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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2018

Leicht angestaubter Klassiker

Der Unsichtbare
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Vorweg: Ich mag Klassiker und finde sie als Abwechslung zwischen den hektischen, teilweise reißerischen Neuerscheinungen immer mal ganz erfrischend.
Eben weil sie sich so sehr von ihnen unterscheiden. ...

Vorweg: Ich mag Klassiker und finde sie als Abwechslung zwischen den hektischen, teilweise reißerischen Neuerscheinungen immer mal ganz erfrischend.
Eben weil sie sich so sehr von ihnen unterscheiden. Das macht auch "Der Unsichtbare" wieder sehr deutlich. Den Schreibstil, der vor 50 Jahren modern und gängig war, würden viele heute als verstaubt und langweilig bezeichnen. Ja, die Spannung muss man zwischen den Zeilen suchen, der Leser wird dazu animiert, seine Fantasie anzustrengen und die Geschichte im Kopf weiterzuspinnen, das wird ihm vom Autor nicht abgenommen. Aber gerade das gefällt mir an diesem Buch auch wieder sehr. Das Buch ist kurzweilig, der Text nicht zu umfangreich und die Illustrationen werten das Ganze noch auf (obwohl es für meinen Geschmack ruhig mehr hätten sein dürfen). Und das neue Cover verleiht der Geschichte einen modernen Anstrich, ohne zu reißerisch zu wirken. Ich würde mir gerne mehr solcher Neuauflagen wünschen!

Veröffentlicht am 07.05.2018

Zutiefst enttäuschend

Alles was glänzt
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Dieses Buch hatte mich allein aufgrund seines schönen Covers mit der comichaften zeichnung und seines spannend klingenden Klappentextes für sich gewonnen.

Die Vorstellung, dass die Menschen des Dorfes ...

Dieses Buch hatte mich allein aufgrund seines schönen Covers mit der comichaften zeichnung und seines spannend klingenden Klappentextes für sich gewonnen.

Die Vorstellung, dass die Menschen des Dorfes am Fuße des Berges dessen Veränderung oder drohenden Zusammenbruch spüren können und darauf reagieren, versprach ein spannendes Buch.

Die Umsetzung dieses Plots ist der Autroin allerdings leider für meinen Geschmack überhaupt nicht gelungen. Angefangen mit dem Schreibistil, der aus einfachen, kurzen Sätzen und leider viel zu vielen Wiederholungen besteht. Und fortgeführt durch den fehlenden Sinn der Erzählung: Das Buch beschreibt (wobei beschreiben schon zu viel gesagt ist) das Leben der Bewohner eines durch den wegfallenden Bergbau aussterbenden Ortes, ohne dass dabei viel passiert. Bis zum Schluss erschließt sich mir nicht so wirklich, worauf die Geschichte überhaupt hinaus will, zumindest zeigt sie aber keinen Bezug zum Klappentext.

Fazit:
Die Geschichte wird mit Sicherheit ihre Fans finden, mich hat sie aber leider nciht für sich gewinnen können.

Veröffentlicht am 07.05.2018

Schlüsselwort Jugend

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Der erste Band der neuen Trilogie "Fire & Frost" ist in jeder Hinsicht ein Jugendroman: Sowohl die Titelheldin als auch die Zielgruppe sind Jugendliche (und das in mehr als einer Hinsicht).

Die junge ...

Der erste Band der neuen Trilogie "Fire & Frost" ist in jeder Hinsicht ein Jugendroman: Sowohl die Titelheldin als auch die Zielgruppe sind Jugendliche (und das in mehr als einer Hinsicht).

Die junge Ruby wächst mit einer Gabe auf, die sie in ihrer Welt zur Ausgestoßenen und Gejagten macht- sie hat die Gabe des Feuers. Damit wird sie zur prophezeiten gefahr für die regierenden Frostbloods. Nachdem sie von Soldaten gefangen genommen wird, kommen ihr zwei geheimnisvolle Fremde zu Hilfe und stellen sie vor eine schier unmögliche Aufgabe: sie schicken sie in den Kampf gegen den König...

Das Buch macht schon allein aufgrund seiner Aufmachung einiges her und ist in jedem Bücherregal ein Blickfang. Allerdings ist es mti seiner Farbexplosion auch eher was für kindliche Gemüter (aber das wir uns nicht falsch verstehen: Mir gefällt's!).

Mit Ruby kann sich wohl jeder Teenager heutzutage identifizieren, auch wenn sie mit nicht vollkommen alltäglichen Problemen zu kämpfen hat. Allerdings haben mich ihre Gefühls- und Stimmungsschwankungen schon sehr an meine eigene Schulzeit und den Groll gegenüber strengen Lehrern erinnert. Auch die ersten zarten Gefühle, die unweigerlich früher oder später aufwallen, sind recht kindlich aus ihrer Sicht beschrieben.

Dass das Buch vollständig aus Rubys Sicht erzählt wird ist auch der Grund, weshalb die ganze Geschichte sehr jugendlich-naiv wirkt. Das ist zu Beginn noch sehr erfrischend, wird aber im Laufe des Buches aber leider immer anstrengender und hat mich öfter mit den Augen rollen lassen.

Insgesamt war mir das Buch dann auch etwas zu vorhersehbar. Die Geschichte ist zwar spannend, enthält aber für meinen Geschmack zu viele bekannte Elemente, die auf teilweise sehr unoriginelle Art und Weise miteinander verknüpft worden.

Fazit:
Für Jugendliche mag das Buch ein echter Knaller sein und sich packend lesen, ich bin seiner Zielgruppe aber leider schon entwachsen.

Veröffentlicht am 07.05.2018

Wankelmütig

Der Mond des Vergessens
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"Wankelmütig" ist für mich das Wort, welches dieses Buch am besten beschreibt!
Es passt in so vieller Hinsicht auf den Inhalt und Aufbau, aber vor allem auf meinen Eindruck: Ich schwanke zwischen Begeisterung ...

"Wankelmütig" ist für mich das Wort, welches dieses Buch am besten beschreibt!
Es passt in so vieller Hinsicht auf den Inhalt und Aufbau, aber vor allem auf meinen Eindruck: Ich schwanke zwischen Begeisterung und Verzweiflung, Gespanntsein und Ekel; was die Figuren angeht dominiert aber vor allem Entnervtsein!

Begeistert bin ich über die Komplexizität und Liebe zum Detail, mit der der Autor diese Welt aufgebaut hat. Ein großer Teil dieses Buches bezieht sich auf den Glauben der Menschen, der auf fünf alten Schriften basiert. Allein die Zitate aus diesen Schriften, die am Beginn jedes Kapitels stehen, zeugen von der Sorgfalt und Detailgenauigkeit, mit der Herr Durfee seine Welt erschaffen hat.
Auch die diversen Handlungsstränge, die kapitelweise aus der Sicht verschiedener Figuren geschildert werden, lassen die Spannung nicht verebben (zumindest zu Beginn jedes Kapitels).

Allerdings bin ich mit dem Schreibstil nicht ganz warm geworden: Allein die Seitenanzahl des Buches (880 Seiten inklusive Anhang) zeigen ja schon, dass Herr Durfee sehr ausführlich schreibt. Leider ist das für die Spannungsdichte der Handlung nicht gerade förderlich. Zu lange passiert gefühlt nicht viel. Stattdessen hält sich der Autor an Beschreibungen von Nichtigkeiten auf. Es fällt mir teilweise auch sehr schwer zu unterscheiden, was für die Handlung nun wichtig ist und was nicht. Und wenn dann wieder etwas passiert, artet es teilweise in dermaßen brutales Gemetzel aus, dass es mir schier den Magen umdreht!

Das größte Manko des Buches sind trotz allem die Figuren: Zu keinem von ihnen konnte ich während der langen Reise durch die Seiten eine Verbindung aufbauen. Sie sind in ihren Charakteren zu wankelmütig und auch was die Beschreibung ihrer Fähigkeiten angeht, schwanken sie wie ein Rohr im Wind. Innerhalb weniger Abschnitte werden sie vom siegreichen Kämpfer zum schwachen, wehrlosen Verlierer. Der bedeutsame Held wird innerhalb weniger Seiten zum unwichtigen Nebenspieler. Die scheinbar wichtigste Figur kann ganz schnell vom Autor abgeschrieben und ins Abseits gestellt werden.

Die Geschichte dieses High Fantasy-Romans basiert auf einer Prophezeiung, die das Schicksal der ganzen Welt verändern soll, doch auch nach über 800 Seiten ist mir noch immer nicht klar, auf wen sie eigentlich verweist. Es gibt einfach zu viele Andeutungen und auch Deutungsmöglichkeiten; ich als Leser irre so genauso ahnungslos durch die Geschichte wie die Figuren.

Fazit:

Der Gedanke hinter diesem Buch hat mich dank des Klappentextes und der Leseprobe gefesselt und auch nachdem ich nun den ersten Band gelesen habe, bin ich eigentlich auch immer noch angefixt. Allerdings wüsste ich nicht, für wen ich mitfiebern sollte; welcher Charakter mich bei der Stange halten sollte, zumal es wahrscheinlich noch vier weitere Bände dieser Stärke geben wird und ich nicht weiß, wie ich das langatmige Zwischendrin überstehen soll!
Für mich wird es also eher eine Spontanentscheidung, wenn ich den Folgeband sehe, ob ich dieser Reihe noch eine Chance gebe...

Veröffentlicht am 07.05.2018

Guter Ansatz

Summ, wenn du das Lied nicht kennst
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Das Buch hat einen sehr interessanten Klappentext. Und der Inhalt enthält auch sehr gute Ansätze. Aber beide sind meiner Meinung nach nicht miteinander vereinbar: Wenn ich mir den Klappentext durchlese, ...

Das Buch hat einen sehr interessanten Klappentext. Und der Inhalt enthält auch sehr gute Ansätze. Aber beide sind meiner Meinung nach nicht miteinander vereinbar: Wenn ich mir den Klappentext durchlese, entsteht vor meinem inneren Auge ein gänzlich anderes Bild. Die Erwartungen, die dabei entstehen, kann das Buch für mich nicht erfüllen.

Dabei ist der Roman nicht schlecht geschrieben! Es werden viele ernste Themen angerissen: Die Apartheid, Homophobie, der Umgang und die Bewältigung des Todes geliebter Menschen (vor allem für ein kleines Mädchen wie Robin), Rassentrennung, die Überwindung von über Generationen gewachsenen Vorurteilen,...
Allerdings werden sie immer/ meist nur oberflächlich behandelt, oft aus der Sicht eines Kindes (das die Dinge auf ihre eigene Art und Weise interpretiert und nicht selten einfach nicht verstehen kann). Dadurch wird für meinen Geschmack aber der Ernst der Situation heruntergespielt, dringt nicht ganz zum Leser durch.

Zudem kann ich mit Robin einfach nicht warm werden. Ihre Handlungen sind oft unüberlegt (okay, sie ist ja auch ein Kind), wenn sie einen Fehler macht, lügt sie eher, als ihn zuzugeben (ohne dabei die Konsequenzen zu bedenken, die ihr Handeln für andere hat).
Beauty hingegen mochte ich von Anfang an. Mir hätte es deshalb wesentlich besser gefallen, die Geschichte aus ihrer Sicht zu hören, zumindest hätte die Aufteilung des Buches zwischen Robins und ihrer Sicht ausgewogener sein können. Zumal Beauty als schwarze, erwachsene Frau die Hintergründe ihrer (gemeinsamen) Erlebnisse viel besser hätte erklären können.

Die größte Enttäuschung, ohne weiter darauf eingehen zu wollen, war für mich allerdings das Ende des Buches.

Fazit: Um das Interesse an einem solch ernsten Thema wie der Rassentrennung zu wecken (denn allzu schnell vergisst man, dass Schwarze nicht nur in Amerika zu Unrecht ausgegrenzt und als minderwertig abgestempelt wurden), ist dieses Buch genau das Richtige. Aber vielleicht will es einfach zu viel auf einmal und hätte sich eher auf ein Thema konzentrieren sollen.