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Veröffentlicht am 25.03.2024

Geniale Idee, etwas schwache Umsetzung

Die Burg
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Da ich selbst Informatik studiere, stehe ich Büchern, die Künstliche Intelligenz thematisieren, oft etwas skeptisch gegenüber, da es häufig die (unrealistische) Horrorvorstellung einer bewusstseinsentwickelnden ...

Da ich selbst Informatik studiere, stehe ich Büchern, die Künstliche Intelligenz thematisieren, oft etwas skeptisch gegenüber, da es häufig die (unrealistische) Horrorvorstellung einer bewusstseinsentwickelnden KI ist, die dann ihr böses eigenes Spiel treibt.

Auch hier hatte ich anfangs die Befürchtung, dass es sich um so eine typische KI-Story handeln könnte, doch Ursula Poznanski hat das Ganze wirklich gut umgesetzt und logisch aufgelöst.


Für mich hat das Setting den Großteil des Buches ausgemacht, worunter aber leider die Charakterdarstellung etwas leiden musste.

Das Buch spielt in einem unterirdischen Tunnelsystem einer mittelalterlichen Burg, doch durch die moderne technische Ausstattung und die KI wird hier jeder Raum zu etwas ganz besonderem und manchmal auch ganz besonders düster. Die Atmosphäre war sehr geheimnisvoll und erdrückend und hat viel zu Spannung und Stimmung beigetragen.


Obwohl es hier mehrere Experten gibt, liegt der Fokus ganz klar auf einer Person, weshalb ich auch nur diese tiefer verstehen konnte. Im allgemeinen waren die Charaktere sehr simpel und stereotypisch ausgebaut und haben nicht sehr tiefgreifend gewirkt, obwohl es hier auch viel um ihre persönlichen Geschichten und Geheimnisse ging. Es hat einfach irgendwie ein wenig distanziert gewirkt, wodurch ich keine wirkliche Bindung zu den Charakteren aufgebaut und dementsprechend auch nicht immer so richtig mit gefiebert habe.

Ich glaube, wechselnde Perspektiven hätten hier viel zur Spannung beitragen können, da mich eben auch die Schicksale und Erlebnisse der anderen Figuren interessiert hätten. Da man größtenteils einer Figur folgt, hat es sich für mich im Mittelteil nämlich etwas gezogen.


Nichtsdestotrotz hat es mir gut gefallen und die Grundidee ist wirklich genial. Im Vergleich zu ihren anderen Büchern, fühlt es sich einfach etwas so an, als hätte es sein Potenzial nicht ganz genutzt.

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Leider enttäuschend

Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
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Jetzt in der Appfolgen
janeesjournal

6. Feb.
4 Min.

Bride - Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe - Ali Hazelwood


INFORMATIONEN ZUM BUCH
Titel: Bride - Die unergründliche Übernatürlichkeit ...

Jetzt in der Appfolgen
janeesjournal

6. Feb.
4 Min.

Bride - Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe - Ali Hazelwood


INFORMATIONEN ZUM BUCH
Titel: Bride - Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe | Autor: Ali Hazelwood | Genre: Paranormal Romance | Verlag: Rütten & Loening Berlin | Anzahl Seiten: 512 | Erscheinungsdatum: 14.02.2024 | ISBN: 978-3-352-00997-6 | Preis: 16,99 €






KLAPPENTEXT
Misery Lark, Tochter eines mächtigen Vampirfürsten, war schon immer eine Außenseiterin. Mit ihren Reißzähnen weiß sie nichts anzufangen und führt ein anonymes Dasein unter den Menschen. Ausgerechnet sie soll sich nun für eine mehr als brisante Bündnisehe mit einem der Werwölfe, den ewigen Todfeinden der Vampire, zur Verfügung stellen.

Dabei scheint ihr zukünftiger Ehemann, der Alpha Lowe Moreland, ebenso erbarmungslos und unberechenbar zu sein wie der Rest seines Rudels. Das beherrscht er allerdings nicht nur mit absoluter Autorität, sondern, wie Misery bald feststellt, auch mit viel Sinn für Gerechtigkeit und – ganz anders als die Vampire – nicht ohne Gefühl. Aber sie spürt, dass er ihr nicht traut – und wenn er nur wüsste, wie recht er damit hat ...

Denn Misery hat ganz eigene Gründe, sich auf dieses Bündnis einzulassen. Und dafür ist sie bereit, alles zu opfern, selbst wenn das ein Leben allein unter Wölfen bedeutet. Doch womit Misery nicht gerechnet hat, ist die alles überwindende Ungleichartigkeit der Liebe ...






MEINE MEINUNG
Ich kann mir vorstellen, dass viele sehr gehyped auf das Buch sein werden und ich war es auch.

Ali Hazelwoods STEM-Romanzen mochte ich alle total gerne und ich war sehr gespannt darauf, wie sie eine paranormale Romanze zwischen Werwölfen und Vampiren umsetzen wird.

Umso trauriger war ich, dass mich das Buch wirklich von Anfang an total enttäuscht hat. Durch die ersten 40-50% musste ich mich wirklich durchquälen und ich hätte das Buch am liebsten einfach nur abgebrochen.

Ich kann nicht sagen, wie viel davon der deutschen Übersetzung geschuldet ist, aber ich fand den Schreibstil des Buches und die Redensart der Charaktere wirklich einfach nur unfassbar schlecht.

Ihre bisherigen Bücher habe ich alle auf Englisch gelesen und hatte dort nie Probleme mit ihrem Schreibstil, weshalb ich mir vorstellen kann, dass das hier vielleicht auch durch die Übersetzung kommt. Nichtsdestotrotz fand ich es persönlich so schlecht, dass ich stellenweise wirklich gar nicht mehr weiterlesen wollte.


Ich habe immer gehofft, dass noch eine Ali Hazelwood STEM-Romance mit einer Informatikerin kommt, da ich selbst Informatik studiere. Die gibt es zwar (bisher) nicht, aber dafür ist die Protagonistin Misery ein Computergenie. Was für mich hier aber leider ein weiterer Kritikpunkt ist. Ihre Naturwissenschaftlerinnen in den anderen Büchern fand ich immer total interessant und gut dargestellt aber Misery ist einfach eine so klischeehafte, total schlecht umgesetzte und unglaubwürdige Hackerin, die natürlich auch noch super krass in allem ist. Im Vergleich zu den STEM-Romanzen finde ich diese Darstellung einfach nur schade.


Aber auch abgesehen von Miserys Berufswahl ist die Geschichte vollgepackt mit einem Klischee nach dem anderen, wodurch es sich für mich nach einer billigen Wattpad-Fanfiction angefühlt hat. Ich bin mir sehr sicher, dass das Buch genau seine Zielgruppe finden und es vielen gut gefallen wird, aber für mich war das einfach nichts.


Misery ist Mitte 20, hat ein abgeschlossenes Studium und ist Vollzeit-Informatikerin. Leider verhält sie sich aber wie 16 und redet meiner Meinung nach auch so, weshalb es sich für mich manchmal nach typischen YA Trash angefühlt hat und das ist einfach nicht, was ich von einer Adult Romance erwarte oder möchte.

Generell fand ich Verhalten und ihren gesamten Charakteraufbau nicht gut und teilweise auch sehr widersprüchlich. Bereits im Klappentext wird angesprochen, dass sie unter Menschen lebt und aufgewachsen ist und mit ihrer Vampir-Seite nicht so viel anzufangen weiß. Dafür, dass sie seit früher Kindheit nur unter Menschen gelebt hat, hat sie stellenweise aber sehr vampirtypisches Verhalten und Ansichten, was so einfach nicht logisch ist. Zusätzlich wird genauso oft betont, wie wenig sie ja mit ihrer eigenen Spezies zu tun hat.

Auch sagt Misery selbst, dass Werwölfe so viel mit den Menschen gemeinsam haben, unter denen sie jahrelang aufgewachsen ist, und schätzt dann eine 6 Jährige auf irgendwas "zwischen 3 und 13".

So viel war einfach total widersprüchlich und das nicht nur, was Miserys Verhalten angeght.

Zu Beginn wird zum Beispiel direkt betont, wie absurd es ist, dass Werwölfe und Menschen auf einmal Verhandlungen eingehen, da sie sich in der Vergangenheit wohl größtenteils ignoriert haben, da sie keine gemeinsamen Grenzen haben. Später wird dann zufällig eingeworfen, dass irgendwer ein Haus an der Grenze von Menschen und Werwolfs-Territorium hat.


Ich hatte generell das Gefühl, das Ali Hazelwood hier sehr versucht hat, eine Urban Fantasy Welt aufzubauen, was aber irgendwie nicht so ganz für mich geklappt hat. Viel blieb irgendwie unverständlich und das ganze Worldbuilding war eher nach dem Motto "tell dont show" und völlig willkürliches Info-Dumping.


Ab etwa der Hälfte wurde es doch noch deutlich besser, da der mysteriöse Plot neben der Romanze grundsätzlich ziemlich spannend und interessant war. Für mich stand er aber leider zu sehr im Hintergrund und hat sich absolut nicht gut entwickelt. Von Anfang an wurde versucht, mysteriöse Spannung in der Thematik aufzubauen, nur um dann total schleichend voranzukommen und sich am Ende viel zu schnell aufzulösen. Nach der ganzen langsamen Entwicklung und den vielen Fragen wurde alles in wenigen Seiten ganz schnell und einfach aufgelöst und einfach die Klischee-Bösewicht Schiene gefahren, so dass man sich von Anfang an denken kann, wer hinter allem steckt.

Ich muss tatsächlich auch sagen, dass mich die spicy Szenen fast schon gestört haben, da sie den Plot immer so willkürlich unterbrochen haben. Die Entwicklung der Beziehung für mich nicht sonderlich gut rüberkam, hätte ich lieber mit dem Plot weitergemacht, als mit der Romanze.


Was die beiden füreinander Empfinden, kam dann im Verlauf deutlich besser und glaubhafter rüber, für mich aber einfach nicht mitreißend genug.


Alles in allem denke ich, dass das Buch auf jeden Fall seine Zielgruppe finden wird, ich bin allerdings der Meinung, dass Ali Hazelwood und Fantasy einfach nicht so zusammenpasst und für mich gab es viel zu viele Kritikpunkte, um das Buch richtig gut finden zu können. Besonders im Vergleich zu ihren wirklich guten vorherigen Büchern, fand ich dieses hier leider sehr enttäuschend und ich werde in Zukunft vermutlich bei ihren STEM-Romanzen bleiben, falls sie weiter im Fantasy Bereich schreiben wird.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Grandiose Dark Fantasy Geschichte im wundervollen Prag

Die Schwarze Königin
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Direkt zu Beginn des Buches ist ein Personenregister und eine Beschreibung der verschiedenen Vampir- und Spezies-Unterarten, was ich wirklich gut fand. Wie Markus Heitz hier in seinem Buch die Geschöpfe ...

Direkt zu Beginn des Buches ist ein Personenregister und eine Beschreibung der verschiedenen Vampir- und Spezies-Unterarten, was ich wirklich gut fand. Wie Markus Heitz hier in seinem Buch die Geschöpfe interpretiert hat, fand ich richtig spannend und es war vor allem deutlich abwechslungsreicher als der klassische 0815 Vampir, den man sonst so kennt. Hier gibt es nämlich eine klare Rangordnung, unterschiedliche Eigenschaften und Fähigkeiten.

Prag und Umgebung hat hier als Setting auch wirklich gut gepasst und die Umgebungen wurden sehr lebhaft geschildert.


Am Anfang habe ich etwas gebraucht, mich in der Geschichte zurechtzufinden, da es direkt los geht und ich bei vielem erstmal verstehen musste, worum es eigentlich geht. Die wechselnden Kapiteln in unterschiedlichen Epochen haben mich manchmal auch wieder etwas aus der Handlung geworfen, da die Kapitel recht lang sind und man sich immer wieder in Vergangenheit oder Gegenwart zurechtfinden muss. Dennoch fand ich die Einblicke in die Vergangenheit total interessant und eigentlich noch spannender, als die Gegenwart. Die Geschichte rund um Barbara und ihre Alchemie hat mich sehr begeistert.

Die Gegenwartshandlung hat sich anfangs ziemlich langsam entwickelt und wurde erst gegen Ende so richtig spannend, aber es gab auch zwischendrin immer wieder unerwartete Plot Twists und Überraschungen. Hier und da kam mir alles in der Gegenwart manchmal etwas willkürlich vor, vor allem im Vergleich zur strukturierten Vergangenheit, aber in sich war der Plot trotzdem schlüssig.


Zu den Charakteren selbst konnte ich nicht sonderlich eine Bindung aufbauen, da sie mir irgendwie etwas distanziert und unrealistisch vorkamen, vor allem durch ihre Naivität und das blinde Vertrauen ohne mal etwas zu Hinterfragen. Lediglich Barbara fand ich im Gesamten von ihrer Person her sehr interessant.

Als gesamtes hat mir das Buch aber wirklich gut gefallen, durch diese wirklich interessante Interpretation von Vlads Geschichte und Vampiren als Spezies. Alchemie kann mich allgemein immer begeistern.

Ich hoffe sehr, dass es noch einen weiteren Teil geben wird, da dafür noch genug offen ist.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Einzigartige Geschichte

Aus Sternen und Staub
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"Aus Sternen und Staub" war mein 2. Buch von T. J. Klune und genau wie das erste war es einfach etwas ganz besonderes und einzigartiges. Klune hat wirklich eine ganz eigene Art, Geschichten zu erschaffen ...

"Aus Sternen und Staub" war mein 2. Buch von T. J. Klune und genau wie das erste war es einfach etwas ganz besonderes und einzigartiges. Klune hat wirklich eine ganz eigene Art, Geschichten zu erschaffen und diese von Charakteren erleben zu lassen, die einem nur ans Herz wachsen können.

Die Geschichte ist so voller Emotionen und Liebe und lehrt einem ganz viel darüber, was es heißt, ein Mensch zu sein.

Klune greift mit seinen Charakteren hier so tief in die Persönlichkeit und Gefühlswelt der Menschen ein und es gab einige Stellen, die einem wirklich nahe gehen, weil sie einen so persönlich ansprechen und dabei auch noch wundervoll geschrieben sind.


Die Charaktere waren alle auf ihre eigene Art total seltsam, aber einfach nur liebenswürdig und man konnte wirklich spüren, wie sie immer mehr zusammen wachsen.

Es ist wirklich schwierig, nicht zu viel sagen, um nichts zu spoilern, aber man kann sich hier auf ein ganz besonderes Abenteuer einstellen.

Es gibt einige Plot Twists und Wendungen, aus denen sich eine total spannende Geschichte entwickelt, doch gleichzeitig gibt es auch so viele andere wichtige Themen, die hier total gut und passend eingebaut werden, ohne zu sehr im Vordergrund zu stehen.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Über das Leben in einer post-dystopischen Welt

POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?
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In Poster Girl geht es ausnahmsweise mal nicht um eine schrecklich-schöne dystopische Gesellschaft, die von den Rebellen gestürzt werden soll, sondern, um die Zeit danach.

Das dystopische Regime wurde ...

In Poster Girl geht es ausnahmsweise mal nicht um eine schrecklich-schöne dystopische Gesellschaft, die von den Rebellen gestürzt werden soll, sondern, um die Zeit danach.

Das dystopische Regime wurde bereits gestürzt und die Systemtreuen der Delegation eingesperrt oder vom Rest der Gesellschaft abgespalten, wie auch die Protagonistin Sonya.

Meiner Meinung nach lebt das Buch mehr durch seine Protagonistin und ihre charakterliche und moralische Entwicklung, als durch die Handlung. Als Kind einer systemtreuen Familie, weggesperrt in eine Gesellschaft von ebenfalls (ehemalig) Systemtreuen, bleiben viele der alten Gedanken und Verhaltensweisen stecken, auch wenn seit dem Umsturz schon knapp 10 Jahre vergangen sind.

In Kontakt mit der Außenwelt und der Sichtweise von Leuten, die unter dem System gelitten haben, was sie für gut gehalten hat, merkt man, wie sich Sonya im Verlauf des Buches verändert.

Diese moralische Veränderung fand ich extrem interessant und auch wirklich gut umgesetzt. Man merkt mit jedem Kapitel, wie sich ihre Gedankensweise und sogar ihre Sprache verändert.


Der Plot selbst ging stellenweise etwas schleichend voran, hat aber dennoch einige Twists und Wendungen parat, mit denen ich persönlich auch nicht gerechnet hatte.

Sonya versucht verzweifelt, das verschwundene Kind ausfindig zu machen, auch wenn sich die Welt ihr entgegen stellt und sie dadurch ihr eigenes Leben in Gefahr bringt.


Sowohl das ehemalige Regime als auch das aktuelle greifen viele Aspekte unserer jetzigen Gesellschaft und wo wir enden könnten auf.


Allgemein hat mir das Buch wirklich gut gefallen, allerdings war deutlich mehr Potential für Tiefe vorhanden, bei der Thematik und Gesellschaft, um die es geht. Das Ganze wurde ein wenig oberflächig gehalten, was ich etwas schade fand, weil es einfach noch so viel mehr gab, das man hätte ergründen können. Auch hat es sich für mich mehr wie ein Young Adult Buch angefühlt, obwohl die Protagonisten Ende 20 waren.

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