennt, bekommt man ein gutes Gefühl. Die Charaktere sind sympathisch und wirklich toll gezeichnet. Mit der Zeit lernt man auch ein paar der Eigenarten kennen, die jeder von ihnen hat. Sie müssen nicht perfekt sein, um miteinander Abenteuer zu bestehen. Und manchmal ist man auch einfach mal betrübt und nachdenklich. Hier gab es ein paar schöne Passagen rund um Einstein und Tabea, die ich richtig gern mochte. Es zeigt ebenfalls, wie verschieden die Dinge sind, mit denen sie sich beschäftigen, was ihnen alles durch den Kopf geht und dass der Spaß auch mal zurückstecken muss. Gemeinsam sind sie aber echt ein tolles Team und stellen sich immer wieder unterschiedlichen Herausforderungen. Dabei holen sie sich zwischendurch auch aktive Hilfe von anderen oder einen guten Rat.

Ich mag die verschiedenen Themen, die im Buch enthalten sind, richtig gern. Es geht viel um die Natur, Recycling, die möglichst artgerechte Versorgung von Tieren, aber auch um Freundschaft und verschiedene Familiensituationen. Immer wieder wird es richtig witzig und die Leichtigkeit und Lockerheit in der Geschichte überwiegt. In diesem Band gab es aber auch ein paar ruhigere, nachdenklichere Momente, die ich ebenfalls mochte, weil ich es als sehr authentisch empfand.

Ein richtiges Highlight ist für mich jedes Mal die sehr lebendige Sprechweise von Monika Oschek. Obwohl man beim Hörbuch die Illustrationen und Abbildungen des Buches nicht vor Augen hat, hatte ich nie das Gefühl, mir würde etwas fehlen. Die Betonung der Sprecherin ist richtig klasse. Anpassungen im Sprechtempo und der Stimmhöhe unterstützen die Stimmungslage der Figuren und lassen intensiv spüren, wie die Atmosphäre gerade ist.
Fazit

Ein toller, unterhaltsamer, wieder witziger dritter Band, in dem es aber auch ein paar ruhigere Momente gibt. Die Dinge, mit denen sich Tschakka und ihre Freunde beschäftigen sind vielfältig und für jedes „Problem“ muss eine Lösung gefunden werden. Manchmal ist die Lösung ganz leicht, manchmal etwas schwieriger oder nur mit Hilfe zu erreichen. Ich mag die locker-leichte Stimmung und die Portion Witz und Spaß im Buch total gern, genauso wie die Themen, die in der Geschichte stecken.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

gefühlvolle Rockstar-Romance

Midnightsong. Es begann in New York
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Lynn ist vor Kurzem nach New York zu ihrer großen Schwester gezogen, um sich für ein Studium zu bewerben und vor Ort ihre Chancen dafür zu verbessern und sich mit kleinen Jobs den finanziellen Rahmen zu ...

Lynn ist vor Kurzem nach New York zu ihrer großen Schwester gezogen, um sich für ein Studium zu bewerben und vor Ort ihre Chancen dafür zu verbessern und sich mit kleinen Jobs den finanziellen Rahmen zu schaffen. Auch im Café ihrer Schwester hilft sie ab und an aus, so auch an dem Tag, als eine kreischende Menschenmasse die Autos der Band „Reanimation“ belagert und ein Weiterkommen für sie unmöglich wird. Damit die Situation nicht völlig eskaliert, werden die fünf jungen Bandmitglieder in das Café gebracht und abgeschottet. Lynn weiß gar nicht, wie ihr geschieht und sie ahnt auch nicht, dass diese überraschende Begegnung alles für sie ändern könnte, denn Frontmann Ryle geht ihr seitdem nicht mehr aus dem Kopf, auch wenn sie weiß, dass seine Welt einfach nicht ihre ist.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Lynn erzählt, wodurch man die Achtzehnjährige intensiv kennengelernen und Einblicke in ihre zum Teil ziemlich aufgewühlte Gedanken- und Gefühlswelt erhalten kann. Lynn ist eigentlich ziemlich bodenständig und hat einen festen Plan vor Augen. Sie arbeitet an ihrer Bewerbungsmappe fürs Studium und bemüht sich um einen Job, um sich dieses finanzieren zu können. Da wird auch mal die unverhoffte Einladung zum Konzert hinten angestellt und in Kauf genommen, dass man zu spät kommt. Sie ist kein kreischender Groupie oder jemand, der sich einen Vorteil davon erhofft, dass sie die erfolgreiche Band ins Café ihrer Schwester gelassen hat, um sie vor den Fans zu schützen. Lynn war mir schnell sympathisch, vorallem durch ihre offene, manchmal eben aber auch nachdenkliche Art, ihren Ehrgeiz und ihre Bodenständigkeit. Natürlich ist sie noch jung und da trifft man manchmal auch naive Entscheidung oder lässt sich zum Träumen verleiten, insgesamt ist sie aber keine Träumerin, sondern schon fokussiert, so behält sie auch immer im Blick, dass Ryles Welt eben nicht ihre ist und sie sich deswegen besser gar nicht erst verlieben sollte. Nur ist das leider leichter gedacht als getan.
Ryle ist erfolgreicher Musiker, der sich zu präsentieren weiß, charmant in die Kamera lächelt und auf der Bühne weiß, was er tut. Aber hinter dieser Rockstarfassade gibt es eben auch noch den privaten Ryle, der schon einiges hinter sich hat und für den die Band sein Rettungsanker war. Nach und nach kann man hinter seine Mauern schauen, wodurch er greifbarer wird und man besser versteht, was in ihm vorgeht. Auch wenn ich vorher nicht vermutet habe, dass alles von dem stimmt, was Lynn so denkt oder was ihr vorgegaukelt wird, so war man doch neugierig, was Ryle noch von sich preisgeben wird.

Der Schreibstil von Nica Stevens ist sehr angenehm und gefühlvoll. Ich habe mich von Beginn an gut mitgenommen gefühlt und den Weg der beiden Charaktere gern begleitet, mit ihren Höhen und Tiefen. Und auch wenn in Liebesgeschichten ein Teil des Weges einfach ziemlich klar ist, war es interessant zu sehen, wie genau es bei Lynn und Ryle aussehen wird, was für Hürden auf sie zukommen und ob sie einen Weg finden, diese zu überwinden. Manchmal reichen Gefühle allein eben nicht. Schön eingeflochten fand ich auch die künstlerische Komponente, auf Lynns Seite rund um Grafikdesign und Fotobearbeitung, auf Ryles Seite rund um die Musik.
Für Lynn ist es eine ziemliche Achterbahnfahrt der Gefühle. Sie bekommt eine unglaubliche Chance, die sie unbedingt nutzen will, aber da sind auch Zweifel, Fragen und Ängste, die sie zwischendurch bestätigt sieht. Dann ergeben sich wieder neue Dinge, die zum Umdenken animieren und doch wieder „Rückschläge“, die alles auf 0 setzen. Langweilig wurde es mir wirklich nie mit den beiden, auch wenn sie an der einen oder anderen Stelle vielleicht früher, mehr oder offener hätten miteinander reden können, aber teilweise waren sie da wohl auch noch mit der Sortierung ihrer eigenen Gedanken und Gefühle beschäftigt.
Insgesamt hat mir die Stimmung im Buch richtig gut gefallen. Es war oft gefühlsbetont und romantisch, man hat aber auch die aufgeladene Atmosphäre bei den Konzerten und die Hektik hinter der Bühne mitbekommen. Die Einblicke ins Promileben wirkten für mich authentisch. Dass zwei recht unterschiedliche Welten aufeinandertreffen, ist sicher nicht komplett neu in Geschichten, aber ich mochte die Figuren und wie ihr Weg beschrieben und umgesetzt war.
Fazit

Eine schöne, gefühlsbetont Geschichte rund um Rockstar Ryle und Lynn, die eigentlich für ein Studium nach New York gegangen war. Zwei unterschiedliche Welten, die aufeinander prallen und sich zunächst nur schwer miteinander verbinden lassen wollen. Sicherlich kein ganz neuer Ansatz, aber die Protagonisten waren mir sympathisch und ich mochte den gefühlvollen Schreibstil und die Atmosphäre im Buch sehr gern.

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