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Veröffentlicht am 03.11.2021

Eine Geschichte ohne jede Leidenschaft

Promised 2 – Die zwei Königreiche
1

Meine Meinung
ACHTUNG ENTHÄLT SPOILER FÜR DIE GESAMTE GESCHICHTE
Puhh, wo soll ich da bloß anfangen? Über ein Jahr habe ich auf diese Fortsetzung gewartet, obwohl Band 1 wirklich sehr enttäuschend war. ...

Meine Meinung
ACHTUNG ENTHÄLT SPOILER FÜR DIE GESAMTE GESCHICHTE
Puhh, wo soll ich da bloß anfangen? Über ein Jahr habe ich auf diese Fortsetzung gewartet, obwohl Band 1 wirklich sehr enttäuschend war. Trotzdem wollte ich unbedingt Band 2 leben, weil ich mit dem Ende vom ersten Teil absolut nicht leben konnte und irgendwie gehofft habe, der zweite Teil würde die Enttäuschung von Promised 1 wieder gut machen.

Leider weit gefehlt. Dieser Reihe fehlt die Liebe, es fehlt die Leidenschaft. Ich hatte mehrfach das Gefühl, dass die Autorin selbst keinerlei Lust auf diese Geschichte hatte und quasi aus Zwang geschrieben hat und als hätte sie selbst überhaupt keinen Zugang zu den Charakteren.

Zuerst einmal zur Handlung. Sie schließt nahtlos ans Ende von Band 1 an und hat mir auch zunächst ganz gut gefallen, bis es darum ging, wie man den König von Isolte stürzen kann. Die Pläne klangen zunächst noch ganz gut, die Umsetzung war dann allerdings katastrophal. Nicht nur, dass nicht ein Hindernis auftritt, alles gelingt auf Anhieb, es gibt keine Komplikationen, kein Gegenschlag des Feindes. Nichts. Es wird geplant, umgesetzt und gelingt. Wo ist da die Spannung? Aber mal angesehen davon, reden Hollis, Etan, Etans Vater Reid und auch alle anderen quasi immer und überall über ihre Pläne. Einmal im Garten des Palastes! Ähm, bitte? Es könnte sie jederzeit jemand belauschen und das dem König melden. Aber diese Sorge existiert anscheinend gar nicht. Vor allem die 'Endschlacht', wenn man das so überhaupt nennen kann, war mehr als enttäuschend. Etan stellt ein riesiges Heer auf die beide, alle Soldaten des König knicken ohne Gegenwehr sofort ein und der König selbst gibt ohne Wenn und Aber seine Krone ab. Bitte??? Und dann der 'Plottwist', den ich quasi schon auf Seite 30 durchschaut hatte. Und natürlich ist Jameson auch kein guter König, also muss auch er gestürzt werden. Wie blöd, als es zum Kampf kommt, stolpert er leider unglücklich und fällt in sein eigenes Schwert, ohne das Etan auch nur sein Schwert gezückt haben müsste. Und dann war Hollis durch irgendwelche Umstände halt dummerweise doch schon mit ihm verheiratet und die einzige Thronfolgerin und deshalb herrscht sie jetzt über Coroa. Es tut mir leid, ich kann mir nicht helfen, aber wo ist Kiera Cass, die mich in Selection durch ihre Plottwists, die Spannung und die Liebe zum Detail so begeistert hat? Dieser zweite Band liest sie, wie ›Ich habe eigentlich absolut keinen Bock auf die Geschichte, muss aber irgendetwas schreiben und klatsche mal eine Handlung zusammen‹.

Die Emotionen sind tatsächlich ein bisschen besser als in Band 1, aber wirklich nur einen Hauch und ehrlich gesagt, verstehe ich den Sinn der Liebesgeschichte nicht. Wollte Kiera Cass es irgendwie spannend und unvorhersehbar machen und hat Silas deshalb umgebracht, um dann in Band 2 Etan auf den Plan treten zu lassen? Mal ganz ehrlich, in gerade mal zwei Büchern wechselt Hollis von Jameson zu Silas zu Etan. Und für jeden glaubt sie tiefgreifende, ohne-dich-kann-ich-nicht-leben-Gefühle zu haben. Die leichte Anziehung zwischen Etan und Hollis habe ich gespürt und fand sie auch ganz süß, aber dann wird binnen zwei Seiten aus leichtem Prickeln unsterbliche Liebe, obwohl Silas Tod gerade mal zwei Wochen her ist. Da müssen ihre Gefühle für Silas aber wirklich aufrichtig gewesen sein. Und dass sie 'trauert', merkt man ihr leider auch kein bisschen an. Also wirklich gar nicht. Je länger ich über diese Geschichte nachdenke, desto schlechter finde ich sie eigentlich und das bricht mir ehrlich das Herz, denn eigentlich liebe ich diese Autorin. Aber selbst den Schreibstil fand ich diesmal stellenweise holprig und roh.

SPOILERFREIES Fazit
Ich wünschte, ich könnte irgendetwas Gutes über diese Geschichte sagen, aber das kann ich nicht. Das Buch liest sich, als wäre es völlig ohne Leidenschaft geschrieben worden. Es ist keine wirkliche Spannung vorhanden, die Gefühle sind immer noch mehr als flach und selbst der Schreibstil ist nicht mehr das, was ich von Kiera Cass gewohnt bin. Alles liest sich, als hätte sie selbst keinen Zugang zu ihren Protagonisten. Es bricht mir das Herz, aber ich gebe die Autorin trotzdem nicht auf. Sollte sie noch mal etwas schreiben, werde ich das definitiv lesen und hoffen, dass sie, was auch immer sie gerade beim Schreiben blockiert, überwunden und zu ihrem alten schriftstellerischen Talent zurückgefunden hat.

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Mindestens 150 Seiten zu wenig handlung

Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache
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Meine Meinung
Ich liebe die Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke. Wirklich, ich liebe sie über alles. Ich glaube, das war die Reihe, die meine Liebe zum Lesen entfacht hat. Deshalb war ich skeptisch, ...

Meine Meinung
Ich liebe die Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke. Wirklich, ich liebe sie über alles. Ich glaube, das war die Reihe, die meine Liebe zum Lesen entfacht hat. Deshalb war ich skeptisch, ob ich diesem vierten Band eine Chance geben soll. Habs aber schlussendlich getan, denn es ist nun mal Cornelia Funke und die Geschichte soll sich hauptsächlich um Staubfinger drehen. Mein absoluter Favorit-Character. Also habe ich mich bei Lovelybooks auf die Leserunde beworben, aber nicht wirklich damit gerechnet, dabei zu sein. War ich dann aber doch. So cool! Und dann kam das Buch und mein erstes »Oh«. Denn die Handlung ist nur knappe 320 Seiten lang. Selbst Tintenherz hat fast 600 Seiten. Ganz zu schweigen von Tintenblut und Tintentod!

Aber ich hab mich gesagt, das muss gar nichts heißen und habe angefangen zu lesen. Zuerst hat es mir auch richtig gut gefallen, ich bin schnell in der Handlung drin gewesen und habe die Zusammenfassung von Orpheus, die hinten im Buch abgedruckt ist, gar nicht gebraucht. Es war schön vertraute Charaktere zu treffen und zu erfahren, wie es ihnen nach dem Ende von Tintentod ergangen ist. Auch wenn das nicht lange gewährt hat, weil die alle relativ schnell durch Orpheus Rache aus der Handlung verschwinden.

Aber so nach dem ersten Drittel oder sagen wir sogar vielleicht erst nach der Hälfte ging es bergab. Orpheus Rache finde ich persönlich langweilig. Ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen, aber ich hatte mir vorgestellt, dass er Staubfinger entsetzliches antut, ihn richtig quält und sich an seinem Leid ergötzt. Mehr so in Richtung Basta. Naja, das tut er nicht. Seine Rache ist ziemlich simpel und ich muss gestehen Staubfingers Gegenwehr auch so gut wie kaum vorhanden. Passt nicht zu ihm.

Zudem verläuft mir im Buch, vor allem auf Seiten der Guten, alles alles alles viel zu glatt. Es gibt ein Problem? Hier die Lösung. Ein Hinterhalt? Da schicken wir mal schnell eine Warnung, die auch rechtzeitig ankommt und der Hinterhalt misslingt. Der Zauber, den Orpheus benutzt? Es gibt keinen Gegenzauber, der ihn aufhalten könnte. Niemand kann die Frau besiegen, die ihm diese Macht verleiht. Ach Halt, ein kleiner Nobody, den man im Buch kaum kennenlernt, schafft es die böse Frau innerhalb von zwei Seiten zu besiegen. Ich meine, waaaaas? Warum? Wie geht das? Auf eine Erklärung habe ich vergebens gewartet.

Und ein anderer noch viel kleinerer Nobody, der vielleicht in zwei Kapiteln des gesamten Buches vorkommt, schafft es all die anderen geliebten Charaktere wieder zurück zu bringen? Bitte?

Auch das Worldbuilding … Wo ist diese fantastische Welt, wo ist das Feeling, der Vibe? Die Welt kommt völlig zu kurz. Die Spannung kommt zu kurz, dieses Kribbeln bis zum Höhepunkt, das große Finale – wo ist das alles? Denn ich habe alles leider echt vergebens gesucht. Zudem sind auch ein paar Handlungsstränge völlig ungeklärt beziehungsweise werden einfach fallen gelassen. Oh, da ist wer entkommen, der könnte uns noch Probleme machen. Aber dann kommt das Ende. Giovanna? Der Doppling? Wer sind das? Die sind entkommen? Never Mind. Es ist doch alles super. Alle sind wieder da ...

Fazit
Dieses Buch hatte wirklich viel Potenzial. Und ich liebe Staubfinger nach wie vor, aber es fehlen einfach gute 150 bis 200 Seiten Handlung. Wenn nicht mehr. Es gibt keinen Spannungsbogen. So gut wie alle Probleme, die auftauchen werden sofort wieder gelöst, alles verläuft viel zu glatt. Die Bösewichte sind innerhalb von ein paar wenigen Seiten besiegt. Ich finde einfach, die Idee ist von vorne bis hinten nicht ausgereift beziehungsweise wirkt es zwischenzeitlich sogar so, dass man überhaupt keine Ideen hatte und deshalb diese riesigen Plotlöcher einfach ignoriert hat. Passt schon so. Mega schade. Ich bin leider echt enttäuscht.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Was für eine Enttäuschung

Emerdale 2: One Side of the Light
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Meine Meinung
At least she tried – etwas anderes kann man zu »One Side of the Light« von Alexandra Flint leider gar nicht sagen. Wer meine Rezension zu Band 1 gelesen hat, weiß, wie begeistert ich da von ...

Meine Meinung
At least she tried – etwas anderes kann man zu »One Side of the Light« von Alexandra Flint leider gar nicht sagen. Wer meine Rezension zu Band 1 gelesen hat, weiß, wie begeistert ich da von der Geschichte war und wie sehr ich mich auf die Fortsetzung gefreut habe … tja, gefühlt ist von alldem, was ich an »Two Sides of the Dark« geliebt habe, nichts mehr übrig.

Taylor erwacht im Unterschlupf der Fraktion und glaubt, ihre große Liebe für immer verloren zu haben. Als sie eine zweite Chance bekommt, Jonathan zu retten, zögert sie keine Sekunde. Doch kaum sind die beiden wieder vereint, wartet auch schon die nächste Gefahr: Emerdale will die Weltwirtschaftsausstellung in Tokio für ihre bösen Machenschaften nutzen. Um Emerdale aufzuhalten, greift die Fraktion zu überaus fraglichen Mitteln, die nicht nur Taylor und Jonathan, sondern auch ihre Beziehung auf eine harte Probe stellen. Schaffen sie es, den bevorstehenden Krieg zu verhindern? Und zu welchem Preis?

Band 2 schließt nicht nahtlos an Band 1 an, sondern mit leichter Verzögerung, was an und für sich nicht schlimm ist. Es war zu Beginn sogar spannend, mit Taylor herauszufinden, wie sie vom Hangar in Band 1 in einen dunklen abgeschotteten Raum in Band 2 gelangt ist und was da mit ihr passiert … aber das war's dann auch schon.

Taylor und die Fraktion haben keinen guten Start und ehrlich gesagt, waren mir auch fast sämtliche Mitglieder der Fraktion unsympathisch und blieben es auch bis zum Ende. Diese ganze Organisation arbeitet undurchsichtig und baut auf Geheimniskrämerei – keiner darf irgendwem etwas sagen und ganz ehrlich, ich glaube im wahren Leben würde eine solche Organisation nicht lange Bestand haben.

Generell kann man die gesamte Handlung des Buch oben mit diesem einen Satz beschreiben: Sie hat es zumindest versucht. Aber die Spannung blieb absolut auf der Strecke. Die gesamte Handlung ist gestückelt in kleine Missionen, die alle so absolut stümperhaft geplant werden, dass man die Planung auch bleiben lassen könnte. Dadurch geht natürlich immer alles schief, Emerdale taucht jedes Mal auf und Spannung wird nur dadurch versucht aufzubauen, dass Taylor und Co. Entkommen müssen. Die ersten ein- bis zweimal vielleicht spannend, danach nur noch zum Gähnen. Man wusste: Mission, Emerdale, Flucht. Kein Plottwist, keine Spannung.

Zwischendurch gab es immer mal wieder ein paar Enthüllungen, die einen Spannungs- oder Überraschungseffekt bringen sollten, aber eher das Gegenteil erreicht haben. Logisch mochten sie ja vielleicht noch sein, aber wirkten eher so, als hätte man ein Rechteck versucht in eine quadratische Form zu stopfen – was nicht passt, wird passend gemacht. Alles war irgendwie überfrachtet und zog sich und zog sich und zog sich.

Lory und Johnny waren kindisch, ihre Gefühle haben mich plötzlich überhaupt nicht mehr erreicht. Dieser gesamte Miss- bzw überhaupt-nicht-Communication-Trope ging mir gehörig auf den Zeiger und auch das Ende konnte leider nichts rausreißen. Nichts passte ineinander, es war lahm, der Tod der Bösewichte absolut unspektakulär und überhaupt, wie konnte die Fraktion so weit kommen, wo Emerdale ihnen doch an ABSOLUT JEDEM ORT, an dem sie vorher aufgetaucht sind, aufgelauert hat. Emerdale immer um Nasen voraus und Lory und ihre Freunde gewinnen trotzdem??? Bitte?!

Fazit
Band 1 war super, Band 2 für die Tonne. Die Handlung setzt sich auf vielen kleinen Missionen zusammen, die alle nach Schema F ablaufen und daher nicht wirklich für Spannung sorgen, die Gefühle, die Lory und Johnny füreinander haben, kommen plötzlich überhaupt nicht mehr an, alle Enthüllungen wirken so zurechtgebogen, als müsste man einen Quadrat unbedingt durch eine kreisrunde Form stopfen und es sind so viele und teilweise so nebenbei in den Raum geworfen, dass einfach alles überfrachtet ist. Leider wirklich, wirklich enttäuschend. Dabei hatte ich mich so riesig auf Band 2 gefreut.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Enttäuschend, lückenhaft

Das unendliche Meer
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Meine Meinung
Puhh, es fällt mir wirklich nicht leicht, meine Meinung zu diesem Buch/dieser Reihe in Worte zu fassen, weil ich größtenteils enttäuscht bin.

Die Menschheit scheint verloren. Eine feindliche ...

Meine Meinung
Puhh, es fällt mir wirklich nicht leicht, meine Meinung zu diesem Buch/dieser Reihe in Worte zu fassen, weil ich größtenteils enttäuscht bin.

Die Menschheit scheint verloren. Eine feindliche Invasion hat die Erde überrannt und in vier Wellen von unglaublicher Zerstörungskraft eine unvorstellbar hohe Zahl an Todesopfern gefordert. Cassie Sullivan ist eine von jenen, die alles überlebt haben, nur um sich jetzt in einer Welt wiederzufinden, die von Verrat, Verzweiflung und Misstrauen bestimmt wird – denn die mysteriösen Angreifer, die „Anderen“, treten mittlerweile selbst in Menschengestalt auf. Während nun die fünfte und letzte Welle ihren zerstörerischen Verlauf nimmt, halten Cassie und ihre Mitstreiter Ben und Ringer eine kleine Widerstandsgruppe zusammen. Doch der Kampf wird immer aussichtsloser. Bis eines Tages ein geheimnisvoller Fremder versucht, in ihr Versteck einzudringen ...

Obwohl Cassie im Klappentext als Hauptprotagonistin dargestellt wird, ist sie das nicht wirklich. Die Kapitel aus ihrer Sicht sind wenige und 45% der Geschichte werden von Ringer erzählt, die sich von der Gruppe trennt und etwas ganz anderes erlebt. Cassie ist mir nach wie vor unsympathisch. Obwohl die Gruppe fast das letzte Bisschen ist, was von der Menschheit noch übrig ist, können sie sich nicht zusammenraufen. Ständig liegt irgendwer mit irgendwem in den Haaren, weil irgendetwas nicht so gemacht wurde, wie der und der das wollte. Cassie ist weiter zickig, lässt keinen an sich heran und hofft auf ihren Ritter ins silberner Rüstung – Evan.

Die Story an sich ist spannend, wenn auch der Schreibstil nicht ganz einfach zu lesen ist. Man muss ich konzentrieren. Trotzdem hatte es die Handlung mir angetan, vor allem, weil ich ja lange Zeit nur den Film kannte und endlich wissen wollte, wie die Geschichte denn weitergeht. Weil der Großteil der Handlung von Ringer erzählt wird, die sich in feindlicher Hand befindet, erfährt man von ihr auch am meisten, was die andere geplant haben und wie sie bisher vorgegangen sind. Leider waren ihre Gedanken sehr sprunghaft … sie hat Schlüsse gezogen, die für sie mit ihrer hohe Auffassungsgabe vielleicht klar auf der Hand lagen, aber der Autor hat sie dem Leser nicht weiter erklärt, wodurch ist zwischenzeitlich nur Bahnhof verstanden habe. Das ist schade …

Deshalb konnte mich die Geschichte nicht so wirklich catchen. Ich hab mich mehr durch das Buch geschleppt, als das ich es genossen hätte.

Fazit
Obwohl die Handlung spannend ist, bleiben die Charaktere weiter unsympathisch. Mit keinem konnte ich mich wirklich identifizieren und statt zusammenzuhalten ist jeder nur auf sein eigenes Überleben konzentriert. Die Auflösungen einiger Plotlines war so kompliziert und lückenhaft erklärt, dass ich teilweise nicht verstanden habe, wie das jetzt gemeint ist. Deshalb ist die Geschichte für mich unvollständig, vieles passt nicht zusammen. Ich werd Band 3 noch lesen, einfach weil ich ihn schon daheim habe, aber ich glaube nicht, dass er den eher enttäuschten Gesamteindruck der Geschichte retten kann ...

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Toxische, substanzslose Beziehung

Lean on Me
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Meine Meinung
Achtung Rezension enthält Spoiler!
»Lean on me« ist mein erstes Buch von Helena Hunting und ich habe mich sehr darauf gefreut. Leider bin ich von diesem Teil der Reihe eher enttäuscht worden.

So ...

Meine Meinung
Achtung Rezension enthält Spoiler!
»Lean on me« ist mein erstes Buch von Helena Hunting und ich habe mich sehr darauf gefreut. Leider bin ich von diesem Teil der Reihe eher enttäuscht worden.

So hatte sich Ethan Kase sein Leben als Eishockey-Profi nicht vorgestellt! Nachdem er vor acht Jahren seine Heimatstadt und seine große Liebe Lilah verlassen hat, um ein erfolgreicher NHL-Spieler zu werden, ist er nun wieder zurück und hofft auf eine zweite Chance mit der Frau, die er nie vergessen konnte. Doch Lilah hat nicht vor, ihm so leicht zu verzeihen. Auch sie kann sich noch an die glückliche Zeit mit Ethan erinnern - und an die Trauer, die sie nach der Trennung empfunden hat. Ethan muss jetzt in das härteste Spiel seines Lebens einsteigen - und es geht um nicht weniger als Lilahs Herz ...

Bei dem Klappentext hatte ich die Erwartung, dass Ethan so richtig um Lilah kämpft und sie umwirbt und ihr zeigt, dass sie ihm vertrauen kann und er ihre Liebe verdient hat. Stattdessen redet er zwei- oder dreimal mit ihr, dass er sie immer noch mag, macht zweideutige Witze und dann hüpfen die beiden miteinander ins Bett. Und der ganze Mittelteil lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: Sex.

Ich hatte wirklich mehr erwartet. Stattdessen dreht sich Lilahs Leben ab dem Mittelteil nur noch um Ethan, der wirklich nichts anderes will als Sex mit ihr zu haben. Sein persönliches Call-Girl oder so. Immer wenn er auftaucht, macht er zweideutige Anspielungen und im nächsten Moment reißt er ihr die Kleider vom Leib. Wo ist die Substanz? Wo ist die Tiefe? Natürlich ein reges Sexleben gehört zu einer gesunden Beziehung dazu … aber eine Beziehung, die nur aus Sex und nichts anderem besteht? Für mich ist das nichts. Ich muss doch mit meinem Partner reden können, Gemeinsamkeiten mit ihm haben, Dinge unternehmen können. Er muss mich unterstützen, in dem, was ich möchte und umgekehrt gilt das natürlich für mich auch. Lilah unterstützt ihn und nimmt seine Bedürfnisse wahr. Aber Ethan? Absolute Fehlanzeige. Er hört Lilah nicht zu, respektiert ihre Grenzen und ihren Freiraum nicht. Wenn sie sagt, sie hat keine Zeit und muss für die Uni lernen, taucht er trotzdem auf und will Sex haben. In den Kapiteln aus ihrer Sicht merkt man, dass sie dann oft aber gar nicht möchte, weil sie andere Dinge zu tun hat, aber dann traut sie sich nicht, ihm das abzuschlagen aus Angst, er könne sie wieder verlassen, und schon haben die beiden wieder Sex. Das grenzt fast an Nötigung.

Gegen Ende wurde es dann wieder besser, weil Lilah selbst erkannt hat, wie toxisch die Beziehung ist und alles erst mal pausiert hat, aber nach dem enttäuschenden Anfang und dem mehr als inhaltslosen Mittelteil kann das Ende die Geschichte jetzt auch nicht mehr retten.

Lilah war mir eigentlich ziemlich sympathisch. Vor allem, als sie endlich anfing sich durchzusetzen. Aber Ethan … hätte es keine Kapitel aus seiner Sicht gegeben, er wäre für mich nichts mehr als ein notgeiler Hund gewesen, weil jeder zweite Satz aus seinem Mund zweideutig war und alles, was er neben dem Eishockey-Spielen gemacht hat, Sex mit Lilah war.

Und auch der Schreibstil konnte mich leider nicht begeistern. Die Gefühle kamen nicht. Nichts ging in die Tiefe, alles blieb ziemlich oberflächlich.

Fazit
»Lean on me« war ein ziemlich enttäuschender Reihenauftakt. Lilah ist zwar sympathisch, aber die Beziehung zwischen ihr und Ethan war toxisch, substanzlos und für mich einfach nur oberflächlich. Bis auf tollen Sex enthielt sie nichts von der großen Seelenverwandtschaft, von der im Buch immer alle geredet haben. Ethan kann ihr nicht zuhören und alles, was er will, ist mit ihr schlafen, selbst wenn sie ihm sagt, dass sie dafür gerade nicht in Stimmung ist. Das Ende war von der Message her dann wieder gut, konnte mich aber nicht über den enttäuschenden Anfang, den furchtbaren Mittelteil und den oberflächlichen Schreibstil hinwegtrösten. Insgesamt also leider nur 2 Sterne. Weil Band 2 und 3 aber bessere Bewertungen haben und schon bei mir daheim stehen, werde ich der Autorin noch eine Chance geben.

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