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Veröffentlicht am 25.05.2022

Aufregendes Tierabenteuer

Das Buch der (un)heimlichen Wünsche 1: Auf Safari
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Noah ist nicht gerade der mutigste Junge an der Schule. Dann findet er eines Tages auch noch ein geheimnisvolles Buch voller Wünsche in seiner Tasche. Es besagt, dass das Buch ihm einen Wunsch erfüllt, ...

Noah ist nicht gerade der mutigste Junge an der Schule. Dann findet er eines Tages auch noch ein geheimnisvolles Buch voller Wünsche in seiner Tasche. Es besagt, dass das Buch ihm einen Wunsch erfüllt, wenn er dafür den Wunsch von Malee erfüllt. Das Problem ist, dass er Malee nicht kennt und die Unbekannte sich auch noch eine Safari wünscht. Die seltsame Hausmeisterin bringt ihn auf die richtige Spur, doch dann taucht immer wieder ein schwarz gekleideter Mann auf, der seinen Pläne durchkreuzt und zu allem Übel, lässt jemand die Tiere aus dem städtischen Zoo frei. Ein tierisches Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Das Coverbild ist total ansprechend gestaltet und zeigt schon, dass in diesem Buch Tiere für jede Menge Chaos und Action sorgen. Die Idee hinter der Geschichte gefiel uns sehr gut. Wer anderen ihren größten Wunsch erfüllt, bekommt dafür auch seinen erfüllt. Das lässt auch davon ausgehen, dass noch einige Bände der Reihe folgen werden. Ein etwas gruselig-gefährliches Moment in der Geschichte ist der Mann, der Noah ständig über den Weg läuft und seine Pläne durchkreuzt. Dabei ist Noah ein ganz normaler Junge, mit dem sich alles Kinder gut identifizieren können. Mal ist er mutiger, mal unsicher und ängstlich. Er erlebt aber auch jede Menge krasse Dinge.

Etwas chaotisch wird die Geschichte durch die vielen Tiere, die vielen Orte und die genau geschilderten Bewegungsabläufe, die nicht immer so ganz leicht nachvollziehbar und vorstellbar sind für Kinder. Man muss schon beim Lesen sehr gut mitdenken, doch dann steht einem tierischen Abenteuer nichts im Wege. Gleichzeitig geht es auch um den Umgang des Menschen mit exotischen Tieren, um Mut und um Freundschaft.

Sehr angenehm waren die relativ große Schrift und die Länge der Kapitel. Die tollen Illustrationen sorgen dafür, dass man in dem ganzen geschilderten Schlamassel die Übersicht behält. Die Tiere sind wirklich entzückend und witzig gezeichnet. Das Ende macht Lust auf weitere Abenteuer mit dem Buch der (un)heimlichen Wünsche. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Zu wenig Anleitung

Selbstversorgung
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Durch das viele Lob und den fluffigen Klappentext habe ich mich von diesem Buch überzeugen lassen, was mir wohl nicht nochmal passieren wird. Es kann sein, dass Fans von wurzelwerk das anders sehen, aber ...

Durch das viele Lob und den fluffigen Klappentext habe ich mich von diesem Buch überzeugen lassen, was mir wohl nicht nochmal passieren wird. Es kann sein, dass Fans von wurzelwerk das anders sehen, aber ich bin doch sehr enttäuscht. Was ich für einen umfangreichen Ratgeber einer erfahrenen Selbstversorgerin hielt und vom renommierten Löwenzahn-Verlag erwartet hatte, entpuppt sich doch Seite für Seite mehr als gezwungen locker-flockig-trendiger Text darüber, wie schön es doch ist, sich selbst zu versorgen, Gesellschaft bei Tieren zu suchen, mit Hühnern zu kuscheln und dann doch mit zusätzlich gekauften Zutaten (Lab und ME-Kultur aus dem Online-Shop!) Frischkäse herzustellen.

Aber mal von vorne: Es klingt natürlich alles super romantisch, was die Autorin da von ihrem Selbstversorger-Leben berichtet, wie toll es für ihr Kind ist, so aufzuwachsen usw. Wer möchte nicht diese heile Welt unabhängig von großen Markenkonzernen und weit gereistem Gemüse. Es reicht aber nicht nur zu sagen, hey, schaut her, ich weiß wie es geht, man muss auch etwas dafür tun, dass die Leser dem Nacheifern können. Und genau hier fehlt mir in dem Buch so ziemlich alles: Konkrete Garten- und Anbaupläne, Skizzen oder zumindest Hinweise, wo man mit der Planung beginnen sollte sind so gut wie nicht vorhanden. Dafür gibt es ausführliche Porträts von 40 Gemüsesorten, die Neueinsteiger jedoch auch nicht weiterbringen dürften. Tipps zur Haltung und Unterbringung von Tieren, welche Tiere bringen mir welchen Nutzen, was wenn sie krank sind und wie komme ich an das Fleisch, wenn ich mit dem Huhn ausgekuschelt habe? Keine konkreten Anleitungen oder Hilfen. Zugute halten kann ich den Hinweis, dass Tiere pflegebedürftig und nicht jedermanns Sache sind. Am Ende dann schnell noch ein paar Rezepte. Für die Milch Ziegenfrischkäse, zum Einkochen eine Marmelade, Gemüsesuppe und Tomatensoße, zum Fermentieren Paprika, Bohnen und Sauerkraut, zum Brotbacken Sauerteig-Starterkultur, Sauerteigbrot, eine Sorte Brötchen, eine Sorte Baguette. Das war's!

Wer sich nun fragt, warum das Buch so viele Seiten hat... zum einen erzählt die Autorin gern und viel und malt uns ihren Alltag in den schillerndsten Wortphrasen aus ("In der Erde wühlen, jeden Tag unter freiem Himmel und inmitten von wuchernden Beeten verbringen? Für mich gibt es nichts Schöneres.") Zum anderen ziert beinahe jede zweite bis vierte Seite ein halb-bis ganzseitiges Foto ihrer selbst, wie sie strahlend in Sommerkleidchen oder mit Hut durch ihr Refugium streift und sich freut. Teilweise grenzt das schon ans Alberne, doch passt sich sehr gut Plattformen wie Instagram an, die hauptsächlich Bilder präsentieren. Die Kapitelübersicht vorn ist recht unübersichtlich gestaltet. Wer eine bestimmte Geschichte sucht, ist mit dem Register hinten etwas besser bedient.

Ein Pluspunkt des Buches, es ist sehr stabil und ökologisch hergestellt. Es gibt jedoch zahllose günstigere und informativere Bücher über Selbstversorgung, die dieses Kriterium auch erfüllen. Gnädige 2 Sterne

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Für Liebhaber britischer Krimi-Klassiker genau richtig

Der Tote aus Zimmer 12
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Die ehemalige Lektorin Susan, zu deren Aufgabenbereich die Werke des Kriminalschriftstellers Alan Conway gehörten, lebt nun mit ihrem Mann Andreas auf Kreta und führt dort ein kleines Hotel. Leider ist ...

Die ehemalige Lektorin Susan, zu deren Aufgabenbereich die Werke des Kriminalschriftstellers Alan Conway gehörten, lebt nun mit ihrem Mann Andreas auf Kreta und führt dort ein kleines Hotel. Leider ist entpuppt sich das nicht als Traum und so ergreift sie die Gelegenheit, als das ältere Ehepaar Treherne sie um Hilfe bittet. Susan soll ihnen bei der Suche nach ihrer in England vermissten Tochter helfen. Diese hatte gerade herausgefunden, dass ein vor Jahren im Hotel der Trehernes begangener Mord später die Grundlage zu einem von Alan Conways Romanen bildete und der wahre Mörder darin offenbart würde. Da der Autor tot ist gibt es niemanden, der über sein Werk so gut informiert ist, wie Susan. Diese beginnt ihre Ermittlungen sowohl im Umfeld des Hotels, als auch in Conways Roman und gerät dadurch selbst in Gefahr.

Allen Lesern klassischer britischer Romane a la Miss Marple oder Hercules Poirot sei dieser Krimi ganz besonders ans Herz gelegt. Da man sich relativ stark in der gehobenen britischen Gesellschaft bewegt, fällt bei eben solchem gehobenen Schreibstil kaum auf, dass es sich um einen Krimi handelt, der zeitlich im Hier und Jetzt angesiedelt ist. Auch der ursprüngliche Mord wurde bereits in den 2000er Jahren begangen. Trotzdem ist da dieses typische "Schwarz-weiß-Gefühl".

Die Protagonistin Susan, die schon beim Mord am Autor selbst ermittelt hat, gefällt mir sehr gut. Sie geht sehr zielgerichtet vor, vorsichtig wo nötig, lässt sich aber nicht beirren, auch wenn nicht jeder sie im Hotel mit offenen Armen empfängt. Den erwähnten vorherigen Fall hatte ich zuvor nicht gelesen. Das muss man auch nicht um in diesem Buch Fuß zu fassen. Alles, was man wissen muss, erfährt man nebenbei. In einem Hotel gibt es natürlich eine Fülle von Verdächtigen, was mir immer besonders viel Freude bereitet, da man die Möglichkeit erhält, eigene Theorien aufzustellen. Hier gibt es noch das zusätzliche Problem, dass der Täter, der die Tat gestanden hat, schon längst im Gefängnis sitzt. Warum hat er gestanden, wenn er doch unschuldig ist? Und was ist mit Cecily, der vermissten Tochter der Trehernes passiert?

Durch geschickte Befragungen und Spurensuche, kommt Susan dem Täter zwar näher, doch erst durch das erneute Lesen von Conways Roman, erhält sie entscheidende Hinweise. Und genau dieses Buch, das dann komplett abgedruckt ist, ist ein toller Kniff, den ich so in noch keinem anderen Roman gesehen habe. Denn auch in diesem kann man wiederum Conways Detektiv Atticus Pünd beim Ermitteln auf die Finger sehen. Man bekommt also nicht nur einen Krimi, sondern gleich zwei und beide sind sehr gut erdacht. Leider waren die Hinweise auf den/die Täter/innen für mich nicht immer subtil genug, so dass sich mein Verdacht am Ende bestätigt hat. Trotzdem ist "Der Tote aus Zimmer 12" für Liebhaber klassischer Krimis eine Empfehlung wert. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Ein ewiger Kampf

Bunny vs. Monkey - Der Wahnsinn beginnt
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Der Hase lebt mit seinen beiden Freunden Schwein und Hörni friedliche im Wald, nicht ahnend, dass unweit in einem Labor ein Affe auf eine Mission im All vorbereitet wird. Er soll den Planeten, auf dem ...

Der Hase lebt mit seinen beiden Freunden Schwein und Hörni friedliche im Wald, nicht ahnend, dass unweit in einem Labor ein Affe auf eine Mission im All vorbereitet wird. Er soll den Planeten, auf dem er landet, erobern. Zu dumm, dass er gar nicht in den Weltraum gelangt, sondern in den nahe gelegenen Wald, wo er sich sofort daran macht, seinen Auftrag zu erfüllen und keine List, keine Technik seines neuen Gehilfen Stinki ungenutzt lässt, um die Waldbewohner unter Kontrolle zu bringen. Zum Glück halten Hase und seine Freunde dagegen.

Wer Tom und Jerry, Kojote und Roadrunner und alle diese Zeichentrickfiguren kennt, die sich ewiglich bekriegen, der hat eine ungefähre Vorstellung, wie es in diesem Comic zugeht. Hinzudenken muss man sich die Freunde des Hasen mit den charakteristischen Ohren. Schweinchen und Hörni sind allerdings nicht die schlauesten und mutigsten im Wald, so dass sich hier oft auch lustige Situationen ergeben. Ein weiterer Helfer auf der Hasenseite ist der etwas mysteriöse Le Fox. Der Affe hingegen bedient sich häufiger technischer Erfindungen, die sein Helfer Stinki (natürlich ein Skunk) in einem unterirdischen Labor zusammenbastelt, und die mal mehr, mal weniger zweckdienlich sind.

In abwechslungsreich angeordneten, 3-reihigen Comicstrips gibt der Autor alles dafür, seine Figuren zum Leben zu erwecken, die Kämpfe actionreich zu gestalten und die Dialoge witzig zu texten. Die Zeichnungen sind dabei wirklich genial gemacht und haben uns richtig gut gefallen. Das Action-Level ist hoch, es bummt, vrrrrmt, krackst und rummmpelt, was das Zeug hält und diese Bewegung wird auch in den Bildern gut rübergebracht. Die Dialoge fand ich bei einzelnen Sprechblasen etwas lang für einen Kinder-Comic, doch ohne die Länge würde man manche Geschichte wohl nicht gut genug nachvollziehen können. Jeder Strip füllt ohnehin nur etwa 4 -6 Seiten, bevor ein neues Manöver des Affen beginnt. Meine Tochter fand die Storys und die Dialoge witzig, für Erwachsene würde ich den Comic nur bedingt empfehlen. Bei 256 Seiten ständigen Kampfes wiederholt sich mancher der Art nach, wenn auch die "Waffen" oder Methoden des Affen stets andere sind. Ernsthaft zu Schaden kommt dabei natürlich niemand. Ebenfalls so, wie man es aus den früheren Zeichentrickserien kennt. Da muss dann jeder selbst entscheiden, ob er das gut findet oder nicht. Wir haben uns insgesamt auf 4 Sterne geeinigt.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Wenn die Schatten der Vergangenheit auftauchen

Das versunkene Dorf
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Der Kommissarin Noemie Chastain wird bei einem Einsatz mitten ins Gesicht geschossen. Sie überlebt, doch die Verletzungen sorgen für ein Trauma und entstellen ihr Gesicht. Die Führungsetage der Polizei ...

Der Kommissarin Noemie Chastain wird bei einem Einsatz mitten ins Gesicht geschossen. Sie überlebt, doch die Verletzungen sorgen für ein Trauma und entstellen ihr Gesicht. Die Führungsetage der Polizei Paris schiebt sie kurzerhand in die Provinz ab. Dort soll sie einen Bericht über die Rentabilität des dortigen Kommissariats verfassen. Ein Routineauftrag. Doch dann taucht im Stausee ein Fass mit einer Leiche auf und Noemie wittert ein Geheimnis, das weit in die Vergangenheit reicht.

Ich liebe Krimis, die sich mit Cold Cases beschäftigen, da kam mir dieser gerade recht. Das Cover ist zwar düster und zeigt eine Wasseroberfläche, sagt aber ansonsten nicht viel über die Handlung aus. Die Protagonistin Noemie ist eine tolle Frau, die auf Grund ihrer Verletzung jedoch einiges zu verarbeiten hat. Dennoch ist sie sehr zielstrebig, unnachgiebig und mit Leib und Seele Polizistin. Von den Chefs auf die Reservebank in der Provinz abgeschoben, möchte sie unbedingt beweisen, dass sie zu ihrer alten Truppe nach Paris gehört.

Doch ein im See schwimmendes Fass ändert alles, denn Noemie möchte auch diesen Fall unbedingt lösen. Obwohl sie schon einen ganzen Monat im Ort wohnt, kennt sie dessen Vergangenheit noch nicht und die Aufdeckung der Ereignisse entwickelt sich zu einer spannenden Spurensuche. Auch toll ist es, wie sie nach und nach mit ihren neuen Kollegen ein Team bildet und ihre Führungsqualitäten so richtig zur Geltung bringen kann. Doch nicht alle sind ihr wohlgesonnen, was zu unvorhergesehenen Situationen führt.

Der Autor tut sehr viel dafür, dass man in die Geschehnisse förmlich hineingezogen wird. Er verzichtet dankenswerterweise auf weitschweifige Landschaftsbeschreibungen, trotzdem bekommt man schnell ein Gefühl für den Ort. Die kurzen Kapitel und die interessanten Charaktere sorgen für einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Auch wenn - das ist die einzige Kritik - einer der Dorfbewohner schon sehr früh auf meiner Verdächtigenliste gelandet ist, ist das Ende doch sehr überraschend und die persönliche Entwicklung von Noemie sorgt dafür, dass ich den nächsten Band auf jeden Fall lesen möchte.

Daher 4,5 hochverdiente Sterne

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