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jules_jude

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2022

Eine Geschichte, bei der nicht alle Fäden miteinander verknüpft wurden

Fischers Frau
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Erzählt wird in „Fischers Frau“ die Geschichte von den Pommerschen Fischerteppichen anhand der Lebenswege zweier Frauen, von Mia Sund in der Gegenwart und Nina, einer Teppichknüpferin ebenjener Pommerschen ...

Erzählt wird in „Fischers Frau“ die Geschichte von den Pommerschen Fischerteppichen anhand der Lebenswege zweier Frauen, von Mia Sund in der Gegenwart und Nina, einer Teppichknüpferin ebenjener Pommerschen Fischerteppiche in den 1920er-Jahren. Mia Sund, Faserarchäologin, wird ein Fischerteppich zur Prüfung auf Echtheit vorgelegt, der untypische Details wie z. B. ornamentale Borten aufweist, vorgelegt. Um das Rätsel um den Ursprung und die Geschichte hinter dem Teppich zu lösen, begibt sich die zurückgezogene lebende Mia auf eine Reise nach Zagreb und in die Vergangenheit.

Leider konnte mich der Roman nicht so sehr fesseln, wie es mir gerne gewünscht hätte. Ich hatte das Gefühl, dass die Karin Kalisa das Potenzial ihrer eigenen Geschichte nicht völlig ausschöpft. Meiner Meinung nach wirkten die Handlungsstränge von Mia und Nina alleine besser als verbunden. Verknüpft harmonisierten sie nicht wirklich, die Verbindung wirkte zu erzwungen bzw. konstruiert. Auch verliert die Autorin sich in ihrem poetischen und detailreichen Schreibstil und in Beschreibungen von Nebensächlichkeiten, die die Geschichte nicht unbedingt voranbringen und was somit zu einigen Längen in dem an sich eher dünnen Buch führt. Ebenso fiel es mir schwer, eine emotionale Nähe zu den Charakteren aufzubauen.

Das Faszinierendste an dem Roman sind und bleiben die Pommerschen Fischerteppiche und ihre Geschichte, die entstanden, als wegen der Überfischung Ende der 1920er-Jahre ein Fangverbot in Vorpommern verhängt wurde und die Fischer anfingen, die Teppiche zu knüpfen, um nicht in die Armut zu rutschen.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Ein Blockbuster von einem Roman

Bekenntnisse eines Betrügers
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Ramesh Kumar in Neu-Delhi verdient seinen Lebensunterhalt damit, Prüfungen für die Kinder der Reichen und Mächtigen der Stadt im Teenageralter abzulegen. Als seine Höchstpunktzahl bei den All Indias einen ...

Ramesh Kumar in Neu-Delhi verdient seinen Lebensunterhalt damit, Prüfungen für die Kinder der Reichen und Mächtigen der Stadt im Teenageralter abzulegen. Als seine Höchstpunktzahl bei den All Indias einen seiner Kunden, Rudi Saxena, zu einer nationalen Berühmtheit macht, werden beide schnell in einen Wirbelsturm aus Korruption, Entführungen, Kriminalität und Verschwörung hineingezogen.
Dies war eine brillante Lektüre mit einer interessanten und fesselnden Handlung.
Von Beginn an ist der Ton des Ich-Erzählers und Protagonisten Ramesh markant, bissig, respektlos und oft ein bisschen vulgär, wenn er jeden Aspekt des modernen Indiens verspottet, ob reich oder arm und genau das ist, was den Roman auch so besonders macht, auch wenn der Schreibstil sicherlich nicht jeden zusagen wird.

„Bekenntnisse eines Betrügers“ ist voller Witz und Sarkasmus, aber es behandelt auch einige ernstere Themen, wenn es um Rameshs Kindheit und die Armut und das Leben allgemeine in Indien geht. Mir hat gefallen, wie Rahul Raina es geschafft hat, eine ziemlich unbeschwerte und lustige Geschichte zu schreiben, aber auch darunter roh und ehrlich zu sein.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Empowernde Lektüre

Queergestreift
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„Queergestreift: Alles über LGBTIQA+“ konnte mich von der ersten Seite an restlos begeistern. Das Buch klärt auf, räumt mit Vorurteilen auf, regt zum Nachdenken an und sorgt für mehr Respekt, Toleranz ...

„Queergestreift: Alles über LGBTIQA+“ konnte mich von der ersten Seite an restlos begeistern. Das Buch klärt auf, räumt mit Vorurteilen auf, regt zum Nachdenken an und sorgt für mehr Respekt, Toleranz und Offenheit und ist daher für jeden, egal ob Jung oder Alt, ob auf der Suche nach der eigenen Sexualität oder Identität oder ob man einfach nur dazu beitragen will, dass unsere Gesellschaft bunter wird, zu empfehlen.

Beginnend mit L für Lesbian und endend mit A+ für A_sexual wird jedem Buchstaben von LGBTIQA+ ein Kapitel gewidmet. In diesen wird auf leicht verständliche und sehr ansprechende Art und Weise alles Wissenswerte erklärt. Das Buch handelt von Sex, Liebe und Identität und lässt durch Interviews, persönliche Berichte und Geschichten Betroffene zu Wort kommen und lässt so die Menschen aus der queeren Community lebendig werden. Auch gibt es Checklisten für Eltern, Freunde etc. und es werden Organisationen und Anlaufstellen aus der LGBTIQA+-Community vorgestellt. Ebenso werden geschichtliche Hintergründe und Begriffe erläutert. Die schön gestalteten Illustrationen machen das Buch auch optisch zu einem Highlight, das in keinem Buchregal fehlen darf.

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