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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2019

Ein typischer Haller

Küstenstill
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Ein neuer Ort und ein neues Team:

Ein ehemaliger BKA-Beamter, Hardy Finkel, mit Geheimnissen, der in seine Heimat zur „normalen“ Kripo zurückkehrt. Seine neue Partnerin, Greta Silber, eine taffe Kommissarin ...

Ein neuer Ort und ein neues Team:

Ein ehemaliger BKA-Beamter, Hardy Finkel, mit Geheimnissen, der in seine Heimat zur „normalen“ Kripo zurückkehrt. Seine neue Partnerin, Greta Silber, eine taffe Kommissarin mit Erfolg im Beruf und Pleiten im Privatleben.

Gleich am ersten Arbeitstag, noch bevor die beiden neuen Partner sich so richtig „beschnuppern“ konnten, taucht in den sozialen Medien ein Bild einer bestialisch zugerichteten Frau auf. Die dazugehörige Leiche wird ziemlich schnell gefunden, doch es stellt sich ebenso schnell heraus, dass es nicht die Leiche auf dem geposteten Bild sein kann, obwohl fast alle Merkmale und auch der Tathergang identisch sind. Die Kommissare suchen fieberhaft nach der „richtigen“ Leiche. Diese wird gefunden, aber es bleibt nicht die Letzte. Bei den Leichen tauchen Puzzleteile auf, die nach und nach einen bestimmten Ort darstellen und es kristallisiert sich heraus, dass es hier um eine ganz persönliche Sache geht.

Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Es ist keine „schwere Kost“ und überfordert einen nicht, aber durch die Verwirrungen und Verwicklungen der Geschichte langweilt es auch nicht. Im Gegenteil. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und wollte unbedingt wissen, wer der „Böse“ ist. Leider hat der Autor mich sehr aufs Glatteis geführt und bis fast zum Ende hatte ich zwar eine Ahnung, warum das ganze passiert, aber nicht, wer hinter den ganzen Morden steckt. Dafür müsste ich eigentlich einen zusätzlichen Stern abziehen g

Veröffentlicht am 30.06.2019

Für Leute, denen der Schweiß ausbricht, wenn es in Topf und Pfanne gleichzeitig kocht

Die One-Pot-Challenge
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Für mich als Neu-Köchin sind One-Pot-Gerichte einfach ideal. Ich muss mir keine Gedanken machen, wann ich was für wie lange in welchen Topf / welche Pfanne lege. Der Angstschweiß wird also erheblich reduziert.

Das ...

Für mich als Neu-Köchin sind One-Pot-Gerichte einfach ideal. Ich muss mir keine Gedanken machen, wann ich was für wie lange in welchen Topf / welche Pfanne lege. Der Angstschweiß wird also erheblich reduziert.

Das Buch selbst hat mich mehr als angesprochen. Der Clou: Man nehme eine Zutat (z.B. Nudeln) --- 3 Köche zaubern mit weiteren – unterschiedlichen – Zutaten ein Gericht, wobei der erste nur eine Pfanne, der zweite nur einen Topf und der dritte nur ein Blech nutzen darf --- bewertet werden die Gerichte dann von Jumbo Schneider ….. er kennt sich damit ja aus grins.
Jedes Gericht beginnt mit einer Kurzbeschreibung der Hauptzutat und Kommentaren der Köche zu ihrem Gericht. Es folgt die bebilderte Beschreibung der 3 Varianten und endet mit Jumbos Kommentaren zu dem 3 Gerichten.

Der einzige Nachteil ist: Es sind zwar größtenteils „normale“ Hauptzutaten wie Nudeln, (Süß-)Kartoffeln, Reis, Paprika u.ä. vorgegeben worden, die weiteren Zutaten der einzelnen Köche dann teilweise aber schon weniger normal (z.B. Goji-Beeren) und auch die Zusammenstellung sind – für dem Alltag gesehen – gewöhnungsbedürftig (Pilzstrudel mit Cranberry oder Kartoffelsalat mit Mango).

Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden. Auf jeden Fall ist das Buch einen Blick und auch ein Nachkochen wert.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Eine hochspannende Story, die fesselt und dich zwingt, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen.

Auris
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Eine vor Jahren geborene Idee von Sebastian Fitzek ---- 3 Jahre harte Arbeit von Vincent Kliesch --- du wirst das Buch lieben.

Eine hochspannende Story, die fesselt und dich zwingt, das Buch nicht mehr ...

Eine vor Jahren geborene Idee von Sebastian Fitzek ---- 3 Jahre harte Arbeit von Vincent Kliesch --- du wirst das Buch lieben.

Eine hochspannende Story, die fesselt und dich zwingt, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen. Und das Ende ---- als hätte es Fitzek selbst geschrieben. Mega fies und zum „Autorwürgen“.

Da ist Jula, eine junge Journalistin und Podcasterin, die vor einigen Jahren ein Trauma erlebt hat. Sie wurde vergewaltigt und der Vergewaltiger soll ihr Bruder gewesen sein, der sich in seiner Untersuchungshaft erhängt hat. Aber Jula weigert sich, das zu glauben und fängt an, sich mit Justizirrtümern zu beschäftigen und diese zu veröffentlichen. Dabei stößt sie auf Matthias Hegel, einen genialen forensischen Phonetiker – genannt „Auris“, der für einen Mord an einer Obdachlosen zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Irgendetwas kommt Jula an seinem Fall seltsam vor; sie glaubt nicht daran, dass Matthias schuldig ist, obwohl dieser den Mord gestanden hat. Sie beginnt mit ihren Recherchen, obwohl sich Matthias weigert, ihr ein Interview zu geben und sie später sogar ausdrücklich warnt, ihre Recherchen fortzusetzen. Jula hält sich nicht daran und löst damit furchtbare Ereignissen in Gang.

Man fliegt durch dieses Buch. Die Geschichte ist extrem gut durchdacht, die Charaktere sind – je nach Rolle - lebendig und überaus plastisch (sympathisch oder eher nicht) dargestellt. Man fiebert und bangt mit Jula und begleitet sie von einer Extremsituation zur nächsten. Die Geschichte ist voller überraschender Wendungen und man muss wirklich aufpassen, um dem Faden nicht zu verlieren, zumal der Autor auf unnötige Ausschmückungen gänzlich verzichtet.

Wer ist schuldig – wer ist unschuldig?
Wer sagt die Wahrheit – wer lügt?
Wer ist der Täter – wer ist das Opfer?
Was ist Wahrheit – was ist Fiktion?

Fragen über Fragen, die auch am Ende nicht vollständig aufgelöst werden. Du hast das Buch in der Hand ….. es ist zu Ende und du denkst: Das darf nicht wahr sein. GsD gibt es schon eine Leseprobe von „Aurelia“, der Fortsetzung. 3 Jahre Wartezeit, die ich nicht überleben würde, wird es also wohl nicht geben g.
Uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Leser, die auch mit wenig Blut auskommen.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Ein Debütroman wie ein Tornado

Liebes Kind
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"Dieser Thriller beginnt, wo andere enden." - dieser Satz beschreibt das Buch so perfekt, perfekter geht es nicht.

Das Buch beginnt mit einem Zeitungsartikel, in dem von einer jungen Frau namens Lena ...


"Dieser Thriller beginnt, wo andere enden." - dieser Satz beschreibt das Buch so perfekt, perfekter geht es nicht.

Das Buch beginnt mit einem Zeitungsartikel, in dem von einer jungen Frau namens Lena geschrieben wird, die vor 14 Jahren verschwand.

Gegenwart: Eine Frau wird nach einem Unfall in eine Klinik eingeliefert; mit ihr zusammen ihre nicht verletzte Tochter Hannah. Sie sagt, ihre Mutter heißt Lena. Und die Frau sagt, sie heißt Lena. Sie unterhält sich in Gedanken mit Lena. Ist diese Frau Lena? Wenn nein, wer ist sie?

In Rückblenden erfahren wir, was geschehen ist. Dass es eine Hütte im Wald gibt, in dem ein Mann eine Frau gefangen hält, mit ihr 2 Kinder hat. Die Frau und die Kinder dürfen die Hütte nicht verlassen, Türen und Fenster sind vernagelt, Sauerstoff kommt aus einer selbst gebastelten Maschine. Der Entführer versorgt seine „Familie“ und stellt Regeln für das Zusammenleben auf, die strikt einzuhalten sind. Ansonsten gibt es Züchtigungen.

Das Besondere daran ist, dass die Rückblenden aus Sicht der Hauptpersonen geschrieben sind. Aus Sicht der verletzten Frau, aus Sicht ihrer Tochter Hannah und aus Sicht des Vaters von Lena. Der Entführer selbst kommt nie zu Wort und nimmt nur durch die Schilderungen der Hauptpersonen Gestalt an. Was ist subjektiv, was ist objektiv? Was entspricht den Tatsachen und was der Einbildung/Empfindung?

Es fällt mir wirklich schwer, über diesen mega spannenden Thriller zu schreiben, ohne zu viel über den Inhalt zu sagen. Dieses Buch habe ich verschlungen, obwohl die Schilderungen teilweise so hart und beklemmend sind, dass es mir selbst weh getan hat. Die Geschichte an sich, die subjektiven Rückblenden, bei denen man nie wirklich weiß, woran man ist. Und das Ende, dass mich – im Gegensatz zu vielen anderen Büchern – total überrascht hat. Das schaffen nicht viele Autoren. Du liest, denkst, du hast es verstanden und landest doch wieder auf einer falschen Fährte. Und am Ende bleibt nichts unaufgelöst, auch das „Warum“ nicht. Ganz großes Kino.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Wie immer ein hervorragender Krimi

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Sie ist wieder da. Das mittlerweile 10 Buch aus der Reihe um Tino und Gina und das 2. Buch, in dem Gina allein ermittelt. Für Quer-/Neueinsteiger ist dies aber kein Problem, da alle beteiligten Personen ...

Sie ist wieder da. Das mittlerweile 10 Buch aus der Reihe um Tino und Gina und das 2. Buch, in dem Gina allein ermittelt. Für Quer-/Neueinsteiger ist dies aber kein Problem, da alle beteiligten Personen um Gina herum ausführlich erklärt werden.

Gina ist Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo und hat gerade ihre Elternzeit mit ihrem Ehemann Tino gewechselt. In diesem Fall geht es um 70-80 Jahre alte Knochen, die in einem kleinen Dorf auf einem Kiesabladeplatz gefunden werden. Es geht um 2 Familien, die sich über Generationen, obwohl sie miteinander verwandt sind, feindlich gegenüberstehen. Und es geht um Zwangsarbeit in einer Heeresmunitionsanstalt im 2. Weltkrieg und natürlich um Liebe.

Was ist vor so langer Zeit geschehen? Nachdem Gina erst um den Fall kämpfen musste, weil die Staatsanwaltschaft kein Interesse an der Auflösung eines so lange zurückliegenden Falles hat, muss sie vor Ort auch noch gegen die Politik kämpfen, weil der Bürgermeister um sein neues Gewerbegebiet bangt, schlechte Publicity so gar nicht gebrauchen kann und die Ermittlungen torpediert. Auch die Personen, die vielleicht noch etwas zu den Vorgängen damals berichten könnten, leiden teilweise unter extremen „Gedächtnisverlust“. Aber Gina gibt nicht auf. Sie will herausfinden, wer die Toten sind, um deren Verwandten zumindest jetzt Gewissheit über das Schicksal der Vermissten geben und kämpft an allen Fronten. Dabei bedroht parallel jemand ihr privates Glück und ihre kleine Tochter.

Der Schreibstil ist wie immer unheimlich flüssig. Die Autorin wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit (in Kursivschrift, damit man auch nach einer Pause weiß, wo man gerade ist, sehr schöne Idee) und bringt den Leser so immer tiefer in die Geschichte, was damals passiert ist. Natürlich ist alles fiktiv, aber an den Schilderungen der Vergangenheit über die Deportierung und die Arbeit und das Leben in der Heeresmunitionsanstalt merkt man, dass sie das Thema sehr ausführlich recherchiert hat.

Die Charaktere sind so großartig gezeichnet, dass man das Gefühl hat, mal läuft neben Gina durchs Dorf. Einmal angefangen will man gar nicht mehr aufhören, zumal man von einem Verdächtigten zum nächsten „eilt“. Eine absolute Leseempfehlung von mir.