Platzhalter für Profilbild

isabellepf

Lesejury Star
offline

isabellepf ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit isabellepf über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2017

Berührender Roman über Gefühle, Träume und Wendpunkte im Leben

Für einen Sommer und immer
0

Der Roman "Für einen Sommer und immer", ist eine sinnliche und berührende Geschichte der Karrierefrau Annika, die in die Dolomiten flüchtet und dort endlich ankommt, um Gefühle und Wendepunkte in ihrem ...

Der Roman "Für einen Sommer und immer", ist eine sinnliche und berührende Geschichte der Karrierefrau Annika, die in die Dolomiten flüchtet und dort endlich ankommt, um Gefühle und Wendepunkte in ihrem Leben annimmt, geschrieben von Julie Leuze.

Es ist ein letzter erster Sommer der Annika völlig unerwartet aus der Bahn wirft und in die Dolomiten flüchten lässt. Die taffe und so starke Karrierefrau Annika, die in der Presseabteilung der Pharmaindustrie einem gut bezahlten Job nachgeht, kann mit dem Schicksalsschlag, ihrer unheilbar kranken Mutter nicht umgehen. Dabei flüchtete sie überwältigt von ihren Gefühlen in ein Luxushotel nach Südtirol um erstmal abschalten zu können.
Doch die ordnungsliebenden Annika erdrückt die ruhige Idylle des Luxushotels zunehmend, und trifft bei einer gebuchten Bergwanderung auf Samuel.
Sie merkt schnell, das er anders ist, als alle Männer, die sie bisher kennen gelernt hatte. Angesteckt von seiner unausweichlichen Liebe zu den Bergen lässt sie sich von ihm mitreißend und springt dabei über ihren eigenen Schatten. Und bald bemerkt Annika, dass sie von Samuel nicht nur lernt, den Zauber der Dolomiten zu entdecken, sondern auch, endlich ihrem eigenen Herzen dabei Näherkommen.

Annika ist eine taffe Karrierefrau die im Job alles im Griff und unter Kontrolle hat. Nur ihr Privatleben das durch den Schicksalsschlag ihrer todkranken Mutter, aus der Bahn geworfen wird, kann sie nicht kontrollieren das ihr auch irgendwie Angst zu machen scheint. Zu gross sind ihre Vorwürfe an sich selbst, dass sie nicht für ihren Vater da gewesen ist, als er so plötzlich und unverhofft verstorben ist. So sieht sie die Flucht in die Dolomiten als einziger Ausweg vor der Realität und dem baldigen Tod ihrer Mutter. Dabei findet Annika, mit der Hilfe von Samuel zu sich selbst und kommt endlich an, in ihrem Leben. Es ist der Wendepunkt der eine grundlegende Veränderung in Annikas leben darstellt. Denn sie reist sich von ihrer Freundin Helen los, die sie in der Zeit ihrer Freundschaft zu sehr in Schacht gehalten hatte und lernt dabei auch ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen und Verantwortung zu tragen.

Sehr angenehm und locker leicht empfand ich den Schreibstil der Autorin, der mich regelrecht in seinen Bann gezogen und in die schöne Bergwelt der Südtiroler Alpen mitgerissen hat. Ihre sinnliche Art zu schreiben hat mich oft Träumen und auch manchmal über Annikas taffe art schmunzeln lassen. Doch neben der aufkommenden Romanze, gab es auch sehr bewegende Momente in denen es ihrer Mutter zunehmend schlechter geht, und die Geschichte mit Traurigkeit erfüllt.
Dabei schafft es die Autorin eine angenehme Spannung zu erzeugen die sich konstant über die Geschichte hinweg erstreckt.

Aufgebaut ist die Geschichte in mehrere Kapitel, die aus Zeitsprüngen bestanden. Hier wurde der Leser abwechselnd in die Studienzeit und das hier und jetzt mitgenommen und konnte so machen Gedankenstränge über Annikas Leben besser nachvollziehen und verstehen. Dabei konnte man auch etwas mehr über Helen und das Kennen lerne der Freundinnen erfahren. Nicht ganz so toll fand ich Annikas Wechselbad der Gefühle mit dem ich mich nicht ganz so gut auseinander setzten konnte. Denn als man glaubt, das Annika ihr Glück mit Samuel gefunden zu haben scheint, verfällt sie wieder in ihr altes Muster und reagiert vollkommen gefühllos und kalt. Diese sehr drastische Gefühlsreaktion konnte ich nicht nachvollziehen, wobei Annika noch wenige Zeit vorher komplett anders über ihr weiteres Leben gesprochen hatte.
Und doch hat mir der Roman sehr gut gefallen, der mich zum träumen und schmunzeln gebracht hat. Berührende und sinnliche Momente voller Gefühle, Romanze und Wendepunkte haben die Geschichte abgerundet.

Für einen Sommer und immer, ist ein sehr schöner und gefühlvoller Roman, über Wendepunkte im Leben der den Leser träumen, weinen und lachen lässt.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Portugisischer Sommer voller Geheimnisse und Träume

Sommer unseres Lebens
0

Die Lektüre der "Sommer unseres Lebens" ist ein so wunderschöner Roman, indem sich die drei unterschiedlichen drei Frauen Hanne, Claude und Miriam in Portugal kennen begegnen, doch ihr Wiedersehen wird ...

Die Lektüre der "Sommer unseres Lebens" ist ein so wunderschöner Roman, indem sich die drei unterschiedlichen drei Frauen Hanne, Claude und Miriam in Portugal kennen begegnen, doch ihr Wiedersehen wird ganz anders als gedacht, geschrieben von Kirsten Wulf.

Es ist der Sommer ihres Lebens, den die drei jungen Frauen Hanne, Claude und Miriam in vollen Zügen genießen. Doch eher durch Zufall, lernen sich die drei 25-Jährigen Frauen, im Sommer 1989 kennen. Ihre aufregende Fahrt in Miriams T4 Bus, führt sie nach Portugal, wo sie sich anfreunden und gemeinsamen eine unfassbar schönen und unbeschwerten Urlaub verbringen. Am Ende besiegeln sie die schöne Zeit mit einem Schwur, der sie in 25 Jahren wieder genau an diesen Ort, diesen verlorenen Atlantikstrand im Süden Portugals und in die heruntergekommene Bar die einer Bretterbude galt, zusammen bringen soll.
Mit diesem Gedanken kehren sie zurück in ihre altes Leben, bis sie sich wieder tief in ihrem Alltag befinden und nur noch wenig Kontakt halten können.
Miriam erklimmt die Karriereleiter und ergattert einen Job in der Marktforschung, und geht in Frankfurt mit zwei Kindern, Mann und Au-pair einen bis auf die Minute getakteten Wochenplan nach. Hanne hat vier Kinder bekommen, ist alleinerziehend und wohnt in München in einer grossen Altbauwohnung, nachdem ihr Jens eines Tages nüchtern gesagt hat, das er sich sein Leben anders vorgestellt habe und mit seiner Geliebten zusammen gezogen ist. Claude, die dritte im Bunde, sing mit Leidenschaft und führt in Hamburg ihre eigene Szenekneipe am Elbstrand.

Und plötzlich ist es so weit, der Tag war gekommen.
Hanne meldet sich bei Claude und drängt auf ihr Versprechen, und das geplante Wiedersehen in Portugal. Zwar ist das Verhältnis zwischen Miriam und Claude nicht mehr das Beste, doch Claude reist sich zusammen und kontaktiert Miriam, sodass auch sie einen Flug bucht und sie sich wie vor Jahren geplant, im Süden Portugals wieder treffen.
Doch die Reise durch Portugal wird ganz anders als gedacht. Konfrontiert mit ihren Plänen und Träumen von damals, kommen lang gehütete Geheimnisse ans Licht das für grosse Spannungen sorgen.
Und am Ende stellt stellen sie sich die Frage, ob der Sommer nicht ganz anders war, als sie alle dachten.

Richtig gefühlvoll und spannend ist der Schreibstil der Autorin, der mich vom ersten Moment begeistert und mitgerissen hat. Denn die Autorin schafft es, durch ihre sehr angenehme und fliessende Schreibweise den Leser mit auf die Reise nach Portugal mitzunehmen. Dabei wird man regelrecht in das Abenteuer, das die drei jungen Frauen erleben mitgerissen, sodass man fast schon hautnah die Umgebung und das Feeling Portugals erfühlt.
Einmal mit dem Lesen begonnen, habe ich das Buch fast nicht mehr aus den Händen legen können, da sich die Spannend gleichbleibend durch das Buch hindurchgezogen hat. Doch als ich schon glaubte, dass das Wiedersehen in Portugal schon der Höhepunkt der Geschichte war, wurde ich durch einige unvorhersehbare Wendungen überrascht die so berührend aber auch bewegend zugleich waren.
Das Buch birgt so viele gehütete Geheimnisse, Träume und auch Ängste die sich die Frauen im Laufe der Geschichte nachgeben und öffnen, sodass ein neues Ereignis den Spannungsbogen immer wieder neu entfacht.

Die Hauptcharaktere Hanne, Claude und auch Miriam werden so einzigartig und bildhaft beschrieben, das ich mir alle drei richtig lebhaft vorstellen konnte. Sie sind sympathisch, gefühlvoll, leicht störrisch und haben alle drei ihren eigenen Charakter, den sie im Laufe der Geschichte deutlich zeigen und die anderen Spüren lassen. Das wiederum macht die Figuren aber auch sehr sympathisch und verletzlich, denn jede ist so verankert in ihrem Alltag das ihnen keine Zeit für etwas neues unvorgesehenes bleibt. Mit der Reise nach Portugal können sie endlich mit ihre Vergangenheit abschliessen, lang gehütete Geheimnisse aufdecken und ihren Träumen aufleben lassen, das sie näher zusammen schweisst, wobei sie sich dabei auch selbst besser kennen lernen.

Aufgebaut ist das Buch in einzelne Kapitel, in denen die Autorin immer wieder in die Vergangenheit zurück schweift und dem Leser einen Einblick in die Zeit in Portugal gewährt. Zwischen den Kapiteln sind Abschnitte die einen Handlungsstrang eines einzelnen Charakters beschreiben und so einen tieferen Einblick über Gefühle, Denkweisen und Taten der Figur preis geben. Man kann sich gut in die Figuren hineinversetzen und fühlt in den jeweiligen Situationen mit ihnen.

Mir hat der sehr gefühlvolle und mitreisende Roman sehr gut gefallen. Denn er nimmt einen nicht nur auf eine Reise nach Portugal mit, sondern lässt einen auch die schönen Seiten des Lebens geniessen sodass man am Liebsten seine Freundin einpacken möchte um mit ihr den Sonnenauf- und Untergang geniessen zu können. Unvorhersehbare Wendungen, schöne Träume und lang gehütete unausgesprochene Geheimnisse machen die Geschichte spannend, sodass man von Anfang an gut unterhalten und mitgerissen wird.
Eine schöne Sommerlektüre voller Gefühle und Geheimnisse die absolut Lesenswert ist.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Das ungelöste Rätsel der Rabenschlucht

Kein guter Ort
0

Der Thriller "Kein guter Ort", ist der 3te Band der Arne Eriksen Reihe, in dem der Psychologe auf eigene Faust im verlassenen Hotel Rabenschlucht ermittelt, um das ungelöste Rätsel der mysteriösen Morde ...

Der Thriller "Kein guter Ort", ist der 3te Band der Arne Eriksen Reihe, in dem der Psychologe auf eigene Faust im verlassenen Hotel Rabenschlucht ermittelt, um das ungelöste Rätsel der mysteriösen Morde aufzuklären, geschrieben von Berhard Stäber.

Nach seinem letzten Fall, hat es den halben Nordmann
Arne Eriksen, von Berlin ins abgelegene Kviteseid nach Norwegen gezogen. Es war eher eine Flucht, ein Weglaufen vor diesem für ihn so dramatischen Ereignis.
Im vergangenen Sommer hat er dann eine Anstellung als Psychologe, in der psychiatrischen Klinik der Kleinstadt Seljord gefunden.
Ursprünglich war er nach Norwegen gekommen, um etwas Abstand von seiner Arbeit in Berlin zu bekommen. Doch Arne macht sich immer mehr mit dem ihm unbekannten Land vertraut, stellt sich seinen Ängsten und hat immer weniger Panikattaken die ihn Aufsuchen. Bis er von den mysteriösen Morden im Hotel Rabenschlucht erfährt, die ihn faszinieren und sehr anziehen.

Es ist nun 10 Jahre her, als im Hotel Rabenschlucht ein junges Mädchen und ihr Vater zu Tode gekommen sind. Ihre jüngere Schwester Valerie musste dabei zusehen, wie ein Maskierter Mann diese grauenvolle Tat begann. Doch nicht erst seit diesem Tat gilt die Rabenschlucht als ein Ort, an dem seit jeher schlimme Dinge geschehen. Man sagt, es gibt Orte von denen negative Energien ausgehen, so auch die Rabenschlucht.
Auch die Dorfbewohner wissen viel über die Rabenschlucht zu erzählen und meiden den Ort.

Nachdem Janne, die Tochter des Hauptkommissars mit Drogen verwickelt wird, soll der Psychologe Arne sie wieder auf den richtigen Weg bringen. Kommissarin Kari Bermann, ist gar nicht erfreut die verwöhnte Tochter nach Norwegen zu fahren, nutzt jedoch die Gelegenheit um ihren Kollegen und Freund Arne wieder zu treffen.
Doch die Vergangenheit holt sie wieder ein, und auch Arne lässt der Ort und die Geschehnisse nicht los und so stellt er auf eigene Faust Nachforschungen zum tragischen Tod des jungen Mädchens an.
Dabei lässt er sich immer mehr von seiner Intuition leiten,und kommt damit dem Täter so nah, dass er selbst in tödliche Gefahr gerät.

Obwohl es der dritte Band der Arne Eriksen Serie ist, und ich die vorherigen Bänder nicht gelesen habe, konnte ich mich recht schnell und gut in die Geschichte hineinversetzten. Denn jeder Band ist in sich geschlossen und kann unabhängig zu der Reihe gelesen werden. Spannend wird es gleich zu Beginn, indem Kari Bergmann die Freundin und Kollegin von Arne Eriksen in einen Fall verwickelt wird und ermittelt. Nicht ganz klar war mir der Zusammenhang zwischen der Kommissarin Kari Bergmann und dem Psychologen Arne Eriksen, der im Verlauf der Geschichte auf eigene Faust anfängt zu ermitteln, das sich jedoch zu Ende der Story auflöst. Leider lernt man auch die Charaktere nur Oberflächlich kennen wodurch es mir am Anfang recht schwer gefallen ist, mich in die Figuren hineinversetzen zu können.
Sehr angenehm und toll hingegen ist der Schreibstil des Autors. Denn dieser ist so flüssig und mitreisend geschrieben, das man dem Verlauf der Geschichte mit Spannung entgegenfiebert. Zwar konnte ich mich wegen der angekratzten Beschreibungen nicht immer Bildhaft in das Geschehen hineinversetzten, wurde jedoch durch die fliessenden Formulierungen in deren Bann um den mysteriösen Mord der Rabenschlucht gezogen.
Dabei lässt der Autor genügend Raum um selbst mit zu ermiiteln das mir gut gefallen hat. Zwar habe ich meine ganz eigene Vermutung über einen möglichen Täter angestellt, tapte jedoch bis zum Schluss im Dunkeln und war über die unvorhersehbare Wendung im Tätermotiv ziemlich überrascht.

Kein guter Ort ist ein spannender und unterhaltsamer Norwegenthriller,

Veröffentlicht am 19.10.2017

Die faszinierende und aussergewöhnliche Geschichte der Neshows

Sonntags in Trondheim
0

Der Roman "Sonntags in Trondheim", ist der 4te Band, der "die Lügenhaus-Serie" und erzählt die ungewöhnliche Geschichte der Familie Neshows, bei denen sich an einem Sonntagmorgen eine erstaunliche familiäre ...

Der Roman "Sonntags in Trondheim", ist der 4te Band, der "die Lügenhaus-Serie" und erzählt die ungewöhnliche Geschichte der Familie Neshows, bei denen sich an einem Sonntagmorgen eine erstaunliche familiäre Entwicklung in Gang setzt, geschrieben von Anne B. Ragde.

Es ist die Geschichte zweier Brüder, einer Nichte und dem Alten Neshow, die sich auseinandergelebt haben und inzwischen weit verstreut voneinander wohnen. Nur noch der mittlerweile heruntergekommene und verlassene Schweinezüchterhof erinnert an die Gemeinsame Zeit der Familie Neshows.
Der einst florierende Schweinezüchterhof in Trondheim wird vom Bestattungsunternehmer Margido inzwischen nur noch als Sarglager genutzt. Mit äusserster religiöser Hingabe, widmet er sich seinem Bestattungsunternehmen und tröstet sich mit Saunabesuchen über seine Personalprobleme hinweg.

Sein exzentrischer und schwuler Bruder Erlend, ist Schaufensterdekorateur, und wohnt glücklich verheiratet mit seinem übergewichtigen Lebensgefährten Kumme in Kopenhagen. Dieser erleidet einen Herzinfarkt, und Erlend gerät ins Grübeln wie er mit seine drei Kinder die sie mit einem lesbischen Paar haben zurecht kommen soll.
Sein anderer Bruder war verstorben und der Alte geniest seinen Ruhestand und letzten Tage, mit lesen von Kriegsbüchern im Heim.
Margidos Nichte Torunn jedoch, vergeudet ihre Zeit mit einem Mann, der Schlittenhunde züchtet, sie betrügt und sie schon länger nicht mehr glücklich macht. Sie beschliesst ihn zu Verlassen und macht sich an einem Sonntagmorgen auf den Weg nach Trondheim. Sie ahnt nicht, das sie mit ihrem unerwarteten Besuch bei Margido, eine ganz erstaunliche familiäre Entwicklungen in Gang setzt, die alles Verändert.

Die Geschichte beginnt mit dem Alten, der sein Dasein und Ruhestand mit lesen von Kriegsbüchern in einem Altersheim geniest. Nach und nach lernt man auch die anderen außergewöhnlichen, speziellen und in ihrem Wesen sehr unterschiedlichen Charaktere und Familienmitglieder der Familie Neshows kennen, die einen in ihren Bann ziehen und mit ins dunkel Norwegen nehmen.
Durch den angenehmen und tollen Schreibstil der Autorin, durchlebt und leidet man regelrecht mit der ungewöhnlichen Familie, und gelangt sehr flüssig durch die Geschichte. Dabei herscht konstant eine gleichbleibende Spannung die sich durch die Geschichte hindurchzieht und mich immer weiter in die Familiengeschichte und deren Entwicklung eintauchen hat lassen.

Zwar habe ich die ersten Bänder der Lügenhaus-Serie nicht gelesen und bin quasi erst mit dem letzten Band in die Familiengeschichte der Neshows eingestiegen, doch hat mir zum Inhalt und Entwicklung den vorherigen Bänder nichts gefehlt. Denn jedes der Bänder ist in sich geschlossen und kann unabhängig voneinander gelesen werden.

Mit einem nüchternen und unglaublichen Witz fängt die Autorin das Leben ein und erschafft dadurch einen aussergewöhnliche Familiengeschichte die viele Fragen aufwirft. Blut ist einfach immer noch dicker als Wasser.
Ein faszinierender Roman, spannend und angenehm mitreisend geschrieben.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Spannende Beschreibungen über die Hugenotten jedoch kein Krimi

In tiefen Schluchten
0

"In Tiefen Schluchten", ist der Start einer neuen Krimireihe aus dem Süden Frankreichs, in dem die Ex Anwältin Tori Godon, längst vergessene Geheimnisse eines Dorfes und der Hugenotten aufwühlt und ans ...

"In Tiefen Schluchten", ist der Start einer neuen Krimireihe aus dem Süden Frankreichs, in dem die Ex Anwältin Tori Godon, längst vergessene Geheimnisse eines Dorfes und der Hugenotten aufwühlt und ans Tageslicht bringt, geschrieben von Anne Chaplet.

In der wilden und eigenen Landschaft Frankreichs, fernab einer elemantaren Landschaft des Vivarais am Fusse der Cevennen, wohnt neben Rebellen, Eigenbrötler und Propheten auch seit einigen Jahren Tori Godon. Die frisch verwitwete Exanwältin ist 42 Jahre alt und auf der Suche nach einer neuen Aufgabe.

Ihr Interesse ist geweckt, als ein holländischer Höhlenforscher, der sich bei ihrer Freundin und Pensionsbesitzerin Eva einquartiert hat, plötzlich unauffindbar und als verschwunden galt. Tori ist beunruhig, doch weder Eva noch die Dorfpolizei schenken dem Verschwinden des Höhlenforschers grosse Aufmerksamkeit.
Das ändert sich jedoch, als Didier Thibon Tori von sagenhaften Schätzen und Schmugglerverstecken in den umliegenden Höhlen erzählt. Doch schon kurze Zeit später, wird er in seiner Wohnung tot aufgefunden. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden, der jedoch ebenfalls schon nach wenigen Tagen Tod aufgefunden wird. Als sich Tori selbst auf die Suche nach dem Schatz begibt wo sie den Höhlenforscher vermutet, gerät ihr Leben plötzlich selbst in Gefahr.

Zu Beginn der Geschichte, passiert erstmal nichts grossartiges, vielmehr lernt man Tori und die Dorfbewohner etwas näher kennen.
Schnell stellt man fest, das die Bevölkerung grosse Eigenbrötler sind, bei denen sich klatsch und Tratsch schneller verbreitet als es ausgesprochen ist. Sie leben in ihrer eigenen Welt, wobei die Dorfgemeinschaft zusammen hält. Im weiteren Verlauf der Geschichte, erfährt man, das der verschwundene Holländer auf frühere Aktivitäten die mit den Hugenotten zusammen hängen, gestossen ist. Diese fanden eins Zuflucht in dieser Region, in dem Dorf die eine eigenen Gemeinschaft waren. Dabei vertieft und beschreibt die Autorin sehr detailliert und realitätsnah die Geschichte der Hugenotten die man sich sehr bildhaft und gut vorstellen konnte. Als Leser habe ich sehr aufmerksam den Beschreibungen gefolgt, und empfand es als sehr spannend, was die Hugenotten mit dem Dorf verbindet. Kleine Anhaltspunkte, verspiegelte bunte Fenster eine Bibel und ein Psalmbuch, sorgen jedoch für Unmut bei den Dorfbewohnern, das die Geschichte für mich irgendwie lebendig gemacht hat.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und fliessend, sodass man beim lesen sehr zügig durch die Kapitel gelangt. Doch obgleich es sich um einen Kriminalroman handelt, wurde ich vom Krimifeeling leider nicht gepackt. Denn obwohl die Kurzbeschreibung auf eine Packende und fesselnde Handlung schliessen lässt, wird in dem Roman wenig bis fast gar nicht ermittelt.
Dadurch das die Ermittlungsarbeiten fehlen, ist unklar, wer schlussendlich für den ein oder anderen Mord verantwortlich ist. Auch Tori, die einer Brandstiftung zum Opfer fällt, legt sich nach löschen des Brandes, lieber wieder schlafen anstatt die Dorfpolizei zu informieren. Interessant ist war ihr altes Haus und dessen Geschichte, das ich mir jedoch einfach zu wenig Bildhaft vorstellen konnte. Eine Wand die eingerissen wird, ein Gemälde das vom Dachboden in ein Büro reicht, sind Beschreibungen die einfach detailreicher ausgeweitet und beschrieben werden müssen, um sie sich vorstellen zu können.
Manche Handlungsstränge waren mir zu wenig durchdacht und wirkten daher nicht realitätsnah.
Toll hingegen waren die Beschreibungen der Geschichte über die Hugenotten und das Leben. Hier hat die Autorin viel liebe und Herzblut reingesteckt, das man beim lesen auch gespürt hat.

Ein Roman der zwar auf geschichtlicher Ebene unterhalten hat, jedoch von einem Krimi weite entfernt war.