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Veröffentlicht am 07.05.2022

Zwei kaputte Hälften, die versuchen gemeinsam ein Ganzes zu werden

Das Lied der Wölfe
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Inhalt:

Die Biologin Kaya Lehmann reist für ein Jahr nach Schottland, um dort dem reichen Alistair MacKinley bei seinem Aussiedlungsprojekt von Wölfen zu helfen. Auf seinem Anwesen trifft sie unverhofft ...

Inhalt:

Die Biologin Kaya Lehmann reist für ein Jahr nach Schottland, um dort dem reichen Alistair MacKinley bei seinem Aussiedlungsprojekt von Wölfen zu helfen. Auf seinem Anwesen trifft sie unverhofft auf dessen Sohn Nevis, der sich nach einer Verwundung in einem Afghanistan-Einsatz erholt.

Alistair bittet Kaya seinen Sohn in das Wolfsprojekt einzubeziehen, um ihm die Rückkehr in sein leben zu vereinfachen, doch Nevis leistet mindestens soviel Widerstand, wie die schottischen Nachbarn.

Als Kaya dahinter kommt, dass die Kriegsverletzung nicht die einzige Katastrophe in Nevis Leben ist, hat sich ihr Herz schon längst für ihn entschieden...

Meinung:

Rena Fischer ist es mit ihrem Roman gelungen, eine ausgesprochen berührende Geschichte mit einer eindrucksvollen Natur und interessanten Hintergrundinformationen über das Leben der Wölfe zu verbinden. Dabei haben sich Fakten und Fiktion immer die Waage gehalten, so dass die Handlung niemals langweilig wurde und gleichzeitig nie den Bezug zur Realität verloren hat.

Nicht nur die Liebesgeschichte von Kaya und Nevis, auch die persönlichen Erlebnisse der weiteren Charaktere haben zu jeder Zeit mein Herz berührt, mich gleichzeitig hoffnungsvoll und nachdenklich gestimmt und bleibende Eindrücke in meinen Gedanken hinterlassen.

Die Autorin hat nichts beschönigt, aber auch Raum gelassen für die eigenen Schlussfolgerungen der Leser:innen. Ein herausragendes Beispiel für einen Liebesroman, der emotional berührt, ohne oberflächlich oder kitschig zu sein.

Fazit:

Ein Roman der einen festen Platz in meinem Herzen, in meinen Gedanken und auf meiner Liste der Lese-Highlights findet.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Spannender Krimi mit erschreckendem Realitätsbezug

Der dreizehnte Mann
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Inhalt:

In seiner Kanzlei erhält Strafverteidiger Rocco Eberhardt Besuch von Timo Krampe und Anja Liebig. Die Journalistin wollte einen Bericht schreiben, über einen erschreckenden Missbrauchsskandal, ...

Inhalt:

In seiner Kanzlei erhält Strafverteidiger Rocco Eberhardt Besuch von Timo Krampe und Anja Liebig. Die Journalistin wollte einen Bericht schreiben, über einen erschreckenden Missbrauchsskandal, dem Timo und sein Freund Jörg Grünwald in jungen Jahren zum Opfer gefallen sind.

Doch Jörg ist plötzlich verschwunden und taucht kurze Zeit später auf dem Tisch des Rechtsmediziners Dr. Justus Jarmer wieder auf. Timo Krampe bittet den Anwalt um Hilfe. Dieser versucht gemeinsam mit dem Rechtsmediziner und seiner Ex-Lebensgefährtin Claudia Spatzierer Licht ins Dunkel zu bringen.

Schnell steht fest, der Skandal reicht von Mitarbeitern des Jugendamtes bis in die höchsten Kreise der Politik. Und nicht alle Beschuldigten erweisen sich als kooperativ oder gar leicht zu belasten.

Meinung:

Erneut ist dem Autorenduo Schwiecker/Tsokos ein spannender Krimi gelungen. Mit ihren spannenden Ereignissen und ihrem erschreckend realen Bezug fesselt die Handlung die Leser:innen an das Buch. Man bangt mit Eberhardt, Jarmer und der Staatsanwältin, ob es gelingen wird die aalglatten Beteiligten des Skandals dingfest zu machen und hinterfragt dabei mehr als einmal auch die Vorkommnisse in der realen Welt. Neben der Spannung leidet man mit den Opfern und ihren berührenden Schicksalen.

Allerdings hat mir für den versprochenen Justiz-Krimi ein wenig die Raffinesse des ersten Teils gefehlt, die mich im letzten Jahr uneingeschränkt für die neue Reihe begeistert konnte. Der eigentliche Prozess wird relativ kurz abgehandelt und im Verlauf der Ermittlungen fallen mir persönlich ein wenig zu schnell und einfach in den Schoss der Beteiligten. Für einen weiteren Teil würde ich mir wieder ein wenig mehr an unvorhersehbaren Wendungen und juristischer Finesse wünschen.

Fazit:

Solider Kriminalroman mit erschreckendem Realitätsbezug.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Gibt es eine zweite Chance für die Liebe?

Die Frau im Park
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Inhalt:

Eva und ihr Mann Johannes haben sich auseinandergelebt, nachdem sich Eva nach einem Unfall viele Jahre nur um Tochter Alisa gekümmert hat. Als Alisa das Elternhaus verlässt, sind die beiden gezwungen, ...

Inhalt:

Eva und ihr Mann Johannes haben sich auseinandergelebt, nachdem sich Eva nach einem Unfall viele Jahre nur um Tochter Alisa gekümmert hat. Als Alisa das Elternhaus verlässt, sind die beiden gezwungen, sich miteinander zu beschäftigen.

Johannes stürzt sich weiterhin in seine Arbeit und Eva bleibt ziellos zurück. Bei einem ihrer Spaziergänge im Park, lernt sie Sportlehrer Ben kennen. Er unterstützt sie, hört ihr zu und ermutigt sie zu einem Neuanfang.

Aber ist Eva wirklich bereit, die gemeinsame Zeit mir Johannes hinter sich zu lassen?

Meinung:

Ella Janek hat mit der Frau im Park eine Geschichte erschaffen, in der ich mich als Mitglied der "Zielgruppe" wunderbar wiederfinden konnte. Sowohl die Charaktere, als auch deren Probleme hat die Autorin sehr emotional und realistisch beschrieben, ohne dabei kitschig zu werden. Ich habe mit Eva geweint, mich neu verliebt und war wie sie bis zum Ende unentschlossen, für wen mein Herz schlägt.

Der Englische Garten in München stellt als zentrales Setting des Buches eine wunderbare Verbindung zwischen den Beteiligten dar und zeigt Evas Weg auf. Die emotionale Bindung an die Vergangenheit, die Schwierigkeit sich neu zu erfinden und die scheinbare Leichtigkeit einer neuen Liebe.

Fazit:

Berührende Geschichte, in der es um vielmehr als nur Verliebtheit geht und mit der ganz bestimmt viele Frauen mitfühlen können. Wird mir ganz sicher im Gedächtnis bleiben.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Abschied und ein Neuanfang auf Norderney

Café Meerblick
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Inhalt:

Ein Jahr nach dem Tod ihrer besten Freundin Sophie reist Mona mit deren Tagebuch auf die gemeinsame Lieblingsinsel Norderney. Dort versucht sie die traurigen Gefühle hinter sich zu lassen, und ...

Inhalt:

Ein Jahr nach dem Tod ihrer besten Freundin Sophie reist Mona mit deren Tagebuch auf die gemeinsame Lieblingsinsel Norderney. Dort versucht sie die traurigen Gefühle hinter sich zu lassen, und neu zu beginnen.

Auf ihrem Weg findet sie Inder sympathischen Caro nicht nur eine neue Freundin, sondern beschließt auch spontan, sich um die Nachfolge für ein leer stehendes Café zu bewerben.

Doch der alte Besitzer stellt zuvor einige Aufgaben an seine Bewerber. Die verlangen Monas ganzen Einsatz. Da kommen die Gefühle für den Koch Tjark, den sie auf einer Strandparty kennengelernt hat sehr ungelegen. Und tatsächlich ist sie nicht sicher, ob sie ihm wirklich vertrauen kann.

Meinung:

Christin-Marie Below ist es mit ihrer Geschichte gelungen, die Leser:innen mitzunehmen auf eine sehr emotionale Reise auf die Insel Norderney. Vor einer wunderschönen Sommer- und Strandkulisse, in der die Autorin ganz prima das Flair der Insel eingefangen hat, dürfen wir die ganze Palette von Monas Gefühlen miterleben.

Es geht um Loslassen und Neuanfänge, um Freundschaft und Liebe, um Vertrauen und Zusammenhalt, aber auch um Trauer und Verlust. Dazu nehmen uns die durchweg sympathischen Charaktere mit auf eine Reise herzergreifenden, lustigen und spannenden Momenten, die mir ein rundum gelungene Lesestunden beschert haben.

Da ich im vorigen Jahr bereits die "Pension Herzschmerz" gelesen habe, habe ich mich zudem über ein kurzes Wiedersehen mit Kim, Anna und Lou gefreut.

Fazit:

Erneut ein wunderbarer Ausflug nach Norderney. Ich hätte nichts gegen eine weitere Reise.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Exzellenter, wendungsreicher Psychothriller um das Gute und Böse im Menschen

Das Loft
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Inhalt:

Als sich Marc und Sarah im Urlaub kennenlernen, ist es für beide Liebe auf den ersten Blick. Schnell ziehen die beiden in ein Hamburger Loft, das sie sich mit Marcs Freund Henning teilen.

Die ...

Inhalt:

Als sich Marc und Sarah im Urlaub kennenlernen, ist es für beide Liebe auf den ersten Blick. Schnell ziehen die beiden in ein Hamburger Loft, das sie sich mit Marcs Freund Henning teilen.

Die vermeintlich sorgenfreie Idylle zerbricht, als die Küche der drei voller Blut vorgefunden wird. Das Blut stammt von Henning und der ist verschwunden. Zurück bleibt ein Messer mit Marcs Fingerabdrücken und der Verdacht, das die Idylle tatsächlich gar keine war.

Kommissarin Bianca Rakow muss Licht ins Dunkel bringen. Wie konnten sich die jungen Leute diese Leben leisten? Welche Abgründe haben sich wirklich im Zusammenleben von Marc, Sarah und Henning aufgetan? Und vor allen Dingen, was ist mit Henning geschehen?

Meinung:

Linus Geschke war mir bereits aus der Alexander Born-Trilogie bekannt, die ich jedoch nicht beendet hatte, da mir die Geschichten einfach zu brutal waren. Trotzdem habe ich dem Autor mit "Das Loft" eine zweite Chance gegeben, weil mir sein unglaublich fesselnder und beeindruckender Schreibstil in Erinnerung geblieben ist. Ich wurde nicht enttäuscht.

In der Geschichte um Marc, Sarah und Henning ist ihm ein psychologisches Highlight gelungen, das seinesgleichen sucht. Stück für Stück durfte ich beim Lesen hinter die Kulissen des äußeren Anscheins der Figuren schauen, bis sich gleich einem Puzzle ein Bild ergeben hat. Dabei deckt der Autor schonungslos auf, welche Abgründe sich in jedem von uns verbergen und wie die äußeren Umstände im Leben uns zu Handlungen zwingen, die wir vorher nicht für möglich gehalten hätten.

Ganz ohne plakative Gewaltdarstellungen ist man auf jeder Seite nahezu sicher, die Verbindungen durchschaut zu haben, nur um kurze Zeit später eines besseren belehrt zu werden. Gekrönt von einem Ende, auf das ich im leben nicht gekommen wäre.

Fazit:

Ein exzellenter Schreibstil und ein wendungsreiches Verwirrspiel ergeben hier den perfekten Psycho-Thriller.

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