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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2025

Wenn Wände Geschichte erzählen

Treppe aus Papier
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Henrik Szanto erzählt auf einzigartige Weise eine Geschichte, die ich so schnell nicht vergessen werde. Aus Sicht der Wände eines Hauses tauchen die Leser:innen in die Welt der Hausbewohner ein. Erlebnisse, ...

Henrik Szanto erzählt auf einzigartige Weise eine Geschichte, die ich so schnell nicht vergessen werde. Aus Sicht der Wände eines Hauses tauchen die Leser:innen in die Welt der Hausbewohner ein. Erlebnisse, Gedanken und Gefühle haben so eine besondere Wirkung. An einigen Stelle habe ich mich gefragt, was meine Wände wohl so erzählen würden, was haben sie schon alles gefühlt und gehört? Auf wundersame Weise wird ein Gefühl der Verbundenheit erzeugt. Auch der Inhalt vollkommen faszinierend. Die Schwere des Nachklanges des Nationalsozionalismus, das Befassen mit der Familiengeschichte und die Frage der Vergangenheit. Hart und doch wahnsinnig einfühlsam.
Kapitel mit sehr angenehmer Länge, Pausen zum Atmen und Denken an den richtigen Stellen - "Treppe aus Papier" ist nicht nur eine Treppe in die Vergangenheit, sondern auch eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Für mich ein toller Roman, mit Nachklang und Gefühlsausbrüchen, mit allen Ecken und Kanten, die trotzdem rund werden.

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Veröffentlicht am 17.06.2025

Eine Nacht Freundschaft

Der Schlaf der Anderen
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Tamar Noort schreibt von zwei Frauen, die eine gemeinsame Nacht in einem Schlaflabor verbringen. Janis arbeitet dort, Sina möchte dort endlich mal wieder eine Nacht schlafen. Die zwei begegnen sich rauchend ...

Tamar Noort schreibt von zwei Frauen, die eine gemeinsame Nacht in einem Schlaflabor verbringen. Janis arbeitet dort, Sina möchte dort endlich mal wieder eine Nacht schlafen. Die zwei begegnen sich rauchend auf dem Dach und es entsteht eine Freundschaft, vorerst für eine Nacht. Die Leser:innen erfahren zwischendurch immer mehr von den Protagonisten, es geht um die Überforderung mit dem Leben, dem Alltag, der inneren Unruhe und man versteht schnell, warum Sina nicht mehr schlafen kann. Das ganze ist sehr einfühlsam geschrieben, die Charaktere sind sympathisch.
Doch irgendwann bricht der Morgen an und das '"normale Leben" geht wieder weiter. Ich möchte an dieser Stelle nicht Spoilern, aber die Art und Weise wie die Geschichte der beiden weitergeht, hat mich überrascht und unterhalten.
Der erste Roman der Autorin hat mir auch schon gut gefallen und auch für diesen spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 08.06.2025

Wer ist Sputnik?

Sputnik
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Christian Berkel erzählt die Geschichte von Sputnik, eine Mischung aus Fiktion und einem autobiografischen Roman über seine Kindheit und Jugend. Dies ist mein erstes Buch von Berkel gewesen und seine Erzählweise ...

Christian Berkel erzählt die Geschichte von Sputnik, eine Mischung aus Fiktion und einem autobiografischen Roman über seine Kindheit und Jugend. Dies ist mein erstes Buch von Berkel gewesen und seine Erzählweise hat mich wirklich überzeugt. Zudem hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, die anderen Bücher von ihm gelesen haben zu müssen um den Kontext zu verstehen. Es geht unter anderem um Familie, das aufwachsen in Berlin, Schauspielerei, Freundschaft und Partnerschaft, Antisemitismus, schöne und auch schlechte Gedanken - das alles formt Sputnik's Identität.
Besonders gut gefallen hat mir der tiefe Einblick in die Gedanken und Gefühle des Protagonisten. Er spielt mit Erinnerungen und der Gegenwart, mit verschiedenen Wahrnehmungen und der Zeit. Mitreißend und interessant geschrieben, das Cover passt auch sehr gut zu dem Erzählten. Mir hat's gefallen.

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Veröffentlicht am 29.05.2025

Habe mir mehr von Teddy erhofft..

Teddy
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Die Geschichte war okay, aber eben "nur" okay. Anhand der Leseprobe und dem Cover habe ich auf mehr Schiller gehofft. Rom in den 60er Jahren muss toll gewesen sein, doch leider fand ich die porträtierten ...

Die Geschichte war okay, aber eben "nur" okay. Anhand der Leseprobe und dem Cover habe ich auf mehr Schiller gehofft. Rom in den 60er Jahren muss toll gewesen sein, doch leider fand ich die porträtierten Figuren in dem Roman nicht ansatzweise schillernd, sodass die Hintergrundkulisse auch keine überzeugende Rolle gespielt hat. Zum Ende hin musste ich mich zum weiterlesen tatsächlich ein wenig überwinden, fand es relativ fad. Die Geschichte ist meiner Meinung nach total ins stocken geraten, auch die verschiedenen Zeitsprünge haben nicht geholfen...
Trotzdem hat die Geschichte teilweise auch Spaß gemacht, deswegen drei Sterne. Emily Dunlay's Schreibstil gefällt mir.
Ich kann auch total nachvollziehen, dass ihr Debüt viele positive Rezensionen bekommt, an sich eine gute Geschichte, allerdings von den Charakteren und Erzähltempo nicht so wirklich meins.

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Veröffentlicht am 22.05.2025

Neue alte Liebe?

Eine Welt nur für uns
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Eine wunderbare, traurige und zerreißende Geschichte über die verlorene Liebe. Die Szenen der Nachkriegszeit, der Minenräumer und die daher miteinhergehenden Gefahren sind eigentlich schon zerstörend genug, ...

Eine wunderbare, traurige und zerreißende Geschichte über die verlorene Liebe. Die Szenen der Nachkriegszeit, der Minenräumer und die daher miteinhergehenden Gefahren sind eigentlich schon zerstörend genug, dazu kommt die Sehnsucht und Suche nach der verlorenen Liebe.
Und doch würde ich sagen, dass dieser Roman weitaus mehr als von einer Liebesgeschichte in der Nachkriegszeit erzählt. Menschlichkeit gegenüber der Unmenschlichkeit, verstehen und vergessen, schillernde Persönlichkeiten der Charaktere...
Der Titel "Eine Welt nur für uns" hat es mir sehr angetan, ich finde ihn ganz wundervoll passend zu der von Claire Deya erzählten Geschichte. Gerne würde ich auch mein Lob an Elisabeth Liebl aussprechen, die diesen Roman wirklich toll übersetzt hat und die verschiedenen Gefühlslagen sehr gut an die Leser:innen rüberbringt.
Kraftvoll und doch sentimental, einfach wunderschön geschrieben.

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