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Veröffentlicht am 23.04.2023

Hat der Bürger heute noch ein Recht auf Privatsphäre?

Going Zero
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In McCartens Roman “Going Zero“ arbeitet der amerikanische Geschäftsmann Cy Baxter mit der amerikanischen Regierung und mehreren Geheimdiensten zusammen und führt gerade den letzten Test von neuer Überwachungstechnologie ...

In McCartens Roman “Going Zero“ arbeitet der amerikanische Geschäftsmann Cy Baxter mit der amerikanischen Regierung und mehreren Geheimdiensten zusammen und führt gerade den letzten Test von neuer Überwachungstechnologie durch. Zehn ausgewählte Kandidaten sollen in einem bestimmten Augenblick verschwinden. Wenn es ihnen gelingt, 30 Tage lang nicht gefunden zu werden, bekommen sie eine Belohnung von 3 Millionen Dollar. Einige Teilnehmer des Tests werden sehr schnell gefunden, aber die unbedarft wirkende Bibliothekarin Kaitlyn Day entkommt den Verfolgern immer wieder. Sie hat sich besonders gründlich vorbereitet und will aus einem anderen Grund Aufmerksamkeit erregen. Um was es ihr geht, wird allmählich enthüllt. Sie bringt auch Cy Baxter und die Geheimdienste in große Schwierigkeiten.

McCarten erzählt eine spannende und sehr interessante Geschichte. Der Leser fragt sich, ob das alles Zukunftsmusik ist oder ob uns tatsächlich die totale Überwachung in fast jedem Augenblick unseres Lebens droht. Wir wissen, dass der Patriot Act nach den Terroranschlägen den amerikanischen Geheimdiensten umfassende Befugnisse gab, amerikanische, aber auch Bürger in aller Welt auszuspähen. Sollte ausgerechnet eine der ältesten Demokratien der Welt Bürgerrechte untergraben, ohne dass die Menschen darüber Bescheid wissen? Dass solche Praktiken längst Realität sind, zeigt das Beispiel Chinas. Wer dort bei roter Ampel eine Straße überquert, wird identifiziert und bestraft. Auch wenn die totale Überwachung bei uns nicht Realität ist, macht mir McCartens erschreckendes Szenario Angst. Das möchte ich nicht erleben.
Mir hat der Roman mit seinen überraschenden Wendungen und der sorgfältigen Charakterzeichnung gut gefallen und ich empfehle ihn gern weiter.

Veröffentlicht am 16.04.2023

Den Sommer feiern

Einfach Urlaub
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Im Urlaub kochen ist und bleibt eine Herausforderung. Es fängt an bei den fehlenden Kochutensilien und den wichtigsten Gewürzen, die in einer gut sortierten Küche nicht fehlen. Da ist das Buch „Einfach ...


Im Urlaub kochen ist und bleibt eine Herausforderung. Es fängt an bei den fehlenden Kochutensilien und den wichtigsten Gewürzen, die in einer gut sortierten Küche nicht fehlen. Da ist das Buch „Einfach Urlaub“ von Stevan Paul genau richtig. Der Erfolgsautor zeigt in seinem Buch auf, dass es auch ganz unkompliziert gehen kann, nämlich mit einem Besuch im Hofladen oder auf den Wochenmärkten, wo man frische Zutaten für ein leckeres und einfaches, schnelles Rezept bekommt. Er hat Checklisten und Packhilfen für die kleine Urlaubsküche aufgezeigt, die umzusetzen kein Problem sind. Hier habe ich mir gute Anregungen gemerkt. Nun zu den Rezepten: Die sind alle sehr leicht umsetzbar und müssen nicht zwingend nur im Urlaub gekocht werden. Die schnelle Ajvar-Pasta mit Crème fraîche schmeckt mir auch nach dem Feierabend und ist in 15 Minuten fertig. Es gibt noch viele andere Rezepte und Ideen, die ich ausprobieren werde. Man merkt dem Kochbuch an, dass es keine bloße Idee ist, so zu reisen und im Urlaub zu kochen. Der Autor braucht keinen Luxus im Urlaub und hat alles erfolgreich ausprobiert. Genauso gut wie seine Vorschläge gefällt mir, wie er zeigt, worauf es ankommt: Zusammensein mit Freunden, Abstand vom Alltag gewinnen und Freude empfinden. Dieses Buch hat in meiner Sammlung gefehlt.

Veröffentlicht am 07.04.2023

Neues aus dem Back- und Kuchenuniversum

Fatmanurs fabelhafte Backwelt
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Die gelernte Konditorin Fatmanur Kilic hat ihr erstes Backbuch im Gräfe und Unzer Verlag GmbH unter dem Namen „Fatmanurs fabelhafte Backwelt“ herausgebracht. Darin veröffentlicht sie ihre besten Rezepte ...


Die gelernte Konditorin Fatmanur Kilic hat ihr erstes Backbuch im Gräfe und Unzer Verlag GmbH unter dem Namen „Fatmanurs fabelhafte Backwelt“ herausgebracht. Darin veröffentlicht sie ihre besten Rezepte von Kilic_Story. Die Backvideos haben bisher ein Millionenpublikum auf Youtube, Instagram und Tiktok begeistern können.
Das Backbuch ist in folgende Abschnitte aufgeteilt: Basics & Grundrezepte, Klassiker à la Fatmanur, Easy peasy & megalecker, Schönes für besondere Anlässe, Kleine Köstlichkeiten & Desserts sowie Brot, Brötchen & Herzhaftes. Ganz besonders gefällt mir, dass sich die Autorin die Zeit nimmt, die Grundrezepte wie u.a. Mürbteig, Hefeteig, Rührteig und Biskuit zu erklären. Ich habe mir ein paar Rezepte herausgesucht und nachgebacken, so z.B. den Zitronenkuchen auf S. 24 und den Käsekuchen nach klassischer Art auf S. 28, die mir beide sehr gut geschmeckt haben. Das Backbuch zeichnet sich durch sehr gute Aufnahmen und eine leicht verständliche Erläuterung aus. Neben zahlreichen Rezepten für Süßes gibt es z.B. auch Börek mit Spinat und Feta, das ich bestimmt bald ausprobiere. Die QR-Codes neben jedem Rezept sind eine interessante Hilfestellung, die ich jedem Neuling in der Backküche empfehlen kann. Ich persönlich brauche sie nicht, da ich lieber Papier in die Hand nehme. Etwas ungewöhnlich ist der Backofenhinweis auf der letzten Seite. Wenn man ihn gefunden hat, kann nichts mehr schiefgehen. Ich empfehle das Backbuch ohne Einschränkung.

Veröffentlicht am 07.04.2023

Bücher verändern dein Leben

Die Bibliothek der Hoffnung
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Im Mittelpunkt von Kate Thompsons Roman “Die Bibliothek der Hoffnung“ stehen die Bibliothekarin Clara Button und ihre Assistentin Ruby Monroe. Im Jahr 1944 wird die Bibliothek im Londoner East End von ...


Im Mittelpunkt von Kate Thompsons Roman “Die Bibliothek der Hoffnung“ stehen die Bibliothekarin Clara Button und ihre Assistentin Ruby Monroe. Im Jahr 1944 wird die Bibliothek im Londoner East End von deutschen Bomben zerstört. Clara kann jedoch Tausende von Bänden retten und richtet in der noch nicht genutzten Station Bethnal Green eine unterirdische Bibliothek ein. Tausende von Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, schlafen hier in Kojen. Es gibt sogar ein Café, ein Theater, einen Kindergarten und eine Krankenstation. Clara und Ruby verleihen jedoch nicht nur Bücher und veranstalten Lesungen, sie sind auch Gesprächspartnerinnen für die Menschen, die um Angehörige trauern und Trost brauchen. Dabei zeigen sie viel Mitgefühl und helfen, wo sie können, haben sie doch selbst Angehörige verloren: Clara den Ehemann, Ruby die geliebte Schwester.
Die Autorin zeigt in ihrem aus Claras und Rubys kapitelweise wechselnder Perspektive geschriebenem, auf Tatsachen beruhendem Roman nicht nur die Stärke und den Mut der beiden Frauen, sondern schildert auch Ereignisse des letzten Kriegsjahrs bis zur deutschen Kapitulation sowie die Rückkehr von schwer traumatisierten Kriegsteilnehmern und Holocaustüberlebenden. Vor allem aber liegt sie mit ihrer Bibliotheksgeschichte voll im gegenwärtigen Trend, wo es immer wieder um die Veränderung von Menschen durch Bücher und das Glück geht, das das Lesen den Menschen beschert. Davon bin ich auch zutiefst überzeugt: Lesen macht glücklich. Ich habe diesen Roman deshalb gern gelesen, obwohl mir die Darstellung zum Teil zu breit war. Mit kleinen Einschränkungen empfehlenswert.

Veröffentlicht am 19.01.2023

Backen mit Mehl, Zucker, Fett und Liebe

Wild backen
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In Eveline Wilds neuem Backbuch gibt es eine Menge Rezepte für bekannte Backwaren, wie Kaiserschmarren, aber auch für ausgefallene, wie Ketzentarte oder Marille-Vanille-Wolke. Ich habe mehrere erfolgreich ...


In Eveline Wilds neuem Backbuch gibt es eine Menge Rezepte für bekannte Backwaren, wie Kaiserschmarren, aber auch für ausgefallene, wie Ketzentarte oder Marille-Vanille-Wolke. Ich habe mehrere erfolgreich ausprobiert, und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „Wild backen“ ergänzt meine Sammlung, weil ich hier besondere Rezepte für ganz spezielle Anlässe finde. Allerdings setzen diese Grundkenntnisse und eine gewisse Übung voraus. Es gibt hier keine Gelinggarantie. Wenn sie gelingen, sehen sie allerdings wunderschön aus, wie die reichlich vorhandenen opulenten Fotos beweisen. Wer allerdings auch beim Backen zumindest in gewissem Umfang auf gesunde Ernährung und Kalorien achtet, wird enttäuscht. Meiner Ansicht nach enthalten einige Rezepte viel zu viel Fett, Zucker und Eier. Das sollte nach heutigen Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft eigentlich nicht sein.
Alles in allem ist „Wild backen“ ein sehr schön gestaltetes Rezeptbuch, das für jede Sammlung sicherlich eine Bereicherung darstellt, aber mit kleinen Einschränkungen zu empfehlen ist.