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jo_spark

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2022

too much

Rise and Fall (Faith-Reihe 1)
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Der Roman wird aus der Sicht beider Protagonisten erzählt und wirft einen direkt zu Beginn unmittelbar in die Geschehnisse. Der Schreibstil ist dabei flüssig, sodass man relativ gut durchkommt, stellenweise ...

Der Roman wird aus der Sicht beider Protagonisten erzählt und wirft einen direkt zu Beginn unmittelbar in die Geschehnisse. Der Schreibstil ist dabei flüssig, sodass man relativ gut durchkommt, stellenweise wirkt es aber etwas chaotisch.
Mir hat die Grundidee des Romans sehr gefallen, da eine eher seltene Thematik aufgegriffen wird und hier Repräsentation findet. Leider wurde ich im Verlauf der Story aber immer weniger abgeholt. Zwischendurch gibt es zwar stellen, die mich persönlich mitgenommen haben, aber irgendwann kommen immer neue, kurz abgehandelte Konflikte auf, die das Ganze wirr machen. Meiner Meinung nach hätten ein, zwei zentrale Konflikte (die dafür etwas ausführlicher und realistischer hätten behandelt werden können) vollkommen ausgereicht.
Das übertriebene Drama hat dafür gesorgt, dass ich etwas "abgestumpft" wurde und nicht mehr so richtig mit den Protagonisten mitfühlen konnte. Die Überladung mit Problemen lässt die Beziehungsentwicklung zu kurz kommen, es fehlt an emotionaler Entwicklung, die durch Kitsch kompensiert werden soll. Zwar gibt es Rückblicke und die Freundschaft zwischen Skylar und Carter ist eng dargestellt, aber die nächsten Schritte zu einer richtigen Paarbeziehung werden nicht so gut aufgezeigt, wodurch die Dynamik leider etwas verloren geht.
Über Skylar erfährt man relativ viel, aber bei Carter fehlt es an wirklicher Backstory und sein Handeln erscheint stellenweise eher unverständlich, sodass er mir fern geblieben ist. Ohne Spoiler: ein bestimmter Plottwist hat mich persönlich außerdem so extrem gestört, dass ich kurzzeitig überlegt habe, abzubrechen. Der Punkt erschien mir extrem unnötig und die Protagonisten haben meiner Meinung nach nicht realistisch auf das Ganze reagiert, was dazu geführt hat, dass ich mich immer weniger in die beiden hineinversetzten konnte.

Insgesamt eine schöne Idee, aber zu viel Kitsch und Drama.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

starke Frauen

Die versteckte Apotheke
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Die Geschehnisse des Romans spielen sich auf zwei Zeitebenen ab und werden über drei Perspektiven erzählt, die sehr schön miteinander verwoben wurden. Caroline stößt im London unserer heutigen Zeit beim ...

Die Geschehnisse des Romans spielen sich auf zwei Zeitebenen ab und werden über drei Perspektiven erzählt, die sehr schön miteinander verwoben wurden. Caroline stößt im London unserer heutigen Zeit beim „Mudlarking“ auf eine Phiole, die sie dazu veranlasst, sich auf die Suche nach deren Ursprung und der damit zusammenhängenden Geschichte zu machen. Während sie nach und nach aufdeckt, was damals geschehen sein muss, erfährt man als Leser über die Perspektiven der Apothekerin Nella und des jungen Mädchen Eliza näher, was im England des 18. Jahrhundert in Verbindung mit dieser Phiole vorgefallen ist.
Alle drei Figuren wachsen einem dabei ans Herz und beweise auf ihre eigene Art und Weise unglaubliche Stärke, die sie zu super Protagonistinnen machen. Es ist wirklich interessant mitzuerleben, wie die Vergangenheit Einfluss auf Gegenwärtiges haben und dahingehend Charakterentwicklungen anstoßen kann.
Obwohl es zu Beginn etwas schwer war, in die Story reinzukommen und es stellenweise sehr vorhersehbar war, ist der Schreibstil angenehm zu lesen und man bleibt mit Spannung dran um zum Ende hin noch mit dem ein oder anderen Plottwist überrascht zu werden.

Sehr interessante Story über starke Frauen die Geschichte schreiben und aufdecken!


TW: Erinnerung an vergangene Fehlgeburt, Unfruchtbarkeit, Untreue, körperliche Auswirkungen von Vergiftungen & Blut, kurze Selbstmordgedanken, kurzes (sexuell) übergriffiges Verhalten gegenüber einer Minderjährigen

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Veröffentlicht am 20.07.2022

interessantes Revival

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
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Emiko Jean hat mit „Tokyo Ever After“ ein schönes japanisches Revival von „Plötzlich Prinzessin“ geschaffen. Ihr flüssiger Schreibstil und die angenehme Kapitellänge sorgen dafür, dass man gut durch die ...

Emiko Jean hat mit „Tokyo Ever After“ ein schönes japanisches Revival von „Plötzlich Prinzessin“ geschaffen. Ihr flüssiger Schreibstil und die angenehme Kapitellänge sorgen dafür, dass man gut durch die Story kommt und sich in das Leben und die Welt der Charaktere reinfühlen kann.
Die Lebensfreunde und Impulsivität, die die Protagonistin Imiko bereits auf den ersten Seiten versprüht, macht sie wirklich liebenswürdig und auch wenn ich sagen muss, dass ich ihr Handeln nicht in allen Belangen verstehen konnte, habe ich auf jeden Fall sehr mit ihr mitfühlen können. Ihr Leben wird Schlag auf Schlag auf den Kopf gestellt und sie muss sich nicht nur mit dem Gedanken anfreunden, dass sie plötzlich einen Vater hat, den sie kennenlernen kann, sondern muss sich auch noch in einem fremden Land zurecht finden – und das als Prinzessin, die im Fokus unzähliger Augen steht. Die japanischen Kultur und die Frage nach der Zugehörigkeit und dem wahren Zuhause wurden in diesem Zusammenhang sehr schön dargestellt. Man konnte Imikos Hadern und ihre Schwierigkeiten, sich in der Welt zurecht zu finden, sehr gut nachvollziehen und den Zwist in ihrem Inneren richtig spüren.
Die Beziehung zwischen Imiko und ihrem Bodyguard Akio wirkte für mich dafür leider etwas „gezwungen“. Das Potential war da, aber mir erschien die Entwicklung zu abrupt. Obwohl kaum Zeit aufgezeigt wird, in der die beiden wirklich miteinander agieren, mögen sie sich plötzlich, wodurch die Dynamik für mich einfach zu sehr verloren gegangen ist.
Storymäßig gibt es keine großen Überraschungen, vieles ist recht vorhersehbar, was bei Büchern dieser Art aber nicht unbedingt schlimm ist.

Sehr unterhaltsamer Roman mit einer diverseren Repräsentation als üblich.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Sommerroman

Kein Sommer ohne dich
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„Kein Sommer ohne dich“ ist der dritte Roman, den ich von Emily Henry gelesen habe und ich muss sagen, dass sie mich jedes Mal aufs Neue mit ihrer Art zu erzählen überzeugt.
Die Geschehnisse werden aus ...

„Kein Sommer ohne dich“ ist der dritte Roman, den ich von Emily Henry gelesen habe und ich muss sagen, dass sie mich jedes Mal aufs Neue mit ihrer Art zu erzählen überzeugt.
Die Geschehnisse werden aus der Sicht der Protagonistin Poppy erzählt und lassen einen guten Einblick in deren Gefühlswelt zu. Sie wächst einem im Verlauf des Romans sehr ans Herz, genauso wie ihr bester Freund Alex, mit dem sie (bis zu einem Zwischenfall) jeden Sommer gemeinsam Urlaub gemacht hat. Über kurze gedankliche Rückblicke und Kapitel der vergangenen Sommer kann man die Beziehungsentwicklung zwischen den Protagonisten sehr gut wahrnehmen. Die beiden sind – jeder auf eigene Art und Weise – sympathisch und obwohl sie scheinbare Gegensätze verkörpern, kann man die Dynamik wirklich spüren und die Anziehungskraft gut nachvollziehen.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Rückblicke ein gutes und realistisches Bild der Entwicklung aufzeigen, war ich durch die Zeitsprünge manchmal kurz verwirrt und für mich kam leicht das Gefühl auf, dass in der Gegenwart nicht wirklich viel passiert, bevor das Ende dann etwas überstürzt eintrifft.

Auch wenn mir persönlich „Beach Read“ und „Book Lovers“ besser gefallen haben, hat Emily Henry mit „Kein Sommer ohne dich“ einen schönen Roman für entspannte Sommerstunden geschaffen, der einen mit einem warmen Gefühl zurücklässt.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Mystery, Magic & Identity

Yadriel und Julian. Cemetery Boys
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Thomas Aiden ist mit „Yadriel und Julian“ ein schöner queerer YA Roman gelungen, der wichtige Identitätsfragen in Verbindung mit einer magischen Story und ansprechendem Setting verhandelt.
Man wird zu ...

Thomas Aiden ist mit „Yadriel und Julian“ ein schöner queerer YA Roman gelungen, der wichtige Identitätsfragen in Verbindung mit einer magischen Story und ansprechendem Setting verhandelt.
Man wird zu Anfang direkt in die Geschehnisse hineingeworfen und kann bereits nach wenigen Seiten mit dem Protagonisten Yadriel sympathisieren. Obwohl dieser in einer engen und liebenden Gemeinschaft aufwächst, fällt es seinem Umfeld sehr schwer ihn vorbehaltlos zu akzeptieren. Die Verwendung seines Deadnames oder falscher Pronomen kommt sehr häufig vor und mich hat es immer wieder geschmerzt zu erleben, wie Yadriel darunter leiden muss, während seine Familie nicht merkt, wie sehr sie ihm damit zusetzten.
Enge Verbündete findet er in dem Geist Julian und seiner Cousine Maritza. Julians witzige, verständnisvolle und liebenswürdige Art lassen ihn einem sehr ans Herz wachsen. Seine Loyalität gegenüber den Leuten, die ihm wichtig sind, ist wirklich schön zu erleben und ich hätte mir noch mehr Seiten mit ihm und seiner „chosen family“ gewünscht (- mehr von Maritza hätte mir auch noch gut gefallen).
Die Verflechtung der lateinamerikanischen Kultur mit dem Aspekt der Bruderschaft, den Geistern und der damit zusammenhängenden Magie hat mich sehr angesprochen und für eine schöne Geschichte gesorgt, in deren Verlauf wichtige Identitätsfragen behandelt werden.
Leider war die Story teilweise etwas zu vorhersehbar und auch das überstürzte Ende hat mich ein wenig gestört. Dennoch halte ich den Debütroman von Aiden Thomas mit seiner Bandbreite an Themen und der Darstellung einer anderen Kultur für absolut Lesenswert.

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