Ein Neuanfang in Norwegen und eine neue Liebe?
Hoch wie der HimmelAnnik hat ihren Mann und Vater ihres fünfjährigen Sohnes Theo verloren. Mit einem Jobangebot als Ärztin für eine Familienpraxis in Norwegen im Gepäck ziehen sie und ihr Sohn von Hamburg in das beschauchliche ...
Annik hat ihren Mann und Vater ihres fünfjährigen Sohnes Theo verloren. Mit einem Jobangebot als Ärztin für eine Familienpraxis in Norwegen im Gepäck ziehen sie und ihr Sohn von Hamburg in das beschauchliche Städtchen Lillehamn. Nach und nach leben sie sich dort ein, lernen Land und Leute kennen – nur ihr neuer Chef Krister scheint etwas gegen Annik zu haben.
In »Northern Love – Hoch wie der Himmel« schreibt Julie Birkland über Annik, die mit ihrem Sohn Theo nach Norwegen geht. Nach dem Unfalltod von Anniks Mann ist alles anders für die beiden und nicht unbedingt einfach, doch die Autorin beschreibt eine Person, die mir jederzeit nachvollziehbar und verständlich gehandelt hat. Annik ist eine liebevolle Mutter, die immer für Theo da ist, und starke Frau, die aber auch ihre Schwächen erkennt und daran arbeiten kann. Über Krister erfährt der Leser mehr als Annik weiß, da die Geschichte abwechselnd aus beiden Perspektiven geschrieben ist. Das hat mir gut gefallen, da es beide sehr nahbar gemacht hat. Theo ist ein unheimlich süßes Kind mit dem ein oder anderen Trotzanfall, der aber jedes Mal durchaus begründet war. Er spricht nicht und bekommt hier unerwartet Hilfe in Lillehamn.
Die Nebencharaktere Alva und Espen, Kristers Geschwister, haben die Geschichte schön ergänzt, ebenso wie die Mitarbeiter der Arztpraxis, in der Annik arbeitet, sowie viele der erwähnten Bewohner Lillehamns. Auch die Beschreibungen von Norwegens Landschaft waren stimmig und gut gewählt und haben ein malerisches Bild vor meinem inneren Auge auftauchen lassen.
Die Sprachbarriere wurde zwar thematisiert und gerade anfangs auch schön wie nebenbei eingeflochten, trotzdem ist mir nicht ganz klar gewesen, wann genau Annik jetzt eigentlich Norwegisch gelernt hat. Gewundert hat mich auch, dass so viele der Charaktere Deutsch konnten, aber ich nehme mal an, dass das nicht unrealistisch, sondern von der Autorin recherchiert ist (oder sogar auf eigenen Erfahrungen basiert?).
Das im Klappentext erwähnte gefährliche Geheimnis von Krister hat mich überrascht und empfand ich als kreativ, da es mal was anderes war als irgendwelche dunklen Familiengeschichten oder so. Auch konnte ich Kristers Beweggründe gut nachvollziehen, da entsprechende Szenen aus seiner Sicht geschrieben waren, auch wenn mir das Geheimnis an sich nicht geheuer war. Insofern klarer Pluspunkt für die Wahl von zwei Perspektiven und den Schreibstil der Autorin. Außerdem kommt das Buch ohne unnötig übertriebenes Drama aus und bietet stattdessen stimmungsvolle, romantische aber auch traurige Szenen und eine in sich stimmige Handlung. Zum Ende hin blieb mir ein Detail ungeklärt, was aber der gesamten Handlung keinen Abbruch tut.
Fazit:
Abschließend kann ich sagen, dass mir »Northern Love – Hoch wie der Himmel« gut gefallen hat. Es ließ sich flüssig lesen, hat sympathische Charaktere und behandelt nachvollziehbar und stimmig Themen wie Liebe, Tod, Ängste und zweite Chancen. Ein paar Kleinigkeiten blieben für mich jedoch zum Ende ungeklärt, sodass ich 4 Sterne für diese nette Lektüre vergebe.