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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2025

Lust statt Frust bei der Hundeerziehung

Frust lass nach!
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"Frust lass nach!" ist nicht nur ein sehr lehr- und hilfreicher Ratgeber, der einem bei der Hundeerziehung hilft, sondern auch Hundebesitzerinnen können bei der Lektüre einiges über sich selbst lernen. ...

"Frust lass nach!" ist nicht nur ein sehr lehr- und hilfreicher Ratgeber, der einem bei der Hundeerziehung hilft, sondern auch Hundebesitzerinnen können bei der Lektüre einiges über sich selbst lernen. Das anschaulich und leicht verständlich geschriebene Sachbuch regt nämlich auch den Lesenden zum Reflektieren über die eigene Frustrationstoleranz nach und wie diese den Hund und sein Verhalten wiederum beeinflusst.

Einerseits wird darauf eingegangen, was zum Frust beim Hund führen kann und somit auch beim Hundehalter
in, andererseits werden auch praktische Tipps und Tricks beschrieben, die genau das verhindern und zum gewünschten Verhalten führen.
Der Ratgeber wartet dazu mit zahlreichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen auf. Zur Veranschaulichung dienen hierbei Bilder, auf denen einzelne Verhaltensweisen von Hund und Mensch dargestellt sind.
All das wird einem in einem lockeren Ton, gut nachvollziehbar und praxisorientiert näher gebracht.
Eben genau das, was man sich von einem Hunderatgeber erhofft.

"Frust lass nach!" - ist mit diesem inhaltlich und stilistisch ansprechenden Hundetatgeber auf jeden Fall gegeben! Den statt für Frust wird für deutliche Zufriedenheit beim Zusammenleben von Hund und Mensch gesorgt.
Empfehlenswert für lernwillige Hundebesitzer*innen.

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Veröffentlicht am 16.05.2025

Schwaches Leuchten am Sternehimmel

Stars
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In "Stars" von Katja Kullmann geht es nicht um Stars und Sternchen, also VIPs, sondern um die Sterne am Nachthimmel, denn im Astrobusiness ist Carla Mittmann, die Protagonistin des kurzweilig geschriebenen ...

In "Stars" von Katja Kullmann geht es nicht um Stars und Sternchen, also VIPs, sondern um die Sterne am Nachthimmel, denn im Astrobusiness ist Carla Mittmann, die Protagonistin des kurzweilig geschriebenen Romans, unterwegs. Dort ist sie zu einer erfolgreichen Astrologin geworden.
Wie? 
Alles beginnt mit einem Schuhkarton, in dem sich 10.000 $ befinden. Anfangs noch mit viel Schwung, begleitet man Carla auf ihren Weg, wie sie den Fund, als ein Zeichen sieht, ihr Leben zu verändern. Sie gibt ihren tristen Job als Angestellte auf und macht aus ihrer als Hobby betriebenen Horoskop-Webseite ein eigenes Astrobusiness als Astrophilosophin. Selber glaubt sie jedoch nicht an das, was sie in den Sternen liest. Ihre (wohlhabenden) Kunden scheinen sich das aber nicht zu kümmern.
 
Anfangs noch mit einem gewissen Biss, verlieren sich Carlas Gedanken über die Zeit in Oberflächlichkeiten und schon oft durchgekauten stereotypen und überzeichneten Darstellungen ihrer ehemaligen Arbeitskollegen, Kunden und Mitmenschen. Ein sympathisches und ein für sich einnehmendes Bild von Carla stellt sich hierbei nicht wirklich ein, was es schwer macht, ihren Gedanken und ihrem Leben mit Interesse zu folgen.
Zudem krankt der Roman daran, dass besonders zum Ende hin sich auch eine gewisse Inhaltsleere einstellt. Die Handlung plätscherte so vor sich hin und die Charakterentwicklung stockte. Erhoffte scharfsinnige Kommentare über die Gesellschaft bleiben so aus und Carla bleibt den ganzen Roman über eindimensional in ihren Gedanken und Gefühlen.

Seichte Unterhaltung, mehr aber auch nicht. Ein Griff nach den Sternen sieht anders aus.

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Veröffentlicht am 16.05.2025

Das große Sterben beginnt - Spannung pur!

Aschesommer
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Die Endzeit ist nahe, das ist zumindest der Eindruck, der entstehen könnte, wenn man "Aschesommer" von Benjamin Cors liest.
Denn was alle Mordopfer im packend geschriebenen und stimmungsvoll düsteren Thriller ...

Die Endzeit ist nahe, das ist zumindest der Eindruck, der entstehen könnte, wenn man "Aschesommer" von Benjamin Cors liest.
Denn was alle Mordopfer im packend geschriebenen und stimmungsvoll düsteren Thriller gemeinsam haben, ist, dass ihr Tod einer Variante vergangener Massenaussterben der Erdgeschichte ähneln. Das Problem, der Hauptverdächtige, ein verurteilter Mörder und Professor der Geologie, der ein Buch über Massenaussterben verfasst hat und das als Inspiration für die Morde dient, sitzt in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt. Er kann also die Morde nicht begangen haben, aber wer mordet in seinem Auftrag? Jakob Krogh, Mila Weis und ihrer Kollegen und Kolleginnen der Sonderermittlungsgruppe 4 rennt die Zeit davon, denn der Täter ist noch nicht fertig mit seinem Rachefeldzug.

Wer schon den ersten Band "Krähentage" gelesen hat, weiß, dass hier kein Thriller für Zartbesaite auf einen wartet, denn die Morde sind in der Regel grausam. Cors schafft es aber geschickt, düstere Thrillerelemente mit spannender Ermittlerarbeit zu verbinden. So kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf!
Dazu trägt zum einen auch der atmosphärisch düstere Schreibstil bei, der zusammen mit der Hitze und der Asche so etwas wie Endzeitstimmung erzeugt.

Aufgrund der Erzählung aus verschiedenen Perspektiven, darunter neben den Mitgliedern der Sonderermittlungsgruppe 4 auch die der Opfer und die des Täters, wird der Spannungsbogen bis zum Ende konstant hochgehalten, um dann in einem spannungsgeladenen Finale zu enden.

Anders als zum Vorgängerband spielen die privaten Geheimnisse von Jakob und Mila eher eine Nebenrolle und lassen noch Fragen auf. Dadurch treten die Personen im Vergleich zum Vorgängerband in den Hintergrund und verbleiben in ihrer Charakterisierung oberflächlich. Zudem erzeugt das offen gehaltene Ende, den Eindruck, dass die Geschichte von den beiden noch nicht ausgezählt ist.

Wer schon den ersten Band der Reihe gelesen hat, wird mit großer Sicherheit auch seine Freude mit dem zweiten Band haben.
Eine, trotz ihrer geologischen Bezüge, gut konstruierte und fesselnd erzählte Handlung treffen auf eine schlagfertige Ermittlungsgruppe, deren Mitglieder einem immer mehr ans Herzen wachsen.
Ein spannender und kurzweilig geschriebener Thriller, der die ein oder andere überraschende Wendung bereithält, verbirgt sich hinter "Aschesommer". Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 24.04.2025

Kurzweilige und inspirierende Reise für mehr Selbstwertgefühl

Nur du weißt, wer du bist
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In ihrem 265 Seiten starken Selbsthilfe-Ratgeber in Romanform "Nur du weißt, wer du bist" erzählt Michaela Wiebusch die Geschichte von Lena, deren Selbstwert nach einer schmerzhaften Trennung tief im Keller ...

In ihrem 265 Seiten starken Selbsthilfe-Ratgeber in Romanform "Nur du weißt, wer du bist" erzählt Michaela Wiebusch die Geschichte von Lena, deren Selbstwert nach einer schmerzhaften Trennung tief im Keller ist. Auf Anraten ihrer besten Freundin sucht Lena Hilfe bei der "Agentur für Selbstwert". Das Programm der Agentur hat es in sich und fordert Lena heraus, eröffnet ihr aber gleichzeitig neue Perspektiven. Sie taucht tief in ihre Gefühlswelt ein, konfrontiert sich mit ihrer Vergangenheit und lernt Tag für Tag, sich selbst besser anzunehmen und wertzuschätzen. So erobert sie ihre Selbstliebe zurück, erkennt ihren wahren Wert und fasst den Mut, das Glück in ihr Leben zu lassen, davor muss sie sich aber unbequemen Fragen stellen und teils über ihren eigenen Schatten springen.

Anfangs war ich noch skeptisch, wie der Autorin es gelingt fiktionale Geschichte mit Tipps für ein besseres Selbstbewusstsein miteinander zu verbinden, aber das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Die Geschichte wirkt zwar an der ein oder anderen Stelle etwas konstruiert, aber insgesamt glaubhaft. Dazu trägt vor allem bei, dass die Geschichte von Lena als anschauliches Beispiel für die vermittelten Strategien zur Stärkung des Selbstbewusstseins dient.

Anteil daran hat auch der anschauliche und flüssige Schreibstil der Autorin, sowie die Aufteilung der 7 Wege zur Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins nach Tagen. So wird die Motivation gesteigert, die Schritte selber bei sich mal anzuwenden.

Bezogen auf den Inhalt regt "Nur du weißt, wer du bist" so zum Nachdenken über die eigene Selbstwahrnehmung an und inspiriert dazu, die vorgestellten Tipps und Übungen selbst auszuprobieren, um ein besseres Selbstwertgefühl zu entwickeln. Der positive Grundton des Buches hilft dabei, sich selbst in einem freundlicheren Licht zu betrachten und das eigene Potenzial neu zu entdecken.
Zudem werden die Texte durch künstlerisch ansprechende und inhaltlich passende Illustrationen aufgelockert, was den Reiz des Roman-Ratgebers noch erhöht.
Auch wurde mit Lena eine sympathische und realistische Hauptperson geschaffen, in der sich einige wiederfinden könnten, wodurch es einen leichter fällt, sich in die Handlung hineinzuversetzen.

Wer auf der Suche nach einem kurzweiligen geschriebenen Ratgeber über Wege zu mehr Selbstbewusstsein ist und gegenüber der Vermittlung dieser mittels einer fiktionalen Geschichte nicht abgeneigt ist, kann Gefallen an "Nur du weißt, wer du bist" finden.
Eine Reise zu einem besseren Selbstwertgefühl, -liebe und -akzeptanz mit Mehrwert!

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Veröffentlicht am 23.04.2025

Krimi-Frust in Neapel

Commissario Gaetano und der lügende Fisch
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Neapel und Mord, das allein könnte schon eine vielversprechende Mischung für einen spannenden und kurzweiligen Krimi sein. So ganz geht leider die Gleichung aber in "Commissario Gaetano und der lügende ...

Neapel und Mord, das allein könnte schon eine vielversprechende Mischung für einen spannenden und kurzweiligen Krimi sein. So ganz geht leider die Gleichung aber in "Commissario Gaetano und der lügende Fisch" nicht auf.

Neapel ist im Ausnahmezustand, denn die Stadt feiert seinen Stadtheiligen San Gennaro. Doch für Commissario Gaetano und seinen Kollegen wird die Feierlaune durch die kopflose Leiche des Iannus Caputanos gestört, der noch am Tag zuvor, dem Commissario von seiner Angst über einen Einbrecher geschildert hat und um Hilfe gebeten hatte.
Gaetano beginnt mehr oder weniger zu ermitteln und kommt dabei nach und nach dem ein oder anderen widerlichen Geheimnis von Iannus Caputano auf die Spur. Motive und mögliche Täter gibt es einige, doch was steckt wirklich hinter dem Mord?

Zu Beginn schaffte der Autor es noch, mein Interesse an der Handlung und den handelnden Personen, allen voran dem Commissario, zu wecken. Doch was es mit unnötigen sexistischen Kommentaren des Commissario begann, nahm langsam mein Interesse an ihm ab. Hinzu kommt, dass sich mir seine Ermittlungsmethoden nicht wirklich erschlossen und wo seine Kompetenzen liegen, im sozialen und beruflichen Kontext gleichermaßen.
Auch die anderen Charaktere sind eher Karikaturen als glaubwürdig gezeichnete Figuren, obwohl Potenzial für eine vielschichtige Personenzeichnung jeweils vorhanden ist.

Ebenso konnte mich die Handlung nicht so wirklich fesseln. Zwar flüssig und bildhaft erzählt, stehen Nebensächlichkeiten, Stereotype und Geschwurbel im Vordergrund und nicht der Mordfall an sich.

Kurz: Ein Klappentext, der mehr verspricht, als er hält.

"Commissario Gaetano und der lügende Fisch" ist so alles in allem ein anschaulich erzählter Kriminalroman mit guten Handlungsansätzen, die aber teils in ihrer Ausführung scheitern, sodass der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe bei mir insgesamt einen gemischten Eindruck hinterlässt.
Ein unsympathischer Commissario, eine etwas verdreht erzählte Handlung und Sexismus von vorne bis hinten, sorgen eher für Krimi-Frust als Krimi-Lust.

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