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Veröffentlicht am 27.05.2025

Leider keine vollumfängliche Empfehlung

Broadway Lights 1: Broken Shine
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Ich bin ein großer Musical-Fan und auch seit einigen Jahren durch meine Selbstständigkeit immer wieder beruflich in der Theaterbranche unterwegs, daher habe ich mich im Vorfeld schon sehr auf Broken Shine ...

Ich bin ein großer Musical-Fan und auch seit einigen Jahren durch meine Selbstständigkeit immer wieder beruflich in der Theaterbranche unterwegs, daher habe ich mich im Vorfeld schon sehr auf Broken Shine von Elle Ellis gefreut. Dazu noch die wunderschöne Gestaltung! Das klang richtig aufregend!

Was zu Beginn so vielversprechend klang, verliert sich leider im Laufe der Story sehr schnell. Die Bezüge auf Musicals sind gering, auch wenn natürlich das Casting von Cassie eine Rolle spielt. Aber ich hatte das Gefühl, es fehlt an Details. Also den Details, die den ganzen Ablauf hinter den Kulissen authentisch hätten machen können. Dadurch, dass ich selbst sehr viel hinter Kulissen unterwegs war und bin, ist das aber vielleicht auch meine Perspektive, weil ich einfach weiß, wie es ablaufen kann.

Was leider der größte Kritikpunkt meinerseits ist, ist der Schreibstil. Die Autorin wiederholt sich unfassbar oft. Ich war zum Beispiel irgendwann leider wirklich genervt davon, wie oft Jakes ozeanblaue, meerblaue, oder irgendwie anders wasserblaue Augen erwähnt wurden. Das war ab einem gewissen Zeitpunkt wirklich nicht mehr in der Häufigkeit nötig, denn ich hab mir wirklich gemerkt, welche Farbe seine Augen haben.

Bei den Figuren hatte ich das Gefühl, dass sehr viel mit Klischees und Schubladen gearbeitet wird. Jake wird von Cassie relativ früh in eine Schublade gesteckt und dann auch sehr lange nur aus dieser einen Perspektive betrachtet. Jake selbst hat ebenfalls nur einen einzigen Blickwinkel auf sich selbst und so existiert er vor sich hin. Wirklich kennengelernt habe ich ihn nicht. Außer, dass er viel mit seinem großen S*****z denkt, wodurch leider der Eindruck entsteht, es mit einem etwas notgeilen Teenie zu tun zu haben.

Weder zu Cassie, noch zu Jake konnte ich eine wirkliche Bindung aufbauen. Dadurch war wahrscheinlich auch die Liebesgeschichte für mich persönlich wenig nachvollziehbar.

Elle Ellis hat in Broken Shine wirklich viele, viele wichtige Themen eingebaut. Das größte Thema, worum vor allem Cassie kreist, dem wurde mir persönlich allerdings nicht genug Raum gegeben. Das wird erst relativ hastig zum Schluss „abgearbeitet“, so erschien es mir persönlich. Da hätte ich mir mehr gewünscht.

Insgesamt ließ sich die Geschichte locker weglesen und es war ok. Aber Broken Shine hat für mich leider auch sehr viele Schwächen gehabt, sodass ich es nicht vollumfänglich weiterempfehlen kann. Das ist sehr schade, ich hätte es mir definitiv anders gewünscht. Ich denke nicht, dass ich Band zwei lesen werde.

Veröffentlicht am 28.04.2025

Leider stellenweise sehr langatmig...

Love at First Knight. Eine königliche Liebeskomödie
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Lustige Liebesgeschichte, süßes Cover und eine interessante Kurzgeschichte? Das hat mich sofort auf Love at First Knight von Megan Clawson neugierig gemacht!

Das Setting rund um Rollenspiele und Daisy, ...

Lustige Liebesgeschichte, süßes Cover und eine interessante Kurzgeschichte? Das hat mich sofort auf Love at First Knight von Megan Clawson neugierig gemacht!

Das Setting rund um Rollenspiele und Daisy, die absolut versiert im Umgang mit diversen Schwertern und anderen Waffen ist, haben mich sofort fasziniert. Das ist ja auf jeden Fall mal etwas ungewöhnliches! Ich fand es auch total authentisch erzählt, wie viel Halt das LARPen Daisy gibt, vor allem das Gefühl, nicht allein zu sein. Denn ihre Unsicherheit ist teilweise schon wirklich ernstzunehmen. Das ist nicht mehr nur ein bisschen „ich mag keine Menschen“, das sind richtige soziale Ängste, die ihren Alltag einschränken.

Leider muss ich sagen, dass das Buch so einige Längen hatte, wo ich manchmal überlegt habe, ein paar Seiten zu überspringen und zu hoffen, dass wieder ein bisschen mehr Dampf in die Story reinkommt.

Der Protagonist Teddy war leider jemand, mit dem ich überhaupt nicht warmgeworden bin. Ja, die Story ist eine enemies-to-lovers-Romance, aber ganz ehrlich? Teddy war einfach nur fies und hat sich unmöglich benommen. Ich hab da der Romantik, die irgendwann nebenbei entstanden ist, leider überhaupt nicht glauben können. Einen Zugang zu Teddy habe ich auch nicht gefunden. Meist ist es ja bei dem Trope so, dass man natürlich von Beginn an schon irgendwie merkt, dass es eine Anziehung gibt und es braucht halt nur ein bisschen Zeit, bis die Protagonisten sich das eingestehen können und bis dahin piesacken sie sich ein bisschen. Das hab ich hier total vermisst. Denn ich finde auch, der Umgang von Teddy mit Daisy ist wirklich absolut unausstehlich.

Die Liebesgeschichte ist leider wirklich mehr ein Hintergrundrauschen und ich bin ehrlich: Die Liebe habe ich nicht wirklich gefühlt. Wenn, dann wirklich erst am Ende, aber da war es für mich schon zu spät, eine Verbindung zu den Figuren aufbauen zu können.

Love at First Knight von Megan Clawson habe ich mit sehr gemischten Gefühlen zugeschlagen. Es ist nett, zuweilen witzig, aber leider auch sehr langatmig und die Liebesgeschichte ist für mein Gefühl sehr unauthentisch erzählt. Daher kann ich euch das Buch leider nicht wirklich empfehlen.

Veröffentlicht am 22.04.2025

Sehr holpriger Einstieg...

The Ashes and the Star-Cursed King (Crowns of Nyaxia 2)
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Nachdem mir The Serpent and the Wings of Night von Carissa Broadbent einfach so gut gefallen hat (und auch mit einem richtig fiesen Cliffhanger endete), habe ich mich schon so auf die Fortsetzung The Ashes ...

Nachdem mir The Serpent and the Wings of Night von Carissa Broadbent einfach so gut gefallen hat (und auch mit einem richtig fiesen Cliffhanger endete), habe ich mich schon so auf die Fortsetzung The Ashes and the Star-Cursed King gefreut!

Zu Beginn möchte ich festhalten, wie wunderschön das ganze Buch wieder gestaltet ist! Wenn man den Schutzumschlag abnimmt… Es ist zauberhaft! Ein richtiges Schmuckstück.

Da Band zwei nahtlos and Band eins anknüpft, lest bitte erst den Auftakt, sonst habt ihr wirklich gar keinen Plan, was eigentlich los ist.

Aber damit komme ich schon zu meinem persönlich größten Kritikpunkt: Ich hatte zu Beginn von The Ashes and the Star-Cursed King auch gar keinen Durchblick. Und ich kenne den ersten Band.

Aber es gab keinerlei Übergangsphase, wo noch mal kurz wiederholt wurde, wo wir eigentlich in Band eins aufgehört haben. Welche Charaktere welche Rolle haben, wie das alles war. Nichts. Und da bin ich ehrlich: Ich war verwirrt und habe mich die ersten 100, 150 Seiten teilweise echt durchgekämpft. Teilweise habe ich überlegt, das Buch abzubrechen, weil ich da gar keinen Schimmer mehr hatte. Denn natürlich, während man versucht, sich noch an den Vorgänger zu erinnern, passieren hier einfach so viele weitere Dinge und man ist gefühlt an zwei Ecken damit beschäftigt, die Lücken zu füllen. Also ich finde, das hätte man irgendwie besser lösen können. Damit auch Leser*innen, wo der erste Band schon eine Weile her ist, besser einsteigen können.

Nach so 150-200 Seiten in The Ashes and the Star-Cursed King war ich dann allerdings wieder voll im Geschehen. Es war sehr blutig, genau wie in Band eins, aber das mochte ich persönlich gerne. Dagegen habe ich nichts. Nur dieses ständige In-Ohnmacht-Fallen war irgendwann dann so, wo ich dachte: Ist gut jetzt! Es endet gefühlt kaum ein Kapitel, ohne dass sich über irgendwen die Dunkelheit senkt. Ok.

Viel Kampf, viel Taktik, aber auch Leidenschaft. Das war eine gute Mischung. Carissa Broadbent schreibt blutig und brutal, das muss man sicherlich mögen, aber ich finde es passend.

Insbesondere wie sich Oraya entwickelt hat, mochte ich. Sie wird so viel selbstsicherer, so viel mutiger. Sie befreit sich so viel mehr von den Glaubenssätzen, die ihr von Kindesbeinen an mitgegeben wurden. Also hier ist eine deutliche Entwicklung zu erkennen. Sie und Raihn könnten zwar an der ein, oder anderen Stelle mal ein bisschen mehr miteinander ins Gespräch kommen, aber gut. Zum Ende klappt das dann schon recht passabel.

An dieser Stelle endet ja nun die Geschichte von Raihn und Oraya und wir werden im nächsten Band Mische etwas mehr kennenlernen. Darauf freue ich mich schon sehr, denn sie war auch in diesem Buch wieder ein relevanter Charakter.

Gerade aufgrund meiner Einstiegsschwierigkeiten kann ich The Ashes and the Star-Cursed King von Carissa Broadbrent nicht vollumfänglich empfehlen. Ihr solltet da am besten nur sehr wenig Zeit zwischen beiden Bänden verstreichen lassen. Aber die zweite Hälfte hat mich mit all seinem Kampfgeist, der Blutrünstigkeit und der Anziehung dann auch gut mitgerissen.

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Veröffentlicht am 14.04.2025

Rührend und mitfühlend!

Cape Coral 3. Center of my Heart
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Nachdem ich auch schon die ersten beiden Bände der Cape Coral-Trilogie verschlungen habe, kam ich natürlich um Center of my Heart von Mimi Heeger nicht herum. Ich meine, es geht um Sport, es geht um Football ...

Nachdem ich auch schon die ersten beiden Bände der Cape Coral-Trilogie verschlungen habe, kam ich natürlich um Center of my Heart von Mimi Heeger nicht herum. Ich meine, es geht um Sport, es geht um Football und es geht um die Liebe – wie kann ich da dran vorbeigehen?

Lawrence haben wir in Band eins und zwei schon ein wenig erlebt, aber mehr am Rand. Gwen ist für alle Lesenden völlig neu auf der Bildfläche erschienen.

Gwen ist total darauf fokussiert, anderen Menschen zu helfen. Neben ihrer Arbeit als Krankenschwester engagiert sie sich an sehr vielen Ecken und Enden noch ehrenamtlich, vergisst dabei aber auch sich selbst. Lawrence lebte bis vor kurzem seinen absoluten Traum, der nun komplett in Scherben zerschlagen vor ihm liegt. Er weiß nicht mehr wirklich, wer er eigentlich ist, wenn er nicht auf dem Feld steht.

Beide Figuren haben sehr emotionale Päckchen zu tragen. Die inneren (und teilweise äußeren) Verletzungen sind groß, aber Mimi Heeger gelingt es, das absolut authentisch und rührend und mitfühlend zu beschreiben. Ich fühlte beim Lesen total mit und war wirklich auch emotional angekratzt.

Allerdings ist Center of my Heart nicht nur eine Geschichte über Verletzungen, sondern auch über Heilung. Dass diese Heilung nicht immer schmerzfrei verläuft, klar. Und dass diese Heilung nicht einfach darin besteht, sich zu verlieben und dann läuft das schon alles. Yes! Genau das möchte ich lesen.

Gwen und Lawrence sind auf den ersten Blick ein sehr unterschiedliches Paar, haben dann aber doch mehr gemeinsam, als gedacht. Was mir besonders gefallen hat, waren wirklich die Mini-Steps der Heilung, die sie zuweilen auch nicht immer gemeinsam gegangen sind, sondern teilweise auch allein machen mussten. Dieses Wachstum hat mich total berührt.

Insgesamt war es ein mehr als würdiger Abschluss und ich bin ehrlich, es schmerzt mich schon ein bisschen, die Cape Coral-Figuren jetzt gehen lassen zu müssen. Zwar durften wir ganz am Ende dank eines kleinen Schlüsselloch-Moments noch einen kurzen Blick in die Zukunft werfen, aber trotzdem ist es traurig. Denn die Autorin hat mit dieser New Adult Sports Romance eine ganz besondere Atmosphäre erschaffen, die mich beim Lesen total für sich eingenommen hat.

Center of my Heart von Mimi Heeger hat mich noch mal sehr berührt und ich habe diese schöne Liebesgeschichte innerhalb von einem Tag inhaliert. Lest die Bücher!

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Veröffentlicht am 11.04.2025

Spannend gestrickt!

Das Dinner – Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?
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Ich habe bereits Die Auszeit von Emily Rudolf gelesen und mochte ihr Debüt sehr gerne, daher habe ich mich auf auf Das Dinner gefreut.

Der Einstieg in die Geschichte war dabei stellenweise für mich doch ...

Ich habe bereits Die Auszeit von Emily Rudolf gelesen und mochte ihr Debüt sehr gerne, daher habe ich mich auf auf Das Dinner gefreut.

Der Einstieg in die Geschichte war dabei stellenweise für mich doch etwas verwirrend. Immerhin wird die Geschichte aus der Sicht von allen Figuren, die am Krimidinner teilnehmen, erzählt und das einerseits im Heute und andererseits aber auch noch mal in der Vergangenheit. Zusätzlich bekommen alle am Tisch Sitzenden noch einen eigenen Namen, oder eine Rolle für das Krimidinner, was natürlich üblich ist, aber dann zu Beginn doch etwas viel ist. Zwar wird versucht, das durch eigene Verwechslungen der Figuren im Buch mit Humor zu nehmen, aber ich war zeitweise doch von der Vielzahl der Namen und der Geschehnisse etwas verwirrt.

Aber es geht und ich habe mich definitiv auch eingefunden! Was ich ja super finde, dass Emily Rudolf hier mit der unzuverlässigen Erzählstimme arbeitet. Das wird in Das Dinner natürlich logischerweise auch dadurch begünstigt, dass sämtliche Beteiligten einen etwas eigenen Blick auf die Geschehnisse von Damals, auf das Verschwinden ihrer Freundin, aber auch auf das Treffen heute haben. Aber es macht wirklich Spaß zu wissen, dass man eigentlich niemandem so richtig trauen kann. Und wer dir in der einen Sekunde noch sympathisch ist, kann im nächsten Kapitel plötzlich eine ganz eigene Seite an sich zeigen.

Ich persönlich lese ja recht viel Spannung und war dadurch vom ersten Twist nicht wirklich überrascht. Ich habs mir vorher schon gedacht. Aber spannend fand ich trotzdem, wie sich die Dynamik spürbar geändert hat. Und man kann beim Lesen, auch wenn man es ahnt, trotzdem Spaß haben, denn es zählt ja vor allem auch der Weg zum Ziel.

Was ich noch erwähnen wollte, ist die teilweise doch recht derbe Sprache, derer sich die Autorin bedient. Damit hab ich so auch nicht gerechnet, aber es gelingt ihr auf jeden Fall, jeder Figur eine eigene Stimme zu geben. So ungewohnt sich das zuweilen auch lesen mag.

Durchdachte Twists, ein spannender Showdown und jede Menge Enthüllungen haben mich wirklich sehr gut bei Das Dinner von Emily Rudolf unterhalten können! Ich kann euch diesen Thriller auf jeden Fall empfehlen.

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