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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2016

viel Gefühl, weniger Spannung

Glutrot (Elfenblüte, Teil 3)
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Band 3 der Reihe - Vorwissen ist auf jeden Fall erfolderlich, da auf vergangene Ereignisse aufgebaut wird, Rückblicke gibt es kaum.

Die Geschichte von Lilly und Alahrian geht in die dritte Runde. Diesmal ...


Band 3 der Reihe - Vorwissen ist auf jeden Fall erfolderlich, da auf vergangene Ereignisse aufgebaut wird, Rückblicke gibt es kaum.

Die Geschichte von Lilly und Alahrian geht in die dritte Runde. Diesmal steht die Beziehung der sympathischen Figuren im Vordergrund. Die Annährung des Pärchens gestaltet sich nicht immer einfach, da beide sehr unsicher sind und sich in der Welt des anderen nur wenig auskennen. Trotzdem ist es total süß, ihr vorsichtiges Herantasten, das Zögern und Sich-Winden zu beobachten. Es gibt verhältnismäßig viele Gespräche und relativ wenig Handlung.

Insgesamt fehlt es ein wenig an spannenden oder dramatischen Szenen, dafür stehen die Emotionen im Vordergrund.
Erst zum Schluss gibt es doch noch ein wenig Aufregung und ein überraschendes Ereignis, das für weitere Fragen und Spekulationen sorgt.

Schön war der Blick in die Vergangenheit von Alahrian und vor allem Morgan, den man nun nochmal von einer ganz anderen Seite kennenlernt.

Nun fiebere ich aber den Antworten zu meinen Vermutungen entgegen!

Veröffentlicht am 28.04.2024

Spannende Themen mit einigen Längen

Lakestone Campus of Seattle, Band 1: What We Fear (SPIEGEL-Bestseller mit Lieblingssetting Seattle)
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Um das Geld für eine lebensrettende Operation für ihren Bruder zu bekommen, hat Harlow sich in das System einer Bank gehackt – und wurde erwischt. Statt ins Gefängnis zu müssen, wird ihr ein Studienplatz ...

Um das Geld für eine lebensrettende Operation für ihren Bruder zu bekommen, hat Harlow sich in das System einer Bank gehackt – und wurde erwischt. Statt ins Gefängnis zu müssen, wird ihr ein Studienplatz angeboten, der aber an einige Bedingungen geknüpft ist. Harlow darf sich nichts mehr zu Schulden kommen lassen.
Da sie niemandem von ihrer Vergangenheit erzählen möchte, verstrickt sie sich in ein Netz aus Lügen, dass ihre neuen Freundschaften auf eine wackelige Basis stellt. Besonders die zum stummen Zack, mit dem sie sich von Anfang an auf einer Wellenlänge befindet.

Das Hackerthema finde ich total spannend und war definitiv mal etwas andres.
Aber auch Zacks Gebärdensprache und Harlows Versuch, ein technisches Hilfsmittel zu schaffen, ist ein sehr interessanter Aspekt der Geschichte.

Harlow ist eine mutige, sympathische junge Frau. Zahlen liegen ihr und am Computer beweist sie außergewöhnliche Fähigkeiten. Für ihre Familie würde sie alles tun und nimmt dafür einige Schwierigkeiten auf sich. Das Studium ist ein Neuanfang für sie, eine unerwartete Chance, die aber auch Herausforderungen mit sich bringt, da Harlow für ihr Stipendium bestimmte Leistungen erzielen muss. Dass sie mit niemandem über ihre Vergangenheit, die sie nach und nach einholt, sprechen darf, zerrt an ihren Nerven.

Auch Zack war mir sehr sympathisch. Aufgrund eines Gendefekts kann er nicht sprechen. Meist kommuniziert er per Zettel und Stift, da nur wenige Menschen in seinem Umfeld die Gebärdensprache beherrschen. Ehrlichkeit ist ihm sehr wichtig, da er in der Vergangenheit einige schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Zack und Harlow lernen sich durch Zufall kennen, finden aber direkt einen Draht zueinander. Langsam entwickelt sich eine Freundschaft – und eine Idee in Harlows Kopf, wie sie Zacks Kommunikation vereinfachen kann.

Die Geschichte hält einige gefühlvolle Passagen bereit – ich mochte die langsame Annährung der Figuren und den Blick in Zacks dramatische Vergangenheit.
Auch Spannung hat die Geschichte zu bieten, denn trotz aller guten Vorsätze kann Harlow ihre Hacker-Vergangenheit nicht völlig abschütteln.
Leider gibt es aber auch viele langatmige Sequenzen, weil Harlow nach und nach so in ihre Probleme verstrickt wird, dass es immer wieder ähnliche Beschreibungen von immer gleichen Abläufen gibt.
Zudem gibt es so viele Geheimnisse und Lügen, dass sich zwangsläufig einige Dramen entwickeln, welche das Buch unnötig in die Länge ziehen.

Das Ende hat mir wieder sehr gut gefallen. Es wird aufregend und dramatisch, mit einigen Wendungen.

Fazit

Zwei Figuren mit spannenden Hintergründen und eine angenehme Art der Annährung – wenn nur nicht all die Lügen wären, die zu allerlei unnötigem Drama und einigen Längen führen…

Veröffentlicht am 21.04.2024

Viel Gefühl und einige Längen

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Vor 8 Monaten ist Freyas Freund Hendrik gestorben. Sie kann ihn nicht vergessen und will nicht glauben, dass er wirklich bei einem Einbruch einen Wachmann angegriffen hat.
Als sie eine unerwartete Entdeckung ...

Vor 8 Monaten ist Freyas Freund Hendrik gestorben. Sie kann ihn nicht vergessen und will nicht glauben, dass er wirklich bei einem Einbruch einen Wachmann angegriffen hat.
Als sie eine unerwartete Entdeckung macht, bitte Freya Hendriks Bruder Emil um Hilfe. Sie teilen ihre Trauer, gehen den Ereignissen der Todesnacht auf die Spur und kommen einander näher. Doch ihre Gefühle füreinander wollen sie nicht zulassen…

Freya und Emil schildern abwechselnd ihre Erlebnisse aus der Ich-Perspektive. Dazwischen gibt es kurze Rückblicke ins Leben der Drillinge Hendrik, Emil und Lene, die einigen Unsinn gemacht, aber immer zusammengehalten haben.

Emil mochte ich sofort. Er ist freundlich und hilfsbereit. Er ist jederzeit für Freya da, stützt und unterstützt sie und versucht auch in seiner Familie für eine friedliche Stimmung zu sorgen, obwohl die Situation sehr angespannt ist.

Freya hat es seit Hendriks Tod nicht leicht. Nicht nur mit ihrem Verlust hat sie zu kämpfen, sondern auch mit dem negativen Bild, dass seitdem von Hendrik geschaffen wurde und an das auch ihre Eltern plötzlich glauben wollen, sodass sie wenig Verständnis für Freyas anhaltende Traurigkeit aufbringen.
Die Suche nach neuen Spuren gibt ihr Hoffnung und ein Ziel, bringt aber natürlich auch viele Erinnerungen zurück.

Durch die gemeinsame Suche verbringen Freya und Emil viel Zeit miteinander. Ganz langsam kommen sie sich näher. Wie sie beginnen, einander mit anderen Augen zu sehen, aber wegen ihrer Gefühle einen inneren Konflikt entwickeln, fand ich schön beschrieben. Letztlich war ich aber doch überrascht, wie schnell es sich dann entwickelt.
Und obwohl zwischen Emil und Freya eigentlich alles geklärt ist, kommt es dann zu unschönen Szenen. Das Verhalten mancher Figuren fand ich ziemlich übertrieben und unpassend. Auch die Lösung des Konflikts hat mir nicht zugesagt, da es in meinen Augen die falsche Person ist, die sich für die falschen Dinge einsetzen muss.

Die verschiedenen Charaktere haben alle ihren ganz eigenen Umgang mit der Trauer. Aber auch wer trauert, darf (wieder) glücklich sein. Und trotz Verlust darf Freya wieder lieben – diese Botschaften waren schön in die Handlung eingebunden.

Spannend fand ich die Such nach Antworten, die einige unerwatete Hintergründe zutage fördert. Allerdings dauert dieser Prozess sehr lange, sodass der Handlungsverlauf letztlich sehr ruhig ist und insgesamt sehr wenig passiert.

Die bildhaften, stimmungsvollen Landschaftsbeschreibungen machen Lust auf einen Norwegenurlaub.

Fazit

Ruhige Geschichte, die voller Emotionen steckt, die allerdings manchmal zu sehr überkochen. Jede/r trauert auf seine ganze eigene Art – aber nicht immer war das Handeln der Figuren für mich nachvollziehbar. Obwohl die Entwicklung zwischen Freya und Emil schön beschrieben ist und die Suche nach Antworten spannende Momente hat, hatte die Handlung für mich einige Längen.

Veröffentlicht am 20.04.2024

Bergwanderung mit Hindernissen

The Hike
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Im letzten Jahr habe ich One of the Girls gelesen, das mir gut gefallen hat. Statt Mittelmeer-Feeling geht es diesmal ins raue Norwegen. Die Landschaftsbeschreibungen sind auch diesmal wieder sehr bildhaft ...

Im letzten Jahr habe ich One of the Girls gelesen, das mir gut gefallen hat. Statt Mittelmeer-Feeling geht es diesmal ins raue Norwegen. Die Landschaftsbeschreibungen sind auch diesmal wieder sehr bildhaft und atmosphärisch.

„Vier Frauen in Norwegens Wildnis. Nur drei kehren zurück.“, heißt es auf der Verlagsseite und der Rückseite des Buches. Ein Teil der Spannung wird dadurch bereits weggenommen. Man wartet förmlich darauf, dass etwas passiert. Aber wann? Wer? Und warum?

Die vier Frauen sind bereits seit vielen Jahren befreundet, auch wenn sich ihre Leben seit der Schulzeit in ganz unterschiedliche Richtungen entwickelt haben. Der jährliche gemeinsame Kurzurlaub ist ein Ritual – doch normalerweise gibt es Pool-Partys und Cocktails.
Diesmal hat die Ärztin Liz sich für einen Wandertrip entschieden. Dabei hat keine der Frauen die passende Ausrüstung oder entsprechende Kondition. Und so kommen sie nicht nur körperlich schnell an ihre Grenzen. Der Frust wirkt sich auch auf ihre Stimmung aus.

In kurzen Kapiteln wird das Geschehen abwechselnd aus der personalen Sicht der vier Frauen geschildert, die dabei Einblicke in ihr Leben gewähren, welche sie vor ihren Freundinnen teilweise noch verbergen. Jede von ihnen trägt ihre ganz eigenen Gedanken und Probleme mit sich herum, die sie nach und nach miteinander teilen. Dabei kommen auch unschöne Geheimnisse ans Licht, die ihre Freundschaft weiter belasten.

Es war interessant, die Gedankengänge der vier Frauen und die sich verändernde Dynamik in der Gruppe zu verfolgen.
Dass vor einem Jahr eine Frau auf der gleichen Bergtour verschwunden ist, lässt von Beginn an eine etwas bedrückte Stimmung über der Gruppe hängen. Dass sie unterwegs mehrere unheimliche Bewegungen haben, sorgt immer wieder für Spannungsmomente.
Doch insgesamt empfand ich den Handlungsverlauf trotz der Aneinanderreihung von verschiedenen Katastrophen als eher ruhig, die Spannung flacht immer wieder ab – nicht zuletzt, da die Frauen sich immer wieder in sich wiederholenden Gedanken über ihre jeweiligen Probleme verlieren.
Erst am Ende überschlagen sich die Ereignisse in einem dramatischen Finale. Die Zusammenhänge habe ich definitiv nicht kommen sehen, so ganz wollte es für mich aber nicht zu den Figuren und zum Setting passen.

Fazit

Bergwanderung mit Hindernissen – die vier Frauen werden vor diverse Schwierigkeiten gestellt und nehmen nahezu jedes Problem mit, das auf einem Berg passieren kann, sodass es immer wieder zu kleinen Spannungsmomenten kommt. Leider wird diese Spannung für mich nicht aufrecht gehalten, ich empfand einige Entwicklungen als unrealistisch und den Gesamtverlauf als eher ruhig, trotz aller Vorfälle.

Veröffentlicht am 18.12.2023

Witzig, aber zu kurz

Das Klugscheißerchen
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Dass der Autor selbst das Hörspiel eingesprochen hat, finde ich super. Allerdings muss ich ganz ehrlich sagen: Vielleicht wäre bei der Betonung und den verstellten Stimmen noch ein wenig mehr möglich gewesen.
Die ...

Dass der Autor selbst das Hörspiel eingesprochen hat, finde ich super. Allerdings muss ich ganz ehrlich sagen: Vielleicht wäre bei der Betonung und den verstellten Stimmen noch ein wenig mehr möglich gewesen.
Die kleinen Hintergründgeräusche sind gut eingearbeitet, wobei ich die Musik am Anfang, als bereits der Text einsetzt, ein wenig zu laut fand. Insgesamt macht es aber Spaß, zuzuhören.

Die Geschwister Theo und Tina Theufel nehmen alles ganz genau. Den Teller aufessen? Geht nicht, der ist doch schließlich aus Porzellan… Sie sind zwei kleine Klugscheißer. Allerdings haben auch ihre Eltern gern das letzte Wort und wissen alles besser.
Auf dem Dachboden der Familie wohnt ein kleines Männchen. Es behauptet, ein richtiges Klugscheißerchen zu sein. Und nur andere echte Klugscheißer können es sehen.
Also, wie viele Klugscheißer wohnen nun wirklich im Haus der Theufels…?

Die Story ist witzig. Es wird kräftig geklugscheißert. Die kleinen Diskussionen sind lebendig und lebensnah. So manches Mal fühlte ich mich an meinen Arbeitsalltag (5-10-jährige Kinder) erinnert… Daher wird das Buch auf jeden Fall auch für unsere Einrichtung angeschafft. Ich bin sicher, dass die Kinder sich super amüsieren werden.

Schade ist, dass die Geschichte sehr kurz ist. Im Prinzip ist das (vorhersehbare) Ende so gehalten, dass es nun richtig losgehen könnte.

Der Erzählstil ist kindgerecht, die Sprache einfach gehalten. Ob die Kinder alle Wortwitze und sprachlichen Spitzfindigkeiten verstehen, bleibt abzuwarten. Manche Sachen werden unnötig oft wiederholt.
Die bunten Illustrationen fehlen dem Hörbuch natürlich leider.