Profilbild von kati-katharinenhof

kati-katharinenhof

Lesejury Star
offline

kati-katharinenhof ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kati-katharinenhof über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2022

Zu allgemein gehalten und nicht wirklich hilfreich

Selbstversorgung aus dem Familiengarten
0

Der Trend zum Selbstversorgergarten ist ungebrochen und viele bereits Gartelnden und auch Gartenneulinge sind auf der Suche nach hilfreichen Praxisratgebern, die dein Einstieg/Umstieg erleichtern.

Was ...

Der Trend zum Selbstversorgergarten ist ungebrochen und viele bereits Gartelnden und auch Gartenneulinge sind auf der Suche nach hilfreichen Praxisratgebern, die dein Einstieg/Umstieg erleichtern.

Was auf den ersten Blick nach einem gelungenen Buch aussieht, entpuppt sich schon nach wenigen Seiten leider als Bauchlandung. Denn hier geht es nicht etwa um die Umsetzung von praktischen Tipps, die man in den eigenen Garten integrieren kann, hier dreht es sich vielmehr um Allgemeinplätze, die mit ein paar Tabellen und unglaublich vielen dekorativen Bildern ausgeschmückt werden. Referenzfotos sind schön und gut, hier aber nehmen die Aufnahmen überhand und bauschen das Buch unnötig auf. Es wird mehr zum Bilderbuch, als zur brauchbaren Handlungsanleitung.

Was aber, meiner Meinung nach, überhaupt nichts in einem Gartenratgeber zu suchen hat, ist die Verbreitung der christlichen Botschaft, die hier immer wieder in Form von Bibelzitaten und anderen Hinweisen im Buch auftaucht. Für interessierte Leser:innen, die nach dem Lesen des Klappentextes zu diesem Handbuch greifen, ist im Voraus nicht erkennbar, dass es sich hier um christliche Literatur handelt. Hier sollte ein entsprechender Vermerk deutlich sichtbar angebracht werden, um Enttäuschungen bei Menschen zu vermeiden, die sich mit diesen Werten nicht identifizieren.

Einige gute Tipps und Kniffe sind im Buch vorhanden, jedoch überwiegt hier eindeutig die absolute Enttäuschung, dass wieder einmal ein Sachbuch zum Thema Garten geschrieben wurde, weil es einfach gerade "in" ist und man auf den fahrenden Zug aufspringen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 13.01.2022

Dieser Zug fährt leider oder mich ab

16 Uhr 50 ab Ellingen
0

Es gibt nichts unmännlicheres für Markus Wieland, als Männer in Kniebundhosen und historische Tänze und doch kann er sich der Faszination der Regency-Zeit nicht entziehen, denn sein neuester Auftrag als ...

Es gibt nichts unmännlicheres für Markus Wieland, als Männer in Kniebundhosen und historische Tänze und doch kann er sich der Faszination der Regency-Zeit nicht entziehen, denn sein neuester Auftrag als Reporter führt ihn gemeinsam mit Kollegin Elif zu einer Veranstaltung, die historisches Jane-Austen-Flair mit modernen Annehmlichkeiten verbindet. Was auf den ersten Blick romantisch erscheint, wird nach und nach zu einem Schaulaufen der Eitelkeiten. Die Veranstaltung bekommt eine dramatische Wende, als eine Teilnehmerin tot auf der Bank im Park gefunden wird...

Jane Austen und Miss Marple, zwei britische Frauen, die jede auf ihre Weise die Literatur von Generationen geprägt haben, dienen hier als Zugpferde für diesen Regio-Krimi, der leider nicht ganz so überzeugen kann, wie ich mir das erhofft habe.

Cosy-Crime mit zu viel gewolltem britischen Charme im fränkischen Land - kann gut gehen, tut es aber leider nicht. Auch wenn die wunderschönen historischen Kostüme im Epire-Stil die Teilnehmenden des Balls kleiden, bleiben sie doch eher Staffage. Die Figuren wirken sehr gekünstelt und weisen die Leser:innen eher ab, als dass sie sie an die Hand nehmen, um ihnen ihre Welt zu zeigen.

Auch stört, dass immer wieder englische Sprachfetzen zu gewollt in die Unterhaltungen einfließen, um hier so etwas wie Authentizität und Originalität zu vermitteln. Aber das wirkt über den Verlauf des Romans eher aufgesetzt und nervig.

Der Fall an und für sich ist ganz nett aufgemacht, da sich die Gliederung an dem Vorbild eines Regency-Tanzes orientiert, aber es fehlt an Lebhaftigkeit und Raffinesse, um hier über weite Strecken einen konstanten Spannungsbogen zu erzeugen bzw aufrecht zu erhalten. Auch fehlt die Möglichkeit, eigene Mutmaßungen anzustellen, kleinsten Hinweisen nachzugehen und die Puzzleteilchen so lange hin und her zuschieben, bis die Lösung klar vor den Leser:innen liegt.

Angepriesen als Retro-Krimi mit britischem Charme kann ich leider nicht viel davon finden.Vielmehr wirkt die Handlung ein wenig verstaubt und hätte ein bisschen mehr Pfiff verdient , sodass dieser Zug leider ohne mich abfährt. Schade

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2022

Alltag aus, Abenteuer an - leider nein

Das Geheimnis des blauen Skarabäus
0

Cleo hat schon früh auf ihren Vater verzichten müssen, denn als Archäologe führen ihn seine langen Reisen immer wieder nach Ägypten. So ist es nicht verwunderlich, dass Cleo auch mit diesem Entdecker-Gen ...

Cleo hat schon früh auf ihren Vater verzichten müssen, denn als Archäologe führen ihn seine langen Reisen immer wieder nach Ägypten. So ist es nicht verwunderlich, dass Cleo auch mit diesem Entdecker-Gen ausgestattet ist und davon träumt, gemeinsam mit ihrem Vater alte Grabstätten zu entdecken. Mit dem Geschenk ihres Vaters, ein Armreif mit einem blauen Skarabäus als optischem Hingucker, wird ihre Abenteuerlust noch mehr angeheizt. Aber das Schicksal kann manchmal unbarmherzig sein und schlägt ausgerechnet dann zu, wenn man am wenigsten damit rechnet. Und trotzdem wird dieser Schicksalsschlag zum Beginn eines großen Abenteuers, denn Cleo begibt sich auf der Suche nach der Wahrheit nach Ägypten und kommt dort einem dunklen Geheimnis auf die Spur...


Die Leser:innen merken deutlich die Faszination und Leidenschaft der Autorin, die sie für die Archäologie und das alte Ägypten empfindet. Aus jeder Zeile spricht die Bewunderung der Schreibenden für die die Menschen, die mit Ausdauer, Hoffnung und dem gewissen Quäntchen Glück großartige Schätze finden und so längst vergangene Epochen für die Nachwelt zugänglich machen.

Dass das Herz von Rebecca Michéle ebenso für Cornwall und die englische Geschichte, besonders aber die deutlichen Unterschiede zwischen der betuchten Oberschicht und den weniger Begünstigten schlägt, ist ebenfalls ein sichtbares Merkmal für diesen Roman.

Die Schreibende versucht hier, ihre beiden Leidenschaften zu einem Herzensprojekt zu vereinen und verwebt Abenteuer- und Liebesgeschichte mit eben jenen Faible, um daraus eine Erzählung entstehen zu lassen, die leider nicht die Kraft hat, die Begeisterung der Autorin mit einer solchen Energie zu entfachen, dass sie auf die Leser:innen überspringt.

Zu Beginn braucht es fast 100 Seiten, um überhaupt einmal zum Wesentlichen zu kommen. Die Leser:innen lernen sehr ausführlich den Alltag von Cleo kennen, die Nerven werden von einer oberflächlichen und zickigen Miranda ziemlich strapaziert und das gesellschaftliche Leben der britischen Oberschicht wird erschöpfend beschrieben.

Die Umstände, die dann zur Reise nach Ägypten führen, sind in meinen Augen recht zweifelhaft und ich muss mir mehr als einmal verwundert die Augen reiben, wenn ich lese, dass sich Cleo heiraten lässt, um als Frau die Möglichkeit zu haben, nach Ägypten zu reisen. Das widerspricht sich in sich, denn normalerweise möchte Cleo ihren eigenen Weg gehen, unabhängig sein und die Welt entdecken.

In Ägypten angekommen sterben die Reisebegleiter:innen wie die Fliegen und es soll damit ein wenig Aufregung und Spannung aufkommen, denn Cleo will natürlich wissen, wer hinter all diesen mysteriösen Geschehnissen steckt. Zur Aufklärung reihen sich viele, viele Zufälle und glückliche Fügungen aneinander, die Cleo in die Hände spielen.

Leider bleibt der Armreif mit dem geheimnisvollen Skarabäus ein schmückendes Objekt, das immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Als Titel gebende Kostbarkeit hätte ich erwartet, dass er hier mehr in den Fokus gerückt wird, um seine Geschichte kennenzulernen und gemeinsam mit Cleo sein Rätsel zu entschlüsseln.

Ich bin von Rebecca Michéle ganz andere, faszinierende Geschichten gewohnt und weiß daher, dass kann sie besser. Hier kann ich leider nur 2 Sternchen vergeben, da meine Erwartungen in keinerlei Weise erfüllt worden sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.12.2021

Romantisch verklärt

Sisi - Kaiserin wider Willen
0

Jeder kennt die sie - die Filme der Sissi-Trilogie, die alljährlich zu Weihnachten über die Bildschirme flimmern und die Geschichte einer großen Liebe erzählen.

In "Sisi-Kaiserin wider Willen" soll an ...

Jeder kennt die sie - die Filme der Sissi-Trilogie, die alljährlich zu Weihnachten über die Bildschirme flimmern und die Geschichte einer großen Liebe erzählen.

In "Sisi-Kaiserin wider Willen" soll an und für sich mit dem Rührseligen aufgeräumt und Elisabeths Kampf und Rebellion gegen ihre garstige Schwiegermutter dargestellt werden.

Um ehrlich zu sein, ist es in diesem Roman noch rührseliger, als ich es aus den Filmen gewohnt bin. So romantisch verklärt hätte ich dieses Buch nicht erwartet und er schließt sich quasi nahtlos an die gefühlsbetonten Szenen der Filme an, die ich zwar über alles liebe, sie mir jedoch lieber anschaue, als von diesem Roman weiter enttäuscht zu werden.

Ich habe schon viele Biografien über die Kaiserin von Österreich gelesen, die um ein Vielfaches besser ausgearbeitet und näher dran an dem Menschen Elisabeth gewesen sind, als dieses Buch es je sein könnte.

Bekannte Szenen aus der Trilogie im Fernsehen verweben sich allzu oft mit dem Gelesenen und ich sehe die Darsteller:innen aus eben jenen angesprochenen Filmsequenzen vor mir.

Die Autorin gibt sich zwar alle Mühe, aus historischen Quellen und Tatsachenberichten einen Roman zu formen, der den Spagat der Kaiserin zwischen Pflichterfüllung und liebender Ehefrau aufzeigt. Allerdings wird hier auch ganz oft das gängige Filmklischee bedingt, nicht an Sentimentalität gespart und es rückt somit die reale Person Elisabeth vollkommen in den Hintergrund.

Leider in meinen Augen nicht wirklich gut gelungen, sodass ich hier nur zwei Sternchen vergeben kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2021

Entnervtes Augenrollen in nicht mal 5 Minuten

ENERGY! in 5 Minuten
0

Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit, geprägt von Nebel, Regen und den unvermeidbaren täglichen Berichten über die immer höher werdenden Coronazahlen liegt es nahe, die eigenen Energiereserven möglichst ...

Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit, geprägt von Nebel, Regen und den unvermeidbaren täglichen Berichten über die immer höher werdenden Coronazahlen liegt es nahe, die eigenen Energiereserven möglichst schnell wieder aufzufüllen.

Ein Buch, das in 5 Minuten genau diesen leer gelaufenen Akku wieder lädt und dazu die eigenen Gesundheit auf Vordermann bringt - das klingt spannend interessant und macht neugierig,

Schon die bunten Farben der Covergestaltung springen sofort ins Auge und so sind auch schnell die ersten Seiten des knallbunten Buches gelesen. Aber oh weh - statt richtig guten Tipps von einer promovierten Ärztin lese ich hier Pseudoesotherik, Allgemeinplätze und Ratschläge, die ich in einem solchen Dilettantismus von einer Ärztin nicht erwartet hätte.

Intervallfasten, das Glas Wasser am Morgen, Bewegung, ausreichend Schlaf, Stressbewältigung - alles schon oft gehört, gelesen und vielfach diskutiert, also nicht wirklich neu und innovativ. Mein Leben wird dieses Buch nicht verändern, aber es wird sicherlich Anhänger finden, die die Fleckschen Anweisungen gerne in ihren Alltag integrieren.

Nett anzuschauen, aber leider für mich ohne Mehrwert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung