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Veröffentlicht am 05.07.2021

Emotionales Leseerlebnis

Alle Farben des Regens
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Mein erstes Buch von Jessica Winter … an einem Abend gelesen und geliebt!

Arya und Kasey verband in ihrer Kindheit eine enge Freundschaft, bis Kasey eines Tages aus familiären Gründen verschwand. Arya ...

Mein erstes Buch von Jessica Winter … an einem Abend gelesen und geliebt!

Arya und Kasey verband in ihrer Kindheit eine enge Freundschaft, bis Kasey eines Tages aus familiären Gründen verschwand. Arya traf es schwer, dass er trotz des Versprechens zurückzukehren, jahrelang kein Lebenszeichen von sich gab. In der Zwischenzeit wird Arya Vorschullehrerin an ihrer alten Schule, ist mit Peter verlobt und lebt ein geplantes Leben ... bis eines Tages die kleine Evie - Kaseys Tochter- neu in ihre Klasse kommt und ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt wird.

Ich habe von Anfang an mit Kase und Ari mitgefiebert denn durch die wechselnden Perspektiven fühlt man sich eng mit den Protagonisten verbunden. Ari hat mit ihrer offenen und liebevollen Art ihren jungen Schülern gegenüber, bei mir direkt Sympathien gewonnen, aber auch ihre Verletztheit, ihr Kummer und ihre widersprüchlichen Gefühle gegenüber Kase waren für mich gut nachvollziehbar. Mit Kase habe ich sehr mitgelitten, weil er sich als alleinerziehender Vater eines Säuglings und eines Kleinkinds zurecht völlig überfordert fühlte, voller Selbstzweifel war und doch unbedingt alles richtig machen wollte. Jessica Winter schildert die Gefühlswelt ihrer Protagonisten so authentisch, dass es mir beim Lesen fast das Herz brach, dazu noch die Rückblenden in die teilweise traumatische Vergangenheit, die die besondere Beziehung der beiden noch verständlicher macht.

Das Buch beschäftigt sich mit tiefgründigen Themen ... wie verarbeiten und verkraften Kinder einen schweren Schicksalsschlag? ... wie stark färbt das Verhalten der Eltern auf ihre Kinder ab? ... es geht um toxische Beziehungen, Freundschaft, Liebe, Vergebung und die Erfüllung von Kindheitsträumen ... all das geschildert mit einem angenehmen Schreibstil, der einen nur so durch das Buch fliegen lässt. Und ja, natürlich ahnt man, wie das Buch enden wird, aber der Weg dorthin war eine wundervoll emotionale Reise, bei der sich jede Minute Lesezeit gelohnt hat.

Von mir gibt’s eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen für diese wunderschöne Geschichte!

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Größtenteils spannend mit Schwächen in der Auflösung

Die Karte
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In Hamburg kommt es zum Mord an einer Joggerin, die ihre Laufstrecken trackt und in eine Fitnessgruppe online stellt. Kurze Zeit später schlägt der Mörder erneut zu. Das Opfer auch diesmal eine Frau aus ...

In Hamburg kommt es zum Mord an einer Joggerin, die ihre Laufstrecken trackt und in eine Fitnessgruppe online stellt. Kurze Zeit später schlägt der Mörder erneut zu. Das Opfer auch diesmal eine Frau aus der Laufcommunity. Kennt der Täter die Lieblingsstrecken seiner Opfer?

Der vierte Fall für Jens Kerne und Rebecca Oswald, den man aber auch problemlos unabhängig von der Reihe lesen kann. Der Einstieg ins Buch ist spannend und beginnt mit einem verstörenden Prolog. Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Handlungsstränge und durch die abwechselnde Erzählweise bleibt der Spannungsbogen konstant hoch. Neben den Morden an den Joggerinnen, beobachtet Rebecca einen älterern Mann, der mit einem Fahrrad Leichenteile durch Hamburg transportiert, wir begleiten ein junges Mädchen in einem lieblosen, von Hass geprägtem Elternhaus und erhalten Einblick in die gestörte Psyche des Mörders.

Über Dreiviertel des Buches habe ich mich bestens unterhalten gefühlt, leider hat mich das Ende dann etwas enttäuscht. Um meine Frustration über das Ende detailliert zu erklären, müsste ich spoilern, aber das möchte ich nicht. Nur so viel ... meiner Meinung nach wecken Titel und Klappentext Erwartungen, die dann eigentlich nur am Rande eine Rolle spielen. Auch das Meisterwerk, das der Täter mit seinen Morden erschaffen wollte, erschloss sich mir nicht. Am Ende blieben für mich doch einige Zusammenhänge unklar und somit einige Fragen offen. Eine Sache die mich persönlich gestört hat waren die Anspielungen auf die im Buch bereits überstandene Corona-Pandemie. Vermutlich wollte der Autor hier aktuell sein, leider stecken wir aber noch mitten in der Pandemie und dann ist es schon ein bisschen grotesk von „Überbleibseln der Pandemie“ zu lesen.

Neben den Kritikpunkten möchte ich aber noch ein paar positive Dinge nennen. Jens und Rebecca hatten erneut meine volle Sympathie. Die Charakterentwicklung des Kommissars in diesem Band und die dadurch bedingte privaten Entwicklungen haben mir richtig gut gefallen. Auch der Aufbau mit den relativ kurzen Kapiteln mit ihren Cliffhangern und die hohe Spannung haben mich überzeugt. Ebenso mochte ich das Thema des Missbrauchs von sozialen Medien und den Hinweis auf die Gefahr, die daraus resultiert, private Dinge öffentlich zu teilen.

Fazit: Die Karte wird zwar nicht mein Lieblingsband der „Kerner und Oswald - Reihe“, hat mir aber unterhaltsame und spannende Lesestunden beschert. Das Ende war mir insgesamt etwas zu konstruiert und beantwortete nicht alle meine Fragen, trotzdem gibt’s von mir eine Leseempfehlung für Thrillerfans.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Jugendliche Sommerlektüre

Mit dir leuchtet der Ozean
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Inhalt

Penny hat gerade ihr Psychologie-Studium abgebrochen und einen Job als Animateurin in einem Hotel auf Fuerteventura angenommen. Ausgerechnet hier trifft sie Milo wieder, einen Jungen mit dem sie ...

Inhalt

Penny hat gerade ihr Psychologie-Studium abgebrochen und einen Job als Animateurin in einem Hotel auf Fuerteventura angenommen. Ausgerechnet hier trifft sie Milo wieder, einen Jungen mit dem sie nur ein Kuss bei einem Partyspiel vier Jahre zuvor verbindet. Trotz der Gerüchte über Milos Vergangenheit fühlt sie sich zu ihm hingezogen und dass sie sich mit seiner Freundin Helena ein Zimmer teilt, macht die ganze Sache nicht gerade einfacher.



Meine Meinung

Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch den wirklich schönen Titel und das für meine Empfinden modern und optisch ansprechend gestaltete Cover!

Ich muss gestehen, nach dem Prolog war ich sehr angetan und wahnsinnig neugierig auf das Buch. Einerseits war er frech und witzig, hinterließ aber gerade mit seinen Andeutungen zum Ende ein ungutes Bauchgefühl und eine gewisse Melancholie.

Die Erzählweise und der Schreibstil haben mir gut gefallen, denn der Leser erlebt die Geschichte sowohl aus Pennys, als auch aus Milos Perspektive und durch Rückblenden erfährt man auch noch einiges aus ihrer Vergangenheit. So ist man sehr nah an den Figuren und weiß was sie beschäftigt und ihnen wichtig ist.

Auch die beiden Hauptprotagonisten Milo und Penny mochte ich, allerdings konnte ich mich mit Helena überhaupt nicht anfreunden. Ihre Art, im Präteritum zu sprechen sollte vermutlich originell sein, hat mich aber leider überhaupt nicht angesprochen, sondern eher genervt und meinen Lesefluss gestört. Die Handlung betreffend muss ich sagen, dass mir insgesamt etwas zu wenig passiert ist. Alles plätschert etwas vor sich hin. Die Gefühle und Konflikte kamen bei mir aber nicht so richtig an, wobei Milo und seine Probleme für mich noch eher nachvollziehbar waren, als Pennys Gedankengänge. Aber die starke Anziehung zwischen den beiden habe ich selbst leider nicht gefühlt, bei mir hat es im Bauch nicht gekribbelt, mich hat die Geschichte deshalb nicht so richtig mitfiebern lassen.

Allerdings ist dieses Sommer-Club-Feeling total schön und man fühlt die Urlaubsstimmung und die lauen Sommernächte. Am liebsten hätte ich mich in den nächsten Flieger gesetzt!

Insgesamt würde ich sagen, „Mit dir leuchtet der Ozean“ ist ein nettes YA-Buch für Zwischendurch, das ich gerne gelesen habe, das mich aber nicht vom Hocker reißen konnte. Ich denke aber, dass gerade jüngere Leser diese Dreiecksgeschichte mit ihren emotionalen Konflikten gefallen kann.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Dranbleiben lohnt sich

Eine perfekte Ehe
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Inhalt:
Lizzie Kitsakis hat kürzlich der Staatsanwaltschaft den Rücken gekehrt und arbeitet nun als Anwältin. Da erreicht sie der Hilferuf ihres alten Studienfreundes Zach, der verdächtigt wird, seine ...

Inhalt:
Lizzie Kitsakis hat kürzlich der Staatsanwaltschaft den Rücken gekehrt und arbeitet nun als Anwältin. Da erreicht sie der Hilferuf ihres alten Studienfreundes Zach, der verdächtigt wird, seine Frau Amanda ermordet zu haben. Lizzie und Zach waren zu Studienbeginn gute Freund und sie glaubt an seine Unschuld, obwohl sie sich seit Jahren nichtgesehen haben.
Sie beginnt mit ihren Ermittlungen in Zach’sund Amanda’s Freundeskreis, alles gut situierte Familien die in einem gehobenen Wohnviertel in Brooklyn leben.
Nach und nach blickt sie hinter die Fassaden und stellt fest, nichts ist so perfekt, wie es scheint.

Meinung:
Mir ist der Einstieg nicht leicht gefallen. Man erfährt die Geschichte aus Lizzies Sicht ... nach Amanda’s Ermordung. Außerdem lesen wir Amanda’s Perspektive, die die letzen Tage vor ihrem Tod schildern. Dazwischen gibt es Vernehmungsprotokolle von Besuchern der Party, nach der Amanda getötet wurde. Das ganze ist zwar abwechslungsreich, aber leider brauchte die Handlung sehr lange, bis sie dann an Fahrt aufnahm und spannend wurde.
Die Charaktere sind facettenreich, haben ihre individuellen Eigenheiten und man hat die komplette Bandbreite an Menschen von Sympathieträgern bis zu narzisstischer Psychopathen. Auch das Leben der New Yorker Upper Class wird interessant geschildert.
Ungefähr nach der Hälfte hat mich die Geschichte dann doch in ihren Bann gezogen, es kam zu einigen unerwarteten Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Wenn man denkt, kurz vor der Lösung zu sein, hält die Autorin doch noch eine Überraschung parat. Das Ende hat mich wirklich überzeugen können.

Fazit:
Auch wenn der Anfang dem Leser eine große Portion Durchhaltevermögen abverlangt, lohnt sich das Dranbleiben! Clever konstruierter Thriller, der den Leser in die Abgründe der High Society und der menschlichen Seele blicken lässt.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Thriller at its best!

Blutroter Schatten
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Mit Spannung erwartet und allen Erwartungen gerecht geworden ist die Neuerscheinung „Blutroter Schatten“ von Patricia Walter, die am 26. Februar im Fisher Verlag erschienen ist.

Eine Mordserie erschüttert ...

Mit Spannung erwartet und allen Erwartungen gerecht geworden ist die Neuerscheinung „Blutroter Schatten“ von Patricia Walter, die am 26. Februar im Fisher Verlag erschienen ist.

Eine Mordserie erschüttert München, innerhalb weniger Tage wird vier Menschen die Kehle durchgeschnitten. Zwischen den Opfern ist kein Zusammenhang erkennbar, lediglich die am Tatort zurückgelassene Karte mit der Aufschrift „Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rhode“ und der identische Modus operandi legen den Verdacht nahe, dass es sich um ein und denselben Täter handelt. Allerdings befindet sich der Serienmörder Rhode seit mehr als neun Jahren in der Sicherheitsverwahrung der Psychiatrie. Die Ermittler vermuten, dass er bei der Suche nach dem Killer behilflich sein könnte und Rhode ist bereit zu reden, allerdings nur mit seiner Tochter Sam, die er seit seiner Verhaftung nicht mehr gesehen hat...

Bereits der Prolog hat in Atem gehalten und der Spannungsbogen im Buch war so konstant hoch, dass ich wirklich nur eins wollte: Lesen! Die abwechslungsreichen Kapitel mit Rückblenden und unterschiedlichen Perspektiven ließen nie Langeweile aufkommen. Dabei waren natürlich die Perspektiven von Rhode und dem „Schlitzer“ zugeich faszinierend, wie abschreckend, während Rhodes Tochter für mich die große Sympathieträgerin war. Ich habe sehr mit Sam mitgelitten - Tochter eines Serienmörders, aber trotz allem mit wunderschönen Kindheitserinnerungen ... was für ein Zwiespalt! Besonders mochte ich auch die Nebencharaktere, wie beispielsweise Sams beste Freundin Jenny und den hilfsbereiten und freundlichen Nachbarn Jakob.
Die Ermittler verlassen sie sich nach meinem Empfinden bei der Suche nach dem „Schlitzer“ viel zu sehr auf Sam, treten ihr gegenüber sehr fordernd auf und setzen sie moralisch unter Druck. Das hat sie mir persönlich ein Stück weit unsympathisch gemacht. Außerdem gehen sie viel zu sorglos und selbstsicher auf die Forderungen von Thomas Rhode ein - ein großer Fehler!
Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven, bei manchen Szenen dreht sich einem fast der Magen um ... ein richtiger Thriller eben. Aber es ist nicht nur der geniale Plot der überzeugt, sondern auch die emotionale Ebene, diese hat mich gleichermaßen fasziniert und berührt hat. Zum einen die tiefe Freundschaft zwischen Jenny und Samantha, die seit Kindertagen besteht und in der jeder alles für den anderen tun würde. Und auch die widersprüchlichen Gefühle von Samantha gegenüber Thomas Rhode - empathieloses Monster und Vater in einer Person- sind perfekt und nachvollziehbar beschrieben.

Mit „Blutroter Schatten“ meistert Patricia Walter die Gratwanderung zwischen temporeichem Thriller und detaillierter Charakterstudie mit Bravour. Definitiv ein Lesehighlight im Thriller Genre!

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