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Veröffentlicht am 10.02.2021

großartig

Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen Treppe
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Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger. Nur lesen, wenn ihr Cassardim 1 kennt.

Ich habe den ersten Band dieser Reihe geliebt. Und nun habe ich auch Teil 2 verschlungen. ...

Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger. Nur lesen, wenn ihr Cassardim 1 kennt.

Ich habe den ersten Band dieser Reihe geliebt. Und nun habe ich auch Teil 2 verschlungen. Und ich bin super begeistert – und gleichzeitig tierisch frustriert. Aber der Reihe nach:

Da ich gerade erst das Hörbuch zum ersten Band zur Auffrischung gehört habe, bin ich problemlos in die Geschichte hineingekommen. Es gibt allerdings auch einen winzigen Überblick über die vergangenen Ereignisse zu Beginn (gute Sache, hätte mir aber nicht gereicht). Zudem enthält das Buch einen Glossar mit der Erklärung zu einigen Begriffen (z.B. zu Flora und Fauna), sowie einen Überblick über die Figuren und Völker.

Die Handlung geht nahtlos weiter. Nur wenige Tage sind seit den aufregenden Ereignissen des ersten Teils vergangen und Maia und Noár stehen immer noch vor etlichen Problemen.
Die Handlung ist sehr ereignisreich, immer neue Schwierigkeiten und Intrigen kreuzen ihren Weg. Für mich war das Buch zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar, immer wieder gibt es unerwartete Wendungen und überraschende Aufdeckungen.
Auch Maia, die immer noch nicht mit allen Bräuchen Cassardims vertraut ist, fällt es schwer, sich in den verschiedenen Reichen zurechtzufinden. Sie hat ein Geschick dafür, aus Unwissenheit in jedes verfügbare Fettnäpfchen zu treten und sich damit in Schwierigkeiten zu bringen. Zudem ist sie von so vielen Lügen, Intrigen und Betrug umgeben, dass sie verständlicherweise irgendwann nicht mehr weiß, wem sie glauben und vertrauen kann.
Daran ist auch Noár nicht unschuldig, der immer noch einen Teil seiner Vergangenheit vor ihr geheim hält – und damit für Überraschungen und Schockmomente sorgt.

Besonders aufgesaugt habe ich gemeinsame Szenen von Maia und Noár, die eine besondere Art haben, miteinander umzugehen. Nicht nur einmal haben mich ihre bissigen Kommentare oder ihre spöttische Mimik zum Lachen gebracht. Aber ich habe auch mit ihnen gelitten, so wie sie im Verlauf der Handlung leiden mussten.

Es gibt eine Menge agierender und intrigierender Figuren, wobei es trotz ihrer Vielzahl leicht ist, diese auseinander zuhalten. Dabei ist so mancher Charakter für eine Überraschung gut – im Positiven wie im Negativen.
Unglaublich sympathisch ist mir Noárs Gruppe, die ihrem Prinzen zwar treu ergeben sind, vor sarkastischen Sprüchen aber auch nicht halt machen.

Bereits im ersten Band konnte mich das vielfältige Reich Cassardim gefangen nehmen. Auch diesmal war ich beeindruckt von den facettenreichen Landschaften und den ulkigen Figuren. Der kleine Flummel hat mein Herz im Sturm erobert (lest das Buch, dann werdet ihr es verstehen). Dank detaillierter Beschreibungen wird die zauberhafte Welt, in der es so viel Außergewöhnliches zu entdecken gibt, lebendig.

Der flüssige, bildhafte Schreibstil macht es leicht, durch die Geschichte zu rauschen. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto spannender wird das Geschehen. Nur kurze emotionale Momente drosseln das Tempo bis zur herannahenden Katastrophe, die in einem spektakulären Finale endet. Und dann kam der Schluss. Und hat mich völlig sprachlos und schockiert und verzweifelt und ja, auch ein Stück weit wütend, zurückgelassen hat. Ich verfluche die Wartezeit zum dritten Band. Aber ich kann diese Reihe dennoch nur empfehlen.

Fazit


Ereignisreiche, spannende Geschichte mit großen Emotionen und vielen überraschenden Wendungen. Der bildgewaltige Schreibstil lässt das außergewöhnliche Reich lebendig werden. Ich habe mitgefiebert, mitgezittert und mitgeschwärmt. Und war am Ende völlig schockiert.

Veröffentlicht am 10.02.2021

nett – aber mit arg naiven Protagonisten

Risky Game. Küsse auf dem Eis
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Die 16-jährige Avery wohnt seit kurzem im Schneereichen Norden der USA. Ihre Freunde und ihr zuhause zu verlassen, fiel ihr nicht leicht. Ihr einziger Lichtblick: Der 18-jährige Tyler, den sie im Café ...

Die 16-jährige Avery wohnt seit kurzem im Schneereichen Norden der USA. Ihre Freunde und ihr zuhause zu verlassen, fiel ihr nicht leicht. Ihr einziger Lichtblick: Der 18-jährige Tyler, den sie im Café kennenlernt und mit dem sie sich sofort super versteht. Bis sich herausstellt, dass Tyler nicht der ist, der er zu sein vorgibt…

Grundsätzlich ist die Geschichte ganz niedlich. Allerdings gab es verschiedene Dinge, die mich beim Lesen gestört haben.
Das fängt beim Verhalten der Figuren an. Mit ihren 16 Jahren ist Avery noch sehr jung und verhält sich oft auch entsprechend gutgläubig und naiv. Während ich ihr einige Verhaltensweisen aufgrund ihres Alters verziehen kann, waren andere Dinge schlichtweg dumm: So erzählt sie einer Klassenkameradin lauter private Details ihrer Dates – allerdings mag sie das andere Mädchen überhaupt nicht und traut ihr auch nicht so recht über den Weg, aber sie sucht so verzweifelt nach Anschluss, dass sie sich dennoch von ihr einlullen lässt. Und als würde es nicht reichen, diesen Fehler einmal zu machen, passiert Avery dies direkt nochmal, nachdem sie mit ihrem blinden Vertrauen trotz Skepsis bereits einmal auf die Nase gefallen war.

Und auch sonst ist mir Averys Verhalten mehrfach aufgestoßen. Sie ist in ihren Äußerungen unglaublich melodramatisch. Sie sei so verliebt, so sehr können sie nie wieder jemanden lieben. Und wenn sie sich nun für ihn entscheidet, wird es für immer sein… Ja, so mag man das mit 16 empfinden, aber mir war es dennoch an verschiedenen Stellen zu viel, zu übertrieben, zu extrem…
Zumal bei der Gefühlsentwicklung der beiden der Funke bei mir gar nicht so recht übergesprungen ist. Es wurde so viel über das Drumherum berichtet – Averys Schulsituationen und Tylers Konflikte im Team – aber gar nicht so intensiv die Situationen zwischen den beiden.
Dafür gibt es ganz viel selbstverschuldetes Drama.

Spannend fand ich das Umfeld: Tylers Situation als neuer, junger Spieler im Profi-Team, der sich erst behaupten muss und die Schattenseiten der plötzlichen Berühmtheit samt nerviger Presse.
So kann ich Tylers Beweggründe zwar teilweise nachvollziehen, aber auch er verhält sich mehrfach unnötig naiv.

Absolut unnötig war zudem eine Szene, in der die 16- und 18-jährigen im Restaurant Alkohol bestellen – bei einem Promi wird da nämlich auch mal ein Auge bezüglich Altersfreigaben zugedrückt. Da kann man als Kellner auch schon mal gegen das Gesetz verstoßen und einer Minderjährigen Wein servieren…?!

Tyler und Avery schildern abwechselnd ihre Erlebnisse in der Ich-Perspektive. Insgesamt bleiben beide relativ blass. Eine spannende Figur, die gern mehr Raum hätte bekommen können, ist Tylers kleiner Bruder.

Fazit

Eine kitschig-süße Lovestory mit jeder Menge Teenager-Drama. Dank des flüssigen Schreibstils lässt sich die Geschichte leicht lesen. Tyler und vor allem Avery verhalten sich arg naiv, teilweise schlichtweg dumm und verursachen damit jede Menge unnötiges Drama. Während ich die Ereignisse rund um Tylers Kampf in der Mannschaft ganz spannend fand, bleiben die Figuren und die Geschichte an sich ansonsten recht blass und oberflächlich.

Veröffentlicht am 10.02.2021

Nette Geschichte für zwischendurch

Ein Cowboy zum Anbeißen
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Tripp lebt mit seiner Tochter und seinen zwei besten Freunden auf einer Ranch, die sie gemeinsam bewirtschaften. Er lässt keine weiteren Frauen in sein Leben. Als er Charlotte trifft, ist daher sofort ...

Tripp lebt mit seiner Tochter und seinen zwei besten Freunden auf einer Ranch, die sie gemeinsam bewirtschaften. Er lässt keine weiteren Frauen in sein Leben. Als er Charlotte trifft, ist daher sofort klar, dass es eine einmalige Sache ist. Schließlich ist sie nur zu Besuch in der Stadt. Nur ahnt Tripp nicht, dass sie die Enkelin seiner kranken Nachbarin ist und auf deren Farm aushilft, sodass die zwei sich zwangsläufig immer wieder über den Weg laufen müssen.

Das Buch ist recht kurz. Es ist zwar erfrischen, dass die Liebesgeschichte im Gegensatz zu vielen anderen Stories nur ein, zwei Umwege nimmt statt der üblichen acht bis zehn, insgesamt ging mir die Entwicklung von Beginn bis Epilog dann aber doch etwas arg schnell.
Zumal sich gerade zu Beginn die Handlung zugunsten einiger erotischer Szenen im Hintergrund hält.
Insgesamt bleibt die ganze Geschichte recht oberflächlich. Es passiert viel drum herum, was zwar erwähnt, aber nicht näher beachtet wird. So gibt es ebenso wenig Infos zu Tripps Mitbewohnern wie zu Charlottes Leben in der Stadt, das sie wenig erfüllt hat.

Geschildert wird das Geschehen abwechselnd in der personalen Sicht von Tripp und Charlie, was Einblicke in ihre Gedanken und Gefühlswelt ermöglicht. Allerdings werden beide nicht müde, die immer gleichen optischen Eigenschaften des anderen zu betonen und zu wiederholen. Ansonsten liest sich das Buch aber sehr flüssig.

Witzig fand ich Charlottes Entwicklung vom Stadtmädchen zum… ich möchte sie nicht Cowgirl nennen. Aber googlet sie zu Beginn noch, wie man eine Kuh melkt, fügt sie sich später doch recht gut ins Ranchleben.
Ihre Unbeholfenheit und teils auch Unwissenheit sorgt für ein paar witzige Momente, ebenso wie ihre Schlagfertigkeit, die einige freche Sprüche zur Folge hat.

Tripp ist ein liebevoller Vater und guter Freund. Ansonsten weist sein Verhalten, besonders Charlotte gegenüber, doch ein paar Defizite auf. Seine Tochter ist ihm hingegen ganz zauberhaft gelungen.

Fazit

Nette Geschichte für zwischendurch. Anfangs gibt es viele erotische Szenen und vergleichsweise wenig Handlung. Insgesamt empfand ich die gesamte Entwicklung als sehr schnell. Nicht zuletzt aufgrund der Kürze des Buches werden viele Dinge nur angekratzt und oberflächlich betrachtet.

Veröffentlicht am 10.02.2021

vielfältige Familienformen kindgerecht dargestellt

Das alles ist Familie
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Eine richtige Handlung hat dieses Buch nicht: Nachdem ein Paket, von dessen Empfänger nur noch das Wort „Familie“ zu lesen ist, vor Lars’ Haustür liegt, macht sich das Kind mit seiner Nachbarin Lina auf ...

Eine richtige Handlung hat dieses Buch nicht: Nachdem ein Paket, von dessen Empfänger nur noch das Wort „Familie“ zu lesen ist, vor Lars’ Haustür liegt, macht sich das Kind mit seiner Nachbarin Lina auf die Suche nach den Besitzern und besucht sämtliche Familien der Straße.
Dabei lernen sie ganz verschiedene Familienformen kennen.

Mit kindlicher Neugier, Naivität und Unvoreingenommenheit gehen die zwei von Haus zu Haus. Sie klingeln bei allen Häusern und fragen, ob dort eine Familie wohnt.
Gewisse Vorstellungen, was eine Familie ist, bringen die beiden dabei, schon allein aus ihrer eigenen Familiensituation, natürlich mit, müssen ihre Definition von Familie aber immer wieder überdenken.

Auf kindliche, einfache Weise werden die Zusammenhänge von Adoptionen oder Patchwork-Familien erklärt. Die Kinder treffen auf unterschiedlich große, unterschiedlich zusammengesetzte Familien unterschiedlichster Herkunft und unterschiedlichster Geschlechterzusammensetzung. Und das alles ist Familie!
Lars und Lina erfahren, dass „Familie“ nicht vom Vorhandensein von Mama oder Papa abhängt. Es geht darum, sich lieb zu haben und füreinander da zu sein. Dabei darf man natürlich auch mal streiten.

Den Stil der Zeichnungen finde ich persönlich nicht so ansprechend. Das, worum es geht, wird auf den großformatigen, bunten Bildern aber definitiv deutlich – vielfältig dargestellte Personen unterschiedlichsten Alters aus verschiedenen Kulturkreisen.

Die letzten zwei Seiten erhalten nochmal eine Übersicht aller im Buch auftauchenden Familien mit einem kleinem Portrait-„Foto“ und weiteren Erklärungen.

Fazit

Ein schönes Buch, um bereits im frühen Kindesalter für die unterschiedlichsten Familienformen zu sensibilisieren und eindimensionalen Vorstellungen vorzubeugen.
Dennoch wäre es schön gewesen, wenn die Geschichte um das Paket dennoch eine logische Handlung gehabt hätte.

Veröffentlicht am 10.02.2021

schöne Geschichte mit ein bisschen zu viel Drama

Don't LOVE me (Teil 1)
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Kenzie zieht für einige Wochen in die schottische Heimatstadt ihrer verstorbenen Mutter, um dort ein Praktikum zu absolvieren. Dort stößt sie auf einige schmerzhafte Erinnerungen. Und auf Lyall – der ebenfalls ...

Kenzie zieht für einige Wochen in die schottische Heimatstadt ihrer verstorbenen Mutter, um dort ein Praktikum zu absolvieren. Dort stößt sie auf einige schmerzhafte Erinnerungen. Und auf Lyall – der ebenfalls mit der Vergangenheit zu kämpfen hat. Nach einem Vorfall vor 3 Jahren wird er von den Einheimischen verachtet und Kenzie mehrfach vor ihm gewarnt. Dennoch fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Und auch Lyall kann Kenzie nur schwer wiederstehen, obwohl er sich mit niemandem einlassen darf.

Kenzie ist eine sympathische junge Frau. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter hilft sie ihrem Vater bei der Erziehung ihrer Schwestern. Sie ist liebevoll und fürsorglich, aber manchmal auch sehr vorsichtig. Ihr Pflichtgefühl und ihre beruflichen Träume vertragen sich nicht immer so gut.

Lyall kommt zunächst wie der typische reiche, verwöhnte Kerl rüber. Schnell wird klar, dass ihn die vergangenen Ereignisse schwer geprägt haben. Zudem setzen ihm die Familienstrukturen zu. Familienmitgliedern, die er mag, verhält er sich loyal gegenüber. Will er seinen Willen durchsetzen, scheut er es aber auch nicht, zu härteren Mitteln zu greifen.

Kenzie und Lyall schildern die Ereignisse abwechselnd aus der Ich-Perspektive und geben dabei Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle – die sie oft voreinander verbergen.
Dafür gibt es zwei Erzählstimmen. Während ich den Parts von Kenzie gut lauschen konnte und die Stimme auch sehr angenehm fand, hatte ich mit dem Sprecher mit Lyall, besonders zu Beginn, meine Probleme. Lyall gibt sich nach außen hin wie der eingebildete, reiche Kerl, als den ihn ohnehin alle sehen. Dass er also in der wörtlichen Rede so auftritt, finde ich passend. Allerdings kam Lyall mir auch in allen anderen Passagen, seinen inneren Monologen, zu eingebildet rüber, sodass ich ihn zunächst nicht unbedingt sympathisch fand.

Dennoch hat mir die Geschichte an sich grundsätzlich gefallen.
Nach einer kurzen privaten Begegnung, lernen sich Lyall und Kenzie im Rahmen ihres Praktikums näher kennen. Was den Ausbau des Hotels angeht, an dem sie gemeinsam arbeiten, haben sie sehr ähnliche Vorstellungen erarbeiten zusammen einige Ideen. Dabei knistert es kräftig zwischen ihnen.
Kenzie, gewarnt durch die Einwohner des Ortes, ist Lyall gegenüber zunächst skeptisch. Zumal er ihr gegenüber extreme Schwankungen zeigt: mal ist er nett, verständnisvoll und hilfsbereit. Dann wieder verhält er sich arrogant und von oben herab.

Die Gründe für Lyalls Verhalten ahnt Kenzie nicht. Im Verlauf werden einige Geheimnisse aufgedeckt, die zu mehreren Wendungen führen. Lyalls Verhalten und seine Beweggründe werden nachvollziehbarer.
Während ich den Wechsel zwischen Annährung und Abstand am Anfang noch angenehm fand, wurde es mir im zweiten Teil der Geschichte ein wenig zu viel. Unnötige Verschwiegenheit und Geheimniskrämerei führen zu allerlei künstlichem Drama, das seinen Höhepunkt im Schluss findet, der für mich aus verschiedenen Gründen komplett übertrieben war.

Dennoch bin ich neugierig, wie die Geschichte weitergeht.

Fazit

Auch wen ich die Erzählweise für Lyall nicht immer ganz passend finde, fällt es insgesamt leicht, beiden Sprechstimmen zuzuhören und der Geschichte zu lauschen. Es werden einige unerwartete Geheimnisse und Intrigen aufgedeckt, allerdings gibt es teilweise unnötig viel, vermeidbares Drama.