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Veröffentlicht am 13.01.2023

Die Sturmschwester - Band 2 der Sieben-Schwestern-Reihe

Die Sturmschwester
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Mit „Die Sturmschwester“ ist der 2. Band der Romanreihe rund um die 7 Schwestern von Lucinda Riley erschienen. Die einzelnen Bände sind völlig unabhängig voneinander lesbar und können auch in unterschiedlicher ...

Mit „Die Sturmschwester“ ist der 2. Band der Romanreihe rund um die 7 Schwestern von Lucinda Riley erschienen. Die einzelnen Bände sind völlig unabhängig voneinander lesbar und können auch in unterschiedlicher Reihenfolge gelesen werden, da die Geschichte immer zum selben Zeitpunkt einsetzt.
Ally, die Zweitälteste der Schwestern ist eine sehr begabte Seglerin und kann auf diesem Gebiet große Erfolge feiern. Bei der Teilnahme an einer Regatta lernt sie ihren Seelenverwandten kennen, mit dem sie sich den Rest ihres Lebens vorstellen kann. Doch als sie vom Tod ihres Adoptivvaters Pa Salt erfährt, kehrt sie zunächst auf das Anwesen der Familie in Genf zurück und bekommt dort wie die anderen Schwestern Hinweise auf ihre Vergangenheit.
Die Biografie eines norwegischen Komponisten aus dem 19. Jahrhunderts sowie ein kleiner brauner Frosch führen Ally nach einem weiteren Schicksalsschlag auf die Spuren ihrer Vergangenheit in das Land im hohen Norden.

Lucinda Riley gelingt es durch ihre packende und fließende Schreibweise mich sofort in den Bann der Geschichte zu ziehen. Durch die bildhafte Sprache konnte ich mir die Örtlichkeiten sehr gut vorstellen.
Sie bleibt dem Stil der verschiedenen Zeitebenen treu, sodass man nicht nur Ally in der Gegenwart begleitet, sondern auch weit in die Vergangenheit – bis ins 19. Jahrhundert - eintaucht.

Ally als Hauptperson ist mir durch ihre Willensstärke und gleichzeitig durch ihre Lebensfreude sehr ans Herz gewachsen. Sie schafft es trotz zahlreicher Schicksalsschläge ihren Lebensmut nicht zu verlieren und findet neue Wege, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Ich habe mit ihr mitgefiebert und mich vor allem für sie gefreut.

Gleichzeitig fand ich die historischen Hintergründe zur Entstehung der Kompositionen von Edvard Grieg sehr interessant, auch wenn einige Personen natürlich fiktiv dazu gedichtet wurden.
Mich hat dieser Roman dazu animiert, mal wieder in die Welt der klassischen Musik einzutauchen.

Die kleinen versteckten Andeutungen und Hinweise zum weiteren Verlauf der Familiensaga, die zum 7. Band der Reihe führen, lassen mich natürlich schnell zum nächsten Buch greifen.

Fazit:
Band 2 dieser sehr schön geschriebenen Reihe hat mich emotional sehr berührt und war in meinen Augen sogar noch ein Stück besser als der 1. Band, sodass ich mich jetzt schon auf die Geschichte der 3. Schwester Star freue.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Für wahre Herr-der-Ringe-Liebhaber

Die Wissenschaft von Mittelerde
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Mit „Die Wissenschaft von Mittelerde – Wie J.R.R. Tolkien die größte Fantasy-Welt aller Zeiten schuf“ hat man als Leser ein wahres Meisterwerk in den Händen.
Das Buch macht schon äußerlich was her – ein ...

Mit „Die Wissenschaft von Mittelerde – Wie J.R.R. Tolkien die größte Fantasy-Welt aller Zeiten schuf“ hat man als Leser ein wahres Meisterwerk in den Händen.
Das Buch macht schon äußerlich was her – ein sehr eindrucksvoll gestaltetes Cover lässt einen sofort wieder an die Welt von Mittelerde denken. Das Format ist nicht wirklich handlich, macht aber im Buchregal auf jeden Fall Eindruck.
Unterteilt ist das Buch in 6 Abschnitte, in denen auf die wissenschaftlichen Aspekte der von Tolkien geschaffenen Welt eingegangen wird. Dabei wurden sehr interessante Informationen vermittelt, die mir so noch nicht bekannt waren.
Sehr gelungen in diesem Zusammenhang ist auch die sehr schön gestaltete Karte von Mittelerde im Einband des Buches, auf der die unterschiedlichen Themenwelten aufgeführt werden.
Leider ist die gewählte Sprache sehr anspruchsvoll und von den Begrifflichkeiten teilweise so hochgestochen, dass mir das Lesen mancher Abschnitte sehr schwer fiel und ich diese sogar entweder nicht verstanden habe oder noch einmal lesen musste, um wenigstens die wesentlichen Informationen zu erfassen.
Untermalt wird die Lektüre immer wieder mit sehr schönen Zeichnungen und Darstellungen, die das Geschriebene unterstützen. Die Zeichnungen sind hierbei jedoch leider nicht von Tolkien selber, von dem bekannt ist, dass er leidenschaftlich gern gezeichnet hat. An manchen Stellen haben mir zusätzliche Bilder gefehlt, um mir die beschriebenen Charaktere noch besser vorstellen zu können.
Der Aufwand, der zur Recherche und Ausarbeitung betrieben wurde, lässt mich staunend zurück. Jedoch hätte vielleicht noch ein klein wenig mehr in eine verständlichere Ausdrucksweise investiert werden können.

Mein Fazit:
Dieses Buch ist definitiv keine leichte Kost und mit seinem stolzen Preis von 50,00 - 70,00 € auch nicht für jeden erschwinglich. Für echte Herr-der-Ringe-Liebhaber, die noch tiefer in die Materie eintauchen wollen, ist es sicherlich ein Schatz im Bücherregal, welchen man immer mal wieder zum Studium hervorholen kann. Für die breite Masse ist es jedoch meines Erachtens eindeutig zu anspruchsvoll geschrieben und bekommt daher auch nur 3 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Eine nicht abwegige Zukunftsvision

Unsre verschwundenen Herzen
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In „Unsere verschwundenen Herzen“ von Celeste Ng wird der Leser in ein Amerika nach einer tiefgreifenden wirtschaftlichen und sozialen Krise geführt, in dem Minderheiten verfolgt werden und durch den Schleier ...

In „Unsere verschwundenen Herzen“ von Celeste Ng wird der Leser in ein Amerika nach einer tiefgreifenden wirtschaftlichen und sozialen Krise geführt, in dem Minderheiten verfolgt werden und durch den Schleier der Gesetzmäßigkeit Ungerechtigkeiten an der Tagesordnung sind.
Das Buch ist in 3 Teile untergliedert.
Der 12-jährigen Noah, auch Bird genannt, lebt mit seinem Vater nach der großen Krise in einem Studentenwohnheim. Seine Mutter hat die beiden vor 3 Jahren verlassen. Bird bekommt immer mehr die Auswirkungen des vor über 10 Jahren erlassenen Gesetzes PACT zur Bewahrung der amerikanischen Kultur mit und auch die dadurch einhergehende Diskriminierung vor allem asiatisch aussehender Menschen. Als er immer wieder die Gedichtzeilen seiner Mutter in der näheren Umgebung sieht und letztlich einen Brief von ihr erhält, macht er sich auf die Suche nach ihr, der Geschichte ihrer Vergangenheit und ihres Verschwindens.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen.
Viele Situationen wurden so bildlich beschrieben, dass ich sie vor meinem inneren Auge sehen konnte. Auch fast poetische Stellen, die mich sehr berührt haben und mich zum Nachdenken gebracht haben, waren zwischendurch immer wieder dabei.
Dem kleinen Noah habe ich mich beim Lesen sehr nah gefühlt. Seine Zerrissenheit und seinen Wunsch nach der Wahrheit konnte ich sehr gut nachfühlen.
Auch die Geschichte seiner Mutter fand ich sehr interessant geschrieben, jedoch konnte ich zu ihr weniger einen emotionalen Bezug herstellen.
Zum Schluss wurde die Spannung zwar noch einmal etwas erhöht, jedoch konnte mich die Lektüre im gesamten Verlauf nicht so fesseln, dass ich den Wunsch verspürte, es nicht aus der Hand zu legen, um endlich das Ende zu erfahren.
Die geschilderte Krise – die Inflation, die Not der Menschen und die daraus resultierenden Folgen – die Suche nach einem Schuldigen, der Rassismus, die alltägliche Gewalt und vor allem das Wegsehen der Menschen waren in meinen Augen sehr realistisch und vor allem leider bereits jetzt schon häufig Alltag, sodass dieses Buch für mich auch sehr viel Sozialkritik beinhaltet.
Das offene Ende war einerseits sehr emotional, andererseits lässt es Raum für Hoffnung. Dass es kein klassisches Happy-End gibt, passt zum Thema des Buches.
Sehr gelungen fand ich zum Schluss die kurzen Anmerkungen der Autorin, in der sie auf aktuelle Beispiele eingeht, wie z.B. in den USA real die Trennung von Familien praktiziert wird. Es erschreckt und rüttelt auf.

Fazit:
Es war ein interessantes Buch, welches auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 22.12.2022

Packender Steven-King!

Das Institut
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Lange habe ich keinen Roman mehr von Steven King gelesen, doch bei „Das Institut“ hat mich bereits das Cover fasziniert und ich konnte an dem über 750 Seiten starken Wälzer nicht vorbei gehen.
Der 12-jährige ...

Lange habe ich keinen Roman mehr von Steven King gelesen, doch bei „Das Institut“ hat mich bereits das Cover fasziniert und ich konnte an dem über 750 Seiten starken Wälzer nicht vorbei gehen.
Der 12-jährige Luke Ellis ist ein hochintelligenter Junge, der sehr behütet aufwächst und sich bei gleich zwei Colleges um Aufnahme seiner Studien bewirbt. Doch eines Nachts gerät sein Leben komplett aus den Fugen, als seine Eltern brutal ermordet und er selbst gekidnappt wird.
Er wacht augenscheinlich in seinem eigenen Zimmer wieder auf – dieses hat nur kein Fenster und befindet sich in einem Institut, in dem außer Luke auch andere Kinder untergebracht sind. Allen gemeinsam sind die paranormalen Fähigkeiten wie Telepathie oder Telekinese.
Luke kann sich mit der gegebenen Situation nicht abfinden. Wird er gemeinsam mit den anderen einen Weg in die Freiheit finden? Und kann er die Arbeit des Instituts stoppen und die anderen Kinder rechtzeitig rausholen?
Der Schreibstil von Steven King war für mich bisher immer etwas gewöhnungsbedürftig und langatmig. Bis ich in ein Buch hineingefunden habe, hat es immer eine ganze Weile gedauert. Bei diesem Roman war das jedoch ganz anders. Von Beginn an hat mich die Geschichte gefesselt und die Spannung wurde bis zum Schluss aufrecht erhalten.
Die Charaktere werden sehr authentisch dargestellt, sodass ich vor allem mit den Kindern mitgefiebert und – gelitten habe.
Die Auflösung des Ganzen war schlüssig, wenn auch teilweise abwegig. Wenn man jedoch darüber nachdenkt, kann man nicht ausschließen, dass es derartige Institute und Menschen, die an solche Dinge glauben, tatsächlich geben könnte.

Fazit:
Ein packender Roman, der mich innerhalb kürzester Zeit in seinen Bann gezogen hat.
Für mich ein wirklich lohnenswerter Steven-King!!!

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Veröffentlicht am 16.12.2022

Die Geschichte der Banat-Deutschen, die nicht in Vergessenheit geraten darf!

Das letzte Versprechen
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„Das letzte Versprechen“ ist ein historischer Roman nach einer wahren Geschichte von Hera Lind. Die Grundlage des Romans liefert das Goldene Tagebuch von Anni Eckardt, die 1944 als 5-jährige im Banat die ...

„Das letzte Versprechen“ ist ein historischer Roman nach einer wahren Geschichte von Hera Lind. Die Grundlage des Romans liefert das Goldene Tagebuch von Anni Eckardt, die 1944 als 5-jährige im Banat die Hölle erleben musste.
Zu Weihnachten wird die Mutter von Anni von Partisanen in das ferne Sibirien in ein Arbeitslager entführt. Anni kommt in ein jugoslawisches Kinderheim, doch die Großmutter von Anni lässt sie trotz aller Gefahren und Widrigkeiten nicht im Stich. Sie kämpft immer wieder darum, bei Anni zu bleiben, schafft es wider Erwarten in den abfahrenden Zug und kann Anni wieder und wieder aus brenzligen Situationen herausholen.
Nach dem Krieg kommen die Großeltern und Anni nach Deutschland, doch auch hier hört das Leid des seelisch in Not geratenen Kindes nicht auf.
Die Schreibweise in diesem Roman ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Zu Beginn wechselt die Perspektive zwischen Anni, ihrer Mutter Amalie und plötzlich auch einem Kapitel aus Sicht der Autorin selbst, welches auf mich eher willkürlich wirkt.
Zwischen den sehr emotional erzählten Passagen folgen Gedichte, Tagebucheinträge und Dialoge, sodass man im Lesefluss oft gestört wird und teilweise kein roter Faden zu erkennen ist.
Die Geschichte der Banatdeutschen ist erschreckend und war mir bis zum Lesen dieses Romans so nicht bekannt. Die brutalen Ereignisse, die definitiv nicht in Vergessenheit geraten dürfen, müssen klar beim Namen genannt werden und es ist gut, dass diese durch die Erfahrungen von Zeitzeugen überliefert wurden.
Schon zu Beginn des Buches musste ich mehrmals schlucken und mir stiegen die Tränen in die Augen aufgrund der unfassbaren Grausamkeiten, die damals im Banat geschehen sind.
Hera Lind erzählt ungeschönt davon, was den Menschen damals angetan wurde und ich musste das Buch mehrmals aus der Hand legen, um das Gelesene zu verarbeiten.
Doch auch nachdem die junge Anni im Nachkriegsdeutschland angekommen ist, merkt man, dass damals kein Wert auf das seelische Befinden eines tief traumatisierten Kindes gelegt wurde. Der Umgang der Erwachsenen mit einer Kinderseele, die so viel Leid erleben musste, hat mich tief erschüttert und mir vor Augen geführt, wie weit die Entwicklung gerade auf diesem Feld vorangeschritten ist.
Das Buch ist durchzogen von Leid und negativen Ereignissen, sodass es schwer zu ertragen ist.
Anni als Persönlichkeit hat mich tief beeindruckt und auch ihre Großmutter, die immer für ihre Enkelin gekämpft hat, ist eine bewegende Frau.
Das Cover des Buches hat in mir die Erwartung einer herzergreifenden Geschichte erzeugt. Ich hätte jedoch nicht erwartet, so viel Leid zu lesen.
Zum Schluss ist Anni selber Großmutter und zeigt immer noch Stärke. Sie lässt sich trotz aller Widerstände in ihrem Leben nicht unterkriegen, sodass für mich der Roman mit einem positiven Gefühl geendet hat.

Fazit:
Es ist ein sehr emotionaler und wichtiger Roman, der Geschehnisse beleuchtet, die vielen sicherlich so nicht bewusst sind. Die Grausamkeiten, die den Menschen damals angetan wurden, dürfen nicht in Vergessenheit geraten – gerade vor dem Hintergrund, dass auch heute noch Krieg herrscht und das Leid der Menschen sich wiederholt!

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