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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2019

Unterhaltsamer Roman, der Lust auf die anderen Teile macht

Wenn ich dir nahe bin
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„Du findest, dass deine Mom umziehen sollte, aber ich bin mir da nicht so sicher. Dieses Haus ist seit Generationen im Besitz ihrer Familie. Sie ist hier verwurzelt.“ (Auszug S. 13, letzter Absatz)

Mia ...

„Du findest, dass deine Mom umziehen sollte, aber ich bin mir da nicht so sicher. Dieses Haus ist seit Generationen im Besitz ihrer Familie. Sie ist hier verwurzelt.“ (Auszug S. 13, letzter Absatz)

Mia wird von ihrem Jugendfreund Nick gebeten, dessen Mutter für die Zeit des Hausverkaufs zu unterstützen. Da Mia gerade erst nach ihrer Scheidung nach Firefly Lake gezogen ist, ihr eigenes Haus noch nicht fertig umgebaut ist und ihre beiden Töchter die Ferien beim Vater verbringen, stimmt Mia zu. Sie hilft Gabrielle, das alte Haus in Schuss zu bringen und zu entrümpeln... hierbei werden viele Erinnerungen wach – auf Seiten der beiden Frauen, aber auch bei Nick und seinen Schwestern.

Es passiert viel im neusten Roman von Jen Gilroy, der zwar in eine Reihe eingebettet ist, sich aber auch sehr gut alleine lesen lässt. Die Geschichte ist unterhaltsam und spannend in mehreren Erzählsträngen geschrieben, manchmal gibt es auch unerwartete Wendungen wie z.B. in der Geschichte rund um Gabrielle, die einerseits gar nicht aus dem Haus ausziehen möchte, andererseits ihrem fürsorglichen Sohn aber auch nicht vor den Kopf stoßen möchte. Denn Nick möchte Situationen kontrollieren und sich als stark erweisen; etwas, was seine Mutter einerseits gut gebrauchen kann, sich aber auch nicht bevormunden lassen möchte.

Geschickt verarbeitet die Autorin Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – und dies in einer modernen Sprache, die sich gut lesen lässt. Immer wieder sind mir beim Lesen fantasievolle Bilder im Kopf entstanden und zum Schluß habe ich das Buch mit einem gewissen Bedauern zur Seite gelegt. Gerne hätte ich noch mehr über Mia, ihre Töchter, Mias Schwester und Nick – der übrigens auch sein Päckchen zu tragen hat – gelesen... also gut, dass es noch einen dritten Band gibt.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Auf gehts in die Welt der Reichen & Schönen

Eine Insel zum Verlieben
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„'Hör zu, der Typ ist so was von paranoid', sagte Xan und balancierte auf seinem geliebten Skateboard, das er neben ihrem Schreibtisch geparkt hatte. 'Ich hab gehört, dass er sowohl vom Kreml als auch ...

„'Hör zu, der Typ ist so was von paranoid', sagte Xan und balancierte auf seinem geliebten Skateboard, das er neben ihrem Schreibtisch geparkt hatte. 'Ich hab gehört, dass er sowohl vom Kreml als auch vom FBI und von Lorenzo Gelardi überwacht wird.'“ (Zitat 1. Absatz, S. 124)

Oh ja, die Protagonistin Chloe hat in Karen Swans neusten Roman mit „wichtigen“ Personen der High Society in der ganzen Welt zu tun, nachdem sie ihre besten Freundin in der Agentur vertreten muss. Diese liegt seit einem schweren Unfall im Krankenhaus und seit diesem Tag ist Chloes Leben anders... ruhig war es eh nie, da sie England wegen einer enttäuschten Liebe verlassen hat, aber die neue Herausforderung bringt sie an ihre Grenzen – insbesondere der neue Kunde Joe, der seinen Immobilienwunsch jetzt, gleich und sofort erledigt wissen will...

Erneut entführt uns Karen Swan in die Welt der Reichen & Schönen und das aus der Sicht einer Dienstleistenderin – hier dem „Mädchen für alles“ Chloe. Natürlich darf auch ein persönliches Liebes-Desaster nicht fehlen ;) Und auch das Ende ist spannend und nicht unbedingt vorhersehbar erzählt.

Ich mag die Romane der Autorin sehr, denn sie sind unterhaltsam geschrieben und lassen sich leicht lesen. Sie packt ein wenig Gesellschaftskritik gekonnt in eine Geschichte, die man aus so mancher Society-Zeitschrift (ja, genau die, welche man „nur“ beim Friseur liest ;)) kennt. Sie veranlasst uns zum Wegträumen und bietet geschickte Unterhaltung für ein paar Ferientage oder ein verregnetes Wochenende. Ja, die 512 Seiten lassen sich schnell lesen, aber man sollte sie nicht überfliegen.

Wer Lust auf ein wenig Fantasie der Reichen & Schönen mag, gepaart mit ein paar kriminalistischen Aspekten, dazu eine vergangene Liebesgeschichte, die aber noch nicht zu Ende erzählt war und ganz viel Unterhaltung – dem mag ich den neusten Karen Swan-Roman ans Herz legen. Für mich eine Empfehlung mit 5 Sternen wert!

Veröffentlicht am 31.08.2019

Unterhaltsame Geschichte und kleine, gut lesbare Kapitel

Linus und Fridolin
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„Linus? Wo bist du denn? - Wie durch eine dicke Wand hörte er von weit her die Stimme seiner Mutter, die in sein Zimmer gekommen war. Jetzt war alles aus! Linus schluchzte laut auf. Am liebste wäre er ...

„Linus? Wo bist du denn? - Wie durch eine dicke Wand hörte er von weit her die Stimme seiner Mutter, die in sein Zimmer gekommen war. Jetzt war alles aus! Linus schluchzte laut auf. Am liebste wäre er jetzt ganz, ganz weit weg...“ (Auszug S. 57, 1. Absatz)


Was ist denn passiert, fragt ihr euch sicherlich. Nun, der neunjährige Linus steckt in Schwierigkeiten, denn er hat in einem Strafaufsatz der Klassenlehrerin seiner 3 b erzählt, dass er einen vierbeinigen Freund hat: den Waschbären Fridolin. Allerdings weiß seine Mama nichts von dem nächtlichen Besucher und nun hat Linus Angst, dass seine Lehrerin ihn bei einem Telefonat verraten hat.

Eine Geschichte (fast) wie aus dem Leben gegriffen, denn meine 7-Jährige Tochter konnte beim Selbstlesen Linus`Gefühle sehr gut nachvollziehen. Sie fand es spannend, was Linus mit Fridolin alles erlebt. Wir haben uns nach dem gemeinsamen Lesen über den Inhalt unterhalten: über Geheimnisse und den Unterschied zwischen Lügen oder etwas verschweigen; über das Gefühl, weglaufen zu müssen oder die Angst, wenn ein Geheimnis raus kommt... das Buch ist nicht nur für Kids im Grundschulalter interessant geschrieben, sondern bietet auch viel Lehrreiches ohne erhobenen Zeigefinger.

14 kurze Kapitel – ideal auch zum abendlichen Vorlesen für kleinere Kinder – sind mit ansprechenden s/w-Illustrationen der Autorin versehen und verstärken das Geschriebene sehr anschaulich. Das Schriftbild wird so auch aufgelockert – insgesamt ist die Aufmachung des Buches, welches eher einem Leseheft ähnelt, gut gemacht. Ich werde sicherlich weitere Exemplare zum Verschenken besorgen und nicht nur meine Tochter freut sich schon auf die Fortsetzungen rund um die Freundschaft von Linus und Fridolin. Vielleicht ist das Büchlein auch eine Idee für den Unterricht in der Grundschule oder die Schulbibliothek? Mal sehen, was unsere Klassenlehrerin von der Idee hält...

Veröffentlicht am 04.08.2019

Das Leuchten des Saphirs... und der Duft der Zimtplantage

Die Saphirtochter
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Nach der Buchreise 2018 nach Indien mit „Die englische Fotografin“ nimmt uns Dinah Jeffries dieses Jahr mit nach Ceylon (das heutige Sri Lanka) – erneut eine ehemals britische Kolonie, was sich auch thematisch ...

Nach der Buchreise 2018 nach Indien mit „Die englische Fotografin“ nimmt uns Dinah Jeffries dieses Jahr mit nach Ceylon (das heutige Sri Lanka) – erneut eine ehemals britische Kolonie, was sich auch thematisch in diesem Roman widerspiegelt. Wir bekommen einen Eindruck des multikulturellen Landes und dem gesellschaftlichen Leben rund um 1935.

„'Er hält es für besser, sie unter britischer Kontrolle zu belassen', redete Irene dazwischen, worauf Harold resigniert seufzte. 'Wer will schließlich diesen Leuten die Verantwortung für Recht und Gesetz überlassen. Nein, das bleibt besser in unseren Händen.' 'Diesen Leuten, Irene?' Jonathan blickte sie mit hochgezogenen Brauen an.“ (Auszug S. 175)

Mittelpunkt ist die Protagonistin Louisa Reeve, Tochter eines erfolgreichen Edelsteinhändlers, der sein Kind ohne die früh verstorbene Mutter aufgezogen hat. Louisa ist mit Elliot verheiratet, der als Geschäftsführer ihres Vaters fungiert... und wie wir im Laufe der Zeit erfahren, noch weitere (Geschäfts-) Beziehungen führt. Louisa selbst hat mit mehren Fehlgeburten zu kämpfen... und plötzlich mit dem unerwarteten Tod ihres Mannes.

Im Laufe des Romans mausert sich die junge Frau zu einer selbstbewußten Protagonistin, die sich dennoch immer wieder aus der Bahn werfen lässt. Aber sie findet mit Hilfe des Vaters und Freunden immer wieder den Weg in eine erfolgversprechende Zukunft. Eine wichtige Rolle hierbei spielen auch der junge Conor und das vermeintliche Rauhbein Leo...

Erneut hat Dinah Jeffries mich auf den 400 Seiten wunderbar unterhalten. Sie hat ihre Sprache auf die Zeit des Romans abgestimmt – das Ganze wirkt ein wenig altertümlich, was den Roman authentischer und interessanter wirken lässt. Somit kann man auch auf eine gelungene Übersetzung von Andrea Koonen schließen.

Wider Erwarten geht es in dem Roman nicht um Tee, was wohl viele von uns (mich eingeschlossen) mit Ceylon verbinden, sondern u.a. um Zimt, Edelsteine und ein Kaufhaus... passend dazu ist das Cover wieder wunderschön gestaltet mit einer geschwungenen Saphirspange, die auch im Buch vorkommt.

Der Roman ist rundum schlüssig und gelungen – ich konnte ihn kaum aus der Hand legen und war fast ein wenig traurig, als Louises Geschichte erzählt war... Für mich eine absolute Empfehlung an alle, die gerne in fremde Länder eintauchen, sich mit ein wenig Fantasie und sicherlich auch realen Elementen unterhalten lassen möchten und beim Lesen vielleicht auch das Glitzern des Saphirs sehen oder die Stimmung in der Zimtplantage fühlen können... Viel Freude mit dem Buch!

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Veröffentlicht am 11.07.2019

Interessante Geschichte rund um Liebe und Mode

Die Seidentöchter
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Mailand und Paris – zwei faszinierende Städte und Metropolen der Mode – sind Mittelpunkt dieses Romans rund um Stoffe, Farben und die große Liebe.

In zwei Zeitebenen verwoben erfahren wir die Geschichte ...

Mailand und Paris – zwei faszinierende Städte und Metropolen der Mode – sind Mittelpunkt dieses Romans rund um Stoffe, Farben und die große Liebe.

In zwei Zeitebenen verwoben erfahren wir die Geschichte dreier Frauen: der jungen Camilla, welche sich von ihrer Ziehmutter Marianne abnabelt; der alten Marianne und ihre Vergangenheit mit einer nicht liebenden Mutter und Caterina zur Zeit rund um den 2. Weltkrieg, welche neben einer einzigartigen Gabe auch viel Leid erfährt.

Spannend sind die Geschichten aufbereitet, auch wenn mich besonders die Geschichten der Vergangenheit besonders gefesselt und zum Weiterlesen motiviert haben, ist auch die Gegenwartsgeschichte interessant, denn Camilla entwirrt die ganzen Fäden, welche die Familien in den letzten Jahrzehnten gesponnen haben – bildlich gesehen ;)

Der Roman lässt sich sehr gut lesen, was für die gute Übersetzung aus dem Italienischen von Ingrid Ickler spricht. Auch wenn mir nicht alle Personen sympathisch oder gar schlüssig sind, so finde ich das Gesamtkonzept rund um das Talent „aus Alt mach Neu“ - heute würde man das Upcycling nennen ;) - und die Gabe, besondere Mode zu gestalten, schon wirklich interessant.

„'Ehrlich? Ich fühle mich wahrhaftig wie eine andere Person.' 'Das liegt an dem Kleid, das deine Träume zum Ausdruck bringt...' <...> 'Ein neuer Tag, ein neues Jahr, ein neues Leben. In dir verbinden sich Kraft und Weisheit, damit du den Weg des Glückes gehen kannst, so lange, bis sich dein geheimster Wunsch erfüllt'“ (Auszüge S. 166 Mitte)

Der Roman hat durch die besonderen Kleidungsstücke eine ganz eigene Stimmung, die auch durch die Eingangspassagen – Stoffe werden nach Herkunft und Verwendung beschrieben – verdeutlicht wird.

Wer Spaß an leichten historischen Romanen hat, die Verwicklungen aufzeigen und sich mit dem Thema Mode & familäre Vergangenheit befassen, wer sich gerne berieseln lassen möchte und die Ausarbeitung der einzelnen Personen nicht bierernst, sondern eher intuitiv empfinden möchte, dem kann ich „Die Seidentöchter“ ans Herz legen. Ich habe den Roman gerne gelesen und mich in die Zeit zwischen Mailand und Paris einfangen lassen... welche übrigens auch wunderbar im Cover eingefangen wurde.