Todes-Lyrik
Blinde VögelAuf einem Salzburger Campingplatz werden zwei Leichen entdeckt. Die Frau stranguliert, der Mann erschossen. Zwischen den Personen scheint keine Verbindung bestanden zu haben. Doch das Ermittlerduo Beatrice ...
Auf einem Salzburger Campingplatz werden zwei Leichen entdeckt. Die Frau stranguliert, der Mann erschossen. Zwischen den Personen scheint keine Verbindung bestanden zu haben. Doch das Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger finden bald eine Gemeinsamkeit heraus: Beide Opfer waren Mitglieder in einer Facebook-Lyrik-Gruppe. Wie sollen solche Personen den Hass eines anderen auf sich gezogen haben? Es bleibt nur eine Möglichkeit: Kaspary schleust sich selbst in die Gruppe ein und auf einmal gibt es einen dritten Toten.
Wie auch das erste Buch von Ursula Poznanski ("Fünf") gefällt mir "Blinde Vögel" ausgesprochen gut. Die Ermittler sind einnehmend und lebensnah. Auch der Bezug auf die heutzutage allgegenwärtigen sozialen Medien ist gelungen. Gerade das Abdrucken der Kommentare hat den Eindruck noch verstärkt. Die Erzählstränge, von denen es zwei gibt, wechseln zwischen Beatrice Kaspary und dem Täter, welcher allerdings manchmal in der Gegenwart agiert oder in Gedanken in der Vergangenheit schweift. Die unterschiedlichen Perspektiven werden nicht explizit voneinander getrennt, sondern durch unterschiedliche Schriftweisen hervor gehoben. Dies hätte noch etwas deutlicher sein können. Allerdings tut dies dem Buch keinen Abbruch. Es knüpft in den sozialen Bereichen an das vorherige Buch an. Daher wäre es empfehlenswert, dieses vorab zu lesen. Es ist aber kein Muss. Die Charaktere werden einem auch so ans Herz wachsen und einen zwischendurch herzlich seufzen lassen.
Das zweite Buch von Ursula Poznanski hält das hohe Niveau des ersten Buchs. Wieder einmal ein klasse Thriller, den man ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen kann.