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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2019

Ich habe mehr erwartet...

Sinful Prince
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Cover

Die Umschlaggestaltung gefällt mir sehr gut. Sie ist dezent und unauffällig, geschmackvoll ist auch die Farbgebung.
Zum Glück, denn es gibt nichts Schlimmeres als die typischen Nackenbeissercover! ...

Cover

Die Umschlaggestaltung gefällt mir sehr gut. Sie ist dezent und unauffällig, geschmackvoll ist auch die Farbgebung.
Zum Glück, denn es gibt nichts Schlimmeres als die typischen Nackenbeissercover! Für das Cover vergebe ich die volle Punktzahl.

Um nicht zu Spoilern, zitiere ich nur den Klappentext. Ich habe mich schon oft über Rezensionen geärgert, die sehr viel vom Inhalt verraten.

Handlung

„ Als die toughe Geschäftsfrau Temperance Ransom die Einladung erhält, dem angesagtesten Nachtclub in New Orleans den erlesenen Whiskey der Seven Sinners Destillerie zu präsentieren, ist das die große Chance, auf die sie gewartet hat. Niemals hätte sie gedacht, dass dieser Termin ihr Leben verändern würde: Denn hinter der luxuriösen Fassade verbirgt sich ein Club, der noch exklusiver ist, als sie angenommen hatte. Temperance betritt eine faszinierende Welt, die sie vorher nicht kannte. Und als sie dort auf einen Mann trifft, dessen Anziehungskraft sie vollkommen überwältigt, weiß sie sofort, dass sie ihn wiedersehen muss. Denn der namenlose Fremde weckt Sehnsüchte in ihr, die nur er stillen kann ... “

Der Anfang basiert quasi auf einer Verwechslung. Die Vergangenheit der Protagonistin ist düster, sie hat sich geschworen, nie wieder auf die schiefe Bahn zu geraten, aber sie wird doch in Versuchung geführt.
Der Roman ist ein Ableger einer Reihe, die ich nicht gelesen habe. Trotzdem hatte ich während der Lektüre keine Verständnisprobleme.
Es handelt sich hier um einen Erotikroman, der sehr aufreizend beginnt. Der Anfang gefiel mir noch ganz gut, und ich fand es ironisch, dass die verwegene Heldin ausgerechnet Temperance heißt!
Leider passiert insgesamt aber nicht viel, es gibt ein paar nette Erzählelemente, insgesamt ist es für mich aber zu handlungsarm.
Über den geheimnisvollen Fremden erfährt man so gut wie nichts und der Roman endet mit einem fiesen Cliffhanger, der wohl den weiteren Verkauf anheizen soll. Das Ganze ist wohl als Reihe angelegt.

Stil und Sprache

Von einem Erotikroman erwarte ich keinen Mann’schen Tiefgang. Dennoch hätte ich mir ein Quäntchen mehr Substanz gewünscht. Und nun zu meinem größten Kritikpunkt. Die Sprache der Autorin hat mich schlichtweg abgeturnt. Es gibt sehr hochtrabende Formulierungen, die nicht so recht ins Gesamtbild passen. Ausdrücke wie „Pussy“ wirken auf mich wie eine kalte Dusche.
Das sehen sicher nicht alle Rezensenten so, es ist klar, dass jede Besprechung auch ein subjektives Empfinden spiegelt.

Fazit

Irgendwie habe ich nach der vielversprechenden Exposition mehr erwartet (es geht gleich in medias res).
Der handlungsarme Verlauf der Geschichte konnte mich nicht recht begeistern und ich bin auch kein Fan von Cliffhangern.
Daher vergebe ich für Meghan Marchs Roman wohlwollende drei von insgesamt fünf möglichen Sternen !



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl/Erotik
Veröffentlicht am 20.07.2019

Aus einer Zweck - WG wird die große Liebe

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Der Roman „Love to share - Liebe ist die halbe Miete" stand lange auf meiner Wunschliste, als ich ihn dann endlich lesen durfte (ein dickes Dankeschön an den Verlag!) habe ich mich riesig gefreut! Im ...


Der Roman „Love to share - Liebe ist die halbe Miete" stand lange auf meiner Wunschliste, als ich ihn dann endlich lesen durfte (ein dickes Dankeschön an den Verlag!) habe ich mich riesig gefreut! Im Original heißt die Geschichte „The flatshare“, das Layout der deutschen Ausgabe finde ich aber pfiffiger, ebenso den Titel „Love to share“.
Es ist das Debut der Autorin Beth O’Leary, die hauptberuflich als Lektorin arbeitet, und da es ihr erster Roman ist, vergebe ich
dreieinhalb von insgesamt fünf möglichen Sternen (Debut-Bonus) für die Erzählung. Ich finde, es wäre Sache des Lektors gewesen, korrigierend einzugreifen. Der Roman ist so überfrachtet, dass ich zwischendurch schwer genervt war, man hätte auch einfach fünfzig Prozent kürzen können, da die Geschichte insgesamt etwas zu lang geraten ist. Es gibt eine Haupthandlung und viele subplots. Rund um jede Nebenhandlung hätte die Autorin theoretisch einen gesonderten Roman „stricken“ können. Trotz der Langatmigkeit fand ich den Roman (kurioserweise) spannend, ich wollte stets wissen, wie es weiter geht mit dem eigentlichen Hauptplot! Am Ende war ich aber einigermaßen versöhnt, da ich jeden sublot hinreichend gut aufgelöst fand, wenn alle Nebenhandlungen einfach so im Sand verlaufen wären, hätte es mich noch mehr gefuchst.

Worum geht’s?
Leons Bruder Richie sitzt unschuldig im Gefängnis, daher braucht Leon, der als Krankenpfleger kein üppiges Gehalt hat, dringend Geld um seinen Bruder zu unterstützen. Es trifft sich gut, dass Tiffany „Tiffy“ Moore dringend eine Bleibe sucht, denn ihr Freund Justin hat zum x-ten Mal mit ihr Schluss gemacht und sich eine neue Verlobte angelacht. Tiffy will also aus der gemeinsamen Wohnung raus und schnell etwas Bezahlbares in London (!) finden. Tiffy arbeitet tagsüber, Leon nachts, also zieht Tiffy bei Leon (der nur ein Bett besitzt) ein, sie kommunizieren über Klebezettel und lernen sich erst nach fünfeinhalb Monaten kennen, dann aber auf eine Weise, die klischeehafter nicht sein könnte. Leider gibt es im Roman für mein Empfinden zu viele kitschige Szenen. Das Ende könnte direkt aus einem Hollywoodfilm stammen, den Epilog hätte ich nicht gebraucht. Wie gesagt, der Lektor hätte das Ganze straffen und kürzen, kürzen, kürzen müssen. Trotzdem habe ich den Roman in einer Woche ausgelesen, grottenschlecht ist er also nicht.
Die Figuren hätten ruhig etwas besser charakterisiert sein können. Tiffy hat mich von Anfang an genervt, sie ist irgendwie ein bisschen dumm. So denkt sie sich anfangs, dass die Urlaube und der Sex mit ihrem Exfreund Justin ganz klasse waren, um ein paar Seiten später zu bemerken, dass sie die großen Geschenke ihres Exfreundes schon immer gestört hätten. Was denn nun? Der Exfreund gerät im Verlauf der Geschichte zum manipulativen Stalker und Tiffy zum armen Opfer (ebenso wie Leons Mutter übrigens, die immer bei den falschen Männern blieb…Holzhammer!). Der Handlungsstrang rund um Justin hat mich richtig deprimiert, daher finde ich, dass der Roman kein Wohlfühlbuch und keine ideale Sommerlektüre ist. Die Autorin hätte sich entscheiden müssen, ob sie einen leichten Liebesroman oder ein Drama verfassen will. Überhaupt gibt es viel Drama in dem Buch. Dass Leon in einem Hospiz arbeitet, fand ich aber gut, ebenso seinen Einsatz für seine Patienten; dieser Einsatz endet nicht mit Leons Schichtende. Ich mochte ihn! Leon ist ein nachdenklicher, stiller Typ, den Tiffy vom Foto her nicht heiß findet, dann aber, als sie ihn nackt sieht, findet sie, er habe Modelqualitäten, die er – Zufall, Zufall – für ihre Arbeit als Lektorin einsetzen soll. Die Lektoratsarbeit im DIY – Verlag war ein Pluspunkt! Tiffy betreut eine Hippieautorin, die einen Hit namens „Häkel dich frei“ landet, das fand ich witzig und originell. Tiffys crazy Kleidungsstil erinnerte mich aber zu sehr an Lou Clarke aus „ Ein ganzes halbes Jahr“ (der Roman wird neben „Twilight“ explizit genannt), und ihre Freunde Gerty und Mo ähnelten irgendwie Bridget Jones‘ Clique, wobei Bridget Jones Freunde Figuren mit mehr Tiefe sind.
Mir gefiel aber Leons reduzierte Ausdrucksweise, dieses Stilmittel fand ich richtig gut (es wirkt im englischen Original sicher noch besser!). Dazu passten aber nicht Leons post – its, auf welchen er immer ausführlicher schrieb (es sollte seine Charakterentwicklung illustrieren, schon klar). Treffenderweise denkt sich Tiffy an einer Stelle, dass eine Kommunikation über whatsapp mehr Sinn machen würde. Überhaupt gibt es so manchen Widerspruch bzw. Logiklöcher im Roman …hallo liebes Lektorat des Originals?
Tiffy und Leon werden eigentlich erst im letzten Drittel des Romans ein Paar, anfangs gibt es auch noch Leons Freundin. Bis zu diesem Punkt verliert sich die Story leider auch in Nebensächlichkeiten und Details, die unwichtig für den plot sind. Einiges fand ich schlicht nicht glaubwürdig und arg konstruiert, es gab auch deus ex machina Momente. Manches hätte die Autorin anders lösen können, finde ich.
Aber es gab auch lesenswerte Aspekte. Ich mochte Leon und seinen Bruder Richie. Auch die Autorin Katherin fand ich schwer in Ordnung! London als Handlungsort ist super, zwischendurch geht es dann nach Brighton, wo sich Tiff den Knöchel verstaut, mit dem sie dann später eine Treppe „hochjoggen“ kann, während sie dann ein paar Seiten später in London feststellt, dass er schmerzt. Hallo Logik?
Es ist klar, dass man als Autor irgendwann betriebsblind wird, daher sollten anderen (Korrektur)lesern Fehler im Text vor der Publikation auffallen. Eine klare Struktur hätte geholfen – Exposition/Hauptteil/Schluss. Am Schluss führt die Autorin neue Figuren und Handlungsstränge ein, dies hätte sie im Hauptteil abhandeln müssen, finde ich.
Das Ende von „Love to share“ ist zuckersüß, klischeehaft wie in einem Hollywoodfilm. Ich hätte ein offenes Ende bevorzugt!

Fazit:
Aus einer Zweckgemeinschaft wird Liebe! Diese Grundidee finde ich super.
Leon ist ein toller Protagonist und Katherin ist ein echtes Original, und einer von Leons Patienten ist sehr liebenswert, auch wenn eine andere Patientin ein wandelndes altkluges Klischee ist. Ich finde es aber toll, wie die Autorin zeigt, dass Krankheit und Tod auch zum Leben gehören.
Ich bereue es nicht, das Buch gelesen zu haben, auch wenn meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt wurden. Trotz aller Mängel ist der Roman spannend. Manches ist sicher Geschmackssache. Ich denke, jeder Leser und jede Leserin sollte
sich selbst eine Meinung bilden. Von mir gibt’s 3,5 von insgesamt 5 möglichen Sternen für die Liebesgeschichte rund um eine ungewöhnliche Zweck – WG.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Ich habe viel mehr erwartet

Mrs Fletcher
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Eve Fletcher ist 46, Mutter eines Sohnes, und geschieden. Sie leitet das Seniorenzentrum in einer amerikanischen Kleinstadt. Aber ach, sie ist einsam, erst recht, als ihr Sohn Brendan zum Studieren in ...

Eve Fletcher ist 46, Mutter eines Sohnes, und geschieden. Sie leitet das Seniorenzentrum in einer amerikanischen Kleinstadt. Aber ach, sie ist einsam, erst recht, als ihr Sohn Brendan zum Studieren in eine andere Stadt zieht.
Brendan wird als ziemlicher Hohlkopf dargestellt, und bald ist es für ihn mit dem Spaß am College vorbei.
Der Roman ist ein in Teilen amüsanter Kommentar zum Zeitgeist, so


findet man etwa (finde ich) den Matratzenprotest in verfremdeter Form wieder. Alle Figuren führen bis zum Ende des Buches nur oberflächliche Beziehungen in einer oberflächlichen Welt, in welcher der soziale Status das Wichtigste ist. Auch das Thema Gender spielt eine große Rolle, wobei ich mich frage, ob die Figuren wirklich daran glauben oder eben mit dem Mainstream konform gehen. Folgerichtig gibt es auch eine Transperson, was den Roman sehr aktuell erscheinen lässt.
Leider muss ich aber sagen, dass mir nur eine männliche Nebenfigur sympathisch war. Alle Figuren sind Sklaven ihrer Libido und hochgradig unzufrieden. Einerseits ist das amüsant, andererseits aber auch richtig deprimierend, sexting, dating, tindern, und doch sind alle einsam und pragmatisch, dass es nur so kracht. Eves rundliche Mitarbeiterin trifft ältere Männer zum Sex, weil sie sich so bessere Chancen ausrechnet. Eve stellt fest, dass es in den Zeiten „ vor social media leichter war, ein Loser zu sein.“ Mag sein, es ist aber auch eine Binsenweisheit. Des Autors leise Gesellschaftskritik ist mir nicht profund genug, überhaupt ist es ein Roman ohne richtigen Tiefgang und ohne literarischen Mehrwert.
Eve findet ihr Glück zum Schluss mit einer Randfigur, die am Anfang des Romans auftrat, es fühlt sich auch schal an, wie sie Kompromisse macht. Zwar bricht sie im Verlauf der Geschichte aus, aber immer nur halbherzig, konsequent zu ihrer Sexualität steht sie dann doch nicht. Der Autor zeigt gut auf, dass Pornokonsum die Menschen nur einsamer und verschrobener macht, doch fehlt mir eine klare Ablehnung von Pornos, die eine
Entmenschlichung mitbringen, auch wenn es sich um „freiwillige Amateure“ im Buch zu handeln scheint. Immerhin, er deutet eine Kritik zwischen den Zeilen an; Jugendliche und ältere Menschen erhalten ein verzerrtes Bild von der Realität.
Es werden viele Slogans abgearbeitet, eine Figur „liebt den Menschen, nicht das Geschlecht“.
„Doppelte Chance auf’s Glück“, kommentiert ihr Vater. Und klar, ganz am Ende taucht auch eine asexuelle Figur auf, was wohl den Kreis schließen soll.
Ich habe den Roman auf Englisch gelesen, er liest sich flott und sehr einfach, auch wenn es keinen wirklichen plot gibt. Es alternieren Eves und Brendans Perspektiven. Abschließend muss ich sagen, dass ich aufgrund der vielen positiven Rezensionen viel mehr erwartet habe, obwohl das Ganze natürlich auch eine Satire sein soll.
Das Ende hat mich richtig geärgert.
Wenn ich den Roman nicht gelesen hätte, hätte ich aber auch nichts verpasst. Es wird wohl eine Serienadaption von „Mrs Fletcher“ geben. Das passt gut, denn der Roman liest sich teilweise so, als würde man einen Film gucken.

Fazit:

Ich habe Besseres erwartet. Daher gebe ich nur drei von insgesamt fünf möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Weder Fisch noch Fleisch

Die Magdalena-Verschwörung
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Die deutsche Version des hier vorliegenden Romans weicht vom Original ab, denn für die „Magdalena Verschwörung“ wurde ein zweiter Handlungsstrang hinzugefügt, um das Buch am deutschen Markt auch als Thriller ...

Die deutsche Version des hier vorliegenden Romans weicht vom Original ab, denn für die „Magdalena Verschwörung“ wurde ein zweiter Handlungsstrang hinzugefügt, um das Buch am deutschen Markt auch als Thriller verkaufen zu können. Dies war ein Fehler, denn das Ergebnis ist weder Fisch noch Fleisch.
Historischer Roman plus Thriller? Funktioniert leider nicht, denn die beiden Teile verschmelzen nicht richtig miteinander.

Zur Handlung:


„Ein besonders grausamer Mord versetzt London in Angst und Schrecken: Im Tower taucht eine kopflose Frauenleiche auf, verkleidet als die englische Königin Anne Boleyn. Gleichzeitig stößt die amerikanische Journalistin Maureen Paschal bei ihren Recherchen über Anne Boleyn auf bislang unbekannte Details aus deren Leben. War Anne Teil einer europaweiten Verschwörung? Ihre Nachforschungen bringen auch Maureen in Gefahr, denn es scheint, als sei der Killer jederzeit über ihre Entdeckungen informiert. Doch wie kommt er an diese Informationen? Was treibt ihn an? Der Mörder ist brandgefährlich, denn schon bald taucht die nächste Frauenleiche auf ...“

Die Autorin Kathleen McGowan trägt für meinen Geschmack teilweise zu dick auf. Manches war mir zu „zeitgeistig“, es gibt Bezüge zu Clinton und Trump. Vieles war mir zu plakativ.
Ich bin wirklich kein Trump Fan, aber Clintons Kandidatur scheiterte nicht an ihrem Geschlecht allein. Viele Amerikaner finden die Clinton Foundation dubios, ganz zu schweigen von der abfälligen Rede von den fly over states. Zu gewollt auch die Nennung einer deutschen Politikerin. Und die ach so böse Wissenschaft, die angeblich aus Misogynie eine Rehabilitation Boleyns, die ja tatsächlich
Königin Katharina schadete, verhindern will rolleyes.
Kann eigentlich gar nicht sein, denn die Gender Studies sitzen fest im Sattel.
Thesen, die dem Leser mit dem Holzhammer verabreicht werden, mag ich nicht unbedingt, ich mag es subtiler. Die Figurenzeichnung ist auch Geschmackssache. Die schöne Protagonistin lebt mit ihrem tollen Mann in einem Schloss.

Der historische Teil beschäftigt sich mit Anne Boleyn, zeichnet unter anderem eine Pilgerreise nach.
Leider gibt es im Roman auch Längen, ich weiß daher nicht, ob ich die anderen Teile der Reihe lesen werde, denn „Die Magdalena Verschwörung“ ist der vierte Band einer Reihe, wobei er als stand alone auch funktioniert.

Fazit:


Der Roman konnte mich leider nicht überzeugen, hat mich aber zur eigenen Recherche animiert.
Daher vergebe ich für „Die Magdalena Verschwörung“ von Kathleen McGowan zwei von insgesamt fünf möglichen Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Idee
Veröffentlicht am 09.06.2019

Uhtred kämpft gegen die Wolfskrieger

Wolfskrieg
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Das Hörbuch „Wolfskrieg“ hat mich sehr gut unterhalten!
Die Stimme des Sprechers gefiel mir gut, und auch die Intonation fand ich angenehm. Ich muss jedoch zugeben, dass ich männliche Stimmen weiblichen ...


Das Hörbuch „Wolfskrieg“ hat mich sehr gut unterhalten!
Die Stimme des Sprechers gefiel mir gut, und auch die Intonation fand ich angenehm. Ich muss jedoch zugeben, dass ich männliche Stimmen weiblichen vorziehe, wenn es um Audiobooks geht. „Wolfskrieg“ ist der elfte Band aus der Reihe rund um Uhtred. Der Protagonist ist mittlerweile sechzig Jahre alt und er hat sein großes Ziel erreicht – er hat den Stammsitz seiner Familie zurückerobert, die Bebbanburg.
Dennoch kann sich der Krieger nicht zur Ruhe setzen, denn politische Unruhen und Aufstände sorgen für Konflikte im heutigen England bzw. Großbritannien.
In der Uhtred – Reihe geht es eigentlich um nation building. Diesen Begriff füllt der Autor Bernard Cornwell mit Leben. Es gibt Kämpfe und Intrigen, Schlachten und Ränkespiele.
Und auch die Wikinger mischen wieder kräftig mit – Sköll Grimmarson wird zum Gegenspieler des Kriegsherrn aus Northumbria, und Uhtred bleibt nichts anderes übrig, als die Herausforderung anzunehmen und gegen die „Wolfskrieger“ zu Felde zu ziehen…
Sorgfältig recherchierte historische Romane sind oft trocken und blutleer, erinnern nicht selten an Sachbücher. Nicht so hier! Cornwell gelingt es, einen historischen Stoff packend zu „übersetzen“. Dabei gibt es im elften Band ein Wiedersehen mit Figuren, die ich seit der Lektüre von Band eins schätze oder hasse. Und auch religiöse Konflikte spielen wieder eine Rolle. Das Christentum kommt eher nicht so gut weg, dies hat mir schon an Band eins – „Das letzte Königreich“ nicht so gut gefallen, aber als mündige Leserin mache ich mir dazu meine eigenen Gedanken und ich sehe ein, dass Uhtreds anfängliche Zerissenheit zwischen den nordischen Göttern und dem noch jungen Christentum ein Grundpfeiler der Geschichte ist.
Der Held ist dem Christentum wohl oder übel verpflichtet (weshalb, werdet ihr bei der Lektüre oder beim Zuhören erfahren!).
In unserer heutigen säkularen westlichen Welt scheint Religion nicht mehr wichtig zu sein. Die Reihe rund um Uhtred zeigt auf, dass es keine Herrschaft ohne Religion gab, was ich spannend finde. In „Wolfskrieg“ kommt auch wieder eine mystische Figur hinzu, dieses Erzählelement kenne ich aus vorherigen Bänden (ich denke an Skade), und ich finde, dass der Autor einen gelungenen Mix aus Fakten, Fiktion und Mystischem präsentiert. Natürlich spielen auch Schlachten wieder eine große Rolle, Cornwell liebt es, kriegerische Auseinandersetzungen in epischer Breite zu präsentieren, was mich persönlich aber nicht stört.
Cornwells Figuren sind keine Übermenschen, die unverwundbar sind. Misserfolge und Verluste machen die Charaktere „rund“ und glaubwürdig.

Fazit:
„Wolfskrieg“ bietet packende und spannende Unterhaltung. Dem Autor ist ein Kunststück gelungen. Dreh – und Angelpunkt der Reihe ist die Rückeroberung der Bebbanburg, und trotzdem ist mit Band elf nicht „die Luft raus“. Ich freue mich jedenfalls schon auf Band 12 und auch auf die vierte Staffel der Serien - Adaption „The Last Kingdom“ (Netflix).